Alles auch zum Mitnehmen im Baukulturpalast: Die „Rück-Bau-Schau“ in Dresden öffnet die Schatzkammer des Baubestands

Lampenladen? Fliesenabteilung? Oder einfach eine Baustelle? Eigentlich alles auf einmal: In der Ausstellung „Rück-Bau-Schau: Mit Wiederverwendung Zukunft bauen.“ im Dresdner Kulturpalast demonstrierte das Team Zirkuläres Bauen die Potentiale der gebauten Stadt – als anthropogenes Materiallager. Zur Finissage hieß es: „Darf‘s noch etwas mehr sein?“ – „Den Tiefspüler, bitte.“

„In den Bauabfällen von heute steckt für uns das Baumaterial von morgen. Darum haben wir von hinten angefangen – beim Rückbau!“ Diese Prämisse zieht sich konsequent durch die Konzeption der „Rück- Bau-Schau“ und die begleitenden Formate. Die inzwischen hinlänglich bekannten Kennzahlen zur Klimawirksamkeit des Bauwesens dienen da nur als Einstieg. Viel eher interessierte das Ausstellungs-Team, das Prinzip des zirkulären Bauens einmal exemplarisch durchzuspielen – Bestandsaufnahme, Rückbau, Vermittlung, Wiedereinbau.

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Zirkuläres Bauen: Von der Theorie…

Der Ansatz des zirkulären Bauens schlägt vor, die bestehenden Materialien als Ressourcen anzusehen und sie so lange wie möglich im Kreislauf zu halten – im besten Fall in Form ihrer Wartung, Instandhaltung und Wiederverwendung. Bei Neubauvorhaben kann vorrangig auf schon vorhandene, aus Rückbau gewonnene Bauteile und Baustoffe zurückgegriffen werden. Das Ansinnen, vom Rückbau bis zur Vermittlung des Materials die Kreislaufwirtschaft sichtbar zu machen, ist das Grundanliegen des Teams Zirkuläres Bauen und zieht sich wie ein roter Faden durch das Ausstellungskonzept.

…zur Praxis: Hands on Rückbau praktisch kennen lernen

Ausgangspunkt waren drei Rückbau-Workshops. Das Team Zirkuläres Bauen lud Dresdnerinnen dazu ein, in Begleitung von Handwerkerinnen vermeintliche Bauabfälle gemeinschaftlich rückzubauen und aufzubereiten. Mit dem experimentellen Rückbau-Workshops wagte das Team einen konkreten ersten Schritt in eine „andere“ Wirklichkeit des Planens und Bauens.

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Die Rückbau-Workshops fanden in einem Konsumgebäude aus den 60er Jahren in Taubenheim bei Klipphausen statt. Dort plant die Pfarrgut Taubenheim mit Unterstützung der Reiter Architekten GmbH eine Biobäckerei. Das Bestandsgebäude soll zu einer neuen Backstube mit Café umgebaut und erweitert werden. Der Bestand wird dazu maßvoll energetisch saniert. Die Fassade wird durch ökologischen Wärmedämmputz verbessert und die Keller- und Dachgeschossdecken aufgewertet…

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