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Klimaneutral und sozial sanieren

Reallabor Gebäude: Rendering für den Gebäudekomplex in der Billrothgasse
Reallabor Gebäude: Rendering für den Gebäudekomplex in der Billrothgasse

ÖWG Wohnbau hat in einem einjährigen Sondierungsprojekt ein zukunftsweisendes klimaneutrales Sanierungskonzept samt Vorstudie fertiggestellt. Dabei wurden Dekarbonisierungs- und Effizienzpotenziale unter die Lupe genommen – wie u. a. das Bewohner:innenverhalten und das soziale Gefüge.
ALEXANDRA VASAK

Der Wohnungsbestand ist für die Energiewende von zentraler Bedeutung. Ohne eine substanzielle Erhöhung der jährlichen Sanierungsraten im Gebäudebestand werden eine deutliche Senkung des Energieverbrauchs und die Pariser Klimaschutzziele nicht erreicht werden können.

Ziel des Sondierungsprojekts „Reallabor Gebäude – Gebäude als Reallabor für klimaneutrales, bedarfsgerechtes und leistbares Wohnen“ im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie war die strategische Verankerung von Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung bei Sanierungs-, Bestandserweiterungs- und Nachverdichtungsprojekten von ÖWG Wohnbau und die Entwicklung eines umfassenden, klimaneutralen Sanierungskonzepts für ein konkretes Pilotobjekt in Graz, das in weiterer Folge umgesetzt werden soll und eine Multiplizierbarkeit auf den ÖWG-Objektbestand zulässt.

ÖWG Wohnbau besitzt und verwaltet insgesamt über 33.000 Wohnungen, wovon sich rund die Hälfte im eigenen Eigentum befindet. Innerhalb des Gebäudeportfolios sind derzeit ca. 20 bis 30 Prozent der Bestandsgebäude in unterschiedlichen Ausprägungen saniert, wobei seit rund vier Jahren nach Möglichkeit der Fokus auf umfassende thermische Sanierungsmaßnahmen gelegt wird. Dieser Schwerpunkt wird weiter ausgebaut. In den nächsten Jahren werden jährliche Sanierungsraten von drei bis vier Prozent angestrebt.

Für das gemeinsam mit den Projektpartner: innen AEE Intec und Stadt- Labor entwickelte Sanierungskonzept standen Klimaneutralität und Klimawandelanpassung im Fokus. Im Rahmen der Sondierung wurden folgende Themenbereiche in Bezug auf Dekarbonisierungs- und Effizienzpotenziale betrachtet: Gebäude, gebäudetechnische Systeme, Energieversorgung, Mobilität, Freiflächen, Grün- und Mikroklima, Sommertauglichkeit, Bewohner: innenverhalten, soziales Gefüge, Lebenszyklusplanung, Kreislaufwirtschaft, Leistbarkeit und Wirtschaftlichkeit. Innovative Lösungen für die identifizierten Themenfelder der Sanierung wurden über Co-Creation-Prozesse unter Einbindung von Stakeholder: innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft generiert und gemeinsam bewertet.

„Die Bewohner:innen des Pilotobjekts in der Grazer Billrothgasse erhielten die Möglichkeit, ihr Lebensumfeld aktiv mitzugestalten, wurden zu Ideenbringer:innen und ihr Gebäude zum Reallabor. Durch diese Öffnungs- und Einbindungsprozesse wurden Innovationen und Mehrwerte geschaffen“, so Hans Schaffer, Vorstandsdirektor von ÖWG Wohnbau.

Behutsam nachverdichten

Behutsam nachverdichten Der aus den 1970er-Jahren stammende Gebäudekomplex besteht aus vier halbgeschoßig höhenversetzten Gebäudeteilen mit drei Wohngeschoßen und 15 Wohneinheiten. Die im Forschungsprojekt erarbeitete Studie des Architekturbüros Gangoly & Kristiner kombiniert eine behutsame Nachverdichtung mit einer umfassenden Sanierung der Bestandswohnungen und schafft neue qualitative Außenräume.

Durch die Aufstockung der Häuser um 1,5 Geschoße wird die Gesamtkubatur vereinfacht, bauphysikalisch verbessert und auf zwei zusammenhängende Dachflächen reduziert. Auf den extensiv begrünten Flachdächern werden Photovoltaik-Module angeordnet. Mit der Aufstockung werden je nach Variante vier bzw. sechs neue Wohneinheiten in Leichtbauweise (Holz-Riegelbau) mit Nutzflächen von 49 bis 127 Quadratmeter gewonnen. Die Errichtung zweier neuer Liftanlagen ermöglicht die barrierefreie Erschließung aller Wohnungen.

Axometrie-Architekturstudie im Projekt „Reallabor Gebäude – Gebäude als Reallabor für klimaneutrales, bedarfsgerechtes und leistbares Wohnen“

Die Bestandswohnungen bekommen im Zuge der Sanierung barrierefreie Sanitärräume. Die Balkone erhalten textilen Sonnenschutz, neuen Bodenbelag und Sichtschutz-Blendrahmen am Geländer, in dem Pflanzen Platz finden und so zur Gesamtbegrünung beitragen. Der Kellergeschoß- Grundriss wird so adaptiert, dass Nutzungen wie z. B. Gemeinschaftsraum oder Werkstatt untergebracht werden können.

Die gesamte Wohnanlage erhält eine einheitliche Fassade mit vorgehängtem, hinterlüftetem Fassadensystem mit Putz. Die Putzträgerplatte besteht aus recyceltem Altglas. Der Außenraum wird unter Erhalt des Baumbestands neu gestaltet. Eine Laube soll als sozialer Treffpunkt dienen, ein neuer überdachter Bereich für Müll und Fahrräder, Spaliere und Rankgerüste für Fassadenbegrünung sowie Hochbeete ergänzen das Freiraumkonzept.

Auf Basis dieses Sanierungskonzepts und der Vorstudie werden ÖWG-intern weitere vertiefende Bewertungs- und Planungsschritte gesetzt und die Umsetzung der Sanierung vorbereitet. Die in der Sondierung erarbeiteten Zielbilder, Kriterienkataloge, ergänzenden Planungstools sowie der Maßnahmenpool werden bei zukünftigen Sanierungsvorhaben in der Praxis erprobt. „Das Thema Bauen wird sich künftig gravierend ändern. In Zukunft werde man mehr revitalisieren und nachverdichten müssen. Mit diesem Konzept und der Vorstudie haben wir einen Erfolg versprechenden Schritt in diese Richtung gemacht“, so Christian Krainer, Vorstandsdirektor von ÖWG Wohnbau.

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Klug in die Zukunft gedacht

Das Sieger:innenprojekt „the Breathing Ground. (sub-)terranean architecture as an environmental instrument“ von Anna Orbanic überzeugte die Jury des Superscape 2024.
Das Sieger:innenprojekt „the Breathing Ground. (sub-)terranean architecture as an environmental instrument“ von Anna Orbanic überzeugte die Jury des Superscape 2024.

Bereits zum sechsten Mal wurde der Superscape – der Preis für visionäre Konzepte in Architektur und Stadtentwicklung – vergeben. Das Sieger:innenprojekt überzeugte die Jury aufgrund der klugen Überlegungen, wie Städte mit den Klimawandelherausforderungen zukünftig umgehen können.

Superscape ist ein Innovationspreis für Ideen in der Architektur und Stadtentwicklung. Heuer stand er unter dem Thema „Form follows environment – Regenerative Architektur“. 82 Konzeptskizzen von Teilnehmer:innen aus 22 Ländern wurden eingereicht. Damit schließt die diesjährige Ausgabe an den Erfolg der vorherigen Editionen mit großer internationaler Beteiligung an. Der Preis wurde bereits zum sechsten Mal – als Gemeinschaftsprojekt der wbv-gpa, Wohnbauvereinigung für Privatangestellte, und des privaten Bauträgers Lenikus Immobilien (in Kooperation mit der Wirtschaftsagentur Wien) ausgelobt.

Superscape 2024 | Shortlist
- „An Inevitable Metamorphosis: A Hypothesis for Redefining Architecture“ von Mahboobeh Rezaei (IRN/AT)
- „COMROMISE“ von Airat Zaidullin mit Dina Kiyamova, Daria Shel, Radmir Valeev (RUS)
- „the Breathing Ground. (sub-)terranean architecture as an environmental instrument“ von Anna Orbanic (HRV)
- „Die Entsiegelte Stadt – Stadtraum als Ressource der Zukunft“ von Nathaniel Loretz mit Pia Bauer, Carina Loretz (AT)
- „Habitecture. Architektur der Koexistenz“ von Wolfgang Novotny (AT)
- „Bauen macht Boden“ von Anna Popelka mit Georg Poduschka (AT)

Michael Gehbauer, wbv-gpa, erläutert: „Es ist uns ein Anliegen, soziale, kulturelle und umweltbezogene Belange als Teil der unternehmerischen Verantwortung zu unterstützen. Da Architektur und Stadtplanung immer auch in die soziale Umwelt eingreifen, ist es wichtig, einen Beitrag zu einem nachhaltigen Diskurs im Spannungsfeld zwischen Architektur, ihren Akteur:innen, Bewohner:innen und Gestalter:innen zu leisten.“

Martin Lenikus ergänzt: „Lenikus Immobilien ist es immer ein großes Anliegen, innovative und visionäre Architekturprojekte zu fördern, die einen positive Beitrag zu einem besseren Leben leisten. Unser Fokus liegt dabei auf der langfristigen Balance zwischen sozialer Verantwortung, Funktionalität und kreativen, zukunftsorientierten Ansätzen.“

Regenerative Prinzipien müssen zunehmend wesentlicher Bestandteil von Architektur und Stadtplanung sein. Form follows environment – Form folgt der Umwelt: Architektur, verstanden als Erweiterung des Ortes, des Geländes, der Flora und Fauna und des Ökosystems, entwirft Konzepte, die ökologische Schäden umkehren und sich positiv auf die natürliche Umwelt auswirken. Statt klimaneutral heißt das Ziel klimapositiv. Denn in Zukunft wird Nachhaltigkeit nicht mehr ausreichen: Wachstumsdruck und gleichzeitige Verknappung der Rohstoffe erfordern ein komplettes Um- und Neudenken.

In diesem Kontext galt es, innovative Potenziale und Problemlösungen der Architektur und Stadtplanung auszuloten sowie visionäre Zukunftsblicke und gestalterische Experimente zu wagen, die auf diese Herausforderungen eingehen und Lösungsszenarien aufzeigen. Die Jury – Anna-Vera Deinhammer, Angelika Fitz und Thomas Romm – nominierte sechs Konzepte für die Shortlist. Im Verlauf des zweiten Jurymeetings wurde das Gewinner:innenprojekt „the Breathing Ground. (sub) terranean architecture as an environmental instrument“ von Anna Orbanic gekürt.

Im Rahmen der Preisverleihung am 15. Oktober 2024 wurde der mit 10.000 Euro dotierte Preis offiziell übergeben. Die weiteren Teilnehmer:innen der Shortlist erhielten jeweils eine Aufwandsentschädigung von 2.000 Euro.

Klimareaktives Konzept

Anna Orbanic aus Kroatien, Absolventin der Akademie der bildenden Künste in Wien, mit den Schwerpunkten Ökologie, Nachhaltigkeit und Kulturerbe, konzentrierte sich mit ihrer Arbeit „the Breathing Ground.(sub-)terranean architecture as an environmental instrument“ auf Wien, eine Stadt, die – wie viele andere – zusehends von Klimawandel und Extremtemperaturen betroffen ist. Der ausgewählte Ort befindet sich auf einer Brachfläche, einer der städtischen Hitzeinseln von Wien, und dient als Versuchsstandort für den Designvorschlag: ein unterirdisches Theater und darüber liegende performative Gärten. Der Entwurf fungiert als Prototyp einer neuen architektonischen Typologie, die klimareaktiv ist.

Das vorgeschlagene Gebäude versteht sich – durch seine Form, Physiologie und vertikalen Ausdehnung – als eine klimatische Einrichtung, die einen unterirdisch gelegenen neuen öffentlichen Raum erzeugt, in dem die Temperaturen über das ganze Jahr hinweg stabil bleiben. Durch die unter der Erde liegende Konstruktion wird es möglich, mit Hilfe des Aushubmaterials den oberirdischen Bereich auszudehnen und damit windexponierte Türme zu errichten. Diese Türme erreichen eine über die benachbarten Dächer hinausragende Höhe, die – da sie beständig dem Wind ausgesetzt sind – den Ventilationsprozess aktivieren. Während die gesamte Konstruktion weiterwächst, schafft sie ein unterirdisches Netzwerk (und öffnet Raum für oberirdisch gelegene Gärten), das einen Kühlungseffekt für angrenzende Gebäude und die städtische Umgebung erzeugt.

Ihre Arbeit und Forschung sind darauf ausgerichtet, natürliche Prozesse zu beobachten und von ihnen zu lernen. Durch multidisziplinäre Zusammenarbeit bezieht Anna Orbanic häufig Menschen aus unterschiedlichen Bereichen mit ein, um die Grenzen der Architektur und die Art und Weise, wie wir unsere gebaute Umwelt planen, zu erweitern. Die Jury hat sich einstimmig für das Projekt „the Breathing Ground. (sub-)terranean architecture as an environmental instrument“ von Anna Orbanic entschieden und ist von der Preiswürdigkeit der visionären Kraft, der Vielschichtigkeit und der Ganzheitlichkeit des eingereichten Konzepts überzeugt.

Das Jury-Statement: „Inspirierend und innovativ ist sowohl die detaillierte Ausarbeitung der stadträumlichen Wirkung als auch die bautechnische und zirkuläre Materialisierung des architektonischen Ansatzes. Mit der Skalierung für eine Klimatisierung von Stadtraum im Allgemeinen und Architektur im Besonderen visioniert ,the Breathing Ground‘ vorbildhaft eine regenerative Architektur als ,Form Follows Environment‘.“


Über Superscape

2024 wurde der Superscape Preis zum sechsten Mal ausgelobt – als Gemeinschaftsprojekt der wbvgpa, Wohnbauvereinigung für Privatangestellte, und des privaten Bauträgers Lenikus Immobilien (in Kooperation mit der Wirtschaftsagentur Wien). Im Vordergrund des biennal ausgelobten Superscape steht die Etablierung einer langfristigen Ideenwerkstatt, die durch visionäre Konzepte einen Beitrag für heutige und zukünftige Architektur und Stadtentwicklung geben kann.

Ideen zum Thema

Der Ausschreibungsprozess verlief zweistufig: In der ersten Phase wurden Absolvent:innen eines Studiengangs der Architektur, Landschaftsarchitektur, Raumplanung oder Design einer Universität, Fachhochschule oder Akademie eingeladen, ihre Ansätze und Ideen zum jeweiligen Themenschwerpunkt in skizzenhafter und prägnanter Form einzureichen. Die Fachjury wählte aus den eingereichten Konzepten anschließend eine Shortlist.

Diese sechs Teilnehmer:innen wurden eingeladen, ihre Ansätze in der zweiten Wettbewerbsphase bis Ende August 2024 vertiefend auszuarbeiten. Im Zuge einer zweiten Jurysitzung im September 2024 wurde das Gewinner:innenprojekt gekürt. Alle Beteiligten der Shortlist erhielten jeweils eine Aufwandsentschädigung von 2.000 Euro, das Gewinner:innenprojekt wurde bei der offiziellen Preisverleihung am 15. Oktober 2024 mit 10.000 Euro ausgezeichnet.

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Von Stockholm nach Wien

Das Wohnquartier Rößlergasse ist eines der Wiener Schwammstadt-Pionierprojekte.
Das Wohnquartier Rößlergasse ist eines der Wiener Schwammstadt-Pionierprojekte.

Im Wiener Stadterweiterungsgebiet „In der Wiesen Nord“ setzte die Wien-Süd auf das Schwammstadtprinzip, damit kühlendes Grün gut wachsen kann.

So groß wie die Krone soll der Platz sein, den ein Baum unterirdisch zur Verfügung hat. „In den vergangenen Jahrzehnten sind Bäume wie Kandelaber in kleine Löcher gesetzt worden, wo sie innerhalb weniger Jahre ans Ende des durchwurzelbaren Bereichs gelangen“, zieht Daniel Zimmermann von 3:0 Landschaftsarchitektur einen anschaulichen Vergleich. „Riesenbonsais“ nennt er solche Bäume, die nicht mehr weiterwachsen können. Je mehr sich die Wurzeln ausbreiten können, umso besser entwickeln sich Stamm und Krone und je mehr Wasser im Boden gespeichert werden kann, umso mehr ist für die Bäume verfügbar und umso besser wird das Kanalsystem entlastet.

Foto: Wien Süd. Grafik: 3:0 Landschaftsarchitektur

Aus diesen Überlegungen begann die Stadt Stockholm vor einem Vierteljahrhundert, ein Baumpflanzsystem anzuwenden, bei dem ein großzügiger Wurzelraum aus Steinen und Pflanzenkohlesubstrat aufgebaut wird. Damit wird die Speicherkapazität im Boden erhöht, was zur Reduktion des Bewässerungsbedarfs führt. Der Clou: Das funktioniert auch unter befestigten Flächen.

Seit wenigen Jahren ist das System auch in Österreich unter dem Begriff „Schwammstadt“ in aller Munde. Beim Wohnquartier in der Rößlergasse im Stadterweiterungsgebiet „In der Wiesen Nord“ hat sich die Frage gestellt, wie auch im Umfeld der befestigten Flächen optimale Baumstandorte geschaffen werden können.

„Deswegen habe ich den Vorschlag gemacht, das Schwammstadt-Prinzip für Bäume im Wiener Wohnbau einzusetzen“, berichtet Daniel Zimmermann, einer der Mitbegründer des Arbeitskreises Schwammstadt. Bei der Wien-Süd hatte man dafür ein offenes Ohr und auch befunden, dass dies nicht nur eine gute Sache zur Klimawandelanpassung sei, sondern auch vorteilhaft für die Pflege der Grünanlagen sei. Als Strategie für effizientes Regenwassermanagement kam das Prinzip innerhalb der Unternehmensgruppe auch in der Biotope City Wienerberg und einem Wohnbau in Grimmenstein zum Einsatz.

Rößlergasse 7A/ Romy-Schneider-Gasse 3
- 64 geförderte Mietwohnungen, 18 frei finanzierte Eigentumswohnungen
- Architekten Tillner & Willinger
Rößlergasse 7, 1230 Wien
- 36 geförderte Mietwohnungen, 5 frei finanzierte Eigentumswohnungen
- BKK-3 Architektur
- 3:0 Landschaftsarchitektur
- Fertigstellung: 2022

„Durch bewusst geschaffene Rückhaltemöglichkeiten von Niederschlagswässern auf der Liegenschaft können die Trinkwasserressourcen geschont werden und die Menge der Oberflächenwässer, die abgeleitet werden müssen, erheblich reduziert werden“, bestätigt Benedikt Hartmann, Leiter der Wien-Süd-Immobilienverwaltung.

„Gerade im Licht der letzten Starkregenereignisse und der damit verbundenen Überflutungen werden solche Maßnahmen immer wichtiger.“

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Ökologischer Wohnbau als Schlüssel

Geförderter Wohnbau „Meischlgasse Bauplatz 4c“ von Hermann Valentiny und Partner, Bauträger Arwag, Baubeginn ist Anfang 2025.
Geförderter Wohnbau „Meischlgasse Bauplatz 4c“ von Hermann Valentiny und Partner, Bauträger Arwag, Baubeginn ist Anfang 2025.

Wetterextreme zeigen immer deutlicher, dass der Klimawandel kein fernes Problem mehr ist. Die Notwendigkeit klimaangepasster Gebäude wird offensichtlicher. Begrünte Fassaden und CO2-freie Energieversorgung sind im Neubau längst Standard.

Architekt Prof. Hubert Hermann hebt die Bedeutung von begrünten Fassaden hervor: „Begrünte Fassaden sind nicht nur ästhetisch, sie reduzieren innerstädtische Hitzeinseln erheblich. Sie bieten zusätzlichen Schutz vor Überhitzung und verbessern die Luftqualität.“

Doch während der Neubau viele Chancen bietet, liegt ein Großteil des Potenzials im Bestand: Rund 85 Prozent der Gebäude in Österreich wurden vor dem Jahr 2000 errichtet. Diese Gebäude bieten enormes Potenzial für den Klimaschutz, doch ihre Sanierung WohnenPlus Digital mehr online unter wohnenplus.at ist oft kompliziert und kostspielig, bedingt nicht zuletzt durch das Wohnungseigentumsgesetz (WEG) und das Mietrechtsgesetz (MRG).

Mensch im Mittelpunkt

Es ist klar, dass Veränderungen schnell erfolgen müssen. Politik, Industrie und Markt stehen vor der Herausforderung, klimafitte Maßnahmen rasch und kosteneffizient umzusetzen, ohne die Leistbarkeit des Wohnens zu gefährden. Der geförderte Wohnbau trägt hier besondere Verantwortung, und die Lockerung der Rahmenbedingungen war ein wichtiger Schritt, um auf die Marktlage zu reagieren.

„Village im Dritten Bauplatz 6 – Gemeindebau neu“ von Hawlik Gerginski ist derzeit in Bau, die Fertigstellung ist für Anfang 2026 geplant.

Bei allen technischen Anforderungen darf der Mensch nicht vergessen werden. Nur das, was lange genutzt wird, wird nicht durch Neues ersetzt – was wiederum die Umwelt belastet. Wohngebäude und Quartiere, die Behaglichkeit und sozialen Zusammenhalt fördern, tragen wesentlich zu einer hohen Lebenszufriedenheit bei. Hier beginnt das Umdenken: In den letzten Jahrzehnten hat sich die Wohnfläche pro Person verdoppelt. Um Ressourcen zu schonen, müssen wir unsere Wohnbedürfnisse überdenken und fragen, ob wir tatsächlich so viel Raum benötigen. Vor allem der geförderte Wohnbau sollte vorangehen, auf nachwachsende, biologisch abbaubare Materialien setzen und kompakte, qualitätsvolle Lebensräume anbieten.

Ganzheitliche Ansätze

Ein Umdenken hin zu Lebenszyklus Ökobilanzierung ist entscheidend. Es gilt, nicht nur kurzfristige Kosten, sondern die langfristigen Vorteile klimafitter Gebäude zu betrachten. Architekt Evgeni Gerginski betont: „Investitionen in nachhaltige Gebäude lohnen sich langfristig. Die Betrachtung der Lebenszykluskosten maximiert sowohl die ökologischen als auch die wirtschaftlichen Vorteile. Bemühungen in dieser Richtung sollten durch größere Förderungen oder schnellere Behördenabwicklungen unterstützt werden.“

In der Vielzahl an Gesetzen und Richtlinien den Überblick zu behalten, ist jedoch nicht einfach. Architekt Andreas Hawlik sagt: „Die gesetzlichen Anforderungen setzen nur Mindeststandards im Klimaschutz. Freiwillige Maßnahmen sind entscheidend für den effektiven Wandel.“

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Für ein nachhaltiges Leben

Der Fachverband Steine Keramik engagiert sich mit den vielfältigen Anwendungsgebieten von mineralischen Baustoffen für Klimaschutz, betont aber zugleich, dass die aktuellen Zahlen in puncto Wohnbau alarmierend sind und dringender Handlungsbedarf besteht, damit leistbarer Wohnraum für ein nachhaltiges Leben möglich wird.

Die Zahl der Baubewilligungen brach 2023 auf 47.200 ein und halbierte sich damit in den letzten Jahren. Weiterhin rückläufig ist die Zahl der geförderten Wohneinheiten. „Wir stecken seit Jahren in einer besorgniserregenden Negativspirale aus einbrechenden Baubewilligungen, hohen Rohstoffkosten, steigenden Wohnkosten und der demografischen Entwicklung“, erläutert Robert Schmid, Obmann des Fachverbands der Stein- und keramischen Industrie. Die Wohnbauförderungsstatistik 2023, die alljährlich mit dem Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen erstellt wird, belegt den dringenden Handlungsbedarf. Auch 2024 gingen die Baubewilligungen weiter zurück.

„Es ist dringend nötig, die Bauproduktion und das Angebot an leistbaren Wohnungen zu stabilisieren und dauerhaften Schaden von den Wohnungsmärkten, der Bau- und der Baustoffindustrie abzuwenden. Auch wenn die Sanierung – sie beinhaltet neben der Bauleistung auch Heiztechnikleistung – einen Wachstumspfad aufweist, kann damit bei Weitem nicht der Verlust im Neubau kompensiert werden“, betont Schmid. Die Sanierungsförderungsausgaben der Bundesländer beliefen sich 2023 auf 690 Millionen Euro. Gemeinsam mit der Umweltförderung des Bundes wurden 1,05 Milliarden Euro für die Wohnhaussanierung ausgeben. Besonders stark in der Sanierungsförderung waren die Bundesländer Salzburg, Tirol und Kärnten.

Andreas Pfeiler, Geschäftsführer Fachverband Steine Keramik, betont, dass es nun gezielte Leistungsanreize für leistbares Wohnen braucht, eine Abschaffung oder Abschwächung der Kreditvergaberichtlinien wie auch eine Zweckbindung und Attraktivierung der Wohnbauförderung.

Druck durch Klimawandel

Dazu kommen die Herausforderungen durch den Klimawandel, von dem vor allem die ärmere Bevölkerung betroffen ist. Immer mehr Hitzetage und Starkregenereignisse prägen die Jahreszeiten. Maßnahmen gegen die Bildung von urbanen Hitzeinseln sind eine Lösung für Österreichs Städte und Gemeinden.

„Platzgestaltungen durch Betonpflastersteine und -platten mit heller Oberfläche helfen, die Temperaturen deutlich angenehmer zu halten. Zusätzlich bietet die Betonsteinverlegung mit wasserdurchlässiger Fuge die Möglichkeit, Plätze nach dem Schwammstadt-Prinzip zu gestalten“, erklärt Anton Glasmaier, Vorstandsvorsitzender von Beton Dialog Österreich. „Der Wurzelraum von Stadtbäumen wird dabei erheblich erweitert, was zu ihrer Vitalität und Lebensdauer beiträgt“, erklärt Karl Grimm, Ingenieurkonsulent für Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur. Die Neugestaltung des Johann-Nepomuk- Vogl-Platzes in Wien-Währing, der Hauptplatz im oberösterreichischen Attnang-Puchheim oder das neue Stadtquartier Wolfganggasse in Wien-Meidling mit rund 850 geförderten Wohnungen sind aktuelle Beispiele für die klimafitte Gestaltung von öffentlichen Räumen.

Zahlreiche Forschungsaktivitäten

Trotz der vielen Erfolgsbeispiele wird weiter emsig geforscht. Das Projekt Clim-Ziegel beschäftigt sich z. B. mit Ziegelsand, der in der Landwirtschaft eingesetzt werden kann. Ein Forscherteam rund um den Forschungsverein Steine und Keramik, die Universität für Bodenkultur, Boku, die Hengl Mineral GmbH sowie die Höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg untersucht derzeit, ob sich Ziegelsand dafür eignet, das Wasser in Böden zu speichern.

Die Idee: Ziegel werden aus einem Abbruch recycelt und zu Ziegelsand zerkleinert oder man nutzt Ziegelsand direkt aus der Produktion. Dieser wird auf landwirtschaftlich genutzten Böden eingebracht. Da Ziegelsand Wasser speichern kann, sollen die landwirtschaftlichen Nutzpflanzen in den Trockenperioden davon profitieren. „Wir wollen die Kulturlandschaft klimaresilienter machen“, sagt Florian Hengl, Geschäftsführer der Hengl Mineral GmbH.

Aktuell befindet sich das Projekt in der Phase der Laborversuche. Hans Peter Rauch, der zusammen mit seinem Kollegen Stephan Hörbinger von der Boku an dem Projekt arbeitet, erläutert: „Auf Basis der Ergebnisse der Versuche sind Feldversuche geplant, bei denen der Einsatz von Ziegelsand im Weinbau mit wissenschaftlichen Methoden unter realen Bedingungen getestet und überprüft wird.“ Anhand der aktuellen Forschungsergebnisse könne man jetzt schon sagen, dass das Wasser definitiv länger gespeichert wird. Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) hat bereits bestätigt, dass der Ziegelsand als Bodenhilfsstoff eingesetzt werden kann.

Bodenaushub nützen

Potenzial, ganz im Sinn der Kreislaufwirtschaft, wird auch beim Bodenaushub erforscht. In Österreich fallen jährlich mehr als 40 Millionen Tonnen Bodenaushub an, wie beim Hochbau und Tunnelbau, dem Bau von Netzwerken wie der Wasserversorgung oder sonstigen Infrastrukturprojekten. Aktuell wird Bodenaushub als Abfall betrachtet. Die weitere Behandlung unterliegt somit dem strengen Abfallrecht und führt dazu, dass laut Bundesabfallwirtschaftsplan 2023 rund 27 Millionen Tonnen davon deponiert werden müssen. In Zeiten von Ressourcenknappheit wird die Kritik an dieser Praxis immer größer. Qualitativ hochwertiger Bodenaushub sollte als Wertstoff eingestuft werden, um ihn für Auffüllarbeiten weiterverwenden und zu neuen Baustoffen verarbeiten zu können. Das ist im Nachbarland Deutschland schon seit Jahren Usus.

Alois Fürnkranz, Regionalvorstand Wien und Voeb-Experte für Baurecycling, ist überzeugt, dass Bodenaushub in Zukunft zum begehrten Wertstoff wird: „90 Prozent des klassischen Bodenaushubs eignen sich problemlos für den Einsatz bei Erdbauarbeiten sowie zur Herstellung von Recycling-Baustoffen, Beton oder Asphalt. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft sollten diese Möglichkeiten in vollem Umfang genutzt werden.“

Am effizientesten wäre es, wenn der Bodenaushub direkt vor Ort wieder recycelt bzw. verwendet wird, z. B. für Anschüttungen oder Verdichtungen von Straßen. Damit könnte Aushub unmittelbar im Kreislauf geführt werden. So fallen auch Transportwege zu den Deponien weg, was zu enormen CO₂- Einsparungen führt. Eine Berechnung des Voeb ergibt, dass bei 27 Millionen Tonnen Bodenaushub, der rund 30 Kilometer bis zur nächsten Deponie transportiert werden muss, jährlich zwischen 30.000 und 50.000 Tonnen CO₂- Äquivalente verursacht werden. Wird Bodenaushub nicht mehr als Abfall betrachtet, könnten diese Transportwege wegfallen und somit Treibhausgase eingespart werden. Das zuständige Bundesministerium für Klimaschutz arbeitet bereits an einer Verordnung zum Thema Abfallende bei Aushubmaterialien.

„Wenn wir größer denken und alle Potenziale berücksichtigen, wird das Bauen – und Wohnen – ganz einfach grün und leistbar. Wir haben die Lösungen dazu, und auf dem Weg in eine klimafitte Zukunft führt kein Weg an mineralischen Baustoffen vorbei“, ist Pfeiler überzeugt.


Die Broschüre „Wohnbauförderung in Österreich 2023“:

www.baustoffindustrie.at/app/uploads/2024-IIBW-FV-Steine-Wohnbaufoerderung-2023.pdf

https://www.iibw.at/de/aktuell

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Leistbares Wohnen für die Zukunft

Anschub fürs Wohnen: Die Wiener Wohnbau-Offensive 2024+ schafft neuen, hochwertigen Wohnraum.
Anschub fürs Wohnen: Die Wiener Wohnbau-Offensive 2024+ schafft neuen, hochwertigen Wohnraum.

Die Wohnbau-Offensive 2024+ schafft mehr leistbaren Wohnraum mit sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit und liefert damit Impulse für die Bauwirtschaft

Mit rund 220.000 Gemeindewohnungen und mehr als 200.000 Wohnungen aus dem geförderten Wohnbau verfügt Wien über ein umfassendes Angebot an erschwinglichen Wohnungen – ein wesentlicher Faktor für Leistbarkeit und soziale Nachhaltigkeit. Über 60 Prozent der inzwischen mehr als zwei Millionen Wiener:innen leben bereits heute in einer geförderten oder einer Gemeindewohnung. Damit dieses Angebot weiterhin ausgebaut werden kann, werden die Grundlagen an die wirtschaftlich herausfordernden Zeiten angepasst.

Daher hat die Stadt Wien in den letzten Jahren die Förderungen für Neubau und Sanierungen stark angehoben. Um den aktuellen Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt – wie Bevölkerungswachstum, Klimaschutz und hohe Baukosten – Rechnung zu tragen, wurde die Wiener Wohnbau-Offensive 2024+ ins Leben gerufen. Hiermit bringt die Stadt Wien insgesamt 22.200 geförderte Wohnungen auf den Weg. Leistbarer, bedarfsgerechter und ökologisch hochwertiger Wohnraum für mehr als 45.000 Menschen.

Mit der Wiener Wohnbau-Offensive 2024+ setzt die Stadt Wien wichtige Impulse für die gemeinnützige Wohnungswirtschaft und die gesamte Wiener Bauwirtschaft. Allein die in Bau und Planung befindlichen 16.100 geförderten Wohnungen entsprechen einem Bauvolumen von 2,8 Milliarden Euro bei einem Fördervolumen von 1,1 Milliarden Euro.

Ökologische Schwerpunktsetzung

Gleichzeitig wird damit auch ein Zeichen für mehr Klimaschutz gesetzt. Denn allen acht Bauträgerwettbewerben der Wohnbau-Offensive 2024+ ist die ökologische Schwerpunktsetzung gemeinsam: Maßnahmen zum Klimaschutz, die Stärkung der Klima-Resilienz, kreislaufwirtschaftliche und ressourcenschonende Prinzipien, Fassaden- und Dachbegrünungen und alternative Energielösungen spielen eine zentrale Rolle.

Neben diesen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Aspekten steht wie immer die Leistbarkeit des Wohnens im Mittelpunkt. Davon profitieren auch jene, die in einem frei finanzierten Wohnbau zu Hause sind. Der private Sektor, so die immer noch verbreitete Meinung, funktioniert unabhängig davon ganz nach den Gesetzen des Marktes. Doch das stimmt nicht ganz, denn hier gibt es Wechselbeziehungen. Eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts, Wifo, gemeinsam mit dem wohnwirtschaftlichen Referat des Verbands der gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBV) im Auftrag der MA 50 weist nach, dass der gemeinnützige Sektor sich auch auf den Gesamtmarkt preisdämpfend auswirkt.

Das Wiener Wohn-Ticket ist die Eintrittskarte zum geförderten Wohnungsangebot der Stadt Wien.

Die Studienautor:innen analysierten dafür eine Vielzahl von Daten aus den letzten 50 Jahren. „Wie groß diese Wirkung ist, hängt stark vom Marktanteil im jeweiligen regionalen Mietwohnungsmarkt ab. Im Durchschnitt zeigt sich, dass eine Steigerung des GBV-Marktanteils um zehn Prozent zu einem Rückgang der unregulierten Mieten um 30 bis 40 Cent pro Quadratmeter führt. Bei einer 70 Quadratmeter großen Wohnung entspricht dies einer Ersparnis zwischen 250 und 340 Euro pro Jahr“, erklärt Studienleiter Michael Klien vom Wifo. Die gemeinnützigen Bauvereinigungen verzeichnen einen Marktanteil von 40 Prozent am Mietwohnungssektor und 17 Prozent am Häuser- und Wohnungsbestand – ein Anteil mit hoher Relevanz für die Gesamtentwicklung.

Volkswirtschaftliche Effekte

Schon eine vorige Studie hatte die direkten volkswirtschaftlichen Effekte von GBV-Mieten mit einer Ersparnis von rund 1,2 Milliarden Euro für die GBV-Mieter:innen nachgewiesen. Jetzt zeigt sich, dass es auch indirekte Effekte gibt. „Die unregulierten Mieten sind aufgrund des Wettbewerbs mit unseren GBVs um durchschnittlich rund fünf Prozent günstiger als dies ohne GBVs der Fall wäre“, so GBV-Verbandsobmann Klaus Baringer.

Die Studienautor:innen untersuchten dabei nicht nur den gegenwärtigen Wohnungsmarkt, sondern auch die historischen und regionalen Aspekte. In der historischen Gesamtschau werde deutlich, wie die Deckelung und die Regulierung von Mieten im gemeinnützigen Bereich für ein hohes Maß an Stabilität und Kontinuität sorgen, was den traditionell volatilen Mieten am freien Markt zugutekommt.

Anlaufstelle für alle Fragen rund ums Wohnen: die Wohnberatung Wien
Fotos: WSW/Christian Dusek, WSW/Ludwig Schedl

Die hohe Ausstattungsqualität im GBV-Bestand ist laut den Studienautor: innen auch vor dem Hintergrund der bevorstehenden Dekarbonisierung im Wohnbau relevant. Der gemeinnützige Wohnbau hatte bei der Energieeffizienz und Sanierung in den vergangenen Jahrzehnten bereits eine Vorreiterrolle inne. Pro Jahr werden laut GBV-Verbandsstatistik zwischen 7.000 und 12.000 GBV-Wohnungen thermisch saniert.

Bei rund 72 Prozent des vor dem Jahr 2000 errichteten Mietwohnungsbestands der GB ist dies bereits erfolgt, während der Anteil beim Gesamtbestand nur 47 Prozent beträgt. Das heißt, auch in Zukunft wird der gemeinnützige Sektor gesamtgesellschaftlich ein positiver Faktor für Leistbarkeit und Klimagerechtigkeit sein.


Alles aus einer Hand: Wohnberatung Wien

Für alle Wiener:innen, die in geförderten Miet- und Genossenschaftswohnungen, geförderten Eigentumswohnungen, gefördert sanierten Wohnungen, wiedervermieteten Wohnungen oder Gemeindewohnungen zu Hause sind, bietet die Wohnberatung Wien als Servicestelle der Stadt Informationen zum Wohnungsangebot und zu Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten. Online auf wohnberatung-wien.at können sich Interessierte, die Anspruch auf ein Wiener Wohn-Ticket haben, registrieren und nach einer geförderten Wohnung oder einer Gemeindewohnung suchen. Online können Suchprofile mit den persönlichen Präferenzen erstellt und interessante Angebote auf Merklisten gespeichert werden.

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Gelebte Verantwortung

Österreichs größte solarthermische Anlage: Die erzeugte Wärme wird in das mehr als zehn Kilometer lange Fernwärmenetz der Kelag Energie & Wärme eingespeist.
Österreichs größte solarthermische Anlage: Die erzeugte Wärme wird in das mehr als zehn Kilometer lange Fernwärmenetz der Kelag Energie & Wärme eingespeist.

Die Kelag Energie & Wärme bringt mit dem Ausbau der Fernwärmenetze die Ökologisierung konsequent voran.

Österreichs größte solarthermische Anlage, der Solarpark Friesach in Kärnten, wurde 2021 im Beisein von Umweltministerin Leonore Gewessler und des Kärntner Landeshauptmanns Peter Kaiser eröffnet. Die Anlage deckt in den Sommermonaten zu 100 % den Warmwasserbedarf der Fernwärmekunden in Friesach ab und trägt in der Übergangszeit zur Heizung bei. 2,5 Millionen Kilowattstunden kommen in Zukunft aus der solarthermischen Großanlage, das entspricht dem Jahresverbrauch von rund 500 Wohnungen.

Der Solarpark Friesach wurde von drei Kärntner Unternehmen gemeinsam umgesetzt: Unser Kraftwerk errichtete den Solarpark, die Fernwärmeleitung und den Pufferspeicher und finanzierte das Projekt über ein Bürger: innenbeteiligungsmodell. Der Weltmarktführer bei Solarpanelen, Greenone- Tec aus St. Veit an der Glan, lieferte die 436 Großflächenkollektoren. Die Wärme aus dem Solarpark Friesach wird schlussendlich in das mehr als zehn Kilometer lange Fernwärmenetz der Kelag Energie & Wärme eingespeist.


Die Kelag Energie & Wärme

Das Tochterunternehmen der Kelag mit Sitz in Villach ist der größte österreichweit tätige Anbieter von Fernwärme auf der Basis von industrieller Abwärme und Biomasse. Aktuell werden 85 Fernwärmenetze und rund 900 Heizzentralen betrieben. Die Kernkompetenz liegt in einem modernen und innovativen Produktportfolio, was das Unternehmen zum Energie-Komplett-Dienstleister macht.

So werden Menschen in ganz Österreich an ihren Arbeitsplätzen und in ihrem Zuhause mit sauberer Wärme und mit grünem Strom versorgt.
www.kew.at


Ökologisierung der Energiesysteme

„Die Ökologisierung der Energiesysteme wird kommen, aber Schritt für Schritt“, ist Adolf Melcher, Sprecher der Geschäftsführung der Kelag Energie & Wärme überzeugt. Als moderner und verlässlicher Energie-Komplett- Dienstleister versorgt die Kelag Energie & Wärme bundesweit Industriebetriebe, Krankenhäuser, Schulen, Hotels und Privathaushalte mit sauberer Wärme und grüner Energie.

Um noch mehr Bürger:innen sowie Unternehmen nachhaltige Wärmeversorgung zu ermöglichen, investiert die Kelag Energie & Wärme aktuell 32 Millionen Euro in die Erweiterung der Wärmeerzeugungskapazitäten und den Ausbau der Fernwärme in Villach, aber auch Erweiterungen und Neuentwicklungen in ganz Österreich sind geplant. Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit stehen für das moderne Energiedienstleistungsunternehmen an oberster Stelle – die innovativen, österreichweiten Projekte belegen die gelebte Verantwortung. Ein weiteres Beispiel dafür ist das Fernwärmenetz im obersteirischen Niklasdorf.

Umweltfreundliche Wärmeversorgung: Fernwärme von Kelag Energie & Wärme sorgt für nachhaltige Heizlösungen in ganz Österreich.

Nachhaltige Wärmelösungen

„Das Fernwärmenetz Niklasdorf zeigt, dass es möglich ist, aus fossiler Energie auszusteigen und erneuerbare Energie zu nutzen“, erzählt Melcher. Über das 3,7 Kilometer lange Fernwärmenetz liefert die Kelag Energie & Wärme in der ersten Ausbaustufe pro Jahr rund fünf Millionen Kilowattstunden Wärme an Kunden in Niklasdorf. Das entspricht dem Wärmebedarf von 1.000 Wohnungen und einer CO₂- Einsparung von rund 1.000 Tonnen pro Jahr. Genützt wird Abwärme der benachbarten Müllverbrennung.

„Auch dort, wo es keine Fernwärme gibt, suchen wir nach nachhaltigen Wärmelösungen und bieten diese in ganz Österreich an. Eine Wärmepumpe ist eine attraktive Alternative. Besonders im Wohnbau macht die Nutzung von Wärmepumpen Sinn.“

Ende von Öl und Gas

Fotos: kelag, shutterstock

Ende von Öl und Gas, so Melcher, sei klares Ziel, dem sich auch Gesetzgeber und Politik verpflichtet haben. „Aber es gibt noch viele weitere Themen. Eines davon sind die vielen Gaseinzelheizungen, da werden dann Unternehmen wie wir gebraucht, die mit innovativen Lösungen helfen, die Ökologisierung einzuleiten“, so Melcher. „Die vollständige Ökologisierung der Fernwärme wird noch viele Anstrengungen brauchen, aber die Richtung stimmt. Wichtig ist, dass wir unseren Weg konsequent fortsetzen und auch darauf achten, welche erneuerbaren Ressourcen uns zur Verfügung stehen“

„Wir planen, dass bis 2035 unsere Fernwärmenetze weitgehend frei von fossiler Energie sein werden.“

Adolf Melcher, Sprecher der Geschäftsführung der Kelag Energie & Wärme

Die Kelag Energie & Wärme liefert Wärme, die hauptsächlich aus Bioenergie und Abwärme stammt. Jährlich werden so rund 600.000 Tonnen CO₂ eingespart. Der Großteil ist bereits ökologisiert, durch industrielle Abwärme der Glas- und Stahlindustrie sowie Biomasse. „Wir planen, dass bis 2035 unsere Fernwärmenetze weitgehend frei von fossiler Energie sein werden“, meint Melcher. „Aufgrund der Nachfrage nach erneuerbarer Energie bauen wir auch alle Netze kontinuierlich aus, hier wird insbesondere Erdgas zurückgedrängt. Gebäude werden auch weniger Energie brauchen, aber wir werden auch mehr grüne Wärme bereitstellen müssen.“ Für die Kelag ist der Weg in die postfossile und klimagerechte Zukunft auch ein Stück gelebte Verantwortung.

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Leerstand – Potenzial für Ideen

Vivio heißt das Senior:innenwohnhaus, das aus dem ehemaligen Bürostandort der OSG entstanden ist.
Vivio heißt das Senior:innenwohnhaus, das aus dem ehemaligen Bürostandort der OSG entstanden ist.

Die OSG entwickelte aus ihrem ehemaligen Bürogebäude in Oberwart das Wohnprojekt „Vivio“ – ein neues Zuhause für die ältere Generation. Das Gemeinsame steht dabei im Vordergrund.#

Das Wohnprojekt „Vivio“, welches die OSG gemeinsam mit der Diakonie in Oberwart in knapp einem Jahr umgesetzt hat, ist eine Herzensangelegenheit: Ganz viele Ideen, Schweiß und Herzblut sind in einer langen Planungsphase in das Projekt geflossen. Im alten Gebäude arbeiteten über 70 Mitarbeiter der OSG. „Die Nachnutzung unseres ehemaligen Bürogebäudes freut mich besonders“, so Alfred Kollar, Geschäftsführer OSG, „das ist gelebte Nachhaltigkeit – darüber hinaus ist es gelungen, ein außergewöhnliches Wohnkonzept und einen architektonischen Blickfang mitten in der Stadt zu schaffen.“

Für Alfred Kollar ein Erfolgsprojekt in mehrfacher Hinsicht: „Eine Nachnutzung, ohne zusätzliches Bauland zu versiegeln, sowie ein Aus- und Umbau in gewachsener Struktur, Ausbau der Grünflächen und unter Erhalt des vorhandenen Baumbestands, das ist ganz nach unserem Geschmack.“

Das Projekt Vivio steht zugleich für den Slogan der OSG – „Wir bauen für Generationen“ und bietet mit 23 Wohnungen Platz für Menschen ab 60.

Architekt Martin Schwartz hat die Wohnungen in Größen von rund 30 bis 60 Quadratmeter sorgfältig geplant. Diese neue, besondere Wohnform in ruhiger, aber doch zentraler Lage, bietet allen Bewohner:innen die Möglichkeit, in einer Gemeinschaft zu leben, ohne dabei auf einen privaten Wohnbereich verzichten zu müssen. Im Zentrum stehen die Werte Gemeinschaft, Aktivität und Lebensqualität. Im Haus gibt es aber ebenso das Vivio-Treff, ein Café, einen großen Wintergarten und einen Bewegungspark.

Viel Grünraum und Treffpunkte zum Austausch und zum Miteinandersein – sind nur ein paar der Schwerpunkte des Umnutzungskonzepts.

Neben der privaten Gartenanlage wurde auch die Initiative „Garteln in der Trogergasse“ ins Leben gerufen. Den Bewohner:innen steht ebenso die Möglichkeit des Car-Sharings zur Verfügung, um mobil zu bleiben – auch ohne eigenes Auto.

Vivio ist mehr als nur ein Wohnort – es ist ein Ort der Begegnung.

Altbestand klug genutzt und kein weiterer Zentimeter versiegelt: So sah das Bürogebäude vor dem Umbau aus.

Gemeinsam aktiv sein

„Die Vision von Sieglinde Pfänder und Klaus Peter Schuh hat diesen alten Mauern neues Leben eingehaucht, es ist schön, hier durch das umgebaute Gebäude zu gehen und unsere Büroräumlichkeiten nicht mehr wiederzuerkennen. Hier ist es wohnlich, gemütlich und vor allem auch geräumig. Ich freue mich, dass wir nach so vielen gemeinsamen Projekten mit der Diakonie auch dieses hier umsetzen konnten“, so der OSG-Chef Alfred Kollar.

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Die Zukunft gestalten: Wie Max Thinius die Digitalität als Chance für die Immobilien- und Wohnungswirtschaft sieht

Max Thinius: Digitalität als Chance für die Immobilienwirtschaft
Die Zukunft kommt nicht – wir gestalten sie, sagte Max Thinius. Foto: Roto/Thomas Kiehl

Max Thinius, renommierter Futurologe, sprach auf einer Veranstaltung der Firma Roto über die zentralen Herausforderungen und Möglichkeiten der Zukunftsgestaltung in Wirtschaft und Gesellschaft. Mit seinem praxisnahen und optimistischen Ansatz zeigte er Wege auf, wie insbesondere die mittelständische Immobilien- und Wohnungswirtschaft von der Digitalität profitieren kann.

Ein neuer Blick auf die Zukunft

Zu Beginn seines Vortrags erklärte Thinius, dass die Zukunft nicht einfach „kommt“, sondern aktiv gestaltet werden muss. Er skizzierte eine klare Abgrenzung zwischen der bisherigen Digitalisierung – die oft nur auf technische Prozesse fokussiert sei – und der umfassenderen „Digitalität“. Diese neue Denkweise erfordert, Technologie mit Werten zu verknüpfen und deren Potenziale für die Gesellschaft zu erschließen.

Mit Blick auf die Immobilienbranche hob er hervor, dass die Digitalität völlig neue Strukturen eröffnet. Von polyzentralen Energiesystemen bis hin zu intelligenten Gebäuden können innovative Lösungen entwickelt werden, die nicht nur effizient, sondern auch nachhaltig und sozial verträglich sind.

Chancen für die Immobilien- und Wohnungswirtschaft

Einer der zentralen Punkte seines Vortrags war die Transformation der urbanen Strukturen. Thinius plädierte für eine räumliche Neuordnung von Städten, weg von isolierten Funktionsbereichen hin zu ganzheitlichen Quartieren. Diese sogenannten „25.000er-Einheiten“ – Stadtteile, die für 25.000 Menschen optimiert sind – bieten ein Modell für mehr soziale Interaktion, geringere Kriminalität und höhere Lebensqualität.

Auch für Unternehmen der Bauwirtschaft stellte er konkrete Ansätze vor. So könnten regionale Tischlereinetzwerke mithilfe digitaler Baupläne eine ressourcenschonende und flexible Produktion gewährleisten – ein Beispiel, das sich auch auf die Beschlagindustrie oder energieeffiziente Gebäudetechnik übertragen lasse. Ein weiteres Highlight war die Vorstellung von Balkonkraftwerken, die nicht nur Privathaushalten, sondern auch Gewerbebetrieben autarke Energieversorgung ermöglichen.

Der Mensch im Mittelpunkt der Digitalisierung

Besonders überzeugend war Thinius’ Ansatz, den Menschen wieder in den Mittelpunkt technologischer Innovationen zu stellen. Er betonte, dass die Stärken europäischer Unternehmen in ihrer Diversität und ihrem tiefen Verständnis für lokale Bedürfnisse liegen. Diese Eigenschaften machen sie ideal geeignet, um Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die global adaptierbar, aber lokal verwurzelt sind.

Für die Arbeitswelt der Zukunft sieht Thinius eine Verschiebung hin zu erfüllenderen Aufgaben. Standardisierte Prozesse, die bisher viel Zeit beanspruchen, könnten durch KI-basierte Lösungen automatisiert werden. Dies würde Raum für Kreativität und echte Kundeninteraktion schaffen.

Eine optimistische Vision

Trotz der Herausforderungen, die die Transformation mit sich bringt, zeigte sich Thinius durchweg optimistisch. Er widerlegte die gängigen Befürchtungen – etwa, dass KI Arbeitsplätze zerstören oder neue Technologien unerschwinglich sein könnten – mit anschaulichen Beispielen und Daten. Entscheidend sei, nicht in alten industriellen Mustern zu verharren, sondern die Potenziale der Digitalität aktiv zu nutzen.

Am Ende seines Vortrags ermutigte er die Zuhörer, sich auf die Gestaltung der Zukunft zu konzentrieren: „Denken Sie nicht darüber nach, wie Sie Ihr Unternehmen zukunftsfähig machen. Denken Sie daran, wie Sie mit Ihrem Unternehmen die Zukunft anderer gestalten können.“

Max Thinius lieferte nicht nur einen faszinierenden Einblick in die Welt der Digitalität, sondern auch einen inspirierenden Aufruf zum Handeln. Für die Immobilien- und Wohnungswirtschaft bietet sein Ansatz zahlreiche Möglichkeiten, die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen und sich als Vorreiter einer nachhaltigen und innovativen Zukunft zu positionieren. Sein Vortrag war ein Weckruf für die Branche: Die Zukunft kommt nicht – wir gestalten sie.

Gerd Warda

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Willkommen in 2025 – Die Zukunft kommt nicht – wir gestalten sie…..

Gerd Warda. Foto: krimiwa

Liebe Leserin, lieber Leser!

2025.. überall hören Sie die Glocken. Sie läuten das Jahr 2025 ein. Die ersten Böller krachen. Silvesterraketen steigen in den Himmel. Willkommen im neuen Jahr.

In den letzten Jahren schreckten uns die Herausforderungen. Heute, zum Start ins Jahr 2025 nehmen wir sie an. Ich hatte das Glück im November Max Thinius zu sehen und zu hören. Er sagte in seinen Vortrag ganz deutlich: Die Zukunft kommt nicht – wir gestalten sie…..  (wie, lesen Sie bitte im Aufmacher).

Für das Team von Wohnungswirtschaft heute. war es plötzlich klar: Wir suchen die Gestalter der Zukunft, die sich mit ihren Ideen den Herausforderungen der Branche stellen. Sie warten nicht, sie machen…

Stellvertretend für viele andere, haben wir zwölf Persönlichkeiten aus der Immobilien- und Wohnungs-Branche gefragt, worauf sie sich freuen, was sie erhoffen und was sie fürchten.

Die Zukunft kommt nicht – wir gestalten sie…..

Dieses Motto passt genau zur wirkvollen Arbeit von DESWOS, deshalb führt Johanna Drach von DESWOS auch den Reigen der Zwölf an. Sie erzählt von ihren Projekten in 2025…

Dies ist auch Ihre Chance, liebe Leserinnen, liebe Leser. Wir haben in fast allen Ausgaben und Artikeln DESWOS-Banner. Klicken Sie drauf, spenden Sie, oder werden Sie Mitglied…werden sie ein Teil der großen DESWOS-Familie und haben so Teil an dem „neuen DESWOS-Wir-Gefühl“.

Januar 2025. Die Ausgabe Nummer 196 von Wohnungswirtschaft heute. ist für Sie bereit. Ein neues Heft, mit neuen Inhalten, klicken Sie mal rein.

Bleiben Sie zuversichtlich und nachhaltig – gestalten Sie die Zukunft mit….

Ihr Gerd Warda

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