Thelen Gruppe setzt konsequent auf Gebäudeautomation – auch beim Rauchwarnmelder

Als vertikal integriertes Unternehmen bedient die Thelen Gruppe die gesamte Wertschöpfungskette von der Quartiersbildung bis zur Immobilienbewirtschaftung. Dabei setzt das Familienunternehmen konsequent auf Gebäudeautomation. Am Beispiel Rauchwarnmelder zeigt sich, welche entscheidende Rolle das Thema Interoperabilität dabei spielt.

Ganzheitliche Kompetenz, so lautet der selbstgesteckte Anspruch der in Essen beheimateten, 1988 gegründeten Thelen Gruppe. Entsprechend breit ist die inhabergeführte Unternehmensgruppe mit ihren bundesweit rund 5.800 Mitarbeitern aufgestellt. Unter einem Dach vereint sie neben Dienstleistungs- und bauausführenden Firmen auch Unternehmen aus den Geschäftsfeldern Immobilienmanagement, Energiemanagement, Planungs- und Projektmanagement, Mobilität und digitale Infrastruktur.

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Für das letztgenannte Themenfeld ist die 2016 gegründete, im hessischen Weiterstadt ansässige SV Gebäudeautomation GmbH (SVG) zuständig. Als Tochterfirma der Thelen Gruppe hat sich die SVG ganz auf die Planung und Umsetzung von smart vernetzten Gebäuden spezialisiert. Damit ist ihre Expertise und Unterstützung mittlerweile auch bei anderen Immobilienentwicklern und Bauträgern gefragt.

Ineinandergreifende Systeme, maximale Kompatibilität

Der spezifische Ansatz der SVG besteht darin, die eingesetzten technischen Komponenten in Module zu fassen und in einer zentralen, eigens entwickelten Building Management Plattform zu bündeln. Ihr Leitbild beschreibt eine vom Türöffner bis zum Rauchwarnmelder vernetzte, möglichst aus einer Hand und smart zu bewirtschaftende Immobilie.

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Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es optimal ineinandergreifende Systeme. Deshalb setzt die SVG voll auf Interoperabilität.

Vorhandene Infrastrukturen klug nutzen

Doch was verbirgt sich eigentlich hinter diesem Begriff? Kurz gefasst versteht man unter Interoperabilität die Fähigkeit unterschiedlicher Systeme, nahtlos zusammenzuarbeiten. Aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung von Wohngebäuden und dem zunehmenden Trend zur Prozessautomatisierung sind interoperable Komponenten zunehmend gefragt, die ohne aufwendige Adaptierungen ineinandergreifen und sich beispielsweise unkompliziert über geeignete API-Schnittstellen in ERP-Systeme einfügen lassen.

Mit zunehmender Anzahl an Gateways und Kabelsträngen im Keller steigt außerdem der Druck, Synergien zu schaffen und vorhandene Infrastrukturen klug zu nutzen.

Spätestens nach zehn Jahren steht der normativ empfohlene Austausch der Rauchwarnmelder an. Eine einmalige Gelegenheit, nicht nur die Geräte selbst, sondern auch deren Bewirtschaftung auf den Prüfstand zu stellen. Foto: Ei Electronics

Da die SVG unter anderem den Bereich digitalisierte Verbrauchsmessung und Nebenkostenabrechnungen über ihre Plattform abbildet, stellte sich irgendwann auch die Frage, wie man künftig mit den gesetzlich vorgeschriebenen Rauchwarnmeldern verfahren will. Von den herkömmlichen Stand-alone-Geräten wollte man aufgrund der aufwendigen und kostenintensiven jährlichen Vor-Ort-Inspektionen wegkommen.

Zudem macht es wenig Sinn, nur für die Kontrolle der Rauchwarnmelder weiterhin Techniker oder gar Servicepersonal externer Dienstleister in ansonsten durchdigitalisierte Wohnungen zu schicken. Vielmehr bot es sich an, die Wertschöpfungskette durch Selbstbewirtschaftung weiter zu verlängern.

Langfristig zukunftssicher

Schließlich fiel die Wahl der SVG auf einen frei über den Elektro-Großhandel zu beziehenden Rauchwarnmelder zur Ferninspektion: den Ei6500-OMS von Ei Electronics. Dieser nutzt das Open Metering System (OMS), einen herstellerübergreifenden Kommunikationsstandard, der neben einer sicheren drahtlosen Datenübertragung und der Trennung von Beschaffungs- und Bewirtschaftungsprozessen auch eine komfortable Einbettung in bereits bestehende technische Infrastrukturen erlaubt. Auf diese Weise wird die Schnittstellenvielfalt geringgehalten und es ist möglich, die Geräte zusammen mit Verbrauchszählern in einem gemeinsamen System betreiben.

OMS – der „Gold-Standard“

Das Open Metering System OMS ist ein herstellerübergreifender Kommunikationsstandard für intelligente Zähler und andere Geräte der Gebäudeautomation. Für die drahtlose Datenübertragung („Wireless M-Bus“) verwenden sowohl die OMS-Spezifikation als auch der KNX-Standard die Norm EN 13757-4. Damit können OMS-basierte Rauchwarnmelder und andere Geräte der Gebäudeautomation bereits heute interoperabel in einem System genutzt werden.

Den Anforderungen an Datensicherheit und Zugriffsschutz wird unter anderem durch eine geräteindividuelle Verschlüsselung der Daten als Bestandteil der OMS-Spezifikation Rechnung getragen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bezieht sich in seiner Technischen Richtlinie TR-03109 [1], die die Kommunikationskanäle im Smart Metering beschreibt, ausdrücklich auf die OMS-Spezifikation als eine der zulässigen Schnittstellen im Local Metrological Network (LMN).

[1] Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik: Technische Richtlinie BSI TR-03109. Version 1.1, 2021.

Die Umrüstung des Rauchwarnmelder-Bestands auf digitale Geräte zur Ferninspektion gestaltet die SVG schrittweise. Aktuell hat die Thelen Gruppe in ihren rund 6.000 Wohnungen relativ viele Altgeräte im Einsatz, die ihre normativ empfohlene Nutzungsdauer von 10 Jahren noch gar nicht erreicht haben. Selbst, wenn die neuen Geräte zunächst nur in Teilen eingebracht werden, so lassen sie sich trotzdem normgerecht betreiben und können später mühelos in die zu schaffenden, digitalen Netzwerke eingebunden werden.

    Ferninspektion für digitales Gebäudemanagement. Die Vorteile ferninspizierbarer Rauchwarnmelder im Überblick:

    • Die Notwendigkeit zum jährlichen Betreten der Wohnung entfällt. Das macht nicht nur aufwändige Terminabsprachen überflüssig, sondern reduziert auch das Verkehrsaufkommen in den Quartieren.
    • Die Bewirtschaftung der Geräte über eine moderne digitale Plattform erhöht die Transparenz der Prozesse und garantiert eine lückenlose, rechtssichere Dokumentation auf Knopfdruck.
    • Die rein digitale Verwaltung führt zu einer deutlichen Reduktion des Papierverbrauchs – von der Auftragsvergabe bis zum Inspektionsprotokoll.
    • Ferninspizierbare Geräte, die einen offenen Standard nutzen, können in jede digitale Infrastruktur integriert werden und bieten völlige Flexibilität hinsichtlich der Frage der Bewirtschaftung.

Das zeigt, dass Geräte, die auf einen herstellerübergreifenden Kommunikationsstandard wie das Open Metering System setzen, einen wichtigen Beitrag zur Investitionssicherheit leisten. So ist sichergestellt, dass die SVG mit ihrer Umrüstung auf ferninspizierbare, interoperable Rauchwarnmelder eine nachhaltige Entscheidung getroffen hat, die in ihren vernetzten Immobilien für einen langfristig verlässlichen Schutz vor Brandgefahren sorgt.

Norman Sahl Poynor, Geschäftsführer der SV Gebäudeautomation GmbH

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