Nachhaltigkeit sichert bezahlbares Wohnen

730 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung, rund 3,5 Millionen sozialversicherungspflichtige Beschäftigte in über 810.000 Unternehmen. Das ist die Immobilienwirtschaft, eine tragende Säule der deutschen Volkswirtschaft mit Zahlen aus dem Jahre 2023. Die Immobilienwirtschaft schafft Stabilität. (Quelle: ZIA)

Aber die Branche braucht auch selbst Stabilität, oder besser, Planungssicherheit von Seiten der Politik. Also sinnvolle Rahmenbedingungen, die Bund, Länder und Gemeinden betreffen.  Ein Baustein wäre Bürokratieabbau durch Digitalisierung. Allerdings reicht es nicht im Bauamt meines Dorfes einen Computer aufzustellen und zu bestimmen ab „jetzt“ sind wir digital. Das geht schief. Auch in meinem Dorf. Die Öffentliche Hand muss alle Abläufe NEU DENKEN, ins Digitale übersetzen, so wie es zum Beispiel in weiten Teilen der Immobilienbranche täglich gemacht wird. Die Immobilienwirtschaft schafft Stabilität.

Zum Beispiel: Die Millionen Wohnungen der bestandshaltenden, sozialen Vermieter lassen sich nur mit digitaler Unterstützung verwalten. Das Motto: Verwaltungsabläufe so organisieren, dass mehr Zeit für den Dialog mit dem Mieter möglich ist. Denn das offene Gespräch in den Beständen sichert auch den sozialen Frieden. (Lesen Sie auch in dieser Ausgabe: 25 Jahre Preis Soziale Stadt: Engagement für den Zusammenhalt in den Quartieren gewürdigt.)

Die Vermieter sind auf einem guten Weg, wie AktivBo in der neuesten bundesweiten Studie vermeldet: 75,5 Prozent der Mieter*innen sind mit dem Serviceerlebnis ihres Vermieters zufrieden.

Aber damit nicht genug: Digitalisierung reicht nicht. Das Produkt Wohnen selbst muss bezahlbar bleiben und das beginnt nicht bei der „Kaltmiete“. Bei den GdW-Unternehmen lag die durchschnittliche Nettokaltmiete bei 6,39 Euro/m², 1,04 Euro/m² unterhalb der bundesweiten Bestandsmieten. Da ist keine Luft nach unten.

Aber schauen wir auf die „2. oder 3. Miete“, die Nebenkosten: Hier sind zuerst die stetig steigenden Abgaben der Öffentliche Hand die Kostentreiber, aber auch mieterabhängige Verbrauchskosten, wie Wasser, Strom und Wärme, besonders bei der Fernwärme.

Und was machen die Vermieter? Sehr viel – sie haben früh erkannt: Das Produkt Wohnung muss sich dem Stand der Technik (Mieterstrom, Nahwärme, Verbrauchskostenkommunikation, etc.) anpassen.

Dämmen um jeden Preis war und ist der falsche Weg. Der Kunde, der Mieter, hat nicht mitgemacht, wie Studien gezeigt haben. Und dies, obwohl seit Jahren diese Themen in den Mieterzeitungen oder direkt durch technische Abteilungen kommuniziert wurden.

Zurück zum Anfang.

Die Immobilienwirtschaft schafft Stabilität und damit dies so bleibt, forderte Iris Schöberl, Präsidentin des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA): „Nachhaltigkeit ist kein Nice-to-have, sondern ein ökonomisches und gesellschaftliches Muss.“ Es brauche aber weniger Bürokratie und mehr Gestaltungsfreiheit. „Um Klimaneutralität im Gebäudesektor zu erreichen, brauchen wir Effizienzmaßnahmen an den Gebäuden selbst und eine vollständige Dekarbonisierung der eingesetzten Energieträger,“ so Schöberl weiter. Die Energiekosten würden steigen, ganz gleich, ob mit fossilen Energieträgern oder erneuerbaren Energien Wärme erzeugt würde. Das bedeute, dass man den Verbrauch nicht nur aus ökologischen, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen senken müsse, damit das Heizen bezahlbar bleibe, führt die ZIA-Präsidentin aus.

(Lesen Sie mehr in dieser Ausgabe: ZIA: „Klimaschutz ist ein Muss, braucht aber weniger Bürokratie und mehr Gestaltungsfreiheit“)

Mai 2025, Ausgabe Nummer 200, Wohnungswirtschaft heute., mit neuen Inhalten.

Klicken Sie mal rein.

Bleiben Sie zuversichtlich und nachhaltig.

Ihr Gerd Warda

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