Auf Basis der Ergebnisse eines mehrjährigen DFG-Forschungsprojektes zu den Laubenganghäuser des Bauhauses Dessau von 1930 hat die Universität Kassel einen kostenfrei zugänglichen Hörspaziergang erstellt, der nun im Vorfeld des 100-jährigen Jubiläums des Bauhauses Dessau online geht.
Zum Jahresende wird zudem ein Bauhaus-Taschenbuch und der umfangreiche Forschungsbericht als E-Book zum Thema folgen, im Frühjahr nächsten Jahres eine Ausstellung im Deutschen Architekturzentrum in Berlin. Die Laubenganghäuser sind das wichtigste und einzige erhaltene, vom Bauhaus selbst entworfene und realisierte Bauprojekt, das zudem seit 2017 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.
Hörspaziergang rund um die Laubenganghäuser der Bauhaussiedlung Törten, Dessau
Die Siedlung Törten ist der wichtigste und neben dem zerstörten Haus Nolden der einzige Bauauftrag, den das Bauhaus zeit seines Bestehens direkt erhielt. Ab 1928 arbeiteten die Lehrenden und Studierende der »Bauabteilung« des Bauhauses, als Teil der Architekturausbildung, kollektiv an den Entwürfen für die »stadtsiedlung törten«. Das städtebauliche Konzept sah eine moderne Mischbebauung vor. 1930 wurden, unter Leitung von Hannes Meyer und Beteiligung der Studierenden, fünf dreigeschossige Laubenganghäuser errichtet. Zum Bau der über 500 vorgesehenen Einfamilienhäuser in Flachbauweise kam es nicht.
Heute gehören die Laubenganghäuser zum Unesco-Welterbe. Sie wurden für Familien mit geringem Einkommen errichtet und erzählen – wie die gesamte Planung – von den sozial ausgerichteten Gestaltungsvorstellungen des Bauhauses im Hinblick auf Städtebau, Architektur, Ausstattung und Möblierung.
Der Hörspaziergang entstand in einem Seminar der Universität Kassel, Fachgebiet Architekturtheorie und Entwerfen / Prof. Dr. Philipp Oswalt.
Leitung: Dr. Jens-Uwe Fischer, Studierende: Jonas Baumann, Henry Bültmann, Yunjie Chung, Jay Döveling, Laura Festor, Sebastian Görs, Markus Grote, Benjamin Hennig Omicevic, Anika Kirchner, Dominik Neas, Annika Seitz, Adelina Stapel, Tudor Tarnowietzki, Merlin Woditschka und Xinyao Yang.
Ein Dank an die Wohnungsgenossenschaft Dessau + Stiftung Bauhaus Dessau + Freies Radio Kassel.