Gabriele und Herbert Althammer bewohnen nun die bereits dritte Wohnung in der Friedrich-Inhauser-Straße in Salzburg. Doch nach der energetischen Sanierung der Heimat Österreich ist alles viel besser – und sogar ein bisschen billiger.
WOJCIECH CZA
Eingezogen sind die beiden 1989, als Jungfamilie mit zwei kleinen Kindern, drei Zimmer mit Loggia, 70 Quadratmeter in Summe. „Für uns war der Einzug in die Friedrich-Inhauser-Straße eine Sensation“, sagen Gabriele und Herbert Althammer, sie war damals Magistratsbedienstete, er Projektleiter in einem internationalen Messebau- Unternehmen. „Zehn Jahre später, als unsere beiden Jungs schon größer waren, haben wir ein weiteres Zimmer benötigt, also sind wir innerhalb der Wohnhausanlage in eine Vier-Zimmer- Maisonette-Wohnung umgezogen, 95 Quadratmeter, alles war wunderbar.“
Mit der Zeit kamen erste bauphysikalische Probleme auf, undichte Fenster, Kondensat an den Wänden, Schimmel in den Ecken, morsches Holz auf den Balkonen. Das war der Moment, als der Bauträger Heimat Österreich beschloss, die Wohnhausanlage zu sanieren, den Bestand zu entkernen und aufzustocken und ein neues Technologie-Kapitel im gemeinnützigen Wohnbau aufzuschlagen. Begleitet wurde das Vorhaben von zwei Forschungsprojekten in Zusammenarbeit mit der FH Salzburg und dem Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen (SIR).
„Als wir gehört haben, dass die Wohnhausanlage saniert wird, haben wir uns wirklich riesig gefreut“, erinnern sich die beiden. „Wir lieben diese Gegend, wir fühlen uns richtig wohl hier, doch der Zustand der Wohnung war zuletzt recht schlimm, und die Heizkosten waren exorbitant hoch.“ Im Sommer 2017 wurden alle 73 Parteien einvernehmlich ausgesiedelt. Wer wollte, bekam von der Heimat Österreich eine Ersatzwohnung – mit der Option auf Rückkehr nach dem Umbau. Die Kosten für die Übersiedelung und den Wiederaufbau der Möbel wurden vom Bauträger übernommen.
„Im Dezember 2021, nach vier Jahren Bauzeit, sind wir wieder zurückgekommen, und jetzt bewohnen wir hier schon die dritte Wohnung! Das war’s jetzt aber mit dem Umziehen.“ Gabriele und Herbert Althammer wohnen heute wieder auf 74 Quadratmetern, zuzüglich Loggia. Die alten Möbel sind nun Geschichte, mit Ausnahme von zwei alten Kredenzen, die mitdurften, und natürlich auch der beiden Katzen Felix und Fibi, der Rest sind nigelnagelneue Möbel in warmen Erd- und Sandtönen, mit Hochglanzküche und großem Esstisch in der Wohnküche.
„Gutes Raumklima, kontrollierte Wohnraumlüftung und schalldichte Isolierfenster mit außenliegenden Jalousien, und trotzdem zahlen wir am Quadratmeter heute um einen Euro weniger Miete als vor dem Umbau – und das sogar inklusive Heizung und Warmwasser. Dass die Haustechnik im geförderten Wohnbau so etwas ermöglicht, ist nicht nur ein ökologischer Mehrgewinn, sondern auch eine finanzielle Entlastung. Für uns ein wichtiger Punkt, schließlich sind wir beide schon in Pension.“
Kein Wunder also, dass das Projekt mit dem Österreichischen Bauherrenpreis 2022 und dem Österreichischen Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit 2024 ausgezeichnet wurde. Vor ein paar Monaten war sogar das TVTeam von „Galileo“ zu Besuch.