Liebe Leserinnen und Leser.
Wer heute noch von Gas und Öl als Zukunftstechnologie spricht, verkennt die Realität – und spielt mit den Kostenrisiken von morgen. Denn die Fakten sind eindeutig: Fossile Energien machen das Wohnen nicht billiger, sondern Jahr für Jahr teurer. Wer bezahlbaren Wohnraum sichern will, kommt an kreativen, nachhaltigen Lösungen nicht vorbei. Und wer jetzt bremst, verspielt nicht nur Klimaziele, sondern auch die wirtschaftliche Zukunft der Branche.
Investitionsstau? Eher politische Angstmache
Das Märchen vom Investitionsstau durch das Heizungsgesetz wird gerne erzählt – vor allem von denjenigen, die sich nie ernsthaft mit den Zahlen beschäftigt haben. Tatsache ist: Die Wärmewende kommt längst in Schwung. 62.000 verkaufte Wärmepumpen im ersten Quartal 2025, 35 Prozent mehr als im Vorjahr, sprechen für sich.
Wärmepumpen sind kein ideologisches Lieblingsprojekt, sondern schlicht die effizienteste verfügbare Technik. Wer sie schlechtredet, stellt sich gegen Wissenschaft und Markttrend – und bedient nur die fossile Nostalgie. Dass EU-Recht längst auf den Ausstieg aus fossilen Heizungen drängt, wird dabei gerne verschwiegen. Wer jetzt auf Gas und Öl setzt, riskiert in wenigen Jahren teure Nachrüstpflichten und EU-Vertragsverletzungsverfahren.
Quartierslösungen: So geht Wärmewende vor Ort
Während auf Bundesebene noch über Rückschritte diskutiert wird, zeigen Projekte wie LÜCK in Köln, wie intelligente Wärmeversorgung heute geht: Abwasserwärme, Solarstrom, smarte Pufferspeicher und Nutzung negativer Strompreise. Das ist kein Zukunftstraum, sondern bereits Realität für 216 neue Wohnungen. Bezahlbar, klimafreundlich, betriebssicher. Wer will da noch ernsthaft in Gasnetze investieren?
Banken als neue Mitstreiter der Bauwende
Selbst die Finanzbranche hat verstanden, dass das fossile Geschäftsmodell ausgedient hat. Die DGNB-Initiative „Sustainable Finance im Bauen“ zeigt: Immer mehr Banken wollen aktiv die Transformation finanzieren, statt in überholte Technologien zu investieren. Gut so – denn ohne mutige Finanzierungsentscheidungen bleibt die Wärmewende auf halber Strecke stehen.
Sanieren mit Verstand statt mit Verboten
Ebenso lehrreich sind Beispiele aus der Praxis: Das GGH-Projekt in Heidelberg beweist, dass maßvolle Sanierungen oft ökologisch und wirtschaftlich am besten abschneiden. Statt blindem Dämmwahn zählt der gezielte Materialeinsatz und Kreislaufdenken. Pragmatismus schlägt Perfektionismus – darauf sollte sich auch die Politik endlich besinnen.
Genossenschaften als Vorbilder
Auch Wohnungsgenossenschaften wie die Lipsia in Leipzig zeigen, wie ökonomische Solidität, soziale Verantwortung und ökologische Vernunft zusammengehen. 16 kg CO2 pro Quadratmeter, günstige Mieten, digitale Services, starke Sozialarbeit – das ist die Zukunft des bezahlbaren, nachhaltigen Wohnens.
Wer jetzt bremst, ruiniert die Zukunft
Die Fakten sind klar: Fossile Heizsysteme werden immer teurer und rechtlich riskanter. Die Technologien für die Wärmewende sind da. Die Finanzierungsmodelle entwickeln sich. Und die besten Projekte zeigen schon heute, wie es geht.
Was wir nicht mehr brauchen, sind politische Nebelkerzen, Blockaden und nostalgische Fossil-Romantik. Bezahlbares Wohnen gelingt in Zukunft nur mit kreativer Nachhaltigkeit. Wer anderes behauptet, handelt wider besseres Wissen – und gegen die Interessen von Mietern und Vermietern gleichermaßen.
Es ist höchste Zeit: Jetzt machen. Nicht zurückrudern.
Juni 2025, Wohnungswirtschaft heute., Ausgabe Nummer 201, mit neuen Inhalten.
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Bleiben Sie zuversichtlich und nachhaltig
Ihr Gerd Warda