Grün ist die Zukunft – und wird die Wohnbauten der kommenden Jahre in Wien dominieren.Dazu zählen kluge Klimaschutzkonzepte wie auch der sorgsame Umgang mit der Ressource Boden. Die ersten Erfolgsbeispiele der Gesiba überzeugen.
GISELA GARY
Ewald Kirschners Begeisterung für die Biotope City ist unübersehbar. Er strahlt über das ganze Gesicht und sprudelt nur so über alle Einzelheiten des neuen grünen Stadtteils und natürlich über „seine“ Wohnbauten und die Neue Mittelschule.
Die insgesamt 124 geförderten Mietwohnungen als auch die Schule, geplant von Architekt Rüdiger Lainer und Architekt Schluder, und errichtet von der Gesiba, sind quasi mitten drin in der Biotope City Wienerberg. Der neue Stadtteil wird bis 2021 mit 950 Wohneinheiten, Büro- und Gewerbeflächen, zahlreichen Frei- und Gemeinschaftsflächen, einem Hotel als auch dem Caritas Stadtteilmanagement fertiggestellt sein.
„Bei diesem Projekt waren die Wohnungen so schnell weg, das war unglaublich“, schwärmt Gesiba-Generaldirektor Kirschner. Die Fassaden werden intensiv begrünt, die Tröge auf den Balkonen werden bauseits zur Verfügung gestellt. Um die zwei Grad wird es im Sommer aufgrund der üppigen Begrünung kühler sein.
Die Biotope City Wienerberg ist das erste Projekt, das nach einer Idee von Architekt Harry Glück und den holländischen, wissenschaftlich aufgearbeiteten Biotope-City-Kriterien in Österreich errichtet wird. Im Zentrum stehen der Mensch und die Natur, die im Ausgleich miteinander leben sollen. Der neue Stadtteil wurde bereits zum IBA-Kandidat für „neues soziales wohnen“ ausgewählt.
Regelmäßig pilgern Gruppen durch die Biotope City, um sich von dem klimafreundlichen Konzept zu überzeugen. „Das Thema Kühlen wird uns aufgrund des Klimawandels zukünftig noch herausfordern. Die Überhitzung der Städte beschäftigt die Stadtverwaltungen, Architekten wie auch uns Bauträger.
Parallel müssen wir mit der Ressource Boden rücksichtsvoll umgehen“, so Kirschner. Die Biotope City entsteht auf den ehemaligen Coca-Cola-Gründen, als stark verdichteter Wohnbaukomplex. Die Stadt als Natur, so lautet der Slogan des neuen Stadtteils.
Auf Basis der Idee und Initiative von Architekt Harry Glück, wurde gemeinsam mit Rüdiger Lainer das Konzept für einen Masterplan entwickelt. Eine Grundlage dieses Masterplans ist das von der Stadtplanerin Helga Fassbinder 2002 begründete Konzept der Biotope City.
Die Gesiba-Bauteile sind bereits alle fertiggestellt. Die Neue Mittelschule mit 16 Klassen für 400 Schüler wird im Herbst ihre Pforten öffnen. Die ganztägig geführte Schule verfügt über eine Nutzfläche von 4.735 Quadratmetern. Im Außenbereich wurden zahlreiche Bäume gepflanzt und Sitzmöglichkeiten errichtet.
Die Spielwiese wird gemeinsam mit dem benachbarten Kindergarten genutzt. Der Unterrichtsbereich ist in sogenannte Bildungs-Cluster eingeteilt: Vier Bildungsräume, ein Team-Raum, eine Garderobe und ein multifunktionaler Bereich…