Zwei Fachleute, ein Fehler – Ohne Druck wärs besser

Im siebenten Stockwerk eines Bürogebäudes kam es zum Wasserschaden in der Teeküche. An einem Kleinspeicher lag eine Leckage vor. Keine drei Wochen später, nachdem ein Fachmann für Sanitärtechnik das defekte Gerät ausgewechselt hatte, musste die Feuerwehr die Betriebsräume außerhalb der Bürozeiten aufbrechen. Es war erneut zur Leckage gekommen, und nun lief Wasser durch das Treppenhaus.

Mit Hochdruck zur Leckage

Bei der Untersuchung vor Ort war die Schadenursache für die IFS-Gutachter offensichtlich: Der drucklose Kleinspeicher war falsch installiert worden. Der Monteur hatte ihn über eine Hochdruckarmatur angeschlossen (Bild 1). Bei einer solchen — gewöhnlichen — Armatur sind der Kalt- und der Warmwasseranschluss direkt an die Druckleitungen des Gebäudes angeschlossen.

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Beim Öffnen der Armatur wird das Wasser also direkt aus der Druckleitung entnommen. Offene (drucklose) Kleinspeicher, wie der hier geschädigte, sind aber für die Belastungen des Leitungsdrucks nicht ausgelegt und müssen über eine spezielle Niederdruckarmatur angeschlossen werden. Diese Armaturen sind nur am Kaltwasseranschluss direkt an die Druckleitung angeschlossen.

Wird das Warmwasserventil an der Armatur geöffnet, so fließt Wasser aus der Kaltwasser- Druckleitung in den Speicher. Dort verdrängt es das bereits erwärmte Wasser im Speicherbehälter, das über einen dritten Anschluss zum Wasserhahn gedrückt wird. Da diese Verbindung konstruktionsbedingt immer offen und der Wasserzufluss in den Speicher unterbrochen ist, wenn das Kaltwasserventil an der Armatur abgesperrt ist, steht der Speicher nie unter Leitungsdruck.

„0 MPa (0 bar)“

Im Labor zeigte der Kleinspeicher die typischen Schäden, die durch den Falschanschluss und den daraus resultierenden zu hohen Innendruck entstehen (Bild 2). Der Monteur, der den Kleinspeicher in der Teeküche installiert hatte, hat einen typischen, wenn auch nicht unbedingt nachvollziehbaren Fehler gemacht…

Forum Leitungswasser erscheint in Kooperation mit der Initiative Schadenprävention und  der AVW Gruppe

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