Seit 2022 sind die Energiepreise für Strom, Gas und Fernwärme zu einem zentralen Thema in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft geworden. Der Ukrainekrieg hat zu drastischen Preissteigerungen geführt, was die Betriebskosten erheblich in die Höhe getrieben hat. Doch in den letzten Monaten haben sich die Preise wieder etwas beruhigt.
Trotzdem bleibt es entscheidend, die bestmöglichen Energiepreise zu erzielen, um den Immobilienbestand wirtschaftlich und bezahlbar für Mietende zu halten.
Gas und Strom
Ein wesentlicher Faktor für die Kostenoptimierung ist der richtige Einkaufszeitpunkt. Die Energiepreise am Terminmarkt sind volatil und unterliegen starken Schwankungen. Durch geschicktes Timing können erhebliche Einsparungen realisiert werden. Immobilienverwalter sollten deshalb auf die Preisentwicklung achten und günstige Kaufgelegenheiten nutzen.
Eine weitere wichtige Komponente ist die Organisation von Wettbewerbsverfahren. Energieversorger streben naturgemäß danach, ihre Margen zu maximieren. Ein professionell durchgeführtes Ausschreibungsverfahren kann verhindern, dass sie überhöhte Preise durchsetzen. Dies gilt vor allem für Strom und Gas, wo mehrere Anbieter am Markt konkurrieren.
Fernwärme
Anders sieht es bei der Fernwärme aus, wo eine Monopolsituation besteht. Hier ist kein Wettbewerbsverfahren möglich. Dennoch lassen sich auch hier Kosten sparen, indem man die vertraglich vereinbarte Leistung überprüft und gegebenenfalls reduziert.
Oftmals sind die Leistungen zu hoch angesetzt, weil bei der Planung überdimensioniert wurde oder durch Modernisierungsmaßnahmen mit besserer Dämmung der tatsächliche Wärmebedarf gesunken ist.
Mit diesen Maßnahmen können teilweise erhebliche Kosten eingespart werden. Die Anpassung der Fernwärmeverträge an den tatsächlichen Bedarf und die Nutzung von Wettbewerbsvorteilen bei Gas und Strom tragen dazu bei, die Energiekosten nachhaltig zu senken.
Insgesamt zeigt sich, dass eine kluge Strategie zur Energiebeschaffung und Kostenoptimierung aus verschiedenen Bausteinen besteht: Der richtige Einkaufszeitpunkt, professionelle Ausschreibungen und die Anpassung der Fernwärmeverträge an den tatsächlichen Bedarf. Mit diesen Ansätzen lassen sich die Betriebskosten senken, ohne dass teure Investitionen notwendig sind.
Stefan Strenge
Geschäftsführer Hansa Energie Service GmbH, www.hansaenergieservice.de