Kleine Fehler – kostspieligen Wasserschäden. Im Neubau oder Bestand werden Leitungen häufig mit falschen Bauteilen verschlossen

Häufig führen einfache Montagefehler zu umfangreichen Schäden. In Neubauten und im Rahmen von Sanierungen fallen zum Beispiel Undichtigkeiten an Baustopfen auf. Wir stellen zwei typische Fälle vor.

Schaden durch Prüf-Baustopfen

Vier Monate nach der Montage in der Trinkwasserinstallation brach das Gewinde eines Baustopfens. Die Ursache für den Gewaltbruch war ganz offensichtlich.

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Es handelte sich um ein Bauteil aus glasfaserverstärktem Kunststoff, das lediglich für eine einmalige Druckprüfung vorgesehen ist. Diese Prüfung ist vorgeschrieben für den Zeitpunkt nach der Fertigstellung einer neuen Trinkwasserleitung. Dabei dürfen keine Armaturen angeschlossen sein.

Die Ein- und Auslässe werden darum für die Prüfphase mit den speziellen Baustopfen versehen. Allerdings müssen diese ersetzt werden, bevor die Leitung für einen längeren Zeitraum in Betrieb genommen wird. Selbst für die Dauer der Bauphase sind die reinen Prüfstopfen mit Kunststoffgewinde nicht geeignet.

Inkompatibler Stopfen

Auch während der Sanierung eines Klinikgebäudes kam es zu einem Wasserschaden: Bei der Inbetriebnahme einer neuen Trinkwasserleitung wurde eine Wandscheibe im Obergeschoss zunächst mit einem Baustopfen verschlossen.

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Eine Woche später sollte dort eine Duscharmatur angeschlossen werden. Die Leitung zum betroffenen Badezimmer war nicht einzeln absperrbar, so dass der Leitungsdruck von fünf bar anlag. Nach zwei Tagen trat an der Verbindung zwischen Baustopfen und Wandscheibe eine Leckage auf.

Bei der Auswahl des Stopfens hatte der Installateur einen Fehler gemacht: Das Bauteil war mit einer Flachdichtung versehen, die nicht zum Gewinde der Wandscheibe passte und unter den Betriebsbelastungen allmählich aus der Schraubverbindung gedrückt wurde.

Die Laboruntersuchung zeigte, dass die verwendeten Bauteile an sich fehlerfrei waren. Beim Einsatz eines Stopfens mit O-Ringdichtung entstand eine Verbindung, die den Anschluss für die Dauer der Bauphase zuverlässig verschlossen hätte.

Auf die Herstellervorgaben achten

Baustopfen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Der Stopfen aus dem zweiten geschilderten Fall unterscheidet sich von einem gewöhnlichen Blindstopfen aus Messing ausschließlich durch einen Kunststoffgriff. Der ist für die Bauphase nützlich, weil der Stopfen so ohne Werkzeugeinsatz schnell montiert bzw. demontiert werden kann…

Forum Leitungswasser erscheint in Kooperation mit der Initiative Schadenprävention und  der AVW Gruppe

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