Auf allen Ebenen

Diesen Winter war Baubeginn im Quartier „An der Schanze“ in Wien-Floridsdorf. Die Wien-Süd errichtet dort ein Haus, das in mehrerlei Hinsicht den Alltag mit Kindern erleichtert.

„Man kann ein Kind nie zu sehr verwöhnen“, sagte einst Simone Veil (1927–2017), französische Gesundheitsministerin in den 1970er-Jahren. In ganz Frankreich sind Kindergärten und Schulen nach der großen Europäerin und Frauenrechtlerin benannt, in Wien-Floridsdorf seit 2019 eine neue Gasse. Sie quert das künftige Wohnquartier „An der Schanze“ im Stadtentwicklungsgebiet Donaufeld. Die Wien-Süd errichtet an der südlichen Straßenseite einen L-förmigen Wohnbau nach Plänen von querkraft Architekten.

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„Leben auf allen Ebenen“ lautet das Motto, letzten Winter war Baubeginn. „Aufgrund eines ambitionierten Raumordnungskonzepts waren zahlreiche Anforderungen unter einen Hut zu bringen: leistbarer Wohnraum, ein Kindergarten, bauplatzübergreifende Kinder- und Jugendspielplätze, Urban Gardening, möglichst große Freiräume“, erklärt Vorstandsvorsitzender Andreas Weikhart.

Das Haus mit 74 Wohnungen (davon 19-Smart-Wohnungen und 38 geförderte Mietwohnungen, der Rest frei finanzierte Eigentumswohnungen) wird seinem Motto in jeder Hinsicht gerecht. Der Kindergarten nimmt das Erdgeschoß und erste Obergeschoß des nördlichen Riegels ein. Großzügige Dachterrassen, eine davon mit angrenzendem Gemeinschaftsraum und benachbarter Waschküche im 4. Obergeschoß, großzügige Kinderwagenabstellräume sowie Einlagerungsräume auf Ebene der Wohnungen – all das erleichtert den Alltag mit und ohne Kinder und sorgt dafür, dass in jedem Geschoß soziales Leben stattfindet.

Sozial, vernetzt, grün

Das Architekturbüro querkraft zeichnet – gemeinsam mit dem Raumplanungsbüro Stadtland – auch für das Leitbild für die Entwicklung des gesamten Areals verantwortlich. „Die zentrale Idee besteht darin, entlang eines Ereignisbands mit wichtigen Einrichtungen der Versorgung die Subzentren Floridsdorf und Kagran miteinander zu verknüpfen, ohne im Donaufeld ein neues Zentrum zu etablieren“, erklärt Peter Sapp von querkraft. „Weitere wichtige Bestandteile sind der zentrale Grünzug bis zur Oberen Alten Donau, eine Stadtwildnis, ein engmaschiges fußgänger- und fahrradfreundliches Wegenetz und der Verzicht auf Tiefgaragen in jedem Haus.“

Zwei Mobilitätsstationen mit Ladeinfrastruktur, an denen ein Pkw, EBikes, Lastenräder, Fahrradanhänger und Kinderräder ausgeliehen werden können, sowie Hochgaragen sind zentrale Elemente des Mobilitätskonzepts. Damit bleiben die Grünräume um die Häuser durchwegs frei von Unterbauungen, womit gute Bedingungen für die Vegetation jeglicher Art und Größe herrschen. Ganz im Sinn des Leitthemas der IBA-Wien „Neue soziale Quartiere“ sind belebte Sockelzonen, bauplatzübergreifende Freiraumgestaltung (Kräftner Landschaftsarchitektur) und ein besonderer Fokus auf die Wohnbedürfnisse von Alleinerziehenden wesentliche inhaltliche Pfeiler des Quartiers.

„Solange wir miteinander auskommen, solange wir teilen, leben wir zusammen.“ Auch das ist ein Zitat der prominenten Straßen-Namensgeberin. In zwei Jahren wird das Quartier fertig sein und sich zeigen, welche Effekte die intensive Kooperation aller Beteiligten auf das Zusammenleben im Stadtviertel bewirkt.

Quelle: Visualisierung querkraft-oln

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