Energiepreise: Einsparungen ohne Investitionen

Bei Wohn- und Gewerbeimmobilien sind die Kosten für Energie auf einem hohen Niveau. Unabhängig vom Handlungsdruck durch die Gesetzgebung, lohnt es sich für diese Thematik einen permanenten Verbesserungsprozess in der Immobilienverwaltung zu etablieren.

Fernwärme

Anders als beim Gas und Strom ist aufgrund der Monopolsituation keine Energieausschreibung möglich. Eine Optimierung des Fernwärmeliefervertrages funktioniert dennoch, indem die vereinbarte Leistung überprüft und reduziert wird. Untersuchungen der Firma Hansa Energie Service GmbH haben gezeigt, dass in den allermeisten Fällen Reduktionen der Leistung möglich sind (siehe Grafik).

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Die Ursachen für zu hoch angesetzte Leistungen in Fernwärmelieferverträgen sind vielfältig: Zum Beispiel durch Überdimensionierung bei der Planung, zwischenzeitlich durchgeführte Modernisierungsmaßnahmen mit besserer Dämmung und Klimaveränderungen.  

Abbildung: In nur zwei Fällen war die Leistung richtig dimensioniert. Bei allen weiteren Gebäuden wurden die Leistungen in den Fernwärmelieferverträgen angepasst. Die erzielten Einsparungen liegen zwischen 340,- Euro und 11.100,- Euro pro Jahr bzw. zwischen 4% und 36%.

Wichtig bei der o. g. Vorgehensweise ist eine genaue Analyse der Ist-Situation, um die richtige Leistung für das jeweilige Gebäude neu festzulegen.

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Zu beachten: Der Gesetzgeber plant die Änderung der Fernwärmeverordnung (AVB). Es ist angedacht die oben beschriebene Anpassungsmöglichkeit für den Fernwärmekunden zu erschweren. Weitere Details dazu sind im Referentenentwurf nachzulesen, der auf der Homepage des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz zu finden ist. Die Empfehlung ist deshalb, die Optimierungsprojekte für Fernwärmeverträge hoch zu priorisieren.

Gas und Strom

Die Organisation und Durchführung von Wettbewerbsverfahren sorgt für günstige Preisstellungen und gute Serviceleistungen. Die Vertriebsbereiche der Energieversorger möchten ihre Margen maximieren. Eine professionell durchgeführte Ausschreibung verhindert das. Ein weiterer Faktor für niedrige Energiepreise ist der richtige Einkaufszeitpunkt. Die Energiepreise am Terminmarkt unterliegen starken Schwankungen. Immobilienverwalter sollten deshalb die Preisentwicklung beobachten und rechtzeitig vor dem Vertragsende eine Beschaffungsstrategie entwickeln. Wer sich nicht selber darum kümmern möchte kann einen Berater damit beauftragen. Wichtig ist, dass der Berater energiewirtschaftliche Expertise und Referenzen nachweisen kann.

Leistungs-Anpassung bei den Fernwärmeverträgen an den tatsächlichen Bedarf

Eine kluge Energie-Einkaufsstrategie mit einer professionellen Ausschreibung beim Gas und Strom sowie Leistungs-Anpassung bei den Fernwärmeverträgen an den tatsächlichen Bedarf, reduzieren Nebenkosten, ohne dass teure Investitionen notwendig sind.

Stefan Strenge

Geschäftsführer Hansa Energie Service GmbH, www.hansaenergieservice.de

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