Für den Profi-Eishockeyspieler Fabio Artner änderte sich mit dem Einzug in seine erste eigene Wohnung erst einmal gar nichts. Und dann umso mehr. Zum Glück hat er die Musik für sich entdeckt.
SASKIA BLATAKES
Ein Regal voller Sneaker, daneben lehnen Eishockeyschläger. Hier wohnt ein Sportler, keine Frage. Fabio Artner lässt uns herein und führt uns in das geräumige Wohnzimmer mit Riesenbildschirm und einladender Couch. „Maybe my pain was my motivation“, vielleicht war mein Schmerz mein Antrieb, steht als Tattoo auf seiner rechten Wade. Verletzungen und eiserne Disziplin gehören zum Leben als Profisportler dazu. Schon mit 19 hat er seinen ersten Vertrag bei den Vienna Capitals unterschrieben. Doch seine erste Saison als Profi verlief wegen der Coronakrise alles andere als normal.
„Den ersten Lockdown habe ich noch zuhause bei meiner Mutter verbracht, was auch ganz gut war. Im Herbst bin ich dann übersiedelt.“ Seine neue Bleibe liegt am Stadtrand in Breitenlee, nur ein paar Autominuten von der Grenze nach Niederösterreich entfernt. Der 23-Jährige ist hier geboren und er wollte auch hierblieben, weil seine besten Freunde noch hier wohnen. Die von der WBV-GPA neu gebaute Anlage mit den leistbaren, geförderten Mietwohnungen kam ihm da gerade recht. Für drei Zimmer in ruhiger Lage zahlt er nur 577 Euro kalt.
Lockdown mit Liegegips
Es ist ein ziemlich großer Schritt, das Elternhaus zu verlassen und das Leben als Erwachsener zu beginnen. Wie ist das, wenn sich erste Freiheit und zweiter Corona-Lockdown in die Quere kommen? „Nach Verletzungen hatte ich in den vergangenen drei Jahren vier Operationen, zum Teil musste ich ein halbes Jahr mit Liegegips zu Hause bleiben. Deshalb ist es leider relativ normal für mich, herumzusitzen und abzuwarten“, erzählt Fabio Artner.
„Es hat jedes Mal drei bis vier Monate gedauert, bis ich wieder fit war. Während des ersten Lockdowns hatte ich einen Liegegips und musste sowieso daheimbleiben. Im Frühjahr 2020 wurde die Saison dann abgebrochen, von März bis Ende Juni saßen wir Spieler wirklich wie die meisten anderen Leute zuhause. Ab August ging es endlich einigermaßen normal weiter.“ Kommt er eigentlich dazu, die Vorteile seiner neuen Wohnung zu nutzen? „Zuhause bin ich eher selten, nur am Abend oder am Wochenende. Im Sommer trainieren wir jeden Tag ab acht Uhr und abends wird es oft spät.
Aber es ist immer gut, nach Hause zu kommen und sich ausruhen zu können.“ Wir machen noch einen kurzen Rundgang. Ein kleiner Balkon, auf den jetzt am Vormittag die Sonne scheint. Eine Küche mit Mixer für Proteinshakes, es sieht nicht so aus, als ob hier oft gekocht wird. Und ein eher spartanisch eingerichtetes Büro, in dem bunte Ölbilder an der Wand lehnen…