Leistbares Wohnen für die Zukunft

Die Wohnbau-Offensive 2024+ schafft mehr leistbaren Wohnraum mit sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit und liefert damit Impulse für die Bauwirtschaft

Mit rund 220.000 Gemeindewohnungen und mehr als 200.000 Wohnungen aus dem geförderten Wohnbau verfügt Wien über ein umfassendes Angebot an erschwinglichen Wohnungen – ein wesentlicher Faktor für Leistbarkeit und soziale Nachhaltigkeit. Über 60 Prozent der inzwischen mehr als zwei Millionen Wiener:innen leben bereits heute in einer geförderten oder einer Gemeindewohnung. Damit dieses Angebot weiterhin ausgebaut werden kann, werden die Grundlagen an die wirtschaftlich herausfordernden Zeiten angepasst.

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Daher hat die Stadt Wien in den letzten Jahren die Förderungen für Neubau und Sanierungen stark angehoben. Um den aktuellen Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt – wie Bevölkerungswachstum, Klimaschutz und hohe Baukosten – Rechnung zu tragen, wurde die Wiener Wohnbau-Offensive 2024+ ins Leben gerufen. Hiermit bringt die Stadt Wien insgesamt 22.200 geförderte Wohnungen auf den Weg. Leistbarer, bedarfsgerechter und ökologisch hochwertiger Wohnraum für mehr als 45.000 Menschen.

Mit der Wiener Wohnbau-Offensive 2024+ setzt die Stadt Wien wichtige Impulse für die gemeinnützige Wohnungswirtschaft und die gesamte Wiener Bauwirtschaft. Allein die in Bau und Planung befindlichen 16.100 geförderten Wohnungen entsprechen einem Bauvolumen von 2,8 Milliarden Euro bei einem Fördervolumen von 1,1 Milliarden Euro.

Ökologische Schwerpunktsetzung

Gleichzeitig wird damit auch ein Zeichen für mehr Klimaschutz gesetzt. Denn allen acht Bauträgerwettbewerben der Wohnbau-Offensive 2024+ ist die ökologische Schwerpunktsetzung gemeinsam: Maßnahmen zum Klimaschutz, die Stärkung der Klima-Resilienz, kreislaufwirtschaftliche und ressourcenschonende Prinzipien, Fassaden- und Dachbegrünungen und alternative Energielösungen spielen eine zentrale Rolle.

Neben diesen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Aspekten steht wie immer die Leistbarkeit des Wohnens im Mittelpunkt. Davon profitieren auch jene, die in einem frei finanzierten Wohnbau zu Hause sind. Der private Sektor, so die immer noch verbreitete Meinung, funktioniert unabhängig davon ganz nach den Gesetzen des Marktes. Doch das stimmt nicht ganz, denn hier gibt es Wechselbeziehungen. Eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts, Wifo, gemeinsam mit dem wohnwirtschaftlichen Referat des Verbands der gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBV) im Auftrag der MA 50 weist nach, dass der gemeinnützige Sektor sich auch auf den Gesamtmarkt preisdämpfend auswirkt.

Das Wiener Wohn-Ticket ist die Eintrittskarte zum geförderten Wohnungsangebot der Stadt Wien.

Die Studienautor:innen analysierten dafür eine Vielzahl von Daten aus den letzten 50 Jahren. „Wie groß diese Wirkung ist, hängt stark vom Marktanteil im jeweiligen regionalen Mietwohnungsmarkt ab. Im Durchschnitt zeigt sich, dass eine Steigerung des GBV-Marktanteils um zehn Prozent zu einem Rückgang der unregulierten Mieten um 30 bis 40 Cent pro Quadratmeter führt. Bei einer 70 Quadratmeter großen Wohnung entspricht dies einer Ersparnis zwischen 250 und 340 Euro pro Jahr“, erklärt Studienleiter Michael Klien vom Wifo. Die gemeinnützigen Bauvereinigungen verzeichnen einen Marktanteil von 40 Prozent am Mietwohnungssektor und 17 Prozent am Häuser- und Wohnungsbestand – ein Anteil mit hoher Relevanz für die Gesamtentwicklung.

Volkswirtschaftliche Effekte

Schon eine vorige Studie hatte die direkten volkswirtschaftlichen Effekte von GBV-Mieten mit einer Ersparnis von rund 1,2 Milliarden Euro für die GBV-Mieter:innen nachgewiesen. Jetzt zeigt sich, dass es auch indirekte Effekte gibt. „Die unregulierten Mieten sind aufgrund des Wettbewerbs mit unseren GBVs um durchschnittlich rund fünf Prozent günstiger als dies ohne GBVs der Fall wäre“, so GBV-Verbandsobmann Klaus Baringer.

Die Studienautor:innen untersuchten dabei nicht nur den gegenwärtigen Wohnungsmarkt, sondern auch die historischen und regionalen Aspekte. In der historischen Gesamtschau werde deutlich, wie die Deckelung und die Regulierung von Mieten im gemeinnützigen Bereich für ein hohes Maß an Stabilität und Kontinuität sorgen, was den traditionell volatilen Mieten am freien Markt zugutekommt.

Anlaufstelle für alle Fragen rund ums Wohnen: die Wohnberatung Wien
Fotos: WSW/Christian Dusek, WSW/Ludwig Schedl

Die hohe Ausstattungsqualität im GBV-Bestand ist laut den Studienautor: innen auch vor dem Hintergrund der bevorstehenden Dekarbonisierung im Wohnbau relevant. Der gemeinnützige Wohnbau hatte bei der Energieeffizienz und Sanierung in den vergangenen Jahrzehnten bereits eine Vorreiterrolle inne. Pro Jahr werden laut GBV-Verbandsstatistik zwischen 7.000 und 12.000 GBV-Wohnungen thermisch saniert.

Bei rund 72 Prozent des vor dem Jahr 2000 errichteten Mietwohnungsbestands der GB ist dies bereits erfolgt, während der Anteil beim Gesamtbestand nur 47 Prozent beträgt. Das heißt, auch in Zukunft wird der gemeinnützige Sektor gesamtgesellschaftlich ein positiver Faktor für Leistbarkeit und Klimagerechtigkeit sein.


Alles aus einer Hand: Wohnberatung Wien

Für alle Wiener:innen, die in geförderten Miet- und Genossenschaftswohnungen, geförderten Eigentumswohnungen, gefördert sanierten Wohnungen, wiedervermieteten Wohnungen oder Gemeindewohnungen zu Hause sind, bietet die Wohnberatung Wien als Servicestelle der Stadt Informationen zum Wohnungsangebot und zu Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten. Online auf wohnberatung-wien.at können sich Interessierte, die Anspruch auf ein Wiener Wohn-Ticket haben, registrieren und nach einer geförderten Wohnung oder einer Gemeindewohnung suchen. Online können Suchprofile mit den persönlichen Präferenzen erstellt und interessante Angebote auf Merklisten gespeichert werden.

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