Joseph-Stiftung setzt bei Heizungsoptimierung auf Künstliche Intelligenz

Die Joseph-Stiftung führt die Implementierung intelligenter Energielösungen weiter, um CO₂ in ihren Beständen zu reduzieren. In Kooperation mit FIDENTIA und Green Fusion werden smarte Technologien genutzt. Um bis zu 18 Prozent weniger CO₂ sollen die Heizungsanlagen des Wohnungsunternehmens in den kommenden Jahren mit Hilfe von künstlicher Intelligenz ausstoßen.

In Bestandsgebäuden bis zu 18 Prozent des CO₂-Ausstoßes einsparen

Die Joseph-Stiftung steht wie alle Wohnungsunternehmen vor der enormen Herausforderung, in den kommenden Jahren die Klimaziele und die damit einhergehende Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. Eine wichtige Maßnahme stellt dabei der optimierte Betrieb der bestehenden Heizungsanlagen dar. Seit einigen Jahren schon monitort die Joseph-Stiftung ihre Heizungsanlagen. Ende 2023 hat das kirchliche Wohnungsunternehmen aus Bamberg einen weiteren Schritt zur CO₂-Reduktion im Eigenbestand (für über 1.300 Wohneinheiten) gestartet. In den kommenden Jahren sollen weitere ausgewählte Heizungsanlagen KI-unterstützt sein.

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In Kooperation mit ihrer Tochterfirma FIDENTIA und dem Partner Green Fusion will die Joseph-Stiftung so in ihren Bestandsgebäuden bis zu 18 Prozent des CO₂-Ausstoßes einsparen. „Die Klimastrategie der Joseph-Stiftung und als Teil davon die KI-gestützte Heizungsoptimierung spiegelt das Engagement für Nachhaltigkeit und die Verantwortung gegenüber der Schöpfung wider.

Durch die Bildung von Gebäudeclustern und die Zuordnung spezifischer Maßnahmenpakete wird eine effektive Abschätzung der Investitionskosten und der CO₂-Einsparungen ermöglicht“, sagt Andreas F. Heipp, Vorstandssprecher der Joseph-Stiftung.

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KI hilft bei der Optimierung

Helfen soll dabei auch der Green Fusion Energiespar-Autopilot. Er digitalisiert den Heizungskeller und sorgt für eine jederzeit optimierte Betriebsführung. Unter Berücksichtigung aller relevanten Parameter und Wetterdaten steuert und optimiert die KI-basierte Software die Anlagen kontinuierlich und automatisch.

Die Installation ist minimalinvasiv und ermöglicht auch ohne weitreichende Sanierungsmaßnahmen, den Energieverbrauch und CO₂-Ausstoß, um durchschnittlich 18 Prozent zu senken. Damit werden auch Energiekosten eingespart. Das System ist herstellerunabhängig und zur Regelung einfacher Heizungsanlagen wie auch zur Steuerung des komplexen Zusammenspiels multivalenter Energiesysteme ideal geeignet.

Darüber hinaus bietet es, je nach Wunsch des Kunden eine Vielzahl weiterer Vorteile und Funktionen, wie Fernsteuerung, Monitoring und Alarmierungen im Störfall.

„Wir freuen uns, gemeinsam mit der FIDENTIA und der Joseph-Stiftung einen wichtigen Aspekt der Wärmewende umzusetzen. Denn gerade auch bei einem gemischten Anlagenbestand mit Gas- und Fernwärmeanlagen, kann unsere Lösung schnell und großflächig im Portfolio ausgerollt werden. So können wir unmittelbar einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Klimapfad gehen und gleichzeitig die Transformation zu regenerativen Systemen nachhaltig einleiten,“ sagt Green Fusion Geschäftsführer Paul Hock.  

Geringer Installationsaufwand

Mit der Installation der Geräte ist die FIDENTIA beauftragt. Das Tochterunternehmen der Joseph-Stiftung bringt umfangreiches Know-how und die nötigen Kapazitäten von Monteuren und Fachpersonal für die Installation der smarten Geräte an den Heizungsanlagen mit.

Der Einsatz der smarten Boxen von Green Fusion ermöglicht es, Gas-, Öl- und Fernwärmeheizungen zu optimieren. Einen der ersten etwa Schuhkarton großen Kästen haben die FIDENTIA Techniker Knud Schaljo und Jürgen Käßer in einem Keller der Kloster-Langheim-Straße in Bamberg eingebaut. Der Kasten mit der Technik wird an der Wand im Heizungskeller montiert.

Mehrere Messsensoren werden über Kabel an verschiedenen Rohren der Heizungsanlage angebracht und messen unter anderem die Vor- und Rücklauftemperatur. Dank einer Internetverbindung landen die Daten in der Green Fusion-Cloud. Hier kommt dann die KI zum Einsatz.

Je nach Kundenwunsch und technischem Stand der Heizungsanlage können Einstellungen zur Optimierung der Anlage unter Berücksichtigung aller geltenden gesetzlichen Regelungen aus der Ferne oder von einem Techniker vor Ort durchgeführt werden.

 „Für die FIDENTIA steht bei dem Projekt das Sammeln von Erfahrungen mit intelligenter und KI-gestützter Heizungssteuerung im Vordergrund. Mittelfristig soll diese Dienstleitung das Portfolio der FIDENTIA erweitern und auch anderen Kunden zu mehr CO₂- Einsparung und Kostenreduktion in ihrem Immobilienbestand verhelfen“, sagt Michaela Jones, Mitglied der Geschäftsführung des Bamberger Unternehmens, das deutschlandweit tätig ist.

Vorteile für Mieter und Unternehmen

Nach Abschluss der ersten Projektphase im Laufe des 1. Quartals 2024 mit 20 Heizungsanlagen in Bamberg und Bayreuth soll es mit dem Ausbau weitergehen. Die Vorteile für die Mieter liegen auf der Hand: weniger Nebenkosten durch eine optimierte Heizungsanlage.

Dem Unternehmen helfen die Einsparungen auf zwei Ebenen: Zum einen bei der Reduktion des CO₂-Ausstoßes im Gebäudebestand und mit dem optimierten Betrieb den Umbau auf regenerative Energieträger vorzubereiten. Und zum anderen in Studentenwohnheimen, die „warm vermietet“ werden. Hier kommen die Einsparungen direkt dem Unternehmen zugute.

Zukunftsorientierte Nachhaltigkeit

Die Joseph-Stiftung hat zum Erreichen der Klimaziele einen Klimapfad entwickelt. Dieser beschreibt den Weg vom Heute bis zur Zielerreichung der Klimaneutralität im Jahr 2045 in einer Betrachtungstiefe oberhalb der Gebäudegenauigkeit. Aus den verschiedenen Portfoliobetrachtungen und den unterschiedlichen Ausgangskonstellationen werden Gebäudecluster gebildet.

Anschließend können den jeweiligen Clustern unterschiedliche Maßnahmenpakete zugeordnet werden, um die Investitionskosten und Einsparung der CO₂-Emissionen zu ermitteln. Dabei wird einerseits den Zielsetzungen und vielfältigen gesetzlichen Anforderungen Rechnung getragen, andererseits werden individuelle Bau- und Technikzustände berücksichtigt.

Thomas Heuchling

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