Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
die wasserführenden Leitungen in unseren Wohngebäuden sind die wichtigsten Bauteile. Aus dem Wasserhahn fließt das Trinkwasser, eines unserer wertvollsten Lebensmittel. Die Leitungen der Heizung liefern die Wärme, die Behaglichkeit. Andere Leitungen sind für die Entsorgung zuständig.
Damit dies auch sicher und nachhaltig funktioniert, wurden die vielen Erfahrungen in Normen und Gesetze gebündelt. Dort steht auch etwas über Materialzusammensetzung, über Wartung und Haltbarkeit. Wissen, das wir für eine schadenpräventive, nachhaltige Planung der Leitungsinstallationen benötigen.
Ein Beispiel ist hier die Trinkwasserverordnung oder Bewertungsgrundlage für metallene Werkstoffe im Kontakt mit Trinkwasser. Wir denken da gleich an die Bleileitungen.
Oder welche Wirkung hat das Wasser auf das verwendete Material im Leitungssystem? Dies erforscht das IFS – Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung e.V. in Kiel an realen Schäden, die in den Gebäuden entstanden sind. Hier ein Beispiel wie eine Dichtung im Wärmetauscher dem einströmenden heißen Wasser nicht standhielt und eine teure Leckage verursachte. Den IFS-Bericht „Dichtungsmaterial im Wärmetauscher versagt“ lesen Sie in dieser Ausgabe.
Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) wurden im Jahr 2023 in Deutschland 1,12 Millionen Leitungswasserschäden gemeldet. Die Versicherer leisteten hierfür Zahlungen in Höhe von insgesamt 4,5 Milliarden Euro, was einen neuen Höchstwert darstellt. Die durchschnittliche Schadenssumme pro Fall betrug dabei fast 4.000 Euro. Und diese Zahlen schreiben sich in 2024 und 2025 noch weiter fort.
Was ist zu tun? Wir können aus den Schäden lernen. Hierfür möchte ich Sie auf zwei Veranstaltungen aufmerksam machen: Am 27. und 28. Mai 2025 veranstaltet das VdS-Bildungszentrum in Köln den Lehrgang „Leitungswasserschäden“. Auch das IFS Kiel zeigt Ergebnisse seiner Schadenforschung. (Lesen Sie mehr in dieser Ausgabe.)
Die zweite Veranstaltung beschäftigt sich ganzheitlich mit dem komplexen Thema „Schimmel ist immer und überall in einem Gebäude, aber warum?“ Als Musterbeispiel dafür gilt die schadhafte Silikonfuge mit deren unsichtbaren Folgen. Die Redaktion von „Forum Leitungswasser“ hat den Umweltmykologen Dr. Christoph Trautmann von eurofins/Umweltmykologie, Deutschlands führendem Unternehmen auf dem Gebiet der Schimmelpilzanalytik, um Aufklärung gebeten. Herausgekommen ist eine Online-Vorlesungs-Reihe mit 11 Themenblöcken. Melden Sie sich dazu kostenfrei an. Wie und wo finden Sie in dieser Ausgabe.
Dies und mehr erwartet Sie in dieser Ausgabe von FORUM LEITUNSGWASSER.
Ich wünsche Ihnen eine hilfreiche Lektüre!
Ihr
Hartmut Rösler