Pluspunkte Ausgabe 2-2023

Vorreiter bei Dekarbonisierung

Klaus Baringer, Verbandsobmann GBV und Herwig Pernsteiner, Verbandsobmann- Stellvertreter, verweisen stolz auf die Vorreiterrolle der GBV: In den vergangenen 20 Jahren wurden rund 200.000 Wohnungen thermisch saniert. Damit sind 96 Prozent des GBV Bestands, der in den Jahren bis 1980 errichtet wurde, bereits saniert. „In diesem Bereich sind wir nicht nur eine Nasenlänge, sondern meilenweit anderen Immobiliensektoren voraus.

PK zur GBV-Baubilanz 2022 mit Obmann Klaus Baringer und Obmann-Stv. Herwig Pernsteiner am 19. April 2023 im PC Concordia.

Diese thermischen Sanierungen der Gebäude sind eine Grundvoraussetzung für sinnvolle Dekarbonisierung“, so Verbandsobmann Klaus Baringer. Aktuell kommen die Bestände der späten 1980er- sowie der 1990er-Jahre in die Sanierungsphase. Hier ist insgesamt ein geringerer Effekt auf die CO₂-Einsparung zu erwarten, da die Gebäude dieser Bauperiode bereits eine vergleichsweise gute Energieeffizienz haben.

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ÖJAB: Pflege und Studenten

Wien-Meidling hat ein innovatives Pflegewohnhaus mit 214 stationären Pflegeplätzen für ältere Menschen erhalten: das ÖJAB-Pflegewohnhaus Neumargareten – Wohlfühlen am Lebenscampus am Hermann-Glück- Weg 1, mitten im neuen, vielfältigen Stadtteil Wolfganggasse – direkt angrenzend bietet das neue Studierenden- und Jugendwohnheim ÖJABHaus Remise mit 87 Wohnplätzen am Hermi-Hirsch-Weg 4 Lebensraum für junge Menschen. Das Studentenheim wurde von der WBV-GPA und Neues Leben errichtet, geplant von Gerner & Gerner Plus.

Generalplaner B18 Architekten ZT und Bauunternehmer Sedlak schufen das Pflegewohnhaus mit großen Frei- und Bewegungsräumen, mit viel natürlichem Licht, Photovoltaik, begrünten Fassaden, Terrassen mit Blick über Wien und einem ruhigen Garten. Über spezielle schwellenlose Balkontüren erreichen Menschen mit Rollstühlen oder Rollatoren mühelos die Terrassen und den Garten. Das Studierenden- und Jugendwohnheim ÖJAB-Haus Remise bietet Einbettzimmer mit hellen, großen Fenstern und besonders breiten, komfortablen Betten.

Klimaneutrale Stadt

Die WBV-GPA und die Schöberl&Pöll GmbH gewannen mit dem Wohnbau Käthe-Dorsch-Gasse 17 den Ögut- Preis in der Kategorie klimaneutrale Stadt. Das Projekt beweist, dass auch großvolumige Gebäude klimaneutral mit Wärme und Kälte versorgt werden können.

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David Bohmann

Die Jury hob die intelligente Systemintegration innovativer Komponenten zur Gesamtlösung in ihrer Begründung hervor. Das Preisgeld von 5.000 Euro wurde vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie zur Verfügung gestellt.

Start Westbahnhof-Areal

Auf der rund sechs Hektar großen Fläche initiieren die Stadt und ÖBB ein neues Entwicklungsgebiet mit Schwerpunkt auf Grün- und Freiflächen. Der neue „Stadtraum Mitte 15“ soll gemeinsame Aktivitäten, wie Workshops, Sitzungen, Diskussionsrunden, kleinere Ausstellungen und andere Formate fördern und ist kostenfrei nutzbar.

Vizebürgermeisterin und Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál, Bezirksvorsteher Dietmar Baurecht, ÖBB Immobilien Geschäftsführerin Claudia Brey und Planungsstadträtin Ulli Sima haben heute den neuen Stadtraum eröffnet und laden zum offiziellen Eröffnungsfest am 11. Mai ein

Im Fokus stehen Aktivitäten, die das nachbarschaftliche Miteinander im Stadtteil fördern. Entwicklungsprinzipien für das Gebiet werden aktuell diskutiert und dazu konkrete Umsetzungs- und Lösungsvorschläge erarbeitet.

Dachgleiche Leo & Leyla

54 preiswerte Mietwohnungen mit gedeckelter Miete sowie vier freifinanzierte Büroflächen im Stadtentwicklungsgebiet Nordbahnhof haben die Dachgleiche erreicht. Das ÖSW errichtet in Zusammenarbeit mit der KIBB Immobilien GmbH das Wohnprojekt „Leo und Leyla“.

Visualisierung: ÖSW

Klimafitter Stadtteil

Am Heidjöchl in der Donaustadt entsteht auf 40 Hektar ein klimafitter und lebenswerter Stadtteil für rund 11.000 Menschen. Die Anpassung an den Klimawandel wird im Mittelpunkt der Planungen stehen sowie Biodiversität und Grün- und Freiraumgestaltung.

Planstart Rothneusiedl

2030 beginnt der Bau des neuen Stadtentwicklungsgebiets Rothneusiedl. Soeben wurde der Planungs- und Beteiligungsprozess gestartet. Es entsteht ein Vorreiter-Stadtteil für Klimaschutz, mit Stadtlandwirtschaft und Wohnraum für 21.000 Menschen. Mindestens zwei Drittel werden aus gefördertem Wohnbau bestehen.

Reges Interesse und viele Ideen flossen bereits für das neue Stadtentwicklungsgebiet Rothneusiedl ein.

Das neue, 124 Hektar große Gebiet wird direkt an die U1 angebunden. Mehr als 40 Hektar sind als klimawirksame Grün- und Freifläche geplant. Als nächster Schritt wird im Zuge eines internationalen Wettbewerbs ein Planer für die Erarbeitung des städtebaulichen Leitbilds in einem partizipativen Prozess gesucht.

Rekordjahr 2022

Die GBV stellten 2022 rund 16.700 Wohnungen fertig. Damit konnten sechs Prozent Wohnungen mehr als 2021 errichtet werden – das sind vier Prozent über dem Zehn-Jahres-Durchschnitt. Das bedeutet ein Investitionsvolumen von rund fünf Milliarden Euro für Neubau und Sanierung. Besonders positiv ist das deutliche Plus von 78 % bei Heizungsumstellungen.

Der Fachverband der Immobilientreuhänder in der Wirtschaftskammer Österreich und die Firma Exploreal präsentierten den „Ersten Österreichischen Neubaubericht“ 2.0. In diesem sind die aktuellen Kennzahlen und Fertigstellungen von Bauträgerprojekten in Österreich von 2021 bis 2023 zu allen Neubauprojekten (4.699 Projekte mit rund 129.422 Wohneinheiten) – nach den einzelnen Bundesländern gegliedert – enthalten. Fazit: 2022 war ein Rekordjahr in puncto Fertigstellungen.

Bruno-Kreisky-Preis

Erstmals wurde der Bruno-Kreisky- Preis für sozial-ökologisches Wohnen und Zusammenleben vergeben. Die Auszeichnung ging an die Publikation „Wien – Das Ende des Wohnbaus (als Typologie)“, erschienen in „Arch+ 244/Zeitschrift für Architektur und Urbanismus“. Den Projektinitiatoren und Gastredakteuren Bernadette Krejs, Christina Lenart und Michael Obrist sowie der Arch+Redaktion wurde der Preis im Karl-Renner-Institut in Kooperation mit dem Verein für Wohnbauförderung, VWBF, verliehen.

Foto: Arch+/Zeitschrift für Architektur und Urbanismus

„Der Bruno-Kreisky-Preis steht im Sinne des Lebenswerks Bruno Kreiskys für Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität, Demokratie und die Freiheit der Kunst“, erläuterte Michael Gehbauer, Obmann des VWBF, anlässlich der feierlichen Verleihung.

Neuer Vorstand bei Sozialbau

Ernst Bach wurde zum Vorstandsvorsitzenden der Sozialbau gewählt, Hannes Stangl zum Vorstandsvorsitzenden- Stellvertreter, Andrea Washietl ist bereits seit 2022 Vorstandsmitglied. Die Aufteilung der Kompetenzen bleibt wie gehabt: Stangl zeichnet für technische Belange verantwortlich, Bach für Sanierung und Bestand und Washietl für die Finanzen.

Hannes Stangl, Vorstandsvorsitzender-Stellvertreter, Technischer Direktor, Andrea Washietl, Vorstandsmitglied, Direktorin für Finanzen, IT und Recht, und Ernst Bach, Vorstandsvorsitzender, Direktor für Bestandsmanagement

Spatenstich Hirschfeld

Are und ÖSW errichten bis 2025 in Wien-Floridsdorf ein nachhaltiges Quartier mit 440 Wohnungen, einen Kindergarten und großzügige Freiflächen. Das „Hirschfeld“, in der Gerasdorfer Straße 105–117, in direkter Nachbarschaft zum Marchfeldkanal, wird dank Erdwärme, Grundwasser und Sonnenenergie nahezu autark mit Energie versorgt. Das schaffen 78 Erdwärmesonden in jeweils 150 Meter Tiefe sowie drei Brunnenanlagen.

Michael Pech, ÖSW, und Hans-Peter Weiss, Are, freuen sich über den Startschuss im Hirschfeld.

Rund zwei Drittel des insgesamt 2,6 Hektar großen Quartiers stehen den Bewohnern als Grün- und Freiflächen zur Verfügung. 110 geförderte und super-geförderte Mietwohnungen mit zwei bis vier Zimmern sowie der Kindergarten, geplant von Plov-Architekten, werden vom ÖSW errichtet.

Digitale Baueinreichung

Im Rahmen einer Fachkonferenz und eines anschließenden Festakts im Wiener Rathaus fand die Abschlussveranstaltung des Forschungs- und Entwicklungsprojekts Brise statt. Die Stadt Wien hat gemeinsam mit ihren Partnern von der Wiener Kammer für ZiviltechnikerInnen in den letzten drei Jahren intensiv daran gearbeitet, einen neuen Ansatz für eine schnellere Erteilung von Baugenehmigungen zu entwickeln.

David Bohmann

Durch den kombinierten Einsatz von Building Information Modeling, Künstlicher Intelligenz und Augmented Reality wurde der gesamte Ablauf von der Baueinreichung bis zur Genehmigung vollständig digitalisiert. In einem Pilotbetrieb mit 13 Bauprojekten wurde das Verfahren erstmals getestet. Erkenntnisse aus diesem Prozess legen den Grundstein für einen neuen, digitalen Verwaltungsprozess.

Starke Nachfrage

2022 fanden rund 3.500 Beratungen zur Sanierung von Wohnhäusern im Servicecenter für kostenlose Sanierungsberatung statt. Die starke Nachfrage bezieht sich vor allem auf Heizungstausch, erneuerbare Energien und Förderungen.

Verdichten und sanieren

Die aus den 1960er-Jahren stammende Wohnhausanlage In der Gregorygasse 20–26, im 23. Wiener Gemeindebezirk, umfasst fünf Wohnblöcke mit 22 Stiegen und 135 Wohnungen. Bis Herbst 2025 wird diese durch umfangreiche thermische Sanierungsmaßnahmen sowie einen Dachgeschoßausbau mit 44 Wohnungen und Aufzugszubauten zukunftsfit – saniert und verdichtet – gemacht werden.

Visualisierung: Wiener Wohnen

Leyrer + Graf wurde als Teil-Generalunternehmer für dieses Vorzeigeprojekt beauftragt und zeichnet für die schlüsselfertige Herstellung des Dachgeschoßausbaus verantwortlich.

Lebenscampus Wolfganggasse

Auf dem ehemaligen Gelände einer Remise wurden leistbare Wohnungen für rund 2.000 Personen übergeben. Der Schwerpunkt liegt auf den Bedürfnissen von Alleinerziehenden. Zusätzlich standen Aspekte der ökologischen Bauweise, Nachhaltigkeit und Klimaresilienz im Fokus der ganzheitlichen Grätzlentwicklung. Der neue Stadtteil besteht aus rund 850 geförderten Wohnungen von Gesiba, Heimbau, Neues Leben, WBV-GPA und Wigeba sowie 181 Wohneinheiten mit 214 Pflegeplätzen der ÖJAB.

Kathrin Gaál und Bezirksvorsteher Wilfried Zankl überreichten die Schlüssel der neuen Wohnung an Daniela Meidlinger und ihre drei Kinder.

Wohnen im Grünen

Nur wenige Gehminuten vom Ortszentrum von Brunn am Gebirge entfernt errichtete Terra 14 Maisonette-Wohnungen im Soforteigentum und sieben Mieteinheiten mit Kaufoption. Aufgeteilt auf sechs Gebäude und Gärten wird der Traum vom Wohnen im Grünen in Stadtnähe erfüllt.

Bürgermeister Andreas Linhart, Jürgen Putz, GF-Terra, Familie Patrik Haas und Maria Naranjo Sanchez, Theresa Reiter, GF-Terra, Alfred Janecek, Aufsichtsrat Terra

Auszeichnung

Der Vorarlberger Architekt Marc Hoffenscher entwickelt zusammen mit seinem Team von Hoffenscher ZT GmbH eine einzigartige Architektursprache, die keine Scheu vor ungewöhnlichen und mutigen architektonischen Gesten hat. Das Architekturbüro erhielt für sein Bürogebäude Hoffenscher den Architektur- und Immobilienpreis „Opal Award/Outstanding Property Award London“ in der Kategorie „Architectural Design of the Year 2022“.

Foto: Fotowerk Lampelmayer GmbH

Das ausgezeichnete Bürogebäude ist Teil des Färberhofs, einer ebenfalls von Marc Hoffenscher Architektur konzipierten Wohnanlage in Dornbirn, und versteht sich als „Freiraum“, mit dem ein Ort für experimentelles Design und öffentlichen Diskurs geschaffen werden soll.

Ausbildung zum Klimaverwalter

Als Reaktion auf die Herausforderungen des Klimawandels startet die Buwog ein neues und in Österreich derzeit einzigartiges Ausbildungsprogramm: Mit dem Lehrgang zum Klimaverwalter erhalten Immobilienverwalter eine tiefgehende Ausbildung für den Umgang mit aktuellen und zukünftig klimarelevanten Themen.

Der Lehrgang soll das bereits vorhandene Wissen und die bestehenden fachlich einschlägigen Ausbildungen, Kenntnisse und Nachweise im Immobilienmanagement mit dem Themenfeld der Nachhaltigkeit sowohl in der Theorie als auch in der Praxis verschränken.

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