Vor nahezu 100 Jahren prägten die Grundsätze „Luft, Licht, Sonne“ den Wiener Gemeindebau mit seinen berühmten Wohnhöfen. Die aktuelle Neuauflage interpretiert diese Tradition mit zeitgemäßen Mitteln. Der erste Prototyp entsteht nun am südlichen Stadtrand parallel zu anderen Neubauten.
ROBERT KOCH
Weihnachten 2017 stand kurz vor der Tür, als die prominente Runde zum Spatenstich bei der Fontanastraße in Wien-Oberlaa ansetzte: Bürgermeister Michael Häupl, Initiator von „Gemeindebau neu“, sein designierter Nachfolger und Wohnbau-Stadtrat Michael Ludwig sowie Josef Kaindl, Bezirksvorsteher-Stellvertreter in Favoriten, freuten sich über den Baustart für 120 Wohnungen, der eine neue Ära im sozialen Wohnbau der Stadt Wien einleiten soll. Besonders fröhlich zeigte sich Gesiba-General Ewald Kirschner, der ein großes Stück seiner Aufbauarbeit als Wigeba-Direktor somit bewältigt hatte.
Neustart mit Wigeba
Der Bau neuer Gemeindewohnungen in Wien wurde vor geraumer Zeit eingestellt. Als der Stadtchef im Frühjahr 2015 den Wiedereinstieg verkündete, bedurfte es eines umfassenden Neustarts. Die organisatorische Lösung heißt „Wiener Gemeindewohnungs-Baugesellschaft“ – kurz „Wigeba“ – und firmiert an der Adresse der gemeinnützigen „Gesiba“. Diese hält 51 Prozent an dem neuen Unternehmen, das für Errichtung und Verwaltung der Gemeindebauten sorgt, mit 49 Prozent ist „Wiener Wohnen“ beteiligt. Gemäß kommunalen Kriterien erfolgt die Wohnungsvergabe durch die Wohnberatung beim Wohnservice Wien.
Die planerischen Vorarbeiten starteten 2015 mit einem zweistufigen Wettbewerb für Bauplatz 2 an der Fontanastraße, bereits im November 2015 stand das Siegerprojekt fest. NMPB Architekten überzeugten die Jury mit „Drei urbane Höfe“ im Wohncluster. Ein halbes Jahr später folgte die Einreichung…