Seit 2004 engagiert sich die KÖR GmbH für spannende Kunstprojekte im öffentlichen Raum. Damit wird die Bevölkerung einerseits aktiv in die Stadtentwicklung eingebunden und anderseits Themen wie soziale Nachhaltigkeit als auch Kultur- und Kunstverständnis gefördert.
GISELA GARY
An die 265 Projekte hat KÖR seit ihrer Gründung 2004 bereits erfolgreich abgewickelt. Die meisten Projekte werden temporär errichtet und bilden so wie z. B. aktuell beim Nordwestbahnhof, ein Bindeglied zwischen der alten Struktur und der neuen Entwicklung eines Stadtquartiers. Es gibt aber ebenso Projekte, die darauf abzielen, die Identität mit einem Stadtteil zu erhöhen, wie beispielsweise bei dem Projekt „Zukunft einer Vision“ von Krüger&Pardeller.
KÖR-Geschäftsführerin Martina Taig freut sich über das breite Interesse der Bevölkerung und ist von dem Mehrwert von Kunst im öffentlichen Raum überzeugt: „Kunst spricht den Menschen eine aktive Rolle bei der Gestaltung und Wahrnehmung ihrer unmittelbaren Umgebung zu und kann Möglichkeiten schaffen, um die Erweiterung und Rückeroberung des öffentlichen Raums für dessen Nutzer zu unterstützen und deren Lebensqualität zu verbessern. Kunst kann dabei als Vermittlerin zwischen den verschiedensten Menschen fungieren, die Weitergabe von kulturellen Werten ermöglichen und Aufmerksamkeit für Themen, Menschen, Orte, etwa auch beim Umgang mit Interessenkonflikten, erzielen.“
Aktuell gibt es eine neue Ausschreibung zum Thema „Das Wetter von morgen“ für ausgewählte Straßenzüge im Floridsdorfer Zentrum, eingereicht werden kann noch bis Mitte Mai. Welches Ziel verfolgt KÖR mit diesem Projekt? „Neue Nutzungen, Lesarten, Wahrnehmungen der Örtlichkeiten sollen angeregt und eine Bewusstseinsbildung für die Thematik erreicht sowie zum Nachdenken und zum Dialog aufgefordert werden“, erläutert Martina Taig.
Was sind die wichtigsten Aspekte, damit Kunstprojekte als Auseinandersetzung mit dem öffentlichen Raum bei der Bevölkerung „ankommen“? Martina Taig: „Die Projekte sind ortsspezifisch gedacht, regen zur Kommunikation an und sprechen die Menschen auf unterschiedlichen Ebenen auch emotional an.“
Neue Wahrnehmung
Die eingereichten Projekte werden von der KÖR-Jury diskutiert und die Beiträge ermittelt, die schließlich umgesetzt werden. Die neue Juryvorsitzende Brigitte Felderer ist auf die Einreichungen gespannt. Felderer ist Leiterin der Abteilung „Social Design-Arts as Urban Innovation“ an der Universität für angewandte Kunst Wien und hat viel Erfahrung in der Umsetzung von Kunstprojekten. Ihre Ideen für die nächsten Projekte? „Wir wollen unterschiedliche Personen und Gruppen mit ihren Ideen für eine neue Wahrnehmung und unerwartete Nutzungen öffentlicher Räume ansprechen…