Diese Wohnung ist eine römische Eins

Rudolf Schuch wohnt am Friedrich-Engels-Platz in Wien-Brigittenau, und zwar in einem Ende 2016 bezogenen Wohnhaus der Wohnbauvereinigung für Privatangestellte. Am meisten schätzt er die Barrierefreiheit und den Ausblick auf die Donau und die regelmäßig vorbeifahrenden Schiffe.
WOJCIECH CZAJA

Kommen Sie herein! Wenn wir Glück haben, dann fährt in der nächsten Stunde vielleicht noch ein Schiff vorbei, und dann werden Sie sehen, warum das die schönste Wohnung meines Lebens ist.

Rudolf Schuch wohnt schon seit seinem dritten Lebensjahr in der Brigittenau. Aufgewachsen, sagt er, ist er Tür an Tür mit dem heutigen Bezirksvorsteher Hannes Derfler. „Es ist ein schöner Bezirk. Für mich ist es das gemütlichste Eck von Wien.“ Dass er heute just im Brückenkopfgebäude am Friedrich-Engels-Platz wohnt, fünfter Stock mit direktem Blick auf die Donau, auf die Donauinsel, auf die vielen vorbeifahrenden Schiffe, ist kein Zufall. „Aus meiner vorigen Wohnung habe ich beobachten können, wie das alte Haus, das hier einst stand, abgerissen wurde und wie sich die Baustelle Tag für Tag verändert hat“, erzählt der 53-Jährige. „Mir hat der Rohbau richtig gut gefallen. Und nachdem meine damalige Wohnsituation auf 37 Quadratmetern, wohlgemerkt mit einem elektrischen Rollstuhl in der Wohnung, eigentlich untragbar war, habe ich mir gedacht: Worauf wartest du noch? Also habe ich die WBV-GPA kontaktiert und mich um eine barrierefreie Wohnung beworben. Jetzt bin ich da.“

Der soziale Wohnbau in diesem Land ist ein Geschenk.

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Rudolf Schuch, Bewohner

Das Haus an der Ecke Marchfeldstraße und Adalbert-Stifter-Straße wurde vom Wiener Architekten Leopold Dungl geplant und umfasst 66 Wohneinheiten. Zwölf davon wurden barrierefrei errichtet – mit breiten Türen, mit riesengroßen Badezimmern, mit Lichtschaltern und Steckdosen in vom Rollstuhl aus gut erreichbarer Höhe. „Dank Physiotherapie kann ich mittlerweile gottseidank schon ein paar Meter auf Krücken gehen“, sagt der ehemalige Postbote, der vor mehr als 20 Jahren einen tragischen, folgeschweren Arbeitsunfall hatte. „Mein Rollstuhl steht in der Garage und ist zum Aufladen wie ein Elektroauto an eine Steckdose angeschlossen. Die Grundrisse im ganzen Haus sind gut geschnitten, und so ist der Weg zum Rollstuhl nicht wirklich weit.“

Die Wohnung hat 58 Quadratmeter und einen rund sieben Quadratmeter großen Balkon. Die Wohnküche ist schlicht eingerichtet, an der Wand hängt eine venezianische Maske, die Fronten in der selbst geplanten Küche sind zum…

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