Deutsche Wohnen ist Investor beim Start-up VRnow – und läßt alle Grundrisse digitalisieren

Deutsche Wohnen steigt bei dem auf die Digitalisierung von Grundrissen spezialisierten Start-upVRnow ein. Erstes gemeinsames Ziel: Alle ca. 160.000 Wohnungsgrundrisse im Bestand digitalisieren. Damit investiert die Deutsche Wohnen nach dem schlüssellosen Zugangssystem KIWI in einweiteres Immobilien-Start-up direkt.

Was kann VRnow und wie gestaltet sich die Kooperation

VRnow ist spezialisiert auf digitale Grundrisserkennung: Ein auf künstlicher Intelligenz basierender Algorithmuserfasst anhand von Scans von Wohnungsgrundrissen architektonische Informationen. Die Technologieerkennt die Größe und Anzahl der Zimmer sowie weitere Details wie die Anzahl von Fenstern, Türen bis hin zu Mobiliar – vollkommen automatisch und innerhalb weniger Minuten. Mit den im Rahmender Bilderkennung gewonnenen Informationen können wichtige Fragen aus dem Asset- und Facility-Managementbeantworten werden, darunter Kostenkalkulationen und Aufstelloptionen für Mobiliar.

- Anzeige -

„Mit dieser Technologie können wir Daten erfassen, die wir bisher nur schwer digital einsehen konnten“,so Dr. Marcus Eilers, Leiter Unternehmensentwicklung und Strategie bei der Deutsche Wohnen. „Eines unsererersten Projekte mit VRnow wird nun sein, die Grundrisse unserer Bestände zu sammeln und zu vereinheitlichen,sodass VRnow sie verarbeiten kann“. Trotz der großen Anzahl an Objekten kann das schnellerfolgen: 130.000 Grundrisse liegen digital oder in Papierform vor, von weiteren 30.000 müssen sie nocherstellt werden. 2019 sollen sämtliche Grundrisse aufbereitet sein. „Vor allem in Vertrieb und Marketingsind die digitalen Grundrisse einsetzbar, aber auch für den Neubau“, erläutert Eilers. Dort seien millimetergenauePläne die Basis für die Kostenplanung.

Darüber hinaus geht die gemeinsame Arbeit bereits von Wohnungs- zu Gebäudegrundrissen über:Denkbar ist, dass Drohnen Gebäude von außen abfliegen und filmen, um Dach- oder Fassadenflächen zuvermessen. Aus dem digitalen 2D-Grundriss kann der VRnow-Algorithmus auf Knopfdruck auch ein 3DModellerstellen. Das Objekt lässt sich dann über ein Virtual-Reality-Gerät oder in einem 360-Grad-Videovirtuell besichtigen.

- Anzeige -

„Wir freuen uns, ein so renommiertes und innovationsunterstützendes Unternehmen wie die DeutscheWohnen als Investor gewonnen zu haben. Mit dem dazugewonnen Kapital möchten wir nun weiterhin Unternehmenbei einer optimalen Vorhersagbarkeit und Visualisierung ihrer Objekte unterstützen“, sagt TimMeger-Guingamp, Co-Founder und Geschäftsführer von VRnow. An dem PropTech ist auch der blackprintPropTech Booster beteiligt. VRnow hatte sich 2017 als Teilnehmer des europäischen Accelerators qualifiziert.

Aktuelle Digitalisierungsprojekte der Deutsche Wohnen

Deutsche Wohnen ist Partner der FUTURE: PropTech Berlin
VRnow war am 13. September 2018 Teilnehmer auf der Konferenz „FUTURE: Prop Tech Berlin“. Die inBerlin zum zweiten Mal stattfindende Konferenz bringt PropTechs und Immobilienunternehmen zusammen.Die Deutsche Wohnen ist offizieller Partner der Konferenz. Unter dem Motto „Shaping the DigitalTransformation of Real Estate“ tauschen sich insgesamt mehr als 400 Teilnehmer, PropTech-Gründer, Investorenund Unternehmen der Immobilienbranche über digitale Trends und Technologien aus. „FUTURE:PropTech Berlin“ ist ein europäisches Format mit Veranstaltungen in London, Wien und seit vergangenemJahr in Berlin.

Die Deutsche Wohnen investiert nicht zum ersten Mal direkt in Start-ups. So wurde im vergangenen Jahrein umfangreicher Kooperationsvertrag mit dem Anbieter des schlüssellosen Zugangssystems KIWI geschlossenund eine Minderheitsbeteiligung erworben. Im Zuge der Kooperation werden seit 2017 sukzessivealle Hauseingangstüren im Bestand der Deutsche Wohnen mit KIWI ausgestattet.

Einen weiteren Schritt hin zur digitalen Immobilie ist die Deutsche Wohnen kürzlich mit dem MagdeburgerUnternehmen GETEC Media gegangen. In einem groß angelegten Feldversuch mit dem SmartHome-System MiA – Meine intelligente Assistenz können insgesamt 3.000 Berliner Haushalte aus demBestand der Deutsche Wohnen demnächst ihre Heizung mit einem Tablet zentral und nach ihrem individuellenBedarf steuern. Perspektivisch lässt sich das Smart Home-System um weitere smarte Anwendungenerweitern, wie etwa Lichtsteuerung oder marktübliche Sprachsteuerungsgeräte (Pressemitteilung MiA –Meine intelligente Assistenz).

In diesem Jahr hat die Deutsche Wohnen zudem in Kooperation mit der Hochschule Anhalt das ProjektB-Colab umgesetzt: Studentinnen des Masterstudiengangs Online-Kommunikation haben dabei ein Semesterlang in einer Wohnung der Deutsche Wohnen die vielfältigen Möglichkeiten smarten Wohnens ganzpraktisch im Alltag erforscht (Pressemitteilung Projekt B-Colab).

Die Deutsche Wohnen will die digitalen Potenziale der Immobilienwirtschaft kontinuierlich heben undstrebt dazu weitere Kooperationen und Investments an.

Marko Rosteck

zum vollständigen Artikel als PDF

Lesen Sie die nächsten Artikel dieser Ausgabe

Lesen Sie Artikel zum selben Thema