Agora Energiewende: CO₂-Emissionen auf den niedrigsten Stand seit 70 Jahren

Wie in den Vorjahren hat Agora auch für 2023 eine erste Bilanz zur Entwicklung der CO2-Emissionen gezogen. Die Veröffentlichung/Gesamtstudie ist ein grundsätzlicher Indikator für die nachfolgende Bestandsaufnahme des von der Bundesregierung eingesetzten Expertenrat für Klimafragen (vgl. auch § 12 KSG). 

Bei Überschreitung der CO2-Budgets verpflichtet § 8 KSG den Gesetzgeber durch sogenannte Sofortprogramme nachzusteuern, um den betreffenden Sektor „auf Kurs“ zu bringen (gemäß Zielvorgabe 2030). Verkürzt gesagt: was ein Sektor im Betrachtungsjahr nicht geschafft hat, soll mittels verschärfter Vorgaben/Programme erreicht/nachgeholt werden. Bzw. (neu) auch über zusätzliche Einsparungen in anderen Sektoren kompensiert werden.

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Gebäudesektor

Statt der gesetzlich vorgeschriebenen Maximal­menge von 101 Mio. Tonnen CO₂ verursachten Gebäude 2023 109 Mio. Tonnen. Damit verfehlte der Gebäudesektor zum 4. Mal das Jahresziel. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Emissionen um 3 Mio. Tonnen CO₂. 

UBA (2023a) • 2023: Prognose von Agora Energiewende basierend auf AGEB (2023a/c), Destatis (2023a/b), DWD (2023), BNetzA (2023a). Die Zuschreibung der Emissionsminderung zu den Sektoren bzw. Ursachen erfolgt durch die Auswertung sektor- bzw. branchenspezifischer Produktionsstatistiken in Kombination mit Daten zum Energieverbrauch Quelle: Agora Energiewende (2024): Die Energiewende in Deutschland: Stand der Dinge 2023. Rückblick auf die wesentlichen Entwicklungen sowie Ausblick auf 2024

Rückgänge im Wesentlichen preis-/konjunkturbedingt und nicht nachhaltig

Dies war im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass Haushalte mit Gasheizungen be­­sonders im ersten Quartal weiterhin Energie gespart haben und der Heizbedarf aufgrund milder Temperatu­ren niedriger ausfiel. Insgesamt verbrauchten Haushalte im Vergleich zum Energiekrisenjahr 2022 im Jahr 2023 4 % weniger Erdgas. Im vierten Quartal zeichnete sich jedoch ein leichter Anstieg beim Heizverbrauch der Haushalte ab.

Christoph Kostka, Geschäftsführer VNW Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

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Quelle: Agora

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