Ein Drittel der Unternehmen verfügt aktuell über ungenutzte Büroflächen 

Ein Drittel der Unternehmensentscheider geben an, dass ihre angemieteten Büroflächen teilweise leer stehen. Das ist das Ergebnis einer Online-Umfrage des digitalen Markt- und Meinungsforschungsunternehmens Civey im Auftrag von neworld unter 1.000 Unternehmensentscheidern, die über Büroflächen verfügen. Insbesondere in Städten und Metropolen ist der Anteil an Unternehmen mit ungenutzten Büroflächen hoch. In Gebieten mit einer hohen Bevölkerungsdichte geben 47 Prozent an, dass sie keine leerstehenden Büroflächen haben, in Gebieten mit einer sehr hohen Bevölkerungsdichte sind es sogar 52 Prozent.

Bei der Frage, welche Pläne es bezüglich der ungenutzten Büroflächen gibt, sagen 43 Prozent der Befragten (die leerstehende Büroflächen haben), dass sie die Flächen zukünftig wieder benötigen. 35 Prozent haben noch keine Entscheidung dazu getroffen und jeweils neun Prozent planen eine Untervermietung, die Auflösung des Mietvertrags oder die Flächenreduktion beim Vermieter. 

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Besonders in Metropolen gibt es ungenutzte Büroflächen

Im Rahmen der Online-Pressekonferenz „Büroleerstand: Welche Handlungsoptionen gibt es?“ analysiert Alexander Lackner, CEO von neworld, die Umfrageergebnisse: „Es zeigt sich, dass zunehmend weniger Büros benötigt werden als früher, insbesondere in Städten und Metropolen. Interessant ist, dass etwa 4 von 10 Unternehmensentscheidern angeben, die leerstehenden Flächen perspektivisch wieder zu benötigen.

Für diese Unternehmen kann eine temporäre Untervermietung sinnvoll sein, um bis dahin ihre Mietkosten senken zu können. Viele scheuen eine Untervermietung, da diese mit Aufwand verbunden ist. Unser Venture Scaling Spaces mit seiner Flex-Office-Expertise unterstützt Unternehmen dabei, diese Flächen erfolgreich unterzuvermieten und den Leerstand zu reduzieren.“

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Umnutzung in gewerbliches Wohnen wie Co-Living oder Serviced Apartments als weitere Option

Michael Keune, Managing Director bei Catella Residential Investment, erläutert in der Online-Pressekonferenz die Möglichkeit, Büros in Wohnungen umzuwandeln: „Generell werden Büroumnutzungen relevanter, um überschüssige Büroflächen zu reduzieren und neuen Wohnraum zu schaffen. Zudem werden durch das Vermeiden von Abriss und Neubau CO2-Emissionen reduziert. In der Praxis haben wir bereits Büros in Formen des gewerblichen Wohnens wie Serviced Apartments in Hamburg oder in Co-Living in Berlin umgewandelt. Bislang sind dies aber nur vereinzelte Projekte. Um Umwandlung in klassisches Wohnen im großen Maßstab zu ermöglichen, bräuchte es gelockerte Bau- und Zonierungsvorschriften. Andere Umnutzungsoptionen in gewerbliches Wohnen wie Serviced Apartments sind im aktuellen Marktumfeld schwierig zu finanzieren.“

Community Konzept wirkt gegen städtische Vereinsamung

Zudem hat Florian Färber, Gründer und Geschäftsführer der Co-Living Marke The Base, in der Online-Pressekonferenz den ersten Standort von The Base vorgestellt. In Berlin-Pankow wurde aus einem ehemaligen Bürogebäude ein Co-Living-Objekt. Seit April 2023 sind dort 318 Apartments verfügbar, die bereits vollvermietet sind. Damit wurde der ehemalige DDR-Plattenbau erfolgreich umgenutzt. Vor dem Mauerfall hatte die DDR-Devisenbeschaffungsfirma INTRAC hier ihren Hauptsitz.

Für Menschen eine neue Bleibe in Berlin

Ab 2012 nutzte die Gruppe „KunstEtagenPankow“ die Büroräume im Seitenflügel des Plattenbaus als Atelier- und Arbeitsräume. Färber ergänzt: „Mit The Base zeigen wir auf, was für großes Potential in ehemaligen Bürogebäuden steckt. Die Transformation von Büros in lebendige Gemeinschaften und kreative Arbeitsräume, wie unserem Coworking Bereich, bringt nicht nur ökologischen und wirtschaftlichen Nutzen, sondern auch einen Hauch von Geschichte und eine neue, inspirierende Atmosphäre in unsere Städte. Durch die Umnutzung können wir vielen Menschen eine neue Bleibe in Berlin bieten und durch unser Community Konzept die städtische Vereinsamung bekämpfen.” 

Quelle: Civey

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