Baukatastrophen „Made in Germany“: fast 20,8 Milliarden Euro Fehlerkosten in 2019 – Sie entstehen täglich auch bei einfachen Bauprojekten

Man sagt den Deutschen ja gerne nach, alles geplant und in geordneten Bahnen zu tun. Doch wenn man sich einige „Made in Germany“-Baukatastrophen der letzten Jahre ansieht, kann man wohl leicht ins Zweifeln kommen, ob tatsächlich alles immer so umgesetzt wird, wie es geplant war. Dabei bilden Baukostenmassengräber wie etwa der Flughafen BER oder Stuttgart 21 nur die mediale Spitze des Eisbergs.

Das Fehlerkosteninferno am deutschen Bau – immerhin sprechen wir hier von rund 20,8 Milliarden Euro an Fehlerkosten in 2019 – speist sich (neben diesen verhunzten Mammutprojekten) vor allem aus den Fehlerkosten, die bei vergleichsweise einfachen Bauprojekten tagtäglich passieren.

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Über Fehlerkosten am Bau spricht natürlich keiner gerne. Dennoch sind sie da und beschäftigen die gesamte Baubranche bereits seit Ewigkeiten. Leider gibt es bis heute keine offiziell geführten Statistiken darüber, wie hoch die Fehlerkosten am deutschen Bau nun tatsächlich ausfallen. Um die jährliche Fehlerkostensumme überhaupt annähernd zu ermitteln, führt BauInfoConsult seit über einem Jahrzehnt einmal im Jahr eine umsatzanteilige Fehlerkostenanalyse durch.

Während dieser Analyse fühlen sich die Studienautoren alljährlich an den Kinofilm „Und täglich grüßt das Murmeltier“ erinnert, denn die Fehlerkosten steigen von Jahr zu Jahr meistens eher an, als dass sie sinken würden. Auch für 2019 lässt sich ein Anwachsen der Fehlerkostensumme im Vergleich zum Vorjahr feststellen.

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So schätzen die befragten Bauakteure, dass der Fehlerkostenanteil am gesamten Branchenumsatz in 2019 bei durchschnittlich 15,4 Prozent lag (Mittelwertberechnungen basierend auf den Ergebnissen der Grafik).

Ausgehend von dem vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie berechneten baugewerblichen Umsatz von 135 Milliarden Euro in 2019 ergibt sich somit eine Fehlerkostensumme von 20,79 Milliarden Euro – in 2018 lagen die deutschlandweiten Fehlerkosten noch bei 17,78 Milliarden Euro…

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