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Wohnungseigentum – Frühjahr ist Versammlungszeit – das sollten Eigentümer beachten

Wohnungseigentum - das sollten Eigentümer beachten
Die Versammlung ist ein zentrales Forum, um über Finanzen, Instandhaltungen und Regelungen in der Gemeinschaft zu entscheiden – insbesondere über die Jahresabrechnung, die laut gängiger Praxis bis spätestens Juni beschlossen werden sollte, sofern der Verwaltervertrag nichts anderes vorsieht. Foto: Wohnungswirtschaft heute. / gw

Das erste Quartal ist vorbei – nun beginnt in vielen Wohnungseigentümergemeinschaften die Hauptsaison der Eigentümerversammlungen. Eigentümer, die sich seit der letzten Versammlung Gedanken über mögliche Anträge gemacht haben, sollten diese jetzt einreichen, um ihre Themen rechtzeitig in die Tagesordnung einbringen zu können.

Die Versammlung ist ein zentrales Forum, um über Finanzen, Instandhaltungen und Regelungen in der Gemeinschaft zu entscheiden – insbesondere über die Jahresabrechnung, die laut gängiger Praxis bis spätestens Juni beschlossen werden sollte, sofern der Verwaltervertrag nichts anderes vorsieht.

„Jetzt ist der richtige Moment, aktiv zu werden und sich gut auf die Versammlung vorzubereiten“, rät IVD-Vizepräsident Markus Jugan, der selber ein Verwaltungsunternehmen führt.

Fristen und Mitwirkungsmöglichkeiten für Eigentümer

Die Einladung zur Eigentümerversammlung sollte mindestens drei Wochen vor dem Termin bei den Eigentümern eingehen. Bis zu diesem Zeitpunkt können noch eigene Themen für die Tagesordnung eingereicht werden – etwa zu baulichen Maßnahmen, Sonderumlagen oder Regelungen der Hausordnung. Anträge sollten schriftlich und frühzeitig gestellt werden – eine ausgearbeitete Formulierung ist nicht nötig. Auch kurzfristig eingereichte Themen können – je nach Umfang und Dringlichkeit – noch in der Versammlung behandelt werden.

Ebenso kann der Vorsitzende des Verwaltungsbeirats die Tagesordnung ergänzen und die Eigentümer fristgerecht informieren.

Beschlussfassung und Mehrheiten

Zur Abstimmung stehen regelmäßig die Jahresabrechnung, der Wirtschaftsplan oder Maßnahmen zur Modernisierung. In der Regel reicht eine einfache Mehrheit der anwesenden Eigentümer, das heißt mehr Ja- als Nein-Stimmen, Enthaltungen zählen nicht. Für bestimmte bauliche Veränderungen ist eine doppelt qualifizierte Mehrheit erforderlich, das heißt mindestens 75 Prozent der anwesenden Eigentümer, die zusammen mehr als die Hälfte der Miteigentumsanteile vertreten.

Eine Eigentümerversammlung ist immer beschlussfähig – auch wenn nur ein Eigentümer anwesend ist oder durch Vollmacht vertreten wird.

Wichtige Unterlagen für fundierte Entscheidungen

Für eine effektive Entscheidungsfindung in der Versammlung sind je nach Tagesordnung folgende Unterlagen hilfreich: Jahresabrechnung, Wirtschaftspläne und Kontenübersichten sowie – bei baulichen Vorhaben – Planungsunterlagen, Kostenvoranschläge und Finanzierungsübersichten. Gegebenenfalls kommen Gutachten oder rechtliche Einschätzungen hinzu. Die Unterlagen müssen spätestens zur Versammlung vorliegen. Eine Vorabübersendung ist nicht verpflichtend, aber oft hilfreich.

„Wer gut informiert in die Versammlung geht, entscheidet sicherer und zielgerichteter“, so Markus Jugan.

Online- und Hybridversammlungen: Mehr Flexibilität

Immer mehr Gemeinschaften nutzen digitale oder hybride Versammlungen. Die Eigentümerrechte müssen dabei denen einer Präsenzveranstaltung entsprechen. Der Zugangslink ist individualisiert, nur Berechtigte dürfen teilnehmen. Es muss also sichergestellt sein, dass ausschließlich die im Grundbuch eingetragenen Eigentümer beziehungsweise deren wirksam Bevollmächtigte teilnehmen. Die Technik muss datenschutzkonform sein.

Warum zertifizierte Verwalter jetzt besonders wichtig sind

Die Anforderungen an die Verwaltung steigen. Zertifizierte Verwalter sorgen für eine rechtssichere, transparente Organisation – auch digital. Die Zertifizierung nach DIN SPEC 91462 und das Gleichstellungssiegel der DIAZert stehen für geprüfte Qualität.

„Zertifizierte Verwalter sichern den reibungslosen Ablauf – von der Einladung bis zur Moderation“, so Markus Jugan. „Eigentümer profitieren durch mehr Transparenz, Sicherheit und Werterhalt.

Gut vorbereitet in die Eigentümerversammlung

IVD-Vizepräsident Markus Jugan fasst zusammen: „Eigentümer sollten ihre Rechte kennen und aktiv nutzen. Wer gut vorbereitet ist und auf eine qualifizierte Verwaltung setzt, schafft die Basis für sachgerechte Entscheidungen – ob in Präsenz, hybrid oder online.“

Stephen Paul

Der IVD ist die Berufsorganisation und Interessensvertretung der immobilienwirtschaftlichen Beratungs- und Dienstleistungsberufe. Der Verband vereint rund 6.200 mittelständische Mitgliedsunternehmen. Die Immobilienverwalter im IVD betreuen rund 3,5 Millionen Einheiten. Von den IVD-Maklern wird etwa jede dritte Immobilientransaktion in Deutschland beraten. Immobilienbewerter stellen die Königsklasse dar, wenn es um den Marktwert einer Immobilie geht. Zu den Mitgliedsunternehmen zählen auch Bauträger, Finanzdienstleister und weitere Berufsgruppen der Immobilienwirtschaft. Die Aufnahme in den IVD Bundesverband erfolgt nach Abschluss einer umfassenden Sach- und Fachkundeprüfung und gegen Nachweis einer Vermögensschadenhaftpflichtversicherung. Der Verband ist im Jahr 2004 aus einer Verschmelzung des ehemaligen RDM und VDM hervorgegangen. www.ivd.net

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Digitale Intelligenz für den Messdienst: Wie KI die Planung von Außendienst und Montage verändert

Digitale Intelligenz für den Messdienst: Wie KI Planung verändert
KI-Tools werden den Menschen nicht ersetzen. Der Mensch wird vielmehr zum Dirigenten, der eine Vielzahl an KI-Tools steuern und "monitoren" können muss. Grafik Craft IT/ Deumess

Künstliche Intelligenz (KI) ist längst mehr als nur ein technisches Schlagwort. In Industrie, Logistik und Administration hat sie sich als produktiver Hebel für Effizienz und Qualität etabliert. Auch in der Immobilienwirtschaft wird KI zunehmend zu einem praxistauglichen Werkzeug, so auch im Umfeld des Submetering.

Auf dem 11. Deumess Fachkongress am 13. und 14. Mai in Kassel wird Christopher Hoffmann von Craft IT mit seinem Vortrag „Nutzt du schon KI – oder digitalisierst du noch?“ einen menschlich intelligenten Blick auf die Möglichkeiten werfen, die KI für einfache und schnelle Abläufe im Innen- und Außendienst bietet. Der folgende Text ist ein Auszug aus seinem Vortrag.

Wo bislang viele Aufgaben manuell oder über klassische Softwaresysteme abgewickelt wurden, entstehen durch KI neue Möglichkeiten für Automatisierung, Fehlervermeidung und intelligente Prozesssteuerung. Der entscheidende Unterschied: Die Systeme arbeiten nicht mehr nur nach vordefinierten Regeln, sondern lernen mit, reagieren flexibel auf komplexe Situationen und entlasten damit sowohl den Innen- als auch den Außendienst.

Moderne digitale Systeme und Prozesse bieten dafür eine Grundlage – und KI ist der logische nächste Schritt. Wichtig dabei: KI-Tools werden den Menschen nicht ersetzen. Der Mensch wird vielmehr zum Dirigenten, der eine Vielzahl an KI-Tools steuern und „monitoren“ können muss. Hierfür ist klassische Expertise jedoch weiterhin unerlässlich.

Wie KI in Submetering-Prozesse integriert wird

Heute sind erste KI-Anwendungen im Messwesen bereits produktiv im Einsatz. Ein zentrales Beispiel ist der Einsatz KI-gestützter Assistenten im Kundendienst: Sie können eingehende E-Mails automatisiert analysieren, Angebotsanfragen zusammenstellen oder einfache Fragen direkt beantworten.

So entsteht ein digitaler First-Level-Support, der rund um die Uhr einsatzbereit ist, Anfragen strukturiert beantwortet und auf Wunsch intern weiterleitet – ganz ohne Wartezeit. Auch rechtliche oder technische Erstinformationen lassen sich so für Kunden und Mitarbeitende bereitstellen.

Christopher Hoffmann von Craft IT zeigt in seinem Vortrag „Nutzt du schon KI – oder digitalisierst du noch?“ den Nutzer der KI bei Abläufe im Innen- und Außendienst. Foto: Craft IT / Deumess

Ein weiterer wesentlicher Anwendungsbereich liegt in der Unterstützung des Montagepersonals. Intelligente Begleitfunktionen innerhalb mobiler Applikationen bieten Schritt-für-Schritt-Hinweise, Plausibilitätsprüfungen von Zählerdaten oder helfen bei der Erkennung von Heizkörpertypen. Die KI lernt mit jeder Nutzung dazu und verbessert dadurch die Qualität der Arbeitsergebnisse.

Parallel dazu können neue Mitarbeitende bei der Einarbeitung durch KI-gestützte Assistenzsysteme begleitet werden – basierend auf vorhandenen Wissensdatenbanken und unternehmensspezifischen Prozessen.

Fazit: Die smarte Planung des Innen- und Außendienstes beginnt jetzt

KI-basierte Funktionen sind keine Zukunftsmusik mehr, sondern bieten bereits heute konkrete Entlastung im Tagesgeschäft von Messdienstunternehmen. Besonders für kleine und mittelständische Messdienstanbieter oder Immobilienunternehmen mit Selbstablesung bieten sich hier neue Chancen, effizient zu arbeiten. Wer auf eine skalierbare digitale Infrastruktur setzt und diese gezielt mit KI-Funktionalitäten erweitert, kann sich in einem zunehmend komplexen Marktumfeld strategisch zukunftssicher aufstellen.

Robert Woggon

Weitere Informationen zum Deumess Fachkongress

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Seit Januar 2025 – Wärmepumpen-Absatz steigt um 35 Prozent – Zufriedene Kunden – Jetzt Wärmewende durchstarten

Seit Januar 2025 - Wärmepumpen-Absatz steigt um 35 Prozent

Mitten in der Regierungsbildung zieht die Wärmepumpenbranche eine positive Zwischenbilanz nach dem ersten Quartal. Die bereits im letzten Quartal des Vorjahres deutlich gestiegene Nachfrage nach der Heizungsförderung schlägt sich jetzt mit 62.000 Geräten (plus 35 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal) auch im Absatz nieder.

Die Besitzer von Wärmepumpen in Bestandsgebäuden sind zudem nach einer neuen forsa-Umfrage ausgesprochen zufrieden mit dem Betrieb ihrer Geräte. Der Branchenverband fordert von der neuen Regierungskoalition eine entschlossene Fortsetzung der Wärmewende.

Aufwärtstrend beim Wärmepumpenabsatz erkennbar

Nach einem schwierigen Absatzjahr 2024 komme die Wärmewende wieder zurück in die Erfolgsspur, so der Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) e.V., Dr. Martin Sabel: „Die Verbraucher wollen raus aus fossilen Heiztechniken und profitieren dabei von einer hohen Qualität sowohl bei der Installation durch das deutsche Fachhandwerk als auch bei den Wärmepumpen. Beides wird durch die Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) exzellent gefördert.

Allerdings muss sich die neue Koalition darüber bewusst sein, dass der Markt sehr sensibel auf abrupte Veränderungen reagiert. Daher muss es das Ziel der neuen Bundesregierung sein, die aktuelle Tendenz steigender Installationszahlen bei hoher Kundenzufriedenheit durch verlässliche Rahmenbedingungen zu unterstützen.“

Der Koalitionsvertrag enthalte dazu einige positive Ankündigungen, aber auch einzelne noch offene Fragen.

Verlässliche Absenkung der Strompreise und Netzentgelte entscheidend

Die Absenkung der Stromsteuer und eine zusätzliche Minderung der Netzentgelte sollen laut Koalitionsvertrag zu Entlastungen von insgesamt fünf Cent pro Kilowattstunde führen. Damit setze die Regierung ein wichtiges Zeichen für die Elektrifizierung. „Angesichts der großen Abhängigkeiten von Energieimporten aus autoritär regierten Weltregionen geht es dabei nicht nur um Klimaschutz, sondern auch um die Versorgungssicherheit in Deutschland“, so Sabel.

„Die Bürger in die Kostenfalle steigender CO2-Preise laufen zu lassen, kann nicht der Plan der kommenden Regierung sein”

 Dr. Martin Sabel, BWP-Geschäftsführer.

Förderung und Gebäudeenergiegesetz

Dass die neue Koalition die Erfolgsgeschichte der BEG-Heizungsförderung verlässlich weiterführen will, sei sehr zu begrüßen, wie Dr. Martin Sabel erläutert: „Investitionen in die Wärmwende werden über Monate, wenn nicht sogar Jahre vorbereitet. Daher benötigen alle Beteiligten vom Hausbesitzer über den Handwerker bis zur Heizungsindustrie planbare Rahmenbedingungen.“

In dieser Hinsicht seien die Formulierungen im Koalitionsvertrag zum Gebäudeenergiegesetz allerdings nicht zielführend: „Einerseits wird die Abschaffung des ‚Heizungsgesetzes‘ in Aussicht gestellt – eines Gesetzes, das gar nicht existiert. Andererseits wird eine Reform des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) angekündigt. Angesichts der Europäischen Gebäuderichtlinie und der klimapolitischen Ziele ist völlig klar, dass das GEG auch weiterhin Anforderungen an den Einsatz erneuerbarer Energien bei neuen Heizungen stellen wird. Die Branche erwartet, dass diese Vorgaben noch im Laufe dieses Jahres feststehen. Eine sich über Jahre hinziehende Überarbeitung ist zu vermeiden. Die Politik steht auch weiterhin in der Pflicht Orientierung zu geben. Die Bürger in die Kostenfalle steigender CO2-Preise laufen zu lassen, kann nicht der Plan der kommenden Regierung sein”, so der BWP-Geschäftsführer.

Umfrage belegt: Wärmepumpenkunden sind zufrieden

Dass die Kunden in großer Zahl mit der Qualität der installierten Wärmepumpen zufrieden sind, zeigt eine neue Umfrage des Meinungs- und Marktforschungsinstitutes forsa: „Besitzer von Wärmepumpen, die ihre Öl- oder Gasheizung ersetzt haben, weisen insgesamt eine sehr hohe Zufriedenheit mit ihren Geräten auf“, so Forsa-Geschäftsführer Thorsten Thierhoff. Das Institut hat 794 Hausbesitzer befragt, die sich beim letzten Heizungstausch im Gebäudebestand für eine Wärmepumpe entschieden haben. Davon sind 67 Prozent mit dem Betrieb ihrer Wärmepumpe sehr zufrieden und 29 Prozent eher zufrieden – nur zwei Prozent sind unzufrieden, so Thierhoff: „96 Prozent, also nahezu alle befragten Hausbesitzer mit Wärmepumpe würden sich rückblickend erneut für eine Wärmepumpe entscheiden.“

Positiv bewertet werden von 96 Prozent der Befragten die Funktion und der Komfort ihrer Wärmepumpe, 92 Prozent sind zufrieden mit den niedrigen Schallpegeln und 84 Prozent schätzen besonders die niedrigen Betriebskosten ihrer Anlage.

„Im Zuge der befürchteten Gasmangellage in Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine sind viele der befragten Verbraucher in den vergangenen Jahren sehr kurzfristig auf eine Wärmepumpe umgestiegen, häufig auch mit einem kurzen Planungsvorlauf. Angesichts dessen sind das überzeugende Zahlen“, resümiert BWP-Geschäftsführer Sabel: „Das Qualitätsniveau in Deutschland ist offensichtlich insgesamt sehr hoch, das belegen die Umfrage-Ergebnisse deutlich. Der Wechsel von Öl- und Gasheizungen zur Wärmepumpe in Bestandsgebäuden funktioniert.”

Auch hinsichtlich der Kapazitäten von Industrie und Handwerk habe es in den vergangenen Monaten keine Engpässe mehr gegeben: “Industrie und Handwerk haben auf die stark gestiegene Nachfrage nach Wärmepumpen reagiert und die Kapazitäten für Herstellung und Installation insbesondere für Bestandsgebäude ausgebaut. Es gibt also keinen Grund weiter auf fossile Heizungen zu setzen, sondern die Wärmewende muss konsequent fortgeführt werden”, so Sabel.

Peter Kuscher

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Digitale Energieleitplanung – Schlüssel zu einer zukunftssicheren Versorgungsstrategie

Digitale Energieleitplanung - zukunftssichere Versorgungsstrategie
Ein Blick in die DELP-Software (Quelle: Smart Geomatics/badenova)

badenovaNETZE hat 60 Prozent der Anteile am Unternehmen Smart Geomatics GmbH übernommen. Durch diese strategische Beteiligung baut die Tochter des regionalen Energie- und Infrastrukturdienstleisters badenova seine Kompetenzen im Bereich digitale Infrastrukturplanung und Geodatenanalyse weiter aus.

Smart Geomatics mit Sitz in Karlsruhe ist auf innovative GIS-Dienstleistungen (Geoinformationssysteme) spezialisiert und unterstützt Kommunen, Planungsbüros sowie Energieversorgungsunternehmen bei der digitalen Transformationsplanung ihrer Infrastrukturprojekte.

Die Energiewende erfordert eine nachhaltige, integrierte und effiziente Planung von Strom-, Gas und Wärmenetzen gleichermaßen. Dabei müssen Fehlinvestitionen vermieden und Versorgungslösungen gezielt entwickelt werden. Die digitale Energieleitplanung (DELP), eine gemeinsame Innovation von Smart Geomatics und badenovaNETZE, unterstützt dabei, indem sie mithilfe moderner Datenanalysen und digitaler Modelle fundierte Entscheidungsgrundlagen für die Transformationsplanung aller Energienetze liefert.

„Die Digitalisierung ist ein zentraler Treiber für eine integrierte und effiziente Energienetzplanung. Mit der Expertise von Smart Geomatics erweitern wir unser Leistungsspektrum und können sowohl unseren Kommunen aber auch unseren Kolleg:innen im Assetmanagement noch besser im Transformationsprozess der Energiewende unterstützen“, sagt Manuel Baur, Leiter Integrierte Infrastrukturplanung bei badenovaNETZE. Baur wird darüber hinaus zukünftig als zweiter Geschäftsführer die Leitungsebene von Smart Geomatics verstärken.

„Für eine erfolgreiche Energiewende brauchen wir vor allem Intelligenz und Kreativität – bei der Entwicklung von innovativen Ideen ebenso wie bei der Nutzung von Daten. Smart Geomatics hat bereits bei der Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung mit uns bewiesen, dass sie beides mitbringen – sowohl bei der Analyse als auch der Modellierung von Zukunftsszenarien. Deswegen bündeln wir unsere Kräfte noch stärker und erschließen gemeinsam neue Märkte“, ergänzt Hans-Martin Hellebrand, Vorstand badenova.

Ein Kernelement der digitalen Energieleitplanung ist der „digitale Zwilling“, eine bestmögliche Abbildung des energetischen IST-Zustands der Gebäudeenergieversorgung in einem Geoinformationssystem. Diese Technologie ermöglicht gebäudescharfe Analysen, automatisierte Planung und optimierte Investitionen in den Infrastrukturausbau. Besonders in der kommunalen Wärmeplanung spielt diese Methodik eine zentrale Rolle.

„Die Vernetzung von Geodaten, sozioökonomischen und Netzinfrastrukturdaten bietet enorme Potenziale, um Planungsprozesse zu optimieren und Ressourcen effizienter einzusetzen“, so Baur und betont: „Die bislang gewonnenen Erkenntnisse wollen wir gerne mit anderen Stadtwerken teilen und sind daher offen für Entwicklungskooperationen.”

Der Algorithmus von DELP ermöglicht unter anderem die vollautomatisierte Erstellung eines Wärmepumpenkatasters, die Analyse von Ladepunktpotenzialen und Einspeiseanlagen sowie die Wechselwahrscheinlichkeit von Einzelgebäuden auf zukünftige Heizungssysteme. Dies liefert Kommunen als auch Versorgern wichtige Entscheidungsgrundlagen für gezielte Netzinvestitionen und unterstützt sie bei der Umsetzung des Klimaschutzgesetzes Baden-Württemberg. Insbesondere für kleinere Kommunen mit weniger als 5.000 Einwohnern bietet DELP eine kosteneffiziente Möglichkeit zur Erstellung eines vereinfachten kommunalen Wärmeplans und dessen kontinuierlicher Weiterentwicklung.

Auch Smart Geomatics sieht große Chancen in der Partnerschaft. „Mit badenova haben wir einen starken Partner an unserer Seite, der unser Know-how gezielt in die digitale Transformation der Infrastrukturplanung einbringen wird“, betont Thomas Beck, Geschäftsführer von Smart Geomatics.

Mit der Übernahme stärkt badenova seine Innovationskraft und trägt zur zukunftssicheren Entwicklung der regionalen Versorgungsnetze bei. Die Erkenntnisse aus DELP fließen unmittelbar in die Investitionsplanung von badenovaNETZE ein, um die Energie- und Wärmewende effektiv zu gestalten.

Daniel Feld

Der Energie- und Wärmewende-Gestalter badenova ist das größte Energieversorgungsunternehmen in Südbaden mit Hauptsitz in Freiburg im Breisgau. Das Unternehmen entstand 2001 aus einer Fusion von sechs Energieversorgern und ist heute mit über 90 Städten und Gemeinden als kommunalen Anteilseignern fest in der Region verwurzelt. badenova und ihre über 1.600 Mitarbeitenden treiben dabei das Ziel einer Energie- und Wärmewende für alle in der Region und darüber hinaus kontinuierlich voran. Mit einer Vielzahl an innovativen, modernen und individuellen Produkt- und Dienstleistungspaketen leisten badenova und ihre Tochterunternehmen einen großen Beitrag zum Klimaschutz und sorgen so für eine lebenswerte Zukunft.

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Digitale Souveränität: Wie viele Rechenzentren braucht Deutschland für eine Unabhängigkeit von US-Cloud-Diensten?

Tobias von der Heydt, Geschäftsführer bei Prior1

Was passiert, wenn US-Cloud-Dienste morgen wegfallen? Diese Frage stellt Tobias von der Heydt, Geschäftsführer von Prior1, in seinem neuen Beitrag – und rechnet vor, was das für Deutschland konkret bedeuten würde: 1.200 MW zusätzliche RZ-Leistung, 40 Exabyte Speicher, Milliarden-Investitionen – und das bei Genehmigungszeiten von bis zu fünf Jahren.

Wenn geopolitische Realität auf digitale Abhängigkeit trifft

Von Tobias von der Heydt, Geschäftsführer bei Prior1

Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Europa reagiert auf US-Strafzölle mit Gegenzöllen auf digitale Dienstleistungen – Cloud-Dienste wie AWS, Microsoft Azure oder Google Cloud könnten dadurch drastisch teurer oder regulatorisch eingeschränkt werden. Dieses Szenario ist längst keine geopolitische Spekulation mehr, sondern eine reale Drohkulisse: Nach der Ankündigung von Donald Trump, EU-Importe mit 20 Prozent zu belegen, prüft die Europäische Kommission Vergeltungsmaßnahmen – darunter explizit auch digitale Dienste. Der plötzliche Verlust oder die Verteuerung zentraler Cloud-Infrastrukturen würde Deutschland ins Mark treffen – mit Folgen für Verwaltung, Gesundheitswesen, Energieversorgung und Industrie.

Der Begriff „Digitale Souveränität“ ist längst mehr als ein politisches Schlagwort. Er beschreibt eine strategische Notwendigkeit: Die Fähigkeit, kritische digitale Infrastrukturen unabhängig betreiben zu können. Deutschlands Rechenzentren spielen dabei eine zentrale Rolle – doch die Bestandsaufnahme offenbart gefährliche Lücken.

Ausgangslage: Wo Deutschland digital verwundbar ist

Frankfurt ist mit über 1.050 MW installierter IT-Leistung Europas führender Rechenzentrumsstandort, mit einer Wachstumspipeline von bis zu 1,3 GW.[1] Der DE-CIX-Knoten verzeichnete im November 2024 einen Datendurchsatz von 18,1 Tbit/s – ein europäischer Rekord.[2]

Doch das Wachstum stößt an Grenzen: 82 % der Netzanschlusskapazitäten sind bereits ausgelastet, neue Projekte benötigen Direktanschlüsse ans Übertragungsnetz.[3] Stromanschlüsse in Frankfurt dauern laut McKinsey oft 3–5 Jahre – ein erheblicher Wachstumsengpass.[4]

US-Dominanz im Cloud-Markt: Europas Anbieterlücke

US-Anbieter kontrollieren 65 bis 72 % der europäischen Cloud-Kapazitäten[5] [6], und stellen 85 % der GPU-Kapazitäten für KI-Anwendungen bereit – ein zentraler Faktor für datengetriebene Dienste. Die Hyperscaler AWS, Microsoft und Google betreiben allein in Deutschland mehr Infrastruktur als alle europäischen Anbieter zusammen.

Ein Blick auf Deutschlands RZ-Landkarte

In Deutschland sind rund 2.000 Rechenzentren mit mindestens 50 kW IT-Leistung aktiv.[7] Die größten Cluster befinden sich in Frankfurt, Berlin, München, dem Rheinland und Hamburg. Außerhalb dieser Hotspots fehlt es häufig an Energieinfrastruktur, was den Ausbau neuer Standorte verzögert.[8]

Was Deutschland zur digitalen Autarkie fehlt

Rechenleistung und Speicherkapazität: Die quantitative Analyse der Lücke

Ohne US-Clouds müsste Deutschland kurzfristig rund 1.200 Megawatt zusätzliche IT-Anschlussleistung kompensieren – das entspricht rund 40 Prozent der aktuellen Gesamtkapazität von 2.700 Megawatt, die vor allem in Frankfurt, Berlin und dem Rheinland konzentriert ist.[9] Auch beim Speicherbedarf klafft eine enorme Lücke: Laut Borderstep Institute und AWS würde ein Wegfall der US-Hyperscaler eine Versorgungslücke von mindestens 40 Exabyte hinterlassen – vor allem bei datenintensiven Cloud- und KI-Anwendungen.[10] 

Europäische Anbieter könnten diese Kapazitäten kurzfristig nicht bereitstellen. Hinzu kommt: Der Ausbau neuer Rechenzentren wird durch langwierige Genehmigungen, fehlende Energieinfrastruktur und Flächenengpässe massiv behindert.[11]

Cloud-Spezialdienste: Wo europäische Alternativen besonders fehlen

Noch gravierender wäre der Ausfall spezialisierter Dienste: Rund 80 bis 90 Prozent der KI-Recheninfrastruktur in Deutschland – insbesondere GPU-Cluster für Machine Learning – entfallen auf US-Hyperscaler wie AWS, Microsoft Azure und Google Cloud. Europa verfügt laut Geopolitique.eu lediglich über vier Prozent der globalen KI-Kapazitäten, während 70 Prozent in den USA liegen – davon 80 Prozent in den Händen amerikanischer Hyperscaler.[12]

Auch die meisten KI-Anwendungen deutscher Unternehmen basieren auf US-Diensten.[13]  Noch deutlicher ist die Abhängigkeit im High-Performance-Computing: Zwei Drittel der HPC-Dienste für Industrie und Forschung in Deutschland laufen über Azure und AWS.

Kritische Infrastrukturen und ihre Abhängigkeiten

Energieversorgung, Gesundheitswesen, Finanzsektor, öffentliche Verwaltung und Industrie sind in hohem Maße auf US-Cloud-Infrastrukturen angewiesen – etwa für Smart Grids, digitale Gesundheitsanwendungen, Zahlungssysteme oder Verwaltungsdatenbanken. Laut dem Atlantic Council nutzen zentrale Sektoren wie Energie, Gesundheit und Finanzen cloudbasierte Systeme zur Steuerung kritischer Prozesse.[14] Im Energiesektor etwa basieren Smart Grids auf cloudgestützten Plattformen für Netzüberwachung und Lastmanagement.[15]

Der Ausfall solcher Dienste hätte unmittelbare Folgen: Laut CyberTheory drohen binnen Stunden massive Störungen – etwa durch den Ausfall cloudbasierter Zahlungssysteme wie TARGET2 im Finanzbereich oder die Instabilität intelligenter Stromnetze.[16] Die Erfahrung eines globalen IT-Ausfalls 2024 zeigt: Bereits temporäre Unterbrechungen führen zu Produktionsstopps, Flugausfällen und geschlossenen Supermärkten.[17]

Auch die öffentliche Verwaltung wäre betroffen: Trotz Projekten wie der Deutschen Verwaltungscloud liegen viele Daten weiter in Public Clouds. Digitale Katasterämter oder Steuerdatenbanken laufen oft auf US-Infrastruktur – der Exit ist technisch und organisatorisch komplex.[18] [19]

Umsetzungrealität: Wie schnell wäre Souveränität erreichbar?

Theoretische Kapazitätslücken sind das eine – die Frage, wie schnell und unter welchen Bedingungen sie realistisch geschlossen werden könnten, ist weit komplexer. Der Neubau eines hochverfügbaren Rechenzentrums dauert in Deutschland im Schnitt 18 bis 24 Monate – vom Grundstückskauf über Genehmigungen bis zur Inbetriebnahme.

Im Notfall lassen sich modulare Containerlösungen innerhalb von 6 bis 9 Monaten errichten. Diese eignen sich jedoch eher für kleinere Edge-Lösungen.

Ressourcenbeschränkungen: Fachkräfte, Komponenten

Der Engpass beginnt nicht bei der Technik, sondern beim Personal. In Deutschland fehlen aktuell rund 149.000 IT-Fachkräfte – bis 2040 dürfte diese Lücke auf über 660.000 anwachsen, wenn keine gegensteuernden Maßnahmen ergriffen werden.[20]

Der Aufbau neuer RZ-Kapazitäten scheitert zudem oft an der Verfügbarkeit von Transformatoren, Notstrom-Anlagen und Spezialkühlung – viele dieser Komponenten unterliegen internationalen Lieferketten mit mehrmonatigen Vorlaufzeiten.

Investitionsbedarf: Milliarden für digitale Resilienz

Die Errichtung zusätzlicher 1.200 MW IT-Kapazität würde – je nach Standort, baulicher Ausführung und technischer Ausstattung – Investitionen zwischen 14,4 und 24 Milliarden Euro erfordern. Colocation-Rechenzentren liegen aktuell bei durchschnittlich 12 Millionen Euro pro Megawatt, während hochspezialisierte Hyperscale-Zentren mit AI-Fokus bis zu 20 Millionen Euro pro Megawatt kosten können.[21] [22]

Programme wie IPCEI-CIS (Important Projects of Common European Interest – Cloud Infrastructure and Services) könnten als Finanzierungsquelle dienen. Bislang wurden jedoch weder konkrete Mittel noch eine nationale Strategie zur Förderung digitaler Resilienz verabschiedet.

Prioritätenmodell: Welche Branchen müssten zuerst versorgt werden?

Ein Kapazitätsengpass würde eine Verteilungslogik erfordern. Nach BSI-KRITIS-Katalog wären zunächst Betreiber kritischer Infrastrukturen abzusichern – etwa Energie, Wasser, Gesundheit, Rettungsdienste und Verwaltung. In einem zweiten Schritt folgen Finanzsektor, Logistik und industrielle Produktion.

Unternehmen mit erprobter Multi-Cloud-Strategie und integrierter Disaster-Recovery-as-a-Service-Architektur (DRaaS) sind in der Lage, IT-Lasten im Krisenfall flexibel zu verlagern – georedundant, automatisiert und regelbasiert. Konzerne wie Deutsche Bank, Siemens oder SAP setzen auf diese resilienten Betriebsmodelle, um technische Ausfälle, regulatorische Risiken oder geopolitische Blockaden abzufedern.

Ohne Strom kein Rechenzentrum: Die Energiefrage

Ohne gesicherte Netzzugänge ist digitale Autarkie nicht realisierbar. Der Anschluss eines Rechenzentrums mit 50 MW Leistung erfordert in der Regel neue Umspannwerke und zusätzliche Leitungsinfrastruktur – insbesondere in Ballungszentren wie Frankfurt oder Berlin, wo viele Netzanschlusspunkte bereits ausgelastet sind. [23] [24]  Laut DLA Piper und Latham & Watkins kann allein die Planung und Umsetzung solcher Anschlüsse bis zu fünf Jahre dauern – oft länger als der Bau des Rechenzentrums selbst.[25]

Parallel dazu fehlen verbindliche Zielpfade für die Integration erneuerbarer Energien: Ab 2027 müssen Rechenzentren laut Energieeffizienzgesetz vollständig mit grünem Strom betrieben werden. Doch Genehmigungsverfahren für entsprechende Infrastrukturprojekte dauern zu lange, und viele Betreiber greifen aus Mangel an physisch verfügbarer Ökostromversorgung auf Herkunftsnachweise zurück.[26]

Europäische Lösungsansätze für digitale Souveränität

Welche Ansätze gibt es bereits? Die europäische Cloud-Initiative GAIA-X verfolgt das Ziel eines föderierten, DSGVO-konformen Datenökosystems. Technisch existieren inzwischen erste Digital Clearing Houses, doch die praktische Breitenwirkung ist gering. Bürokratie, Fragmentierung und geringe Akzeptanz bremsen das Projekt aus.[27]

Mit OVHcloud, IONOS, Scaleway und Aruba existieren europäische Anbieter, die sichere Cloud-Dienste bieten. Ihre Schwäche: Skalierbarkeit, globale Präsenz und AI-Leistungsfähigkeit. Sie eignen sich primär für KMU und datenschutzsensible Anwendungen, nicht aber als vollwertiger Ersatz für Hyperscaler.[28]

Programme wie IPCEI-CIS, InvestAI und EuroHPC fördern gezielt den Aufbau europäischer Cloud- und KI-Infrastrukturen. Erste Erfolge sind sichtbar: AI-Gigafactories, Telco-Cloud-Stacks, Open-Source-Initiativen wie Mistral AI oder OpenNebula setzen wichtige Impulse – doch sie bleiben in Wirkung und Reichweite noch begrenzt.[29]

Souveränität braucht klare Prioritäten

Soll digitale Souveränität umgesetzt werden, muss die Politik dies zur Priorität machen. Dazu gehört eine rechtliche Einstufung von Rechenzentren als kritische Infrastruktur ebenso wie ein beschleunigter Regulierungsrahmen für Planung und Bau. Das bedeutet: Genehmigungsprozesse verschlanken, Investitionen steuerlich fördern, und regionale Rechenzentren gezielt dort ermöglichen, wo Energie aus erneuerbaren Quellen verfügbar ist.

Europäische Initiativen wie GAIA-X und IPCEI-CIS brauchen mehr als wohlwollende Rhetorik – sie brauchen einen politischen Plan mit Budget, Zeitrahmen und Umsetzungsdruck.

Für Unternehmen ist Resilienz kein Luxus, sondern Pflicht

Wer auf digitale Systeme setzt, muss deren Ausfall kalkulieren. Unternehmen sollten ihre Abhängigkeiten von US-Anbietern offenlegen, bewerten und gezielt reduzieren – etwa durch Multi-Cloud-Strategien, Migration kritischer Systeme zu europäischen Providern und Notfallpläne für Rechenzentrums- und Cloud-Ausfälle.

IT-Diversifikation in Entwicklung, Hosting und Beschaffung ist nicht nur ein Sicherheitsfaktor, sondern ein strategischer Wettbewerbsvorteil.

Rechenzentrumssektor: Ausbau mit Weitblick

Rechenzentrumsbetreiber müssen nicht nur wachsen, sondern auch systemisch denken. Das heißt: raus aus urbanen Engpassregionen, rein in netznahe Lagen mit verfügbarer Infrastruktur. Neue RZs sollten abwärmeintegriert, fernwärmefähig und mit sogenannter PPA-gestützter Stromversorgung betrieben werden – also auf Basis langfristiger Direktverträge (Power Purchase Agreements) mit Erzeugern erneuerbarer Energie. Das sichert Versorgung, senkt Emissionen und schützt vor Preisschwankungen.

Gleichzeitig braucht es Ausbildungsinitiativen für hochqualifiziertes Betriebspersonal – denn ohne Menschen keine funktionierende Infrastruktur.

Der realistische Weg zur Unabhängigkeit: Ein Stufenplan

Digitale Souveränität ist kein binärer Zustand, sondern ein strategisches Ziel mit Zwischenschritten. Kurzfristig gilt es, kritische Abhängigkeiten transparent zu machen und durch Multi-Cloud-Strategien, Notfallpläne und gezielte Migration zu entschärfen.

Mittelfristig müssen Rechenzentrums- und Cloud-Kapazitäten europaweit verdichtet und gezielt gefördert werden – etwa durch beschleunigte Genehmigungen, strategische Netzausbauprojekte und eine engere Verzahnung von Industrie, Staat und Energieversorgern. Langfristig braucht Europa eine eigene, skalierbare Daten- und KI-Infrastruktur – technologisch souverän, regulatorisch abgesichert, geopolitisch resilient.

Die Chance in der Krise: Souveränität als Innovationsmotor

Der aktuelle Druck – ob durch Handelskonflikte, Cyberrisiken oder Marktverzerrungen – ist kein Anlass für Alarmismus, sondern ein Katalysator. Wer jetzt konsequent in resiliente IT-Infrastrukturen investiert, reduziert nicht nur Abhängigkeiten, sondern schafft die Basis für neue Märkte, Technologien und Wertschöpfung. Digitale Souveränität ist nicht Rückzug, sondern strategische Öffnung – auf eigenen Füßen, mit eigenem Netz.


Quellen:

1 https://www.cushmanwakefield.com/en/germany/news/2025/02/emea-data-centre-growth
2 https://telconews.co.uk/story/de-cix-frankfurt-sets-data-throughput-record-at-18-tbps
3 https://assets.new.siemens.com/siemens/assets/api/uuid:b69931d9-aa96-4bee-9a00-61c786426f87/sie-us-si-rss-data-denters-five-bottlenecks-whitepaper-en.pdf
4 https://www.mckinsey.com/industries/electric-power-and-natural-gas/our-insights/the-role-of-power-in-unlocking-the-european-ai-revolution
5 https://www.telecoms.com/public-cloud/european-cloud-players-face-declining-market-share-as-us-hyperscalers-clean-up
6 https://thehague2025.eyp.nl/to/econ/
7 https://www.datainsightsmarket.com/reports/data-centers-in-germany-market-9950
8 https://firstcolo.net/en/german-datacenter-outlook-2024-25-trends-and-challenges/
9 https://silicon-saxony.de/en/bitkom-data-centers-germany-is-losing-touch/
10 https://www.borderstep.de/wp-content/uploads/2022/08/Borderstep_Rechenzentren_2021_eng.pdf
11 https://www.twobirds.com/en/insights/2024/germany/challenges-to-the-development-of-new-data-centres-in-germany
12 https://geopolitique.eu/en/2025/02/10/financing-infrastructure-for-a-competitive-european-ai/
13 https://www.dw.com/en/will-germanys-ai-strategy-be-able-to-compete-with-the-us-china/a-70573169
14 https://www.atlanticcouncil.org/in-depth-research-reports/report/critical-infrastructure-and-the-cloud-policy-for-emerging-risk/
15 https://www.te.com/en/about-te/news-center/te-connectivity-expands-energy-smart-grid-site-in-germany.html
16 https://cybertheory.io/the-cybersecurity-imperative-of-protecting-critical-infrastructure/
17 https://www.dw.com/en/global-cyber-outage-blamed-on-security-software-update/live-69710008
18 https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/pressemitteilungen/EN/2025/03/dvc.html
19 https://www.msg.group/en/viewpoint/cloud-transformation-in-the-public-sector
20 https://english.news.cn/europe/20240412/9e64bec8b42e4e0e9b83d68c34eafd6e/c.html
21 https://www.germandatacenters.com/fileadmin/images/DCIRD-24/Data-Center-Impact-Report-Deutschland-2024_DE_MS.pdf
22 https://www.computerwoche.de/article/3814490/deutschland-braucht-neue-rechenzentren-aber-schnell.html
23 https://www.dlapiper.com/en/insights/publications/real-estate-gazette/real-estate-gazette-infrastructure/power-grid-connections-for-data-centers-in-germany
24 https://www.twobirds.com/en/insights/2024/germany/challenges-to-the-development-of-new-data-centres-in-germany
25 https://www.lw.com/en/insights/energy-infrastructure-insights-data-centres-in-frankfurt-a-city-fit-for-the-future
26 https://etalytics.com/2024/01/11/germanys-energy-efficiency-act-in-data-centers/
27 https://www.gaia-x-hub.fr/wp-content/uploads/2025/01/24-12-13_Hubdate4-2024_Info-Briefing_ENGLISH.pdf
28 https://www.cloudcomputing-news.net/news/europe-unites-to-launch-its-first-sovereign-edge-cloud/
29 https://digital-strategy.ec.europa.eu/en/activities/digital-programme

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Daten für die Dekarbonisierung und bezahlbares Wohnen, wie geht das zusammen, Herr von Gumppenberg?

Daten für Dekarbonisierung & bezahlbares Wohnen
Grafik: KUGU

KUGU unterstützt Immobilienunternehmen dabei, ihre Klimaziele wirtschaftlich und mit wenig Aufwand zu erreichen – mit digitalen Lösungen zur Dekarbonisierung, intelligenter Verbrauchserfassung und automatisierter Steuerung.

Im Interview mit Wohnungswirtschaft digital. spricht KUGU-Mitgründer und CEO Christopher von Gumppenberg über Lösungen, den Gebäudebestand zu dekarbonisieren und welche Rolle Daten dabei spielen.

Die Wohnungswirtschaft steht vor der Herausforderung, den Gebäudebestand klimaneutral zu gestalten und gleichzeitig bezahlbaren Wohnraum zu sichern. Welche Lösungen sehen Sie hierfür?

Christopher von Gumppenberg: Klimaneutralität und bezahlbares Wohnen gehen Hand in Hand. Steigende CO₂-Steuern, strenge Energieeffizienzvorgaben und ESG-Kriterien setzen klare Rahmenbedingungen, die die Dekarbonisierung des Immobiliensektors unausweichlich machen – auch in Bezug auf bezahlbaren Wohnraum. KUGU steht für eine wirtschaftlich rentable Nachhaltigkeit. Unsere digitalen Lösungen ermöglichen messbare Einsparungen und machen Dekarbonisierung und nachhaltiges Handeln zu einer smarten Geschäftsentscheidung statt einer auferlegten Pflicht.

Welche Rolle spielen minimal-investive Lösungen bei der Dekarbonisierung?

Christopher von Gumppenberg: Minimal-investive Lösungen spielen eine zentrale Rolle bei der Dekarbonisierung – insbesondere im Gebäudebestand, wo umfassende Sanierungen immer mit langwierigen Genehmigungsverfahren, Eingriffen in die Gebäudestruktur und sehr hohen Kosten verbunden sind.

Diese Ausgaben treffen Eigentümer und Mieter gleichermaßen. Daher sind wir der Überzeugung: Optimieren statt sanieren ist der schnellere und ökonomisch sinnvollere Weg, Energie, Kosten und CO2-Emissionen zu sparen. Wir setzen dabei am Kern des Gebäudes an: der Heizanlage. Ein effizienteres Gebäude ist immer ein besseres Gebäude. Egal für wen.

Die Plug-and-Play Lösung von KUGU ermöglicht eine Implementierung in wenigen Stunden. Was genau verändern Sie an den Heizanlagen?

Christopher von Gumppenberg: KUGU bietet eine hochskalierbare Lösung zur Energieoptimierung, die sich schnell und effizient in bestehende Systeme integrieren lässt. Dank der breiten Kompatibilität mit über 200 verschiedenen Reglern führender Hersteller wie Viessmann, Buderus, Vaillant, Samson, Wolf, Weishaupt, Remeha, Stiebel Eltron und vielen weiteren kann KUGU in nahezu jeder Heizungsanlage eingesetzt werden – unabhängig von der bestehenden Infrastruktur.

Die Installation ist minimalinvasiv und erfolgt direkt im Heizungskeller innerhalb von circa einer Stunde pro Objekt. Dazu wird das Gebäude zunächst mit unserer KUGU-Steuerbox ans Internet angeschlossen. Im nächsten Schritt werden Gebäude und Energiesysteme mit unserem einzigartigen KI-Verfahren innerhalb von nur vier Tagen kalibriert.

Anschließend wird täglich ganz automatisch der optimale und bedarfsgerechte Wärmebedarf ermittelt, unter Berücksichtigung der Gebäudephysik, Wettervorhersagen und des Mieterkomforts. In der Heizperiode 2024/25 konnten wir im Schnitt über alle optimierten Anlagen Energieeinsparungen von über 20 Prozent erzielen.

Wie nutzen Sie die gewonnenen Daten und welches Potenzial haben sie?

Christopher von Gumppenberg: Durch das Sammeln und Verarbeiten von Daten gewinnen wir wertvolle Einblicke in den Energieverbrauch von Gebäuden und entwickeln die smartesten digitalen Lösungen, um Energie, Kosten und CO₂-Emissionen zu reduzieren. Über die Optimierung hinaus bietet unsere Plattform ein umfassendes Monitoring mit Live-Daten aus den Heizungsanlagen: Anlagenfehler, Grenzwertüberschreitungen oder Unregelmäßigkeiten werden frühzeitig erkannt und automatisch gemeldet.

So erkennen wir Probleme bevor sich Mieter bei unseren Kunden melden. Außerdem liefern unsere aufgeschalteten Anlagen alle relevanten Daten für die Auslegung neuer Energiesysteme und damit für die Umrüstung auf Wärmepumpen und andere erneuerbare Energiequellen. Das bedeutet, Investitionen können besser geplant werden, die Anlagendimensionierung ist einfach möglich und die Sektorenkopplung (PV, Speicher, Wärmepumpe, etc.) ist leichter umsetzbar.

Was unterscheidet KUGU von anderen Anbietern im Markt?

Christopher von Gumppenberg: Wir haben eine ganzheitliche Dekarbonisierungsplattform entwickelt, die in Echtzeit alle Schritte – von der Energieerfassung über die Analyse bis zur direkten Steuerung – in einem einzigen digitalen System vereint. Diese Vollintegration, kombiniert mit unserer starken Expertise im Immobilien- und Energiemarkt, ermöglicht nicht nur eine schnelle Implementierung, sondern auch eine enorme Flexibilität bei den Anpassungen für individuelle Gebäudeanforderungen. Einzigartig ist darüber hinaus unsere Einspargarantie von mindestens 12 Prozent – bei nicht erreichen verzichten wir auf 30 Prozent unseres Umsatzes.

Christopher von Gumppenberg Foto: Kateryna Myronenko

Ein zentraler Wettbewerbsvorteil ist natürlich auch unser einzigartiges KI-Verfahren, das mit minimalen Eingangsdaten arbeitet. Bereits nach einer Kalibrierungsphase von nur vier Tagen erstellt unser Algorithmus einen digitalen Zwilling des gesamten energetischen und physikalischen Systems eines Gebäudes. Unser automatischer Optimierungsservice verwendet dieses Modell, um täglich den idealen Anlagenbetrieb für die nächsten 24 Stunden an den Regler zu übergeben.

Neben der technologischen Exzellenz bietet KUGU auch eine wirtschaftlich attraktive Lösung: Die Kosten sind vollständig umlagefähig, sodass Eigentümer keine zusätzliche finanzielle Belastung tragen. Gleichzeitig bieten wir eine einzigartige Einspargarantie von mindestens 12 Prozent, wodurch Mieter stets mehr an Energiekosten einsparen, als sie durch neue Betriebskosten tragen müssen. Das macht unsere Lösung besonders sozialverträglich und fair für alle. Um uns auch visuell noch mehr vom Wettbewerb abzugrenzen, haben wir ein neues Branding entwickelt, welches wir aktuell ausrollen. Bald folgt auch eine neue Website, die die Vorteile von KUGU noch erlebbarer macht.

Welche größeren Projekte haben Sie in letzter Zeit umgesetzt?

Christopher von Gumppenberg: Wir haben mittlerweile 20.000 Gebäude auf unserer Plattform. Dazu zählen zum Beispiel auch über 30 Gebäude der Gewobag in Berlin – bis zum Beginn der Heizperiode 2025/2026 werden wir dort über 300 Gebäude in die Optimierung überführen. Solche Beispiele gibt es viele! Besonders stolz sind wir auf die Einsparung von über 25 Millionen kWh Energie, die wir im Jahr 2023 mit unserer Plattform erreichen konnten – das entspricht dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von rund 7.000 Haushalten in Deutschland.

Die positive Resonanz unserer Kunden, zu denen inzwischen über 60 Wohnungsunternehmen und Energiedienstleister zählen, bestätigt unseren Ansatz.

Welche Ziele haben Sie mit KUGU in den nächsten Jahren?

Christopher von Gumppenberg: KUGU befindet sich auf starkem Wachstumskurs: Allein im Jahr 2024 konnten wir 20 neue Kolleginnen und Kollegen in verschiedenen Bereichen einstellen. Wir verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz und richten unseren Fokus zukünftig nicht nur auf die Optimierung, sondern auch auf die Umrüstung von Heizanlagen. Ein konkretes Ziel ist, die Gebäude auf unserer Plattform zeitnah zu verdoppeln.

Dafür werden wir neben Deutschland und Österreich auch neue Länder in den Fokus nehmen, um unserer Vision eines CO₂-freien, globalen Immobiliensektors näher zu kommen. Es liegen spannende Projekte und Möglichkeiten vor uns!

Christopher von Gumppenberg, danke für das Gespräch.

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Smarthome und Wohnen  – So schützen sie sich  gegen Cyberkriminelle und Einbrecher

Smarthome & Wohnen  - Schutz gegen Cyberkriminelle & Einbruch
Für Smarthomes gilt außerdem: Weniger ist manchmal mehr. Quelle: ERGO Group AG

Smarthome-Anwendungen wie vernetzte Küchengeräte, eine automatische Lichtsteuerung oder sprachgesteuerte digitale Assistenten finden sich in immer mehr Wohnungen. Bei allem Komfort bietet die smarte Technik jedoch auch ein Einfallstor für Cyberkriminelle.

Worauf bei der Installation der intelligenten Geräte zu achten ist und wie sich das Smarthome gegen Angriffe schützen lässt, erläutert Alina Gedde, Digitalexpertin von ERGO.

Mehr Komfort, höheres Risiko

Wer sein Zuhause mit intelligenten Geräten ausstattet, sie miteinander vernetzt und an das Internet anschließt, kann von vielen Vorteilen profitieren. „Smarthome-Systeme wie eine intelligente Heizungssteuerung unterstützen beispielsweise, Energie zu sparen.

Auch ermöglichen sie die Barrierefreiheit für Menschen, die nur eingeschränkt mobil sind. Zudem können beim Einbruchschutz automatische Beleuchtungsanlangen, die Anwesenheit vortäuschen, sowie Alarmanlagen mit 360-Grad-Kameras und Bewegungssensoren unterstützen“, so Alina Gedde.

Der erhöhte Komfort ist jedoch auch mit Risiken verbunden. „Vernetze Geräte sammeln sensible Daten wie persönliche Informationen oder bei Verknüpfungen mit Zahlungsdienstleistern Kreditkarteninformationen sowie Bankdaten“, warnt Gedde. „Cyberkriminelle können diese nutzen, um Identitätsdiebstahl zu begehen, Phishing-Angriffe durchzuführen oder gezielte Einbrüche zu planen.“

Grundlegende Sicherheitsmaßnahmen

Die meisten Smarthome-Geräte sind mit dem Internet verbunden und denselben Cyberrisiken ausgesetzt wie Laptops oder Smartphones und sollten daher auch entsprechend gesichert sein. „Am wichtigsten ist es, starke Passwörter für alle Benutzerkonten, Geräte sowie den WLAN-Router festzulegen und diese immer wieder zu ändern“, so die Digitalexpertin.

„Das Heimnetzwerk sollte verschlüsselt sein und über eine Firewall verfügen.“ Regelmäßige Softwareupdates schließen zudem mögliche Sicherheitslücken. Für Smarthomes gilt außerdem: Weniger ist manchmal mehr. Nutzer sollten sich vorab gründlich überlegen, welche Geräte sinnvoll sind, um so ihr Risiko zu reduzieren.

Sichere Geräte, sicheres Smarthome

Neben einem sicheren Heimnetzwerk spielt auch die Sicherheit der Geräte eine wichtige Rolle. Als Steuerungszentrale für die Smarthome-Anwendungen kommt meist ein Smartphone oder Tablet zum Einsatz. Gedde rät, auf Produkte bewährter Hersteller zu setzen und nicht am falschen Ende zu sparen. „Günstige Modelle können schwerwiegende Sicherheitsmängel zeigen“, warnt Alina Gedde.

„Außerdem sollten Betriebssystem und Apps immer auf dem neusten Stand sein.“ Bei älteren Modellen kann es vorkommen, dass Anwendungen nicht mehr mit Sicherheitsupdates unterstützt werden. Dann ist es ratsam, ein neues Gerät anzuschaffen.

Auch Smart-TV und Sprachassistenten nicht vergessen

Doch nicht nur smarte Thermostate, Überwachungssysteme oder Saugroboter sammeln private Daten, auch Smart-TVs und Sprachassistenten, die sich in vielen Haushalten finden, tun dies. „Nutzer sollten sich daher vorab informieren, welche Informationen wo gespeichert werden und ob Dritte darauf zugreifen können“, rät Gedde.

„Zusätzlich sollten Nutzer hier ebenfalls regelmäßig Sicherheitsupdates durchführen, ein sicheres Passwort verwenden, nur Anwendungen aus vertrauenswürdigen Quellen herunterladen und – wenn möglich – einen Virenscanner installieren. Darüber hinaus empfiehlt die Digitalexpertin von ERGO, die Berechtigungen der Anwendungen zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen – eine Radio-App benötigt beispielsweise keinen Zugriff auf den Standort oder die Kontakte. Wer diese Punkte beachtet, verfügt dann über nützliche Alltagshelfer, die für mehr Sicherheit, effizienteres Heizen und Erleichterungen im Alltag sorgen.

Sabine Saeidy-Nory
Quelle: ERGO Group AG

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BSI empfiehlt Upgrade oder Wechsel des Betriebssystems nach Supportende von Windows 10

Windows 10 - BSI empfiehlt Upgrade oder Wechsel
Quelle: © Rymden / Adobe Stock

Zum 14. Oktober 2025 stellt Microsoft den Support für Windows 10 ein, u.a. in den Editionen Home, Pro und Education. Das Betriebssystem erhält dann keine kostenlosen Updates mehr – auch solche nicht, die sicherheitsrelevant sind und z.B. Schwachstellen schließen. Allen, die noch Windows 10 nutzen, empfiehlt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), rechtzeitig ein Upgrade durchzuführen bzw. auf ein anderes Betriebssystem umzusteigen. Das können etwa Windows 11, ein Unix-basiertes Betriebssystem wie macOS oder ein Linux-basiertes Betriebssystem sein.

Nach dem Supportende veröffentlicht Microsoft voraussichtlich nur noch im Rahmen eines kostenpflichtigen Abonnements und für höchstens drei weitere Jahre kritische und wichtige Sicherheitsupdates. 

Nora Kluger, Expertin für Digitalen Verbraucherschutz beim BSI: „Sicherheitsupdates sind für die IT-Sicherheit essentiell, weil dadurch Sicherheitslücken geschlossen werden, die sonst von Angreifenden ausgenutzt werden könnten. Die weitere Nutzung von Windows 10 nach Ende des Supportzeitraums birgt daher gravierende Sicherheitsrisiken.

Nutzerinnen und Nutzer sollten deshalb in den kommenden sechs Monaten zu einem Betriebssystem wechseln, für das weiterhin vollumfänglich Sicherheitsupdates bereitgestellt werden. Neben dem Upgrade auf Windows 11 ist auch der Wechsel auf ein anderes Betriebssystem (z.B. macOS oder Linux) eine Option.“

Vor dem Upgrade bzw. Wechsel zu einem neuen Betriebssystem ist es ratsam, eine Datensicherung durchzuführen, beispielsweise auf einer externen Festplatte, um einem möglichen Datenverlust vorzubeugen. Die Anleitung „Schritt für Schritt zur Datensicherung“ des BSI erklärt niedrigschwellig, wie eine solche funktioniert.

Auf der Website des BSI finden Verbraucherinnen und Verbraucher auch weitere Tipps rund um den Basisschutz für ihre Geräte und Anwendungen. Um im Herbst nicht unter Zeitdruck zu geraten, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher das Upgrade oder den Wechsel des Betriebssystems auf den betroffenen Geräten frühzeitig einleiten.

Quelle: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik

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EBZ-Sommerakademie 2025 – Raus aus den Silos – ein „Weiter so“ ist keine Option mehr

Die Sommerakademie 2025 findet in diesem Jahr am EBZ in Bochum. Grafik: EBZ

Die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft befindet sich in einem Transformationsprozess. Neue Anforderungen machen es notwendig, dass Mitarbeitende über erweiterte fachliche und persönliche Kompetenzen verfügen und Unternehmen bereichsübergreifender zusammenarbeiten. Genau hier setzt die EBZ-Sommerakademie 2025 an, die vom 31. Juli bis zum 2. August 2025 am EBZ in Bochum stattfindet – in Kooperation mit dem GdW.

Die Veranstaltung richtet sich an ambitionierte Mitarbeitende aus Wohnungs- und Immobilienunternehmen; speziell Talente und Teamleiter der Bereiche Technik, Bauen und Vermietung sowie engagierte Projektmitarbeiter der Bereiche Dekarbonisierung, Digitalisierung, Rechnungswesen und Personal.

Im Fokus stehen aktuelle Themen wie die serielle Sanierung, die Dekarbonisierung des Gebäudebestands, gemeinschaftliche Formen der Gebäudeversorgung sowie genossenschaftliche Kooperationen. Dabei geht es sowohl um den Erwerb von Wissen als auch um die Befähigung zur praktischen Umsetzung im eigenen Arbeitsumfeld.

Bereichsübergreifende Projekte erfolgreich gestalten

Ein zentrales Ziel der Sommerakademie ist es, Impulse für neue Formen der Zusammenarbeit zu geben. Es wird beleuchtet, wie agile Arbeitsweisen in der Praxis funktionieren, welche Rolle neue Kooperationsformen spielen und wie bereichsübergreifende Projekte erfolgreich gestaltet werden können.

Auch die Bedeutung effektiver Kommunikation an internen wie externen Schnittstellen wird thematisiert – ebenso wie der Aufbau und die Pflege von Netzwerken sowie die Arbeit in crossfunktionalen Teams. Eine gemeinsame Exkursion vertieft die Inhalte zusätzlich durch praxisnahe Einblicke.

Unterstützt wird die Sommerakademie von zwei erfahrenen Partnern aus der Praxis: EnBW immo+ und ecoworks GmbH zeigen anhand konkreter Beispiele, wie partnerschaftliche Ansätze und innovative Lösungen bereits heute umgesetzt werden.

Dialog praxisnah, interaktiv und zukunftsorientiert fördern

Die EBZ-Sommerakademie versteht sich als mehrwertstiftende Netzwerkveranstaltung, die sowohl Wissen vermittelt, als auch den Dialog innerhalb der Branche fördert – praxisnah, interaktiv und zukunftsorientiert.

Margarethe Danisch
Weitere Informationen und Anmeldung unter: ebz-akademie.de/sommerakademie-2025

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Degewo kauft 2.000 Bäder im Jahr – Auf welche Qualitätsmerkmale achten Sie besonders, Herr Faber?

Degewo kauft 2.000 Bäder im Jahr – Qualitätsmerkmale
„Geberit Renova ist günstig und hält über viele Jahre. Das ist für uns ein wichtiger Faktor im sozialen Wohnungsbau“, sagt Bill Tony Faber von Degewo. Foto: Geberit

Rund 1.000 Bäder im Neubau sowie 1.000 in der Sanierung: Der jährliche Bedarf an Badeinrichtungen bei der Berliner Wohnungsbaugesellschaft Degewo ist groß, berichtet Bill Tony Faber, Projektleiter in der Abteilung Sanierung und Großinstandsetzung.

Dafür setzt er häufig die Badserie Geberit Renova ein – der Klassiker für ästhetische Badmodernisierungen. Forum Leitungswasser hat nachgefragt, worauf der Sanierungsprofi bei der Auswahl von Badkeramiken im sozialen Wohnungsbau besonders achtet.

Wie häufig sanieren Sie die Bäder in Ihren Objekten?

Bill Tony Faber: In der Regel werden Bestandsbäder nach ca. 30 Jahren saniert. Teilweise kommt es auch auf die Fluktuation an. Im Ostteil von Berlin verbleiben die Mieter länger in den Objekten, im Westteil haben wir tendenziell eine höhere Fluktuation. Hierdurch sind die Bäder weniger gut gepflegt und müssen nach ca. 15 Jahren saniert werden.

Welche Anforderungen stellen Sie an die Ausstattung?

Bill Tony Faber: Wir legen Wert darauf, dass die Ausstattungen robust und langlebig sind, und die Normen sollten natürlich erfüllt werden. Wichtig ist auch, dass die Produkte immer verfügbar und schnell einsatzbereit sind, auch in größeren Stückzahlen.

Setzen Sie darum Geberit Renova häufig in großen Bauprojekten ein?

Bill Tony Faber: Ja, mit Renova ist es für mich einfach und wirtschaftlich, ein altes Bad zeitgemäß zu sanieren. Und die ästhetischen, klassischen Designs der Serie fügen sich harmonisch in jeden Raum ein.

Wie oft setzen Sie Geberit Renova ein?

Bill Tony Faber: Sehr häufig. Unser Bestand umfasst über 80.000 Wohnungen. Durch diesen großen Bestand haben wir auch immer einen großen Durchlauf an Sanitärprodukten. Da wir ein städtischer Konzern sind, müssen wir ausschreiben und können kein Fabrikat festlegen.

Doch Renova steht in unserer Werkfibel, welche unsere Standards vorgibt. Andere Produkte lassen wir nur einbauen, wenn der Anbieter Gleichwertigkeit nachweisen kann. Da wir im sozialen Wohnungsbau unterwegs sind, spielen die Kosten auch eine Rolle. Bei Renova können wir uns darauf verlassen, dass Preis und Leistung stimmen.

Wie ist das Feedback Ihrer technischen Dienste, wie bewähren sich die Keramiken im Alltag?

Bill Tony Faber: Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Produkte praktisch zu verbauen sind und dass sie einfach gut funktionieren. Auf die Qualität des Keramikbrands ist Verlass, er bleibt dauerhaft auch nach vielen Reinigungen haltbar. Wenn die Renova Produkte von den Mietern gepflegt werden, halten sie im Prinzip ewig.

Seit 2025 sind Renova WC-Keramiken alternativ mit der TurboFlush-Spültechnik erhältlich. Sie erreichen damit eine verbesserte und zugleich sehr leise Ausspülung, so beginnt der Schallschutz schon beim Produkt. Foto: Geberit

Wie kommen denn die Produkte bei Ihren Mietern an?

Bill Tony Faber: Die WCs und Waschtische der Renova Badserie haben ein universelles Design, das in jede Badeinrichtung passt, dafür besteht eine breite Akzeptanz. Das WC zum Beispiel ist eine Standard-Keramik, auf der sich jeder Standard-WC-Sitz montieren lässt, falls sich Mieter ein anderes Design wünschen.

Welche Vorteile überzeugen Sie noch bei der Badserie?

Bill Tony Faber: Viele Mitarbeiter bei uns kommen aus dem Handwerk und wissen, dass das Produkt praktisch ist und gut funktioniert. Ein besonders wichtiges Kriterium für uns ist, wie gesagt, die Verfügbarkeit. Bei Geberit Renova sind die Keramiken jederzeit und mit kurzen Lieferzeiten verfügbar. Ebenso wichtig ist die langfristige Nachkaufgarantie. Wir können uns darauf verlassen, dass die Serie etwa 10 Jahre lang nachbestellbar ist.

Bill Tony Faber, danke für den Einblick.

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