„Verhütung von Leitungswasserschäden“: So lief die VdS-Fachtagung in Köln – Eindrücke, beschrieben von Stefan Schenzel

Mitte September fand in Kooperation mit der AVW in Köln wieder die beliebte VdS-Fachtagung „Verhütung von Leitungswasserschäden“ statt. Zahlreiche Entscheiderinnen und Entscheider der Wohnungswirtschaft kamen auch in diesem Jahr nach Köln, um ihr Wissen und ihr Netzwerk zu erweitern. Auch die Online-Teilnehmer beteiligten sich an den regen Diskussionen

Alle zwei Jahre findet sie unter der Schirmherrschaft der AVW in Köln statt: die VdS-Fachtagung „Verhütung von Leitungswasserschäden“. Ein Pflichttermin für viele Entscheiderinnen und Entscheider der Wohnungswirtschaft. Denn Leitungswasserschäden übersteigen bei weitem die Feuer- und Sturmschäden – sowohl in der Anzahl als auch in den Schadenaufwendungen. Und die meisten der mehr als eine Million Leitungswasserschäden, die in der verbundenen Wohngebäudeversicherung pro Jahr auftreten, entfallen auf Wohngebäude.

Und so fanden sich am 17. September wieder zahlreiche Mitarbeitende von Versicherungsunternehmen und der Wohnungswirtschaft, aus Ingenieur-, Planungs-, Architektur- und Sachverständigenbüros, aus Wasserschaden-Sanierungsfirmen und der Heizungs- und Sanitärbranche in Köln ein, um die derzeit relevantesten Aspekte bei der Prävention von Leitungswasserschäden zu diskutieren.

Dipl.-Ing. Mark Grusdas von GDV, stimmt mit neueren Zahlen (Grafik) in seinem Vortrag die Teilnehmer auf den Tag in Köln ein. So führten die 2021 im Durchschnitt deutlich teureren Frostschäden Ende Februar zu einem Anstieg des gemeldeten Schadenaufwandes im Februar/März. Ohne ausgeprägte Frostperiode verlief die Schadenbelastung im Monatsverlauf 2022 und 2023 deutlich gleichmäßiger. Insbesondere aufgrund der Inflation wird aber insgesamt mit einem Anstieg des Schadenaufwandes 2023 gegenüber 2022 von Wohngebäude-Leitungswasser um 17 % von 3,8 Milliarden Euro auf 4,5 Milliarden Euro gerechnet. Ähnlich hoch wird auch der Verlauf für 2024 gerechnet.

Die Digitalisierung nutzen

Die von AVW-Experte Dr. Georg Scholzen moderierte Veranstaltung lieferte einen aktuellen Überblick über das Marktgeschehen und informierte die Teilnehmer über neue Techniken und innovative Ansätze. Etwa die digitale Überwachung von Trinkwasserleitungen. Denn durch die zunehmende Digitalisierung unserer Welt ergeben sich hier völlig neue Möglichkeiten.

Gleich drei Vorträge beschäftigten sich mit dem Thema und der Tagungsschwerpunkt stieß auf reges Interesse. Neue, intelligente Systeme punkten nicht nur durch eine präzise Erfassung von Daten, sondern im Vergleich zu herkömmlichen Zählern auch durch geringere Kosten. Sie können Verbraucher automatisch alarmieren, sobald Anomalien im Wasserverbrauch erkannt werden. Das kann Schäden, etwa durch Schleichleckagen, verhindern.

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Die Fachtagung zeigte auch in diesem Jahr wieder eindrücklich, was bei der Prävention von Leitungswasserschäden heute nicht nur möglich ist, sondern tatsächlich bereits angewandt wird. Wie können Neuinstallationen von nicht gepressten Trinkwasserleitungen repariert beziehungsweise überprüft werden? Inwiefern ist die Kontrolle des Trinkwassers auch für Mieter relevant? Und was hat die Gefahrstoffverordnung mit Leitungswasserschäden zu tun? Das waren nur einige der Fragen, auf die es Antworten und spannende Insights gab, die direkt in die Praxis umgesetzt werden können. Für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer stand im Anschluss fest: 2026 sind sie auf jeden Fall wieder dabei.

Stefan Schenzel

Teamleiter Schadenmanagement und -beratung bei der AVW Gruppe

Forum Leitungswasser erscheint in Kooperation mit der Initiative Schadenprävention und  der AVW Gruppe

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