Energiewende: „Wir brauchen Technologieoffenheit und Planungssicherheit“ – Neue Förderrichtlinien in Aussicht gestellt

Die Energiewende wird Deutschland im neuen Jahr beschäftigen wie kein anderes Thema. Dabei legt sich die Bundesregierung fest auf ein 65 Prozent-Ziel für erneuerbare Energien, welches aus Sicht der Unternehmer weder sinnvoll noch erreichbar erscheint. „Wir entwickeln seit 34 Jahren Heizsysteme und wissen: Die sparsamste Heizung ist die, die wir nicht brauchen“, sagte Thomas Kübler, geschäftsführender Gesellschafter der KÜBLER GmbH, „und am besten stemmen wir die Energiewende mit der Energie, die gerade verfügbar ist. Wir brauchen Technologieoffenheit.“

Kübler diskutierte mit Experten der Energiewirtschaft in Dresden und forderte Planungssicherheit für die Unternehmen: „Wir Unternehmen müssen doch unsere Investitionen planen. Das geht nicht einfach mal von heute auf Morgen.“

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Mit den Forderungen nach Technologieoffenheit und Planungssicherheit rennt er bei der IHK Dresden offene Türen ein. Geschäftsführerin Manuela Gogsch, die ebenfalls am Experten-Dialog teilgenommen hat, sagt: „Ich plädiere für eine Offenheit für die verschiedenen Technologien. Wir müssen aber aufpassen, dass es nicht wie mit dem Bürokratieabbau passiert: Der Begriff wird gern genannt, aber danach passiert nichts Konkretes.“

IHK-Geschäftsführerin Gogsch geht noch einen Schritt weiter und nennt die Planungssicherheit als grundlegend: „Wenn ich als Unternehmen in Systeme investiere, muss sich die Investition lohnen. Das ist eine betriebswirtschaftliche Frage.“ Deshalb sei es zu kurz gesprungen, sich nur auf eine Technologie fokussieren, die nachweislich im industriellen Sektor (Hallen) weder technisch noch wirtschaftlich sinnvoll ist, aber politisch gewollt.

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Eine Energiewende, die effizient, intelligent und richtig gemacht wird

Anforderungen an die Energiewende stellt auch Bernhard Herrmann, Mitglied des deutschen Bundestags. Er sitzt für die Grünen im Ausschuss für Klimaschutz und Energie, hat auch gemeinsam mit dem Bundeswirtschaftsminister diverse Gespräche zu diesem Thema geführt. Herrmann sagt: „Wir brauchen eine Energiewende, die effizient, intelligent und richtig gemacht wird. Wir sollten dabei insbesondere auf die Effizienz achten. Sie muss im Mittelpunkt stehen.

Die Energiewende muss ökologisch, ökonomisch und sozial verträglich für den Endverbraucher sein. Unternehmen wie KÜBLER leisten mit innovativen Entwicklungen und im konstruktiven Dialog mit Wirtschaft und Politik einen wesentlichen Beitrag zur Wärmewende im Bereich Hallengebäude.“

Mit Blick auf eine mögliche Unterstützung des Staates lässt der Abgeordnete durchblicken, dass mögliche Förderinstrumente zu erwarten sind: „Ich bin überzeugt, dass energie- und ressourceneffiziente Lösungen angemessen in der Ausgestaltung von Gesetzen und Förderrichtlinien berücksichtigt werden.“

Thomas Kübler nennt ein Musterbeispiel dafür, wie die Energiewende gewinnen kann – und lobt dabei die Arbeit seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Wir machen schon immer Energiewende. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir eine nationale Energie-Krise nur mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung vermeiden können. Gemeinsam – das bedeutet, dass alle Protagonisten anpacken müssen und dies auch dürfen.

Jeder kompetente Beitrag muss als wichtiger Schritt für den Erfolg der Energiewende Anerkennung finden.“, sagt Kübler. „Das machen wir nun schon seit Jahrzehnten und freuen uns, dass wir gerade in der jetzigen Situation mit FUTURA eine Technik entwickelt haben, die die Energiewende ein entscheidendes Stück voranbringen kann.“

Große Industriehallen bei der Berliner Energiewende-Planung nicht ausreichend berücksichtigt

Kübler hat eine ähnliche Diskussion schon in seiner Ludwigshafener Zentrale organisiert. Er wolle sich „aktiv an der Demokratie beteiligen“, sagt der Unternehmer. Dazu müsse er sich nicht an die Straße kleben. Er habe auch nicht den Eindruck, dass jemand ihn vorsätzlich ausbremsen wolle. Aber er habe die Erfahrung gemacht, dass es in Berlin nicht für alle Details die notwendige Kompetenz gebe. Da ist es wichtig, sich einzubringen, um dramatische Folgen zu verhindern.

Nach Küblers Eindruck sind große Industriehallen bei der Berliner Energiewende-Planung nicht ausreichend berücksichtigt worden. Sie dürften beim Thema Heizung nicht mit Kindergärten in einen Topf geworfen werden. Professor Bert Oschatz, Leiter des ITG Institut für Technische Gebäudeausrüstung Dresden Forschung und Anwendung GmbH, stimmt Kübler zu, dass für Hallen ein „Extra-Blickwinkel“ nötig sei.

Christine Kübler

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