Liebe Leserinnen, liebe Leser Sicher-Wohnen-Fonds für Gewerbe- und Wohnungsmieter – Jetzt! Wohnungsbau gepaart mit Klimaschutz als Konjunkturmotor verkannt

Prima, wir dürfen uns wieder bewegen, einkaufen, im Fernsehen bei der Bundesliga mitspielen, hier und da draußen auch ein Bier, Wein oder Kaffee trinken. Aber alles bitte mit Abstand. Kaum gelockert droht durch steigenden Infektionszahlen an vielen Orten wieder die Sperre.

Szenenwechsel. Lufthansa, Adidas, Puma und andere haben Milliarden-Hilfen vom Staat bekommen, wg. der Arbeitsplätze. Die Autolobby verhandelt noch. Übersehen hat die Politik den frühen Appell der Wohnungswirtschaft zur Einrichtung eines Sicher-Wohnen-Fonds für Gewerbe- und Wohnungsmieter.

- Anzeige -

vdw-Verbandsdirektorin Dr. Schmitt erneuert jetzt nach der Corona-Lockerung und drohenden neuen Sperren den Appell (ab Seite 18), denn sie kennt die Ängste der Mieter. Sie werden ihr von ihren Mitgliedsunternehmen zurückgespiegelt. 

Wo wir gerade die Aktivitäten der Politik in Sachen Anschub der Wirtschaft nach Corona verfolgen, fällt auf: Die Bundespolitik hat den Wohnungsbau gepaart mit Klimaschutz als Konjunkturmotor noch nicht auf dem Schirm. Dabei sind 2019 der Bau von über 250.000 Wohnungen genehmigt worden, in diesem Jahr werden es sicher nicht weniger sein, wenn wir die Signale aus der Wohnungswirtschaft richtig deuten.

- Anzeige -

Nur ein Beispiel: Thomas Keller, Geschäftsführer der Wiesbadener Wohnbaugesellschaft mbH, sagt ab Seite 13: Bis zum Jahresende seien 270 neue Wohnungen bezugsfertig, und bis 2030 sollen es insgesamt 4.000 Wohnungen sein. So denken und planen viele Unternehmen, auch im ländlichen Raum. 

Und noch einmal Hessen. Wohnungsbauminister Tarek Al-Wazir stellte den Leitfaden „Wohnen über dem Supermarkt“ vor. Eine Broschüre mit viele Beispielen. Ab Seite 5. Allerdings haben die Autoren zwei wichtige Aspekte vergessen. KLIMASCHUTZ und ENERGIEWENDE. Beide Bestandteile dürfen heute in korrekten Gebäudeplanungen, egal ob für Gewerbe oder Wohnen, nicht fehlen.

Hier tauchen sie nur unter „Punkt 4 – Hinweise zum Verfahrensablauf, 4.Mobilität und Energie“ auf. 27 Seiten und dann eine simple Frage, acht Vokabeln: Ist das Gebäude im Hinblick auf Energieverbrauch fortschrittlich? Sonst nichts. 

So bleibt von einer guten Idee doch nur … Eine schöne „Broschi“- ohne Nutzen. Schade! Chance vertan: Wohnungen, Supermärkte und Klimaschutz/Energiewende unter einen Hut zu bringen. Die Autoren sollten doch wissen, dass Rewe, Aldi, Edeka, Lidl etc. die Energiewende in ihren Läden bis hin zum Null- Energie-Supermarkt längst umgesetzt haben.

Denn mit den Margen bei Milch, Käse und Butter kann man mit Lebensmittelhandel allein nicht überleben. Was beim Aldi im Erdgeschoss klappt, sollte doch eine Etage höher – auch in der städtischen Kita oder den Wohnungen – möglich sein. 

Mai 2020. Ein neues Heft, mit neuen Inhalten. 
Klicken Sie mal rein, 
Ihr Gerd Warda 

Lesen Sie die nächsten Artikel dieser Ausgabe

Lesen Sie Artikel zum selben Thema