Wie in den Vorjahren hat Agora auch für 2023 eine erste Bilanz zur Entwicklung der CO2-Emissionen gezogen. Die Veröffentlichung/Gesamtstudie ist ein grundsätzlicher Indikator für die nachfolgende Bestandsaufnahme des von der Bundesregierung eingesetzten Expertenrat für Klimafragen (vgl. auch § 12 KSG).
Bei Überschreitung der CO2-Budgets verpflichtet § 8 KSG den Gesetzgeber durch sogenannte Sofortprogramme nachzusteuern, um den betreffenden Sektor „auf Kurs“ zu bringen (gemäß Zielvorgabe 2030). Verkürzt gesagt: was ein Sektor im Betrachtungsjahr nicht geschafft hat, soll mittels verschärfter Vorgaben/Programme erreicht/nachgeholt werden. Bzw. (neu) auch über zusätzliche Einsparungen in anderen Sektoren kompensiert werden.
Gebäudesektor
Statt der gesetzlich vorgeschriebenen Maximalmenge von 101 Mio. Tonnen CO₂ verursachten Gebäude 2023 109 Mio. Tonnen. Damit verfehlte der Gebäudesektor zum 4. Mal das Jahresziel. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Emissionen um 3 Mio. Tonnen CO₂.


Rückgänge im Wesentlichen preis-/konjunkturbedingt und nicht nachhaltig
Dies war im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass Haushalte mit Gasheizungen besonders im ersten Quartal weiterhin Energie gespart haben und der Heizbedarf aufgrund milder Temperaturen niedriger ausfiel. Insgesamt verbrauchten Haushalte im Vergleich zum Energiekrisenjahr 2022 im Jahr 2023 4 % weniger Erdgas. Im vierten Quartal zeichnete sich jedoch ein leichter Anstieg beim Heizverbrauch der Haushalte ab.
Christoph Kostka, Geschäftsführer VNW Landesverband Schleswig-Holstein e.V.
Quelle: Agora