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RNE: Kommunen brauchen bessere Finanzierung für Nachhaltigkeitsaufgaben

RNE: Kommunen brauchen Finanzierung für Nachhaltigkeit
Abbildung 1-1: Vom Zielwissen zum Transformationswissen und Studienbausteine; Grafik: Wuppertal Institut

Kostenfreier ÖPNV, Autostilllegungsprämie oder kommunale Verpackungssteuer: Nachhaltige Projekte sind angesichts mangelnder finanzieller Spielräume oft herausfordernd für Kommunen. Aber mit den passenden politischen Maßnahmen und dem nötigen Gestaltungswillen sind sie durchaus umsetzbar, wie eine neue Kurzstudie des Wuppertal Instituts im Auftrag des RNE zeigt. Sie stellt konkrete Beispiele für Transformationsprozesse vor und skizziert, an welchen Stellen die künftige Bundesregierung ansetzen kann, damit gute Beispiele Verbreitung finden.

„Unsere Beispiele gelungener Transformation zeigen: Gut gemachte Nachhaltigkeit führt die Gesellschaft zusammen, beteiligt die Bürger*innen und ist an ihren Alltag anschlussfähig. Es braucht Mut, dann zeigt sich: Nachhaltigkeit wirkt. Politik wirkt“, sagt RNE-Mitglied Kai Niebert zur Studie.

„Ein nachhaltiger, zukunftsfähiger Umbau von Städten und Gemeinden erfordert visionäre politische Konzepte vor Ort aber auch konkrete finanzielle Unterstützung“, erläutert Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick, Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts.

Er betont in diesem Kontext: „Kommunen sind die zentrale Umsetzungsebene, auf der die für eine nachhaltige Transformation notwendigen Prozesse konkret gestaltet werden müssen. Da sich jedoch Veränderungen oftmals auf die Lebensgewohnheiten der Menschen auswirken, geht dies nur im engen Austausch mit den Menschen und eines konsistenten und richtungssicheren Instrumentenmixes, der auf eine hohe Akzeptanz vor Ort stößt und zum Mitmachen anregt.“

Nachhaltigkeit in der Praxis: erfolgreiche Beispiele aus Kommunen

Vor diesem Hintergrund beauftragte der RNE das Wuppertal Institut, Beispiele von gelungenen Transformationen vorzustellen, deren Gelingensfaktoren zu identifizieren sowie politische, regulatorische und fiskalische Maßnahmen auf Bundesebene abzuleiten. Die Autor*innen identifizierten aus sechs verschiedenen Transformationsbereichen insgesamt 14 Beispiele. Sie untersuchten sie anhand eines eigens entwickelten Analyserasters und bereiteten sie in Factsheets kompakt auf.

Die Beispiele umfassen unter anderem einen kostenfreien ÖPNV, Mitmachwettbewerbe zur Flächenentsiegelung, eine Autostillegungsprämie sowie kommunale Verpackungssteuern und einen Reparaturbonus. Dies zeigt die Vielschichtigkeit der erfolgreich vor Ort umgesetzten Maßnahmen.

„Nachhaltige Lebenswelten sind möglich. Klar wird jedoch: Nachhaltigkeit als Add-on für eine Business-as-usual-Politik wird nicht gelingen. Wenn Politik und Verwaltung jedoch von nachhaltiger Beschaffung bis nachhaltigem ÖPNV umsteuern, lassen sich echte Fortschritte erzielen – für die Menschen und für den Planeten.“

Kai Niebert, Rat für Nachhaltige Entwicklung

Zentrale Erfolgsfaktoren: ganzheitlicher Ansatz und gesellschaftliche Akzeptanz

Die Kurzstudie hebt hervor, dass Transformationsprozesse insbesondere dann gelingen, wenn sie ganzheitlich angelegt sind und eine breite gesellschaftliche Akzeptanz genießen.

Entscheidend für den Erfolg sei unter anderem, dass lokale Akteur*innen aus Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft eingebunden, langfristig tragfähige Finanzierungsmodelle entwickelt und Bürger*innen die Möglichkeit der Mitgestaltung gegeben werden.

Politische Handlungsempfehlungen 

Die Beispiele der Kurzstudie sind die Basis für weitere Vertiefungsanalysen und die Erarbeitung konsistenter Politikpakete. Die Autor*innen machen dabei deutlich, dass erfolgreiche kommunale Projekte mithilfe gezielter Maßnahmen auf Bundesebene unterstützt und skaliert werden können. Dazu gehört, entsprechende rechtliche Rahmenbedingungen zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen sowie Anreize für nachhaltige Stadtentwicklungsprojekte zu schaffen, aber auch den Wissensaustausch zwischen Kommunen zu fördern.

„Nachhaltige Lebenswelten sind möglich“, sagt dazu Niebert: „Klar wird jedoch: Nachhaltigkeit als Add-on für eine Business-as-usual-Politik wird nicht gelingen. Wenn Politik und Verwaltung jedoch von nachhaltiger Beschaffung bis nachhaltigem ÖPNV umsteuern, lassen sich echte Fortschritte erzielen – für die Menschen und für den Planeten.“

Die Kurzstudie ist das Ergebnis des Projekts „Gute Beispiele für eine gelingende Transformation – Impulse für nachhaltige Lebenswelten”. Das zugrunde liegende Forschungsvorhaben wurde im Auftrag der Geschäftsstelle des RNE bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH durchgeführt.

Jenni Roth (RNE)
Luisa Lucas (Wuppertal Institut)

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Modernisierungsdefizit verschärft Personalmangel im Property und Asset Management

Personalmangel zählt zu den drängendsten Problemen im Property Management und macht auch vor dem Asset Management nicht halt. Unternehmen finden sich immer häufiger in einer Abwärtsspirale wieder: Mitarbeiter sind überlastet, unzufrieden, arbeiten fehlerhaft und kündigen letztlich, weil der Druck zu groß wird. Aufgrund mangelnder Fachkräfte sinken zudem die Umsätze, da weniger Aufträge angenommen werden können.

Außerdem geht es nicht mit der Digitalisierung voran, weil entsprechende personelle Kapazitäten fehlen. Am Ende kann sogar die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen auf dem Spiel stehen. Gibt es in dieser Gemengelage aus Problemen probate Lösungen, die aus der Misere führen?

Auf Einladung von Rueckerconsult diskutierten vier Expertinnen und Experten im Rahmen der Online-Panel-Reihe „Asset und Property Management konkret“, wie Personalmangel in diesen Bereichen gemanagt werden kann: Doreen von Bodecker, Geschäftsführerin von Cobalt Deutschland, Carolin Brandt, Managing Director of Asset Management bei HIH Real Estate, Marc Mockwitz, Geschäftsführender Gesellschafter von Cloudbrixx, und Thomas Junkersfeld, Geschäftsführer von B&L Property Management.

Als Grundlage dienten die vom Personaldienstleister Cobalt aufbereiteten aktuellen Zahlen und Erkenntnisse zum Thema, die Doreen von Bodecker präsentierte: Danach prognostiziert das Institut der deutschen Wirtschaft (IW), dass bis zum Jahr 2030 bis zu fünf Millionen Fachkräfte fehlen könnten. Laut Human Resources Monitor (HR Monitor 2023) des Europäischen Bildungszentrums der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (EBZ) fehlen mit Blick auf die Immobilienwirtschaft vor allem technische Fachkräfte (90 % Mangel) und kaufmännische Positionen (75 %) wie WEG-Verwalter und Property Manager.

Von Bodecker berichtet, mit welchen Erwartungen an ihren künftigen Arbeitgeber Kandidaten in einen Bewerbungsprozess gehen und stellt Maßnahmen vor, die Arbeitgeber ergreifen können, um für Bewerber attraktiver zu werden und Mitarbeiter zu halten.

Empathie und Leistungsanerkennung als Basis für langfristige Zusammenarbeit

Für Thomas Junkersfeld von B&L Property Management ist die Einstellung von Fachpersonal zu einem unkalkulierbaren Faktor geworden: „Im vergangenen Jahr hatten bei uns fünf Bewerber bereits ihre Arbeitsverträge unterschrieben, dann aber ihre Stellen gar nicht erst angetreten – im Einzelfall gar, ohne sich abzumelden.“

Dies sei ein Indiz dafür, welche Auswahlmöglichkeiten Fachkräfte heutzutage besäßen und wie sehr die Unternehmen untereinander konkurrierten. Daher ist er überzeugt: „Personal gewinnen wird, wer in die Digitalisierung investiert, da die jungen Leute nicht mehr mit veralteten Systemen arbeiten wollen. Aber auch Empathie, Wertschätzung und insbesondere die Führungskultur werden die bestimmenden Themen der Zukunft sein.“

Fachkräfte anwerben, aber auch halten

Carolin Brandt, die für die HIH Real Estate das Asset Management verantwortet, nimmt verstärkt wahr, dass es vor allem im Property Management an Fachpersonal mangelt. „Wenn wir mit einem Property Manager zusammenarbeiten, der die Betreuungsquote deutlich nach oben schrauben muss, weil er keine Fachkräfte hat, werden die Aufgaben nicht so erledigt, wie wir das als Auftraggeber erwarten“, so Brandt. „Ich beobachte in der täglichen Praxis aber auch, dass die Personalfluktuation in den Partnerunternehmen deutlich geringer ist, in denen es eine empathische Führung gibt, die versucht, einen optimalen Mix aus Arbeit, Anerkennung und Freizeit zu praktizieren. Davon profitieren wir dann auch als Auftraggeber.“

Marc Mockwitz vom Softwareentwickler Cloudbrixx berichtet, dass er mit seinem Team täglich damit beschäftigt sei, Personal zu finden, zu begeistern, zu motivieren und zu halten. „Das kostet Zeit und Geld. Aber wie alle Proptechs wollen auch wir wachsen und brauchen dafür mehr Mitarbeitende“, erklärt Mockwitz.

„Gleichzeitig haben wir das Ziel, unsere Kunden aus der Immobilienwirtschaft und deren Arbeitsplatzangebot attraktiver für deren Mitarbeitende zu machen. Dafür arbeiten wir stetig an der Verbesserung unserer Software, damit die Menschen effizient digital arbeiten können und ein Arbeitsschritt ausreicht, wo ansonsten drei nötig wären.“

Imageproblem: Immobilienwirtschaft gilt als „zu konservativ“, zu langweilig

Ein weiterer Diskussionspunkt: Hat die Immobilienwirtschaft und vor allem das Property Management ein Imageproblem? Doreen von Bodecker weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es hierzulande kaum eine Branche gibt, die so stark von eigentümergeführten Unternehmen geprägt ist wie die Immobilienwirtschaft. Zwanzig Prozent der Führungsebene sei älter als 60 Jahre. „Damit geht auch ein leicht angestaubtes Image einher, das häufig von der Generation der Unternehmensgründer ausgestrahlt wird, die oft noch in alten Strukturen verhaftet und zu wenig offen für Neuerungen sind“, so von Bodecker.

Carolin Brandt bestätigt: „Die Branche ist konservativ – sowohl in ihrem Erscheinungsbild als auch in ihrer Entwicklung. Bis der strenge Dress-Code aufgelockert und Home-Office eingeführt wurde, hat es länger gebraucht als in anderen Branchen.“ Andererseits schrecke das aber Interessenten nicht unbedingt ab. „Was vielmehr unattraktiv erscheint, etwa beim Property Management, ist die reine Verwaltungsarbeit. Die Gestaltungsmöglichkeit dieser Managementposition wird von vielen als zu gering eingeschätzt. Das wird mit purer Langeweile verbunden.“

Marc Mockwitz plädierte in diesem Zusammenhang dafür, die Digitalisierung voranzutreiben, um administrative Arbeiten zu vereinfachen und mehr Zeit für interessante inhaltliche Arbeit zu ermöglichen. „Wir müssen die Leute wieder begeistern für die Vielfältigkeit der Branche. Einen Immobilienbestand zu transformieren und jeden Schritt begleiten zu können, ist faszinierend. Das sollten wir künftig mehr in den Vordergrund stellen, wenn wir um Mitarbeitende werben.“

Analog zu erfolgreichen Kampagnen des Facility Managements, das demonstriert habe, dass es dabei um mehr als beispielsweise die Reinigung von Gebäuden geht, müssten auch die vielen Facetten des Property-Manager-Jobs stärker aufgezeigt werden, kamen die Panel-Teilnehmer überein.

„Insgesamt werden im Wettbewerb der Unternehmen um Fachkräfte diejenigen erfolgreich sein, die sich für neue Technologien öffnen, ihren Mitarbeitenden mit Empathie begegnen und Leistungen anerkennen, das Gleichgewicht zwischen Arbeitsalltag und Freizeit schaffen sowie Weiterbildungsmöglichkeiten bieten“, so das Fazit von Thomas Junkersfeld.

Christian Döring

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Prof. Dr. Esther Hänggi: Die Quantenphysik kann unsere Kommunikation sicherer machen

Prof. Dr. Esther Hänggi: Die Quantenphysik kann sicherer machen
Unscheinbar, aber oho: Der Quanten-Zufallszahlen-Generator erzeugt echte Zufallszahlen. Quelle: HSLU

Ob beim E-Banking, bei WhatsApp oder beim Speichern von Dateien in der Cloud: Damit unsere Daten vor fremden Blicken geschützt sind, werden sie verschlüsselt. Prof. Dr. Esther Hänggi und ihr Team vom Applied Cyber Security Research Lab der Hochschule Luzern erforschen, wie die Quantenphysik uns dabei helfen kann. Die Fragen stellte Andreas Bättig.

Esther Hänggi, in den Medien liest man immer wieder, dass Quantencomputer in Zukunft heutige Verschlüsselungstechniken sofort knacken können. Stimmt das?

Esther Hänggi: Ja, Quantencomputer werden in der Lage sein, einen Grossteil heute verwendeter Kryptografie zu brechen. Wenn also Informationen über Jahrzehnte geheim bleiben sollen – etwa Staatsgeheimnisse oder sensible Firmendaten – müssen wir bereits jetzt Verschlüsselungsverfahren entwickeln und einsetzen, die auch gegen zukünftige Technologien sicher sind.

Eine Lösung dazu liefert die Quantenphysik. Wie kann sie uns unterstützen, die digitale Kommunikation sicherer zu machen?

Esther Hänggi: Ein wichtiger Ansatz ist unter anderem die sogenannte Quantenschlüsselverteilung. Diese Methode nutzt die Prinzipien der Quantenmechanik, um kryptografische Schlüssel zwischen Kommunikationspartnern auszutauschen.

Was heisst das genau?

Esther Hänggi: Bei klassischen Verschlüsselungsverfahren – zum Beispiel beim E-Banking – einigen sich zwei Parteien auf einen geheimen Schlüssel. Die Sicherheit beruht darauf, dass es für einen Angreifer, der die Kommunikation abhören möchte, zu lange dauern würde, den Schlüssel herauszufinden. Bei der Quantenschlüsselverteilung werden Lichtteilchen – sogenannte Photonen – verwendet, um den Schlüssel zu erzeugen. Wenn ein Angreifer versucht, diese Lichtteilchen abzuhören, verändert er in diesem Moment deren Zustand. Dadurch wird der Abhörversuch erkannt und der Schlüssel verworfen.

Quantenkryptographie einfach erklärt finden sie auf dem YouTube-Video der Hochschule Luzern. https://youtu.be/nEGHC24Lajs

Wo findet diese Technologie schon Anwendung?

Esther Hänggi: Quantenschlüsselverteilung erfordert erstens eine spezielle Hardware, um Lichtteilchen zu schicken und zu messen und zweitens eine direkte Glasfaserverbindung. Für die Quantenschlüsselverteilung ist aber kein Quantencomputer nötig. Diese Geräte kann man bereits heute kaufen und einsetzen. Auch an der HSLU haben wir ein Quanten-Schlüsselverteilgerät. Weil Quantenschlüsselverteilung eine ständige Glasfaserverbindung braucht, ist sie etwa für Verbindungen zwischen Rechenzentren, in Energienetzwerken oder für das Kernnetzwerk der Telekommunikation prädestiniert. Viele Länder bauen zurzeit ganze Quantenschlüsselverteil-Netzwerke: zum Beispiel Singapur, Südkorea, China, Grossbritannien und die meisten EU-Länder. In der EU sollen die einzelnen Netzwerke zusätzlich mithilfe von Satelliten zu einem grossen Netz zusammengeschlossen werden.

Auch Sie forschen am Applied Cyber Security Research Lab, wie die Quantenkryptografie in der Praxis eingesetzt werden kann. Was sind aktuell spannende Themen, an denen Sie dran sind?

Esther Hänggi: Wir forschen sowohl an sehr anwendungsbezogenen Fragen als auch an innovativen Ideen für die Zukunft. Wir arbeiten dafür auch eng mit Unternehmen zusammen, um zu untersuchen, wie Quantenschlüsselverteilgeräte oder Quantenzufallszahlengeneratoren in ihre IT-Systeme integriert werden können. Dabei ist es besonders nützlich, dass wir diese Geräte an der HSLU haben und für unsere Versuche einsetzen können. Außerdem entwickeln wir Software, die Quantenschlüsselverteilung noch schneller und damit benutzerfreundlicher macht. Schließlich fragen wir uns auch, welche zukünftigen Einsatzmöglichkeiten es für Quantentechnologien gibt.

Sie nehmen am diesjährigen Engineers’ Day teil. Am Bahnhof Luzern werden Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit haben, eine Zahl zu erraten, die von einem Quanten-Zufallszahlengenerator erzeugt wird. Welche Rolle spielen Zufallszahlen in der Cybersicherheit?

Esther Hänggi: Der Quanten-Zufallszahlengenerator erzeugt echte Zufallszahlen. Ein Computer kann keine echten Zufallszahlen erzeugen und benötigt daher eine physische Quelle. Echte Zufallszahlen sind in der Cybersicherheit zentral, da jeder Schlüssel zufällig sein muss. Ein Passwort, das einfach erratbar ist, ist kein gutes Passwort.

Können Sie weitere Anwendungsbeispiele nennen, wo Quantenzufallszahlen eingesetzt werden?

Esther Hänggi: Bei Diensten für elektronische Zertifikate oder elektronische Online-Unterschriften, oder bei Online-Gewinnspielen und Lottoziehungen. Samsung hat sogar ein Smartphone entwickelt und auf den Markt gebracht, in dem ein Quanten-Zufallszahlengenerator-Chip eingebaut ist.

Welche Rolle spielt eigentlich Künstliche Intelligenz in der Quantenkryptografie?

Esther Hänggi: Keine! Die Sicherheit beruht auf den Gesetzen der Quantenphysik. Dabei spielt es keine Rolle, ob KI eingesetzt wird oder nicht.

Danke, Esther Hänggi, für den spannenden Einblick in die Welt der Quantenphysik und den damit verbundenen Chancen. Bild: Franca Pedrazzetti


2025 – Das UN-Quantenjahr

Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2025 zum Internationalen Jahr der Quantenwissenschaft und -technologie (IYQ) erklärt. Das 100-jährige Jubiläum der Quantenmechanik soll zum Anlass genommen werden, das öffentliche Bewusstsein für die Bedeutung und den Einfluss der Quantenwissenschaft und -anwendungen auf alle Aspekte des Lebens zu schärfen. Weitere Informationen gibt es unter quantum2025.org.

Quelle: HSLU Hochschule Luzern, https://news.hslu.ch/

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Datensicherheit ist heute wichtiger denn je! Aber wie und wo?

Gerd Warda. Foto: krimiwa

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In unserer letzten Ausgabe von Wohnungswirtschaft digital. haben wir gefragt: Wie steht es mit Ihrer Sicherheit, mit Ihrer Datensicherheit?  Sind alle Ihre Geräte mit aktueller Software ausgestattet? Haben Sie Ihre digitalen Geräte auch upgedatet? Die ersten Wochen in 2025 haben gezeigt: Es reicht nicht! Die größten Datensammler haben ihr wahres Gesicht gezeigt. Sie wollen alles von uns wissen und letztlich gegen uns verwenden. Aber, was ist zu tun?

Müssen wir nach dem Crowdstrike und Microsoft Debakel im Sommer 2024 an den Produkten kleben? Sicher nicht.  Thomas Caspers, Leiter der Abteilung Technologiestrategie und Informationstechnik im BSI, meint dazu: Zusätzlich zu Microsoft sind auch Dritthersteller, die Software mit Kernel-Komponenten entwickeln, aufgefordert, ihren Beitrag zu leisten. Dabei muss auf allen Plattformen auch weiterhin Drittherstellern die Möglichkeit geboten werden, in ihrer Schutzwirkung uneingeschränkt leistungsfähige Sicherheitsprodukte anbieten zu können, um so einen Beitrag zur Gesamtsicherheit der Systeme leisten zu können. (Mehr in dieser Ausgabe).

Vor diesem Hintergrund haben wir Martin Habib, Director Development Housing DACH bei Aareon, gefragt: Digitale Transformation – muss das sein? Da Digitalisierung nicht das Kerngeschäft der Immobilienwirtschaft ist, rät er: Der digitale Transformationsprozess sollte sich an den unternehmensstrategischen Zielen orientieren und diese unterstützen. Bei der Umsetzung ist es wichtig, Schwerpunkte zu setzen und strukturiert vorzugehen, um sich nicht zu verzetteln. Dabei gilt es, die Mitarbeitenden mitzunehmen. Je einfacher und selbsterklärender zum Beispiel ein neues technologisches Feature ist und je mehr Mehrwerte es den Nutzerinnen und Nutzern schafft, desto größer ist die Akzeptanz. (Mehr in dieser Ausgabe).

Aber immer noch steht die Tür weit offen. Welcher Software kann ich trauen? Online-Banking etwa? Die Posts bei WhatsApp oder in der Cloud? Gibt es „sichere“ Schlüssel? Wo und wie? Prof. Dr. Esther Hänggi und ihr Team vom Applied Cyber Security Research Lab der Hochschule Luzern erforschen, wie die Quantenphysik uns dabei helfen kann. Sie erklärt: Quantenschlüsselverteilung erfordert erstens eine spezielle Hardware, um Lichtteilchen zu schicken und zu messen und zweitens eine direkte Glasfaserverbindung. Für die Quantenschlüsselverteilung ist aber kein Quantencomputer nötig. Diese Geräte kann man bereits heute kaufen und einsetzen. Auch an der HSLU haben wir ein Quanten-Schlüsselverteilgerät. Weil Quantenschlüsselverteilung eine ständige Glasfaserverbindung braucht, ist sie etwa für Verbindungen zwischen Rechenzentren, in Energienetzwerken oder für das Kernnetzwerk der Telekommunikation prädestiniert. (Mehr in dieser Ausgabe).

„Sichere“ Schlüssel gibt es nur mit Glasfaserverbindungen! Also müssen wir über den Netzausbau reden und da sieht es laut „Marktanalyse 2024 des Bundesverbands Breitbandkommunikation“ in Sachen Glasfaser nicht sehr gut aus. Nur Schleswig-Holstein führt mit 89 Prozent, Schlusslichter sind mit nur 34 Prozent Bayern und Baden-Württemberg mit gerade 29 Prozent. Soweit zum Thema „Sicherheit“.

Februar 2025 – Wohnungswirtschaft digital. Ausgabe 40 – mit vielen neuen Anregungen.

Klicken Sie mal rein.

Bleiben Sie zuversichtlich, virenfrei und nachhaltig.

Ihr Gerd Warda

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Neue Sicherheitslücken bei KI-Hackerangriffen – 5-Top-Trends Cyber-Security 2025

Sicherheitslücken bei KI-Hackerangriffen - 5-Trends Cyber-Security

DXC Technology (NYSE: DXC), ein führendes, weltweit tätiges Fortune-500-Technologieunternehmen, identifiziert fünf Cyber-Security-Trends 2025, auf die sich die Unternehmen in Deutschland einstellen sollten.

1. KI als Cyberwaffe für Angriff und Verteidigung

Cyberkrimnelle setzten verstärkt künstliche Intelligenz ein, um die Erfolgsquoten ihrer Hackerangriffe zu verbessern. So werden Phishing-E-Mails von einfachen Täuschungsmails zu wesentlich glaubwürdigeren Anschreiben entwickelt: Angreifer setzen beispielsweise so genannte Deepfakes ein – eine Form der generativen KI – mit der überzeugende gefälschte Texte, Bilder oder Töne erstellt werden können.

„Unternehmen sollten die neuen Risiken von KI-unterstützten Angriffen sehr ernst nehmen und die eigene Cyberabwehr entsprechend anpassen“, sagt Dr. Bruno Messmer, KI-Experte von DXC Technology. „Es empfiehlt sich, KI-Werkzeuge systematisch in die Sicherheitsstrategie des Unternehmens einzubauen und für die Analyse und die Detektion von Angriffen, aber auch die Auswahl und die Schulung von Personal einzusetzen.“

Die gute Nachricht: KI lässt sich auch als leistungsfähiges Instrument einsetzen, um Cyberkriminalität zu bekämpfen. Allerdings verzichtet aktuell gute jedes dritte Unternehmen in Deutschland noch darauf, selber KI in die Abwehr von Hackerangriffen einzubinden – in Österreich und der Schweiz ist es sogar rund jedes Zweite. Das hat die jüngste DXC-Umfrage „Securing a Digital Future“ unter N=300 Fach- und Führungskräften ergeben, die über die Digitalisierung des Unternehmens entscheiden.

2. Neue Einfallstore

Arbeitnehmer sind immer häufiger mit Smartphones, Tablets, Laptops oder sonstigen Geräten und einer noch größeren Anzahl von Anwendungen online. Berufliches Nutzungsverhalten vermischt sich dabei mit privaten Aktivitäten. Für Hacker entstehen mit der Zunahme von Apps, SMS-Diensten und sozialen Kanälen ganz neue Einfallstore, um auf sensible Daten zuzugreifen. Das beginnt mit dem Abruf von Live-Updates und geht weiter über die scheinbar harmlose Weiterleitung von Links auf WhatsApp bis zum Teilen von Job-Updates auf LinkedIn. In diesem unübersichtlichen Szenario von Online-Aktivitäten ist die klassische Cyberabwehr der Unternehmen immer weniger geeignet, die Mitarbeiter angemessen zu schützen.

Eine „Zero-Trust-Strategie“ bietet eine Antwort auf eine solche Bedrohungslage. Dieses Cybersicherheitsmodell setzt konsequent darauf, dass sich Anwender auf jeder Ebene eines Netzwerkzugriffs autorisieren. Selbst wenn ein bestimmtes Gerät angegriffen wird, lassen sich so sensible Ressourcen am Arbeitsplatz schützen. Wichtig ist, dass die Denkweise mit Blick auf die Risiken den Arbeitnehmern vermittelt wird, damit alle Nutzer bei der Umsetzung der Strategie an einem Strang ziehen.

Um die Beschäftigten für neue Einfallstore von Hackerangriffen zu sensibilisieren besteht bei den Unternehmen derzeit noch Nachholbedarf: In Deutschland führt nur gut jedes zweite Unternehmen regelmäßige Übungen für Cyberangriff-Szenarien durch (56 Prozent). In Österreich sind es 63 Prozent und in der Schweiz 66 Prozent der Unternehmen.

3. Kritische Infrastrukturen in Gefahr

Die Zahl der Cyber-Angriffe auf kritische Infrastrukturen wird nach Expertenprognosen weiter zunehmen. Dabei geraten digitale Steuerungssysteme von Fabriken, Kraftwerken oder Krankenhäusern immer häufiger in das Fadenkreuz von Hackerangriffen. Die Berichterstattung in den Medien zeigt bereits, dass Cyberkriminelle – teilweise sogar im Auftrag staatlicher Akteure – ohne Rücksicht auf Verluste vorgehen.

Die Wirtschaft ist bereits damit beschäftigt, ihre gesamten Betriebsabläufe auf den Prüfstand zu stellen und mit Cybersicherheitsmaßnahmen auszustatten. Der Trend zu mehr Sicherheit kommt schrittweise voran: So verfügen beispielsweise 76 Prozent der Unternehmen in Deutschland inzwischen über einen Notfallplan für Hackerangriffe. Vor zwei Jahren lag die Quote erst bei 52 Prozent. In Österreich und der Schweiz sind es der DXC-Umfrage aktuell knapp 70 Prozent.

4. Erhöhte Bedrohungslage für Lieferketten

Cyberkriminelle greifen gezielt Lieferketten an. Statt also nur einzelne Endnutzer zu attackieren, wird das Netzwerk von Unternehmen, deren Zulieferern und Kunden einer Branche ins Visier genommen. Bedroht sind Unternehmensdaten, Zugangsdaten, Kundeninformationen, Quellcode und andere äußerst sensible Daten, die in die Hände von einzelnen Kriminellen oder staatlich unterstützten Hackern gelangen.

Solche Angriffe können tiefgreifende Auswirkungen für ganze Industriezweige haben, die über die Lieferkette miteinander digital vernetzt sind. In der Cyberabwehr wird es künftig immer wichtiger sein, Drittanbieter in das Risikomanagement einzubinden. Die Unternehmen benötigen ein Lagebild, mit wem sie Geschäfte machen. Die DXC-Sicherheitsexperten verwaltet aus diesem Grund Sicherheitsrisiken im Zusammenhang mit allen Dritten – dazu gehören Kunden, Anbieter und Lieferanten ebenso wie Partner und alle Netzwerkteilnehmer. Hierauf wird auch ein besonderes Augenmerk in der NIS-2-Richtlinie der EU gelegt, die sich gerade in den Mitgliedsstaaten in der Umsetzung befindet.

Die Unternehmen in der DACH-Region sind für dieses Risiko unterschiedlich sensibilisiert: In Deutschland prüfen 76 Prozent der Firmen ihre Lieferanten regelmäßig auf so genannte „Supply-Chain-Attacken“ und Angriffe auf Drittanbieter. In der Schweiz sind es nur 62 Prozent und in Österreich 54 Prozent.

5. KI bündelt die Kräfte

Der Fachkräftemangel für geschultes Cybersecurity-Personal macht den Unternehmen heute bereits zu schaffen. Gleichzeitig sind die bestehenden IT-Sicherheitsteams mit immer komplexeren Bedrohungsszenarien konfrontiert.

Unternehmen sind gut beraten, den Bewerberpool für Cybersecurity-Aufgaben zu erweitern und eigene Beschäftigte mit Training-on-the-Job-Programmen umzuschulen oder weiterzuentwickeln. Dafür kommen beispielsweise Kolleginnen und Kollegen in Betracht, die zwar nicht über die erforderlichen Fachkenntnisse verfügen, aber analytisches Potenzial, Problemlösungskompetenz und technisches Know-how mitbringen.

Mit diesem Personal lässt sich die erste Verteidigungslinie gegen potenzielle Cyberbedrohungen stärken. Eine besondere Bedeutung kommt bei solchen Projekten den KI-Werkzeugen zu. KI und maschinelles Lernen unterstützen die mit einer hohen Arbeitslast arbeitenden Teams mit schnell verfügbarem Fachwissen. Sicherheitsanalysten, Identitätsmanagement-Experten und Incident-Responder werden mit Hilfe von KI von Routinearbeiten befreit und können sich besser auf wichtige Fallentscheidungen konzentrieren.

Ein Aufhänger für die interne Talentsuche sind Mitarbeiterschulungen zur IT-Sicherheit: 75 Prozent der Unternehmen in Deutschland führen solche Kurse regelmäßig durch – das ist ein Anstieg von gut 20 Prozentpunkten innerhalb der vergangenen zwei Jahre. In Österreich bieten 77 Prozent regelmäßige Schulungen an und in der Schweiz 66 Prozent – so die Ergebnisse der jüngsten DXC-Umfrage unter 300 IT-Entscheidern in der DACH-Region.

DXC Technology (NYSE: DXC) unterstützt globale Unternehmen dabei, ihre geschäftskritischen Systeme und Abläufe zu betreiben und gleichzeitig die IT zu modernisieren, Datenarchitekturen zu optimieren sowie Sicherheit und Skalierbarkeit über öffentliche, private und hybride Clouds zu gewährleisten. Die weltweit größten Unternehmen und Organisationen des öffentlichen Sektors vertrauen auf DXC, wenn es darum geht, Services zu implementieren, um neue Maßstäbe in Bezug auf Leistung, Wettbewerbsfähigkeit und Kundenerlebnis zu setzen. Erfahren Sie mehr darüber, wie wir für unsere Kunden und Kollegen Spitzenleistungen erbringen, unter DXC.com

Michael Baker

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Wohnungswirtschaft digital. fragt nach: Digitale Transformation – muss das sein, Herr Habib?

Digitale Transformation - muss das sein, Herr Habib?
Martin Habib, Director Development Housing DACH bei Aareon- Er rät: „Der digitale Transformationsprozess sollte sich an den unternehmensstrategischen Zielen orientieren und diese unterstützen. Bei der Umsetzung ist es wichtig, Schwerpunkte zu setzen und strukturiert vorzugehen, um sich nicht zu verzetteln.“ Foto: Aareon

Wir haben diese Frage an Martin Habib, Director Development Housing DACH bei Aareon, gestellt. Er ist Experte für die zukunftsorientierte Weiterentwicklung von ERP-Systemen unter Berücksichtigung neuer Technologien wie Business Intelligence und Künstliche Intelligenz.

„Die Immobilienwirtschaft hat noch signifikantes Potenzial, wenn es um die Chancen der digitalen Transformation geht. Es ist sicher nicht so, dass die Branche hier am Anfang steht, aber die Unterschiede des jeweiligen Digitalisierungsgrades differieren von Unternehmen zu Unternehmen. Und das ist auch verständlich. Denn Digitalisierung ist schließlich nicht das Kerngeschäft der Immobilienwirtschaft – es ist Mittel zum Zweck. Und wie jede Investition und jede eingehende Veränderung, wollen die Maßnahmen gut geprüft sein. Der digitale Transformationsprozess sollte sich an den unternehmensstrategischen Zielen orientieren und diese unterstützen. Bei der Umsetzung ist es wichtig, Schwerpunkte zu setzen und strukturiert vorzugehen, um sich nicht zu verzetteln. Dabei gilt es, die Mitarbeitenden mitzunehmen. Je einfacher und selbsterklärender zum Beispiel ein neues technologisches Feature ist und je mehr Mehrwerte es den Nutzerinnen und Nutzern schafft, desto größer ist die Akzeptanz.

Die digitale Transformation ist ein spannender Prozess, der sich durch neue technologische Möglichkeiten, wie beispielsweise KI, immer weiter fortsetzt. Man denke nur daran, wie sich unsere ganze Art und Weise zu kommunizieren in den letzten zwei Jahrzehnten verändert und erweitert hat.

Unternehmen, die beispielsweise diese Entwicklung nicht mitgemacht haben, laufen Gefahr, hier irgendwann abgehangen zu sein – und zwar sowohl von ihren Kundinnen und Kunden als auch von ihren Mitarbeitenden, denn auch letztere stellen an einen modernen Arbeitsplatz technologische Anforderungen, die sie aus ihrem Privatleben gewohnt sind.

 Die digitale Transformation bzw. ihre zukunftsorientierte Fortsetzung ist daher wichtig, um Wertschöpfungspotenziale zu nutzen, sich als Unternehmen modern und zukunftsorientiert aufzustellen und somit für Kundinnen und Kunden, Mitarbeitende und weitere Stakeholder nachhaltig attraktiv zu sein.“

Martin Habib

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11. Deumess Fachkongress: Digitalisierung im Messwesen – Neue Service-Angebote, effiziente Standardprozesse und mehr Wettbewerb

11. Deumess Fachkongress: Digitalisierung im Messwesen
Die Deumess-Vorstände Hartmut Michels (l.) und Bernd Bosch (2.v.l.) beim Besuch der Kongress-Ausstellung. (c) DEUMESS

Am 13. und 14. Mai 2025 lädt Deumess e.V., der Verband für mittelständische Messdienstleister und Anbieter für Gebäude-Energiedaten, zum alljährlichen Deumess Fachkongress nach Kassel ein. Die Veranstaltung steht in ihrem 11. Jahr unter dem Motto „Messwesen digitalisieren – Energie. KI. Praxis.“.

Über 250 Besucher aus der Immobilien- und Energiebranche sowie 16 Aussteller für Sensorik, Gateway-Systeme und Software werden vor Ort erwartet. Der Kongress bietet damit eine einzigartige Plattform für Fachleute und Entscheider aus den Bereichen Wohnungswirtschaft, Immobilienverwaltung, Gebäudetechnik und Energieversorgung, um sich über die neuesten Entwicklungen rund um den digitalen und energetischen Gebäudebetrieb auszutauschen.

Chancen durch Wettbewerb und neue Services

Im Mittelpunkt des diesjährigen Kongresses steht der Fortschritt bei der Digitalisierung des Messwesens, der das Leistungsspektrum der Branche erweitert und den Wettbewerb intensiviert. Hartmut Michels, Vorstandsmitglied des Deumess e.V., begrüßt diese Entwicklung: „Die weiter fortschreitende Digitalisierung des Messwesens bietet nicht nur operative Vorteile. Sie birgt auch die Chance, durch mehr Wettbewerb, Effizienz und innovative Services die Messdienstbranche weiter positiv zu verändern.“

Digitalisierung helfe nicht nur dabei, die CO2-Bilanz von Gebäuden zu verbessern, sondern biete auch Immobilienverantwortlichen sowie Bewohnerinnen und Bewohnern konkrete Mehrwerte durch neue, kundenorientierte Dienstleistungen. „Künstliche Intelligenz und die disruptive Veränderung, die sie mitbringt, sorgen dabei für noch mehr Dynamik“, so Deumess-Vorstand Michels.

Digitalisierung und KI auf dem Programm

Die Teilnehmer erwartet ein abwechslungsreiches Programm mit renommierten Referenten rund um die Themen Digitalisierung, künstliche Intelligenz und energetischer Praxis:

Martin Kaßler, Geschäftsführer des Verbandes der Immobilienverwalter Deutschland e. V., wird zu Herausforderungen und Anforderungen für Immobilienverwalter der Zukunft sprechen. Der Zukunftsforscher Maximilian Lude wird unter dem Titel „Ist das Zukunft oder kann das weg?“ Trends und Technologien beleuchten, die für kleine und mittlere Unternehmen entscheidend sein werden.

Christopher Hoffmann von craft IT zeigt in seinem Vortrag „Nutzt du schon KI – oder digitalisierst du noch?“ auf, wie digitale Prozesse Arbeitsabläufe auch im Messwesen revolutionieren können.

Blick in die energetische Praxis

Mit ihrem Beitrag zum Thema „Mieterstrommodelle und Energiemanagementsysteme“ gibt Magdalena Strasburger von Strasburger Energie-Technologie praxisnahe Einblicke in die Umsetzung von Mieterstromprojekten in der Wohnungswirtschaft. In einer Podiumsdiskussion erörtern Experten aus mittelständischen Unternehmen der Submetering- und der Immobilienwirtschaft, wie Interoperabilität und offene Standards den Wettbewerb anregen und neue Geschäftsmodelle im Messwesen ermöglichen.

Daniel Bott vom Sensor- und Automatisierungs­spezialisten Jumo berichtet aus dem für Tauchhülsen bei Wärmezählern zuständigen Arbeitskreis der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt. Rechtsanwalt Martin Alter schließlich gibt einen praxisorientierten Überblick über aktuelle rechtliche Themen und Herausforderungen für die Branche.

Medienpartner des 11. Deumess Fachkongresses sind die IVV Immobilien vermieten & verwalten – Das Fachmagazin für die Wohnungswirtschaft, das Fachmagazin Immobilienverwaltung sowie die digitale Fachzeitschrift Wohnungswirtschaft-heute.

Wichtiger Bestandteil des Deumess Fachkongresses ist der Austausch über die Digitalisierung des Messwesens und des Gebäudemanagements. (c) DEUMESS

Ausstellung von Sensorik bis Software

Der begleitende Messebereich präsentiert Innovationen aus den Bereichen Sub- und Smart Metering, Sensorik, Software und Energiesysteme. Insgesamt werden 16 Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen präsentieren. Vertretene Anbieter aus dem Bereich Sensorik und Software sind Lorenz, Ei Electronics, Sontex Deutschland, Lupus Electronics, Engelmann Sensor, Elvaco, Qundis, Arasys, Hekatron, Pionierkraft, Kugu Home, Ceos Solution, Qowisio, BlueLab Wasseranalysesysteme, Lobaro und Webdyn.

Der Messebereich ist unmittelbar an das Podium angegliedert und auch Schauplatz der längeren Pausen zwischen den Beiträgen, die neben dem Besuch der Stände zum ausgeprägten Netzwerken dienen. Letzteres gilt auch für die große, festliche Abendveranstaltung am 13. Mai, die die ideale Gelegenheiten zum informellen Austausch ist.

Teilnehmer Anmeldung noch bis 20. April 2025

Die Anmeldung zum 11. Deumess Fachkongress erfolgt online, Anmeldeschluss ist der 20. April 2025. Die Kosten für die Teilnahme belaufen sich auf 490 Euro netto pro Person für Deumess-Mitglieder und 590 Euro netto pro Person für Nicht-Mitglieder. Auch eine virtuelle Teilnahme per Videostream ist möglich. Bis zum 28. Februar gilt zudem noch der Frühbucherrabatt von 50,00 Euro. Das Anmeldeformular und weitere Informationen gibt es unter www.deumess.de/mitgliederversammlung-fachkongress.

Der DEUMESS e.V. ist Interessenvertretung und Netzwerk für über 200 zumeist eigentümergeführte mittelständische und regionale Unternehmen der Energie- und Immobilienbranche. Gemeinsam gestalten sie durch das Erheben und Nutzbarmachen von Verbrauchsdaten für Wärme, Strom und Wasser die Energiewende in mehr als 4,4 Millionen Wohnungen aktiv mit. Sie installieren dazu Sensorik-Infrastruktur und ermöglichen dadurch Verbrauchstransparenz, die Steuerung von Gebäudetechnik und Energieströmen und die beschleunigte Digitalisierung der Immobilien in ihrer Region.

DEUMESS ist der mitgliederstärkste Verein für die digitale Erfassung und Verarbeitung energetischer Daten in Deutschland. Rund jede fünfte Wohnung in Deutschland erhält Energiedienstleistungen eines Mitgliedes von DEUMESS. Gemeinsam leisten die Mitglieder einen wichtigen Beitrag, Deutschland bis 2045 weitestgehend klimaneutral zu machen.

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Cyberresilienz stärken: Perspektiven für robuste Windows-Architekturen

Cyberresilienz stärken: robuste Windows-Architekturen

Nach den weltweiten Computerstörungen, die im Sommer 2024 durch ein fehlerhaftes Update einer Cybersicherheitslösung verursacht wurden, haben das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Crowdstrike und Microsoft den Vorfall gemeinsam aufgearbeitet.

Auf einer vom BSI initiierten Veranstaltung mit verschiedenen Anbietern von Lösungen zur Cyber-Angriffserkennung und -abwehr (Endpoint Detection and Response) wurden die Maßnahmen erörtert, die Crowdstrike und Microsoft infolge der Störungen ergriffen haben.

David Weston, Vice President, Enterprise and OS Security bei Microsoft, stellte die Windows Resiliency Initiative und daraus resultierende Aktivitäten vor und formulierte die Position des Unternehmens wie folgt: „Wir bei Microsoft sind bestrebt, die Widerstandsfähigkeit des Kernel-Codes deutlich zu erhöhen, was eines der Ziele der Windows Resiliency Initiative ist. Wir werden dies auch weiterhin in enger Zusammenarbeit mit dem BSI und unseren Partnern wie Crowdstrike tun.“

,Resilient by Design‘ ein Grundpfeiler der Produktentwicklung

Zeki Turedi (Field CTO für Europa bei Crowdstrike) erläuterte die nach dem Vorfall angepassten Qualitäts- und Rollout-Prozesse von Crowdstrike und erklärte: „Wir haben die Resilienz unserer Systeme weiter verstärkt, indem wir das Prinzip ,Resilient by Design‘ zu einem Grundpfeiler unserer Produktentwicklung gemacht haben. Wir freuen uns auf die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Microsoft, um die Sicherheit von Windows-Ökosystemen weiter zu verbessern.“

Freier Zugang für Dritthersteller von Sicherheitsprodukte auf allen Plattformen

Thomas Caspers, Leiter der Abteilung Technologiestrategie und Informationstechnik im BSI, begrüßte die Initiativen von Crowdstrike und Microsoft und die umfassende Gesprächsbereitschaft beider Unternehmen in der Aufarbeitung der weltweiten Störungen:

„Das BSI wird gemeinsam mit den betroffenen Herstellern deren Umsetzung weiterhin aktiv begleiten. Die Ausfälle des letzten Jahres haben verdeutlicht, dass Maßnahmen zur Erhöhung der Resilienz von Windows-Architekturen dringend notwendig sind. Darüber hinaus lassen sich aus den gewonnenen Erkenntnissen auch Folgerungen für andere Betriebssystemarchitekturen unmittelbar ableiten.

Zusätzlich zu Microsoft sind auch Dritthersteller, die Software mit Kernel-Komponenten entwickeln, aufgefordert, ihren Beitrag zu leisten. Dabei muss auf allen Plattformen auch weiterhin Drittherstellern die Möglichkeit geboten werden, in ihrer Schutzwirkung uneingeschränkt leistungsfähige Sicherheitsprodukte anbieten zu können, um so einen Beitrag zur Gesamtsicherheit der Systeme leisten zu können.“

BSI und Bitkom – Ergebnisse einer gemeinsamen Unternehmens-Befragung

Gestrichene Flüge, ausgefallene Server und PCs, Unternehmen, die ihre Beschäftigten nach Hause schicken mussten – am 19. Juli 2024, ging vielerorts nichts mehr. Ein fehlerhaftes Update einer Cybersicherheitslösung des Unternehmens CrowdStrike hatte weltweit zu zahlreichen IT-Ausfällen geführt. Welche Folgen die Panne für Unternehmen in Deutschland hatte, haben jetzt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und der Digitalverband Bitkom in einer gemeinsamen Befragung von 331 von den Ausfällen betroffenen Unternehmen ermittelt.

Quelle: BSI


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Besserer Einbruchschutz durch Analyse der WLAN-Signale

Besserer Einbruchschutz durch Analyse der WLAN-Signale
WiFi Vision von Verisure wertet die WLAN-Signale des Funk-Alarmsystems aus und erkennt dadurch Bewegungen in Räumen, in denen zum Schutz der Privatsphäre keine Kamera installiert ist. Quelle: Verisure.

Bei Einbruchsversuchen sowie im Brandfall erkennt das Alarmsystem von Verisure dank der neuen Technologie WiFi Vision sich bewegende Personen, indem es Veränderungen von vorhandenen WLAN-Signalen auswertet. Die Fachkräfte in der Notruf- und Serviceleitstelle (NSL) von Verisure können WiFi Vision nutzen, nachdem bei ihnen ein Alarm eingegangen ist.

Um die Situation zu verifizieren und die erforderlichen Rettungskräfte herbeizurufen, stehen ihnen damit zusätzlich zu den Bildern der Kameras auch WiFi-Signale zur Verfügung. Befindet sich ein Einbrecher während der Verifizierung in einem Bereich, in dem zur Wahrung der Privatsphäre keine Kamera installiert ist, können die Profis trotzdem Bewegungen feststellen.

Analyse von WLAN-Signale auch in Bereichen, die von Kameras nicht eingesehen werden

Das Alarmsystem von Verisure ist mit der NSL in Ratingen verbunden, die rund um die Uhr mit Profis besetzt ist. Diese überprüfen bei jedem Alarm umgehend die Situation in dem betroffenen Haus, der Wohnung oder den Geschäftsräumen, informieren die Polizei sowie Rettungskräfte und vertreiben Einbrecher mit der Sichtbarriere ZeroVision.

Die erforderlichen Kameras bringen die Sicherheitsexperten, die das Alarmsystem installieren, jedoch nicht in Schlaf- und Badezimmern an; außerdem beachten sie in gewerblich genutzten Räumen den Schutz von Mitarbeitern und Kunden. Mit Hilfe von WiFi Vision können die Profis in der NSL nach einem eingegangenen Alarm aber auch Bewegungen in diesen Bereichen feststellen, ohne dabei Personen zu identifizieren.

Lösen Einbrecher einen Alarm aus, während das Alarmsystem aktiviert ist, registrieren die Profis in der NSL deren Bewegungen auch dann, wenn sich diese im toten Winkel der installierten Kameras oder in einem Raum ohne Kamera befinden. Dadurch können sie noch schneller die Polizei rufen und die Sichtbarriere auslösen, die die Einbrecher vertreibt.

Im Fall eines Brandes, der von einem Verisure Rauchmelder erkannt wird, werten die Profis der NSL sogar bei starker Rauchentwicklung die WLAN-Signale aus und informieren die Feuerwehr, falls WiFi Vision eine Bewegung registriert hat.

Fachkräfte erhalten Hinweis auf Bewegungen und handeln im Notfall schneller

WiFi Vision kann optional zum Verisure Alarmsystem hinzugebucht werden. Wer sich bereits mit dem Alarmsystem schützt und die neue Technologie nutzen möchte, benötigt einen Videodetektor von Verisure sowie eine Zentraleinheit der Modelle CU1 oder CU2, deren nachträgliche Installation jederzeit möglich ist. Bestandskunden können WiFi Vision telefonisch beim Kundenservice bestellen. Die Technologie wird dann remote aktiviert.

„WiFi Vision ermöglicht es den Profis in der NSL, noch schneller und zielgerichteter zu handeln, um Menschen zu schützen“, sagt Jorge Vallejo, Geschäftsführer von Verisure in Deutschland. „Innovative Technologien einzusetzen, um den Schutz von Menschen zu verbessern und zugleich deren Privatsphäre zu achten, gehört zur DNA von Verisure. WiFi Vision ist dafür ein weiteres herausragendes Beispiel. Wir haben diese Technologie letztes Jahr erstmalig bei unseren Kunden in Frankreich getestet und freuen uns, sie nun auch unseren Kunden in Deutschland anbieten zu können.“

WiFi Vision wurde von dem Unternehmen Origin AI entwickelt, bei dem Verisure einer der Hauptinvestoren ist. Es forscht und entwickelt Lösungen, die mit Hilfe des sogenannten WiFi Sensing das Leben in vielen Bereichen sicherer machen.

Im Alarmfall analysiert WiFi Vision die WLAN-Signale des Verisure Alarmsystems

WiFi Vision von Verisure nutzt die WLAN-Signale, die sich jederzeit zwischen der Zentraleinheit des Alarmsystems und einem im Gebäude installierten Videodetektor von Verisure bewegen. Wenn eine Person den Bereich dieser Funkwellen betritt, können diese in verschiedene Richtungen reflektiert werden, und es ändert sich deren Signalstärke. WiFi Vision überwacht diese Veränderungen der Signale und ermittelt mit Hilfe eines Algorithmus, ob diese durch eine Bewegung verursacht werden. Die Information, dass eine Bewegung erkannt wurde, wird dann an die Notruf- und Serviceleitstelle von Verisure übermittelt.

Die WiFi-Signale werden von der Zentraleinheit des Verisure Alarmsystems ausgesendet und beeinträchtigen nicht die Effizienz anderer Geräte, die über WiFi verbunden sind. Verisure nutzt die Signale unter Einhaltung der geltenden Normen und Vorschriften. Die Fachkräfte in der NSL haben nur im Alarmfall darauf Zugriff.

Izabela Basalo

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Universität Paderborn – Mensch vs. Maschine in der digitalisierten Arbeitswelt

Universität Paderborn - Mensch vs. Maschine in der Arbeitswelt
Symbolbild (Universität Paderborn, Matthias Groppe): Wissenschaftler*innen der Universität Paderborn haben sich im Rahmen des Wissenschaftskollegs „Data Society“ mit der Frage beschäftigt, wie sich die Rolle des Menschen in der digitalisierten Arbeitswelt verändert.

Technologien der vierten industriellen Revolution, bei der Menschen, Maschinen und Produkte intelligent miteinander vernetzt sind, verändern den Blick des Menschen und dessen Verhältnis zu den von ihm selbst geschaffenen Maschinen.

Der breit gefächerte Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI), intelligenter Robotik und „Human Enhancement“ droht, den Menschen in Arbeitsprozessen nach Ansicht mancher Experten sogar vollständig zu ersetzen.

Paderborner Wissenschaftler untersuchen den Umgang mit neuen Technologien aus humanistischer Sicht

Wissenschaftler der Universität Paderborn haben im Rahmen des Wissenschaftskollegs „Data Society“ die aktuelle Debatte mit historischen Diskussionen der zweiten industriellen Revolution, dem Siegeszug des Fließbands und der industriellen Massenfertigung vor etwa hundert Jahren verglichen. In dem interdisziplinären Projekt zeigen sich verblüffende Parallelen: Obwohl die neuen, digitalen Technologien, verglichen mit den älteren Maschinen, dezentral eingesetzt werden und schwer greifbar wirken, haben sie ähnlich bedrohliche Effekte für den Menschen. Sie erzeugen Angst vor einer Verdrängung des Menschen durch die Technologie.

In den beiden untersuchten Perioden, den 1920er Jahren und heute, finden sich laut Prof. Dr. Claudia, Öhlschläger, Professorin für Komparatistik am Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Paderborn, Vorstellungen über den Stellenwert, den der Mensch gegenüber der Maschine besitzt. Glich der Mensch vor hundert Jahren noch einem Zahnrad in einer Maschine, so wird er heute auf einen Datenpunkt im weltweiten Netzwerk reduziert.

„Daher ist die schon ältere Diagnose des Philosophen Günter Anders weiterhin zutreffend: Angesichts der überwältigenden Technik, die er selbst schafft, empfindet der Mensch eine „prometheische“ Scham, durch die er sich klein und unvollkommen fühlt“, erklärt Öhlschläger. Dies könne bspw. zu Misstrauen gegenüber KI oder intelligenter Robotik führen.

Fehlerhafte Vergleiche bestimmen das Narrativ

Dabei würden die Menschen vergessen, dass sie selbst die Urheber der neuen Technik sind. „Künstliche Intelligenz und andere digitale Technologien werden heute tendenziell in ihrer Autonomie gegenüber dem Menschen und in ihrer Leistungsfähigkeit überschätzt. Eine Scham ihr gegenüber ist also faktisch gesehen ungerechtfertigt“, erklärt Prof. Dr. Martin Schneider, Professor für Personalwirtschaft an der Universität Paderborn.

„Die Überschätzung kommt vermutlich dadurch zustande, dass Maschinen mit Menschen meist auf naive Weise verglichen werden.“ Begriffe wie „Maschinenhirn“ oder „Roboterarm“ verleiten laut Schneider zu dem falschen Schluss, die Maschinen funktionierten ähnlich, vielleicht sogar besser als ihre menschlichen Vorbilder. In Wahrheit werden digitale Technologien nur durch versteckte Vorleistungen in Form unzähliger Arbeitsstunden in Gang gehalten.

Schneider: „Diese Technologien sind zum Teil sogar ineffizient im Vergleich zu Menschen. Zum Beispiel führt die gigantische Menge an Energie, die die KI im täglichen Einsatz benötigt, die Vorstellung, KI sei von sich aus kreativ bzw. produktiv, ad absurdum.“

Die Erkenntnisse des Wissenschaftskollegs sollen für den Umgang mit neuer Technologie in Arbeitswelt und Gesellschaft sensibilisieren und insbesondere einen humanistischen Umgang mit Maschinen ermöglichen.

Stephan Risse

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