Liebe Leserin, lieber Leser, Politik will Rückschritt – Wohnungswirtschaft baut schon Zukunft

In Cottbus baut Uwe Emmerling, Vorstandsvorsitzender der eG Wohnen 1902, nach dem Sonnenhaus-Konzept. Ziegelbauweise, energetisch hocheffizient, mit Solarwärmekollektoren, mit Photovoltaik für Mieterstrom und für Nachbarhäuser. Ein Haus der Zukunft. Im Sommer ziehen Mitglieder ein. Aber dies war Uwe Emmerling nicht genug. Jeder der einzieht zahlt 10,50 Euro pauschal pro qm. Zu viel? Nein. In den 10,50 Euro stecken Kaltmiete, Miete für einen Auto-Stellplatz, Heizkosten und die privaten Stromkosten. So wohnen wir in Zukunft. Seite 6

In Bayreuth wird die Zukunft gebaut. Hier freut sich Klaus Freiberg, Mitglied des Vorstandes Vonovia, über die Schlüssel für den ersten Neubauten in Stahlbeton-Modul-Bauweise. Er brach eine Lanze für das standardisierte Bauen: „Es hilft uns, bezahlbaren, neuen Wohnraum in begehrten Lagen zu schaffen. Denn in einem sind wir uns sicher einig:
Große Trabentensiedlungen außerhalb der Städte sind keine nachhaltige Lösung. Wir sollten dort bauen, wo die Menschen leben wollen.“

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Weitere Vorteile sich schneller und kostengünstigeres Bauen: Vier Monate statt wie gewöhnlich ein Jahr und für rund 1.800 Euro pro qm statt 2.500 Euro. Und was wird geliefert: Höchste energetische Standards, barrierearm, zwei Wohnungen sind sogar rollstuhlgerecht ausgebaut. Alle Wohnungen haben Balkon oder Terrasse. Seite 31

In NRW plant die dortige CDU/FDP-Regierungskoalition die Vergangenheit. Sie schaut ins Jahr 2016. CDU/FDP haben die Energieeinsparverordnung (EnEV) als Kostentreiber für den Wohnungsbau ausgemacht. Sie will die EnEV 2016 für drei Jahre einfrieren. Das Thema war gestern. Es geht an der Sache vorbei, hätte man 2015 machen sollen. (Hierzu auch das aktuelle Gutachten des Instituts für technische Gebäudeausrüstung (iTG Dresden) Seite 4

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Dämmwahn und EnEV wurde schon längst von Wohnungswirtschaft und kreativen Ingenieuren überholt, wie uns die Beispiele oben zeigen. Politik sollte nicht wertvolle Arbeitszeit unsere Beamten vergeuden und Vorgaben der Vergangenheit ausgraben. Dies gilt besonders für die FDP, hier sollte sie sinnvoll ihre Chance nutzen, wenn sie schon regieren darf. Sie könnte endlich liefern, was sie gebetsmühlenartig seit 10 Jahren verspricht: Wir entrümpeln die Amtsstuben, machen Entscheidungswege schneller und effizienter. Also an die ARBEIT. Denn nur wer die echten Kostentreiber, wie zu lange Entscheidungsprozesse in der Bauverwaltung, die heimlichen und unheimlichen Gebühren– und Steueranhebungen etc. auf den Prüfstand stellt, der kann Lorbeeren ernten.

Februar 2018. Eine neue Technik-Ausgabe, mit neuen Inhalten.
Klicken Sie mal rein.
Ihr Gerd Warda

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