Neubau „U51 Paulusanger“ der WG Recklinghausen: bezahlbar wohnen in bester Lage

Die Diskussion um bezahlbaren Wohnraum nimmt weiter Fahrt auf. Jüngstes Beispiel ist die Forderung mehrerer Sozialverbände Ende August, bis zum Jahr 2030 mindestens zwei Millionen Sozialwohnungen zu bauen. Während noch auf allen gesellschaftlichen und politischen Ebenen diskutiert wird, schaffen sozial orientierte Wohnungsunternehmen längst Tatsachen. Wie die Wohnungsgesellschaft Recklinghausen mbH mit ihrem aktuellen Neubauprojekt „U51 Paulusanger“. Es bietet auch Menschen mit geringem Einkommen hochwertigen Wohnraum in bester Innenstadtlage.

Seit der Abschaffung der Gemeinnützigkeit 1988 ist die Zahl der Sozialwohnungen in Deutschland von 2,87 (1990) auf 1,24 (2016) Millionen stetig gesunken. 2018 fielen fast 42.500 Sozialwohnungen aus der Bindung. In Recklinghausen stellt sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt zurzeit nicht anders dar als im Rest Deutschlands. Gleichzeitig hinkt die Neubautätigkeit dem tatsächlichen Bedarf hinterher, Leerstände können die Nachfrage nicht kompensieren. Das aktualisierte Handlungskonzept Wohnen der Stadt Recklinghausen aus dem Jahr 2017 spricht von 120 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern, die jedes Jahr gebaut werden müssten.

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Auch im Bereich des öffentlich geförderten Wohnraums weist das Handlungskonzept ein Defizit zwischen den empfohlenen Wohneinheiten pro Jahr (2013 bis 2015) und den tatsächlich realisierten aus. Damit „steht die soziale Wohnraumversorgung in Recklinghausen vor weiteren Herausforderungen, bezahlbaren Wohnraum im Neubau zu schaffen.“ Handlungsbedarf bestehe vor allem für Familien und für Senioren, die zunehmend von Altersarmut betroffen seien: Etwa 80 Prozent der Rentnerhaushalte in Großstädten hätten Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein, heißt es im Handlungskonzept.

300 neue Wohnungen, davon 40 Prozent öffentlich gefördert

Als hundertprozentige Tochter der Stadt ist die Wohnungsgesellschaft Recklinghausen mbH (WG Recklinghausen) Hauptakteuer für öffentlich geförderten Wohnraum auf dem Recklinghäuser Wohnungsmarkt. Mit einer großen Neubau- und Sanierungsoffensive mit einem Gesamtvolumen in Höhe von mehr als 50 Millionen Euro will sie dazu beitragen, den Bedarf an bezahlbarem Wohnraum für verschiedene Zielgruppen in den kommenden vier Jahren zu einem großen Teil zu decken. Insgesamt entstehen etwa 300 neue Wohnungen, von denen rund 40 Prozent öffentlich gefördert sein werden. Aktuelles und wichtiges Beispiel ist das Projekt „U51 Paulusanger“.

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Der Neubau ist einer von zwei Kopfbauten am Eingang zum Neubaugebiet „Paulusanger“ in zentraler Lage südlich der Innenstadt. In dem U-förmigen Mehrfamilienhaus entstehen 51 Wohnungen (daher der Name U51), davon elf von der NRW-Bank öffentlich gefördert, der Rest ist frei finanziert. Durch diese Mischfinanzierung und aufgrund der guten und langjährigen Zusammenarbeit mit regionalen Bauunternehmen kann die WG Recklinghausen aktuell immer noch wirtschaftlich tragbare Neubauprojekte realisieren.

Deshalb ist die kommunale Wohnungsgesellschaft auch in der Lage, ein derart anspruchsvolles Neubauprojekt wie das „U51 Paulusanger“ mit Wohnungsgrößen zwischen 60 und 100 Quadratmetern anzubieten. Bei den elf öffentlich geförderten Wohnungen liegt die Grundmiete pro Quadratmeter deutlich unter der durchschnittlichen Nettokaltmiete für eine neu gebaute Mietwohnung in Recklinghausen.

Wirtschaftlichkeit von Neubauprojekten gefährdet

Wie lange die WG Recklinghausen solche sozial verträglichen Mieten anbieten kann, ist fraglich: „Sollten die Bau- und Grundstückpreise weiter ansteigen, wird eine wirtschaftliche Realisierung von Neubauprojekten trotz Niedrigzinsen kaum noch zu erreichen sein“, sagt Geschäftsführer Marc-Oliver Fichter. Es sind aber auch Bauvorschriften und langwierige Genehmigungsverfahren, die eine schnelle und nachhaltige Versorgung mit Sozialwohnungen erschweren…

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