In der 10. Fachtagung der VdS Schadenverhütung GmbH seit dem Jahr 2000 standen Ursachen und Vermeidung von Leitungswasserschäden in Wohngebäuden im Fokus. Die Initiative Schadenprävention, unterstützt durch die AVW Unternehmensgruppe, stellte den Experten und Entscheidern aus Versicherungen und Wohnungswirtschaft die Erfahrungen und Empfehlungen des FORUM LEITUNGSWASSER vor.
Angesichts der zunehmenden Naturgefahren im Klimawandel gilt es, dort gegenzusteuern, wo Einfluss genommen werden kann, um die Versicherbarkeit der Gebäude mit – insbesondere für die gemeinwohlorientierte Wohnungswirtschaft – angemessenen Prämien zu erhalten. Starkregen und Überschwemmungen, Hitzeperioden und Trockenphasen können nicht vermieden werden, es kann nur mit geeigneten Maßnahmen einer Kostenexplosion der Schäden vorgebeugt werden. Für die Leitungswasserschäden gilt etwas anderes, sie sind weitgehend vermeidbar, eine Anpassung der Unternehmensstrategie wird aber erforderlich.
Leitungswasserschäden haben für Wohnungsunternehmen – von Ausnahmen abgesehen – eher eine untergeordnete Bedeutung, denn die Kosten tragen die Versicherungen. Auch unter den Aspekten Instandhaltungsplanung, Verkehrssicherungspflichten, Energieeinsparung und Betriebskosten werden Leitungswasserschäden nicht vorrangig behandelt; Handlungsdruck ist in der Wohnungswirtschaft kaum zu spüren.
Es stellen sich aber auch Fragen in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft: Wie viele dieser Schäden könnten vermieden werden? Wann werden die Versicherer die Prämien erhöhen oder ganze Gebäude nicht mehr versichern?
Das Wissen über Ursachen und Vermeidbarkeit von Leitungswasserschäden ist vorhanden
Die Versicherer haben seit mehr als 10 Jahren in Arbeitsgruppen Richtlinien erarbeitet. Das IFS Kiel veröffentlicht regelmäßig Informationsmaterialien mit Analysen der Ursachen und Hinweisen zur Vermeidung von Leitungswasserschäden, wie Dr. Pfullmann in der Fachtagung anschaulich darstellte. Auch von VdS und ZVSHK wurden in der Tagung Richtlinien und Arbeitshilfen in der Tagung vorgestellt.
Der Dialog und die Kooperation zwischen Versicherungs- und Wohnungswirtschaft muss entwickelt und gefördert werden, um den Nutzen für Vermieter und Mieter zu erhöhen:
- störungsarme Nutzung der Mietwohnung,
- zufriedene Mieterschaft,
- kein erhöhter interner Verwaltungsaufwand aus der Schadensregulierung,
- geringere Kosten im Wohnungsunternehmen.
Erste Schritte zur Prävention von Leitungswasserschäden sind in Wohnungsunternehmen eingeleitet und umgesetzt worden. Sie wurden beispielhaft in dieser VdS-Tagung vorgestellt und werden zukünftig laufend auf der Wissensplattform Wohnungswirtschaft-heute das Online-Periodikum „Forum Leitungswasser – Alles rund um die Leckage Prävention“ fortgeschrieben.
Der „LEITFADEN ZUR VERMEIDUNG VON LEITUNGSWASSERSCHÄDEN IN DER WOHNUNGSWIRTSCHAFT“ der Initiative Schadenprävention ist ein für die Branche zielgruppengerecht erarbeitetes Werkzeug.
Was können Wohnungsunternehmen tun?
Die in den Wohnungsunternehmen auf viele Bereiche verteilten Informationen müssen zusammengeführt werden und sollten in einer Präventionsstrategie für Schäden aller Art münden. Risikomanagement ist den Kaufleuten geläufig, die technischen Bereiche sollten diese Aufgabe auch für sich einführen und vorausschauend planen.
Basis einer Präventionsstrategie ist die umfassende Information über alle Objekte. Die AVW-Schadenberatung hat hierfür mit dem Schaden-Management-Portal Vorarbeit geleistet…