Pilotprojekt für Mehrfamilienhäuser in Kassel Oberzwehren: Nach drei Monaten ziehen die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt und Viessmann als Hersteller von Energiesystemen eine positive Zwischenbilanz
Die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt (NHW) und das weltweit tätige Familienunternehmen Viessmann mit Sitz in Nordhessen testen gemeinsam nachhaltige effiziente Heizsysteme für die Wohnungswirtschaft.
Auftakt der Kooperation ist ein auf zwei Jahre angelegter Feldversuch mit Brennstoffzellen- Heizgeräten in Kassel. Seit rund drei Monaten läuft das Pilotprojekt in zwei für den Bestand des größten hessischen Wohnungsunternehmens typischen Wohngebäuden mit je zwölf Mietparteien in der Heinrich-Pierson-Straße in Oberzwehren. Hier wurde jeweils ein Prototyp einer speziellen Brennstoffzellen- Heizung installiert, die seither höchst effizient Wärme und Strom produziert.
Am Dienstag, 18. Februar, zogen die Projektpartner bei einem Ortstermin eine positive Zwischenbilanz. „Wir arbeiten kontinuierlich an kosten- und energieeffizienten Lösungen, die unseren Mietern und unserer Umwelt zugutekommen“, sagte Jürgen Bluhm, Leiter des Regionalcenters Kassel.
„Dieser Feldversuch ist ein weiterer wichtiger Baustein in unserer Nachhaltigkeitsstrategie, mit der wir den Energieverbrauch und den Ausstoß an CO2 in unseren Quartieren senken wollen.“ Als Produkt-Linien-Verantwortlicher bei Viessmann zeigte sich Alexander Dauensteiner ebenfalls sehr zufrieden. „Die Anlagen und das technische Prinzip funktionieren bestens.“
Weniger Energieverbrauch, niedrigere Kosten
Die Innovation europäischen Marktführers im Bereich Brennstoffzellenheizung hat sich bereits für Einund Zweifamilienhäuser bewährt. Jetzt kommt sie erstmals auch für Mehrfamilienhäuser unter Realbedingungen auf den Prüfstand. Die zwei Brennstoffzellen laufen praktisch rund um die Uhr im Volllastbetrieb.
Sie erzeugen Warmwasser und Wärme für Gebäude sowie Strom zur Deckung des eigenen Bedarfs der Mieter. Durch ihren extrem geringen Energieverbrauch überzeugt die Technologie nach dem Funktionsprinzip der Kraft-Wärme-Kopplung darüber hinaus mit geringen Energiekosten. In zehn Wochen produzierte jede der beiden Anlagen etwa 3.000 Kilowattstunden (kWh) Wärme und 2.000 kWh Strom.
Höhere Betriebstemperatur führt zu besserer Heizleistung
Die neue Brennstoffzelle ist besonders für Bestandsbauten geeignet. Der Prototyp in Kassel spaltet aus Erdgas, das hauptsächlich aus Methan besteht, den Wasserstoff ab. In der Zelle reagiert Wasserstoff mit Sauerstoff in einer Art umgekehrter Elektrolyse, ähnlich wie in einer Batterie. Bei dieser so genannten kalten Verbrennung entstehen Strom, Abwärme und als Abfallprodukt Wasser Das Gerät arbeitet mit 800 Grad interner Arbeitstemperatur, Niedertemperaturmodelle hingegen nur mit 70 Grad.
„Dadurch können wir jedes geforderte Wärmeniveau bedienen – selbst Systeme älterer Häuser mit hohen Vorlauftemperaturen stellen kein Problem dar“, erläuterte Dauensteiner. Aus den höheren Betriebstemperaturen resultieren zudem bessere Heizleistungen. In Oberzwehren wurden die Brennstoffzellen in die Heizkreisläufe eingekoppelt und speisen…