Der März 2025 ist mit einem Deutschlandmittel von nur 21% des Niederschlages im Vergleich zur Periode 1991-2020, der sechsttrockenste März seit 1881.
Vor allem im Norden gibt es größere Gebiete in denen nur wenige Liter pro Quadratmeter gefallen sind. Das starke Niederschlagsdefizit hat, vor allem in Teilen des norddeutschen Binnenlands, die Feuchte der oberen Bodenschichten markant unter die für die Jahreszeit üblichen Werte sinken lassen.
Für den März liegen die Bodenfeuchte-Werte regional deutlich unter denen des Jahres 2018. Bei weiter andauernder Trockenheit kann es stellenweise zu Verzögerungen beim Auflaufen der ausgesäten Sommerkulturen und zu Trockenstress bei den jungen Pflänzchen kommen. Wegen der geringen Niederschläge wurde erst kürzlich in Bayern und Brandenburg die zweithöchste Waldbrandgefahrenstufe ausgerufen.

Entwicklung der letzten 14 Tage – animierte Karten. Quelle: ufz
„Wir müssen sparsam mit der wertvollen Ressource Wasser umgehen“
Städtetags-Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy sagte zur aktuellen Dürre gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland:
„Die Klima-Extreme nehmen zu und kommen in immer kürzeren Abständen. Das vergangene Jahr brachte viel Regen, weite Flächen wurden überschwemmt. Der März dagegen war in Europa der wärmste seit Jahrzehnten und ungewöhnlich trocken. Aktuell gibt es aber keinen Grund zur Sorge. Die Trinkwasserversorgung für die Menschen ist sicher.
Um sich auf diese Klimafolgen einzustellen, bauen viele Städte ihre Flächen um. Sie entsiegeln Flächen, damit Regenwasser versickern kann für Trockenperioden. Sie legen neue Grünflächen an und bauen Rückhaltebecken für Starkregen. Längere Trockenheit bedeutet auch Dürre-Stress für das Grün in der Stadt. Das beobachten die Städte und bewässern Beete und Bäume, wo es notwendig ist. Dieser Aufwand wird immer größer.
Bei einer langanhaltenden Dürre kann es regional zu Herausforderungen kommen, beispielsweise wenn Trinkwasser aus Flüssen oder Seen gewonnen wird und diese deutlich weniger Wasser führen. Der Klimawandel ist mehr und mehr spürbar. Deshalb ist effiziente Wassernutzung in der Stadt, in der Landwirtschaft und der Industrie entscheidend.
Auch für die Bürgerinnen und Bürger gilt, wir müssen sparsam mit der wertvollen Ressource Wasser umgehen. Es ist richtig, dass der Bund gemeinsam mit den Ländern derzeit an Leitlinien für den Umgang mit Wasserknappheit arbeitet, um Nutzungskonflikte zu minimieren oder ganz zu vermeiden. Hier hoffen wir bald auf handfeste Ergebnisse.“
Was können Bürger*innen bei Trockenheit tun?
Die Trinkwassernutzung ist in den letzten Jahrzehnten durch ein hohes Bewusstsein bei den Bürger*innen und zum Beispiel den Einsatz von wassersparenden Armaturen und Geräten kontinuierlich zurückgegangen. So hat sich die Trinkwassernutzung im Haushalt bei etwa 129 Litern pro Person und Tag eingependelt. Es ist aber davon auszugehen, dass gerade in heißen und trockenen Sommern diese Werte höher liegen.
Grundsätzlich sollte mit Wasser – insbesondere mit Warmwasser – sorgsam umgegangen werden. Dazu gehört, Waschmaschine und Geschirrspüler nur anzuschalten, wenn sie voll beladen sind oder das Vollbad durch eine Dusche zu ersetzen.
Außerdem gilt:
Alle Maßnahmen, die zu einer geringeren Verschmutzung der Gewässer beitragen, erhöhen die Wasserverfügbarkeit. Dazu tragen zum Beispiel der Kauf von Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft, der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel und Bioziden in Garten und Haushalt und die ordnungsgemäße Entsorgung von Arzneimitteln bei. Weitere Tipps finden sich im Flyer „Unser Wasser – unsere Verantwortung“.

Und ein Spartipp
Sparduschkopf einbauen: Durch wassersparende Armaturen lassen sich – meist ohne Komfortverlust – die Warmwasserkosten deutlich senken. Perlatoren, Wassersparbrausen und Ähnliches können auch nachträglich angebracht werden. Herkömmliche Duschbrausen haben einen Durchfluss von zwölf bis 15 Litern Wasser pro Minute. Wassersparbrausen hingegen nur sechs bis neun Liter. Das Öko-Institut hat errechnet, dass eine Wassersparbrause in einem Zwei-Personen-Haushalt durchschnittlich 20.000 Liter Wasser pro Jahr einsparen kann.
Hygienische Anforderungen beachten:
- Das warme Wasser sollte überall im Leitungssystem immer eine Temperatur von mindestens 55 °C haben und am Austritt des Trinkwassererwärmers stets eine Temperatur von mindestens 60 °C einhalten, damit es zu keinem Legionellenwachstum kommt.
- Achten Sie darauf, dass auch wenig genutzte Leitungsabschnitte regelmäßig durchspült werden.
- Trinken sie nur frisches und kühles Wasser aus dem Zapfhahn.
Achtung: Auch in Kaltwasserleitungen können Legionellen wachsen, wenn das Wasser dort lange genug steht und sich erwärmt. Warm- und Kaltwasserleitungen sollten daher gut wärmeisoliert sein und regelmäßig genutzt werden.
Abwassernetz muss gespült werden
Neben der Trinkwasserversorgung ist auch die Abwasserentsorgung von Dürreperioden betroffen. Im Kanalnetz waren zusätzliche Spülungen notwendig, um mögliche Geruchsbelästigungen gering zu halten (Paetzel, 2021). Und durch einen geringeren Fremdwasseranteil ist die Verdünnung in den Kläranlagen geringer als in Durchschnittsjahren.
Dadurch wurde die Aufbereitungsleistung in der Vergangenheit zwar nicht gemindert, allerdings kommt es während einer Niedrigwasserphase zu höheren Ablaufkonzentrationen bei solchen Spurenstoffen, die nur unvollständig in der Kläranlage eliminiert werden (Bayerisches Landesamt für Wasserwirtschaft, 2004; Bergmann et al., 2013).
Quellen: Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, Umweltbundesamt, Deutscher Städtetag, Deutscher Wetterdienst, gw