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Irgendwer muss es am Ende geradebiegen

Das Profil der Trockenbauwand (roter Pfeil), das gedämmte Mehrschichtverbundrohr (blauer Pfeil) und das Profil der WC-Spülkastens (grüner Pfeil) Foto: https://www.ifs-ev.org/

Während der Kernsanierung eines Mehrfamilienhauses tropfte es in der Wohnung im Erdgeschoss von der Decke. Die Leckage fand man zwei Stockwerke weiter oben.

Im zweiten Stock war ein Mehrschichtverbundrohr aus der Trinkwasserinstallation undicht. Die Leckage lag – wie es Leckagen gerne tun – verdeckt in einer Trockenbauwand im Badezimmer.

Bei der Untersuchung stieß die hier beauftragte IFS-Gutachterin auf eine individuelle Lösung der Trockenbauer: Ein Profil der Trockenbauwand war offensichtlich zu lang. Der Handwerker hatte es darum am unteren Ende einfach umgebogen.

Die Dämmung der Rohrleitung ist mehrfach zerschnitten, und auch das Mehrschichtverbundrohr zeigt einen deutlichen Riss. Foto: https://www.ifs-ev.org/

Genau an dieser Stelle war in der Trockenbauwand allerdings eine Menge los. Hier befanden sich auch das Profil des WC-Spülkastens und die erwähnte Trinkwasserleitung.

Die Dämmung der Trinkwasserleitung wies mehrere Risse auf. Das scharfkantige, gebogene Profil hatte sie zerschnitten und mit ihr an einer Stelle auch das Mehrschichtverbundrohr selbst.

Die Trinkwasserinstallation war bereits fertiggestellt und erfolgreich geprüft, als die Trockenbauwand errichtet wurde. Keine leichte Aufgabe für den Trockenbauer. Er hätte jedoch darauf achten müssen, die schon vorhandenen Installationen bei seiner Arbeit nicht zu beschädigen. Das Trägerprofil der Wand einfach umzubiegen, anstatt es auf die passende Länge zu kürzen, war keine gute Idee.

Der Schaden wurde nicht sofort bemerkt, weil das Wasser in der nicht bewohnten Wohnung zum Zeitpunkt der Trockenbauarbeiten abgestellt war.

In der Einbausituation ist zu erkennen, wie das abknickende Profil der Trockenbauwand in die Leitungsdämmung schneidet. Foto: https://www.ifs-ev.org/

Beim Bauen ist es generell eine Herausforderung, die verschiedene Gewerke zu koordinieren. Dadurch entstehen oft schwierige Installationsbedingungen für die einzelnen Handwerker. Wichtig ist, in solchen Situationen keine provisorischen Lösungen zu basteln und darauf zu achten, dass die gesamte Installation zusammenpasst. (is)

Ein Gastbeitrag des Institutes für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer, IFS e.V. Weitere Informationen unter www.ifs-ev.org/

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Bleiverbot in Trinkwasserleitungen: Was Wohnungsunternehmen jetzt tun müssen

Bleiverbot in Trinkwasserleitungen: Wohnungsunternehmen
Eine zuverlässige Bestätigung, ob Blei im Trinkwasser vorhanden ist, liefert nur eine Trinkwasseranalyse durch ein akkreditiertes Labor. Quelle: KEBOS Group GmbH

Bleihaltige Bauteile im Trinkwasser stellen insbesondere für Kinder, Schwangere und Säuglinge ein Gesundheitsrisiko dar. Die Trinkwasserverordnung senkt deshalb den einzuhaltenden Grenzwert und schreibt bis Januar 2026 einen Austausch oder eine Stilllegung von betroffenen Leitungen vor. Dafür nimmt sie die Betreiber der Gebäude und damit Wohnungsunternehmen in die Pflicht. 

Nach Schätzungen des Umweltbundesamts, auf Basis von Umfragen bei den Bundesländern, Wasserversorgungsunternehmen und Installationsfirmen, gibt es in Deutschland noch rund 15.000 Gebäude mit Bleileitungen im Bereich des Hausanschlusses und weitere 38.000 mit Bleileitungen innerhalb der Trinkwasserinstallation.

Anteilig am stärksten betroffen sind die Städte Hamburg und Berlin sowie Regionen in Thüringen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen. In Hamburg, Berlin und Thüringen sind sogar in jedem 100. Gebäude Bleileitungen vorzufinden. Ein alarmierender Zustand, denn Bleileitungen in der Trinkwasserversorgung sind ein Eintragspfad für das wahrscheinlich kanzerogene, reproduktions- und neurotoxische Schwermetall Blei in das Trinkwasser.

Wohnungsunternehmen in der Pflicht

Deshalb müssen Trinkwasseranlagen, deren Leitungen oder Teilstücke davon noch aus Blei bestehen, bundesweit bis zum 12. Januar 2026 ausgetauscht oder stillgelegt werden. Das schreibt die im Juni 2023 überarbeitete Trinkwasserverordnung verbindlich vor. Der einzuhaltende Grenzwert sinkt dann von aktuell 10 µg/l (Mikrogramm pro Liter), auf 5 µg/l.

Bei Nichteinhaltung des Grenzwertes drohen Wohnungsunternehmen Bußgelder und hohe Folgekosten. Denn gemäß Trinkwasserverordnung ist der Betreiber dafür verantwortlich, dass das Trinkwasser frei von Krankheitserregern und schädlichen Stoffen ist. Weiter gilt eine Nachweispflicht auf Anfrage von Behörden oder Mietern sowie eine Meldepflicht bei nachgewiesenem Blei im Wasser.

Umsetzung des Bleiverbots

Die KEBOS Group, ein führender Spezialist  für Wasser- und Lufthygiene, begleitet Wohnungsunternehmen bundesweit und berät bei Grenzwertüberschreitung und auch bei der daraus resultierenden Umsetzung zur Beseitigung von Blei im Trinkwasser. Hier beantwortet das Unternehmen die wichtigsten Fragen von Wohnungsunternehmen zur Umsetzung des Bleiverbots.

Wie wird festgestellt, ob Blei in den Trinkwasserleitungen ist?

Ob Bleileitungen vorhanden sind, kann zunächst durch eine Sichtprüfung festgestellt werden. Vor allem Leitungen, die vor 1973 verbaut wurden, können aus Blei bestehen. Typische Hinweise sind weiches, leicht biegbares Material, eine dunkelgraue Farbe sowie die Möglichkeit, die Oberfläche mit einem Messer leicht zu ritzen.

Eine zuverlässige Bestätigung liefert jedoch nur eine Trinkwasseranalyse durch ein akkreditiertes Labor. Dazu müssen Wasserproben gemäß §28 Abs. 1 TrinkwV und den Vorgaben des Umweltbundesamt entnommen werden. Häufig handelt es sich dabei um eine Stagnationswasserprobe, also Wasser, das mindestens vier Stunden in der Leitung stand und dadurch die maximale Bleibelastung widerspiegeln kann. Manchmal wird zusätzlich eine Fließprobe untersucht, um Unterschiede zu erkennen. Im Labor wird der Bleigehalt in Mikrogramm pro Liter bestimmt.

Bei Unterschreitung des Grenzwerts besteht kein akuter Handlungsbedarf, regelmäßige Kontrollen sind jedoch empfohlen. Bei einer Überschreitung müssen Sanierungsmaßnahmen, insbesondere der Austausch der betroffenen Leitungen, eingeleitet werden. Zudem gilt eine Dokumentations- und Meldepflicht: Das Gesundheitsamt muss informiert und die Bewohner unverzüglich aufgeklärt werden.

Wie kommt man an die Pläne, um festzustellen, welche Leitungen betroffen sind?

Um festzustellen, wo genau sich möglicherweise Bleileitungen befinden, können zunächst vorhandene Hausunterlagen geprüft werden. Dazu zählen Baupläne, Installationspläne, Bestandspläne der Sanitärinstallation sowie Revisionsunterlagen nach Sanierungen. Auch Unterlagen von Bauträgern oder Installateuren sind hilfreich. In Altbauten sind solche Dokumente allerdings oft unvollständig oder gar nicht mehr vorhanden.

Bei Unterschreitung des Grenzwerts besteht kein akuter Handlungsbedarf, regelmäßige Kontrollen sind jedoch empfohlen. Bei einer Überschreitung müssen Sanierungsmaßnahmen, insbesondere der Austausch der betroffenen Leitungen, eingeleitet werden. Quelle: KEBOS Group GmbH

Eine weitere Möglichkeit ist die Einsicht in Bauakten beim zuständigen Bauamt oder im Stadtarchiv. Dort können Bauanträge, Genehmigungspläne und mitunter auch Leitungsschemata eingesehen werden. Antragsberechtigt sind in der Regel Eigentümer, bevollmächtigte Hausverwaltungen oder Architekten.

Zusätzlich kann der örtliche Wasserversorger Auskunft geben ob im öffentlichen Anschlussbereich bis zur Hauptabsperreinrichtung Bleileitungen bekannt sind. Manche Versorger verfügen über Karten mit dokumentierten Bleileitungen oder bieten Unterstützung bei Verdachtsfällen an.

Wie ist der Prozess, wenn Blei in den Trinkwasserleitungen festgestellt wird?

Wird in einer Analyse eine Überschreitung des Grenzwerts festgestellt, muss das Ergebnis sorgfältig dokumentiert werden. Der Prüfbericht des Labors dient als Nachweis und ist gegebenenfalls an das Gesundheitsamt weiterzuleiten, sofern das nicht durch das Labor erfolgt.

Anschließend besteht eine Informationspflicht gegenüber Mietern und Nutzern: Sie müssen unverzüglich schriftlich über den Befund aufgeklärt werden, einschließlich einer Erläuterung der Gesundheitsrisiken, insbesondere für Säuglinge und Schwangere, sowie konkreter Verhaltensempfehlungen, etwa die Nutzung von abgefülltem Wasser.

Darauf folgt die Ursachenklärung. Hierbei wird geprüft, welche Leitungen betroffen sind – entweder durch Sichtprüfung, Materialanalysen oder den Einsatz von Fachfirmen mit Leitungsortung. Dabei ist zu klären, ob nur Teilbereiche oder die gesamte Hausinstallation erneuert werden müssen.

Im nächsten Schritt wird ein Sanierungsplan erstellt, meist in Abstimmung mit Fachinstallateuren, Architekten oder Bauleitern. Der vollständige Austausch der Bleileitungen ist dabei die Regel. Übergangslösungen wie Filteranlagen dürfen nur kurzfristig und ausnahmsweise eingesetzt werden.

Nach der Sanierung erfolgt eine Nachkontrolle. Ein akkreditiertes Labor überprüft erneut den Bleigehalt im Trinkwasser. Erst wenn die Grenzwerte eingehalten sind, wird das Wasser wieder freigegeben. Die Ergebnisse werden dokumentiert und den Mietern sowie Behörden mitgeteilt.

Rechtlich gilt: Bleihaltige Leitungen stellen einen Sachmangel dar, der Eigentümer ist zur Sanierung verpflichtet. Unterlassene Informationen können Haftungsrisiken nach sich ziehen. Die Sanierung ist gesetzlich vorgeschrieben und keine freiwillige Maßnahme.

Ab wann ist der Versorger verantwortlich und ab wann das Wohnungsunternehmen?

Die Zuständigkeit richtet sich nach dem Verlauf der Leitung und ist in Deutschland in der Regel eindeutig geregelt. Der Übergabepunkt, meist am Wasserzähler, markiert die Grenze zwischen Wasserversorger und Eigentümer.

Der Wasserversorger ist verantwortlich für die Leitungen bis zum Hausanschluss beziehungsweise Wasserzähler. Er muss sicherstellen, dass das Trinkwasser an diesem Punkt den Anforderungen der Trinkwasserverordnung entspricht und darf keine Bleileitungen im öffentlichen Netz betreiben.

Ab dem Hausanschluss beziehungsweise Wasserzähler liegt die Verantwortung bei den Eigentümern, Hausverwaltungen oder Wohnungsunternehmen. Dazu gehört die gesamte Hausinstallation mit Steigleitungen, Wohnungsanschlüssen sowie Armaturen und Rohrleitungen in den Wohnungen. Treten hier Belastungen auf, sind die Eigentümer zur Sanierung verpflichtet.

In manchen Regionen kann die Übergabestelle auch an der Grundstücksgrenze liegen, was vom Versorgungsvertrag abhängt. Daher empfiehlt sich stets ein Blick in den jeweiligen Vertrag, um die genaue Zuständigkeitsgrenze zu klären. Grundsätzlich gilt: Für die öffentliche Hauptleitung und den Grundstücksanschluss ist der Versorger verantwortlich, für alles ab dem Wasserzähler hingegen der Eigentümer.

Maik Maecklenburg

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PropTech als Schlüssel zur Transformation des Gebäudebestands

PropTech als Schlüssel zur Transformation des Gebäudebestands
Orla Nolan vom Innovationshub Blackprint hat die Blackprint die Startup-Area kuratiert. Foto: DEUMESS – Frank Schütze / Fotografie Kranert

Einordnung von Orla Nolan, Blackprint, zur Startup-Session auf der HEIKOM 2025

Gleich zu Beginn der Startup-Session ordnet Orla Nolan vom Innovationshub Blackprint die Rolle von PropTech für die Bau- und Immobilienbranche ein. Blackprint versteht sich als Netzwerk-Knoten für innovative Lösungen im Gebäudesektor – mit dem Anspruch, PropTech-Unternehmen sichtbar zu machen und mehr Transparenz rund um neue Technologien zu schaffen. Gemeinsam mit Deumess kuratiert Blackprint die Startup-Area und die inhaltliche Session auf der HEIKOM 2025.

Nolan macht deutlich, warum PropTech aus ihrer Sicht gerade jetzt so entscheidend ist: Der Gebäudesektor steht vor einer massiven Transformation. Steigende Energiekosten, ambitionierte Klimaziele, Fachkräftemangel und neue regulatorische Anforderungen treffen auf einen Bestand, der in großen Teilen „analog, heterogen und ineffizient“ sei. Gebäude sind für einen erheblichen Anteil des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland verantwortlich, ein Großteil entfällt auf Heizung, Warmwasser und Lüftung. Allein in der Bewirtschaftung liegen Effizienzpotenziale von rund 20 bis 40 Prozent, die sich durch Digitalisierung, Monitoring und automatische Steuerung heben lassen – also mit Lösungen, die technisch längst verfügbar sind.

Vor diesem Hintergrund, so Nolans Kernbotschaft, ist technologische Innovation kein „Nice-to-have“-Add-on mehr, sondern ein Schlüssel zum Erfolg. PropTech-Lösungen sollen helfen, den bestehenden Gebäudebestand intelligenter zu betreiben, Verbräuche transparent zu machen und Effizienzpotenziale systematisch zu nutzen – trotz knapper personeller Ressourcen.

Die anschließende Startup-Session versteht Nolan daher als Blick in die unmittelbare Praxis: Welche PropTechs es bereits gibt, welche konkreten Lösungen sie anbieten und wie diese den genannten Herausforderungen begegnen, zeigen die folgenden Pitches. Den Auftakt macht Michael Spahn mit einer Lösung, die Heizsysteme transparent, effizient und digital steuern soll – ein Beispiel dafür, wie sich die abstrakte Debatte über Effizienz unmittelbar im Heizungskeller niederschlägt.

Glossar

  • PropTech
    Kurz für Property Technology. Gemeint sind Startups und Technologieunternehmen, die digitale Lösungen für die Immobilien- und Wohnungswirtschaft entwickeln – etwa für Energieeffizienz, Bewirtschaftung, Vermietung, Serviceprozesse oder Finanzierung.
  • Monitoring (von Gebäuden/Anlagen)
    Kontinuierliche Erfassung und Auswertung von Messdaten aus Gebäuden, z. B. Temperaturen, Verbräuche, Laufzeiten oder Störmeldungen. Monitoring ist die Grundlage, um Auffälligkeiten zu erkennen und Optimierungen gezielt vorzunehmen.
  • Automatische Steuerung
    Regelung von Anlagentechnik (z. B. Heizung, Lüftung, Pumpen) durch Software oder Algorithmen statt durch manuelle Eingriffe. Die Systeme reagieren eigenständig auf Messwerte, Zeitprogramme oder externe Signale (z. B. Wetterdaten).
  • Bewirtschaftung / Betrieb von Gebäuden
    Umfasst alle laufenden Aufgaben rund um ein Gebäude: technischer Betrieb, Instandhaltung, Energieversorgung, Service für Mieter:innen sowie kaufmännische Prozesse. Effizienzpotenziale entstehen hier vor allem durch bessere Daten und automatisierte Abläufe.
  • Digitalisierung im Gebäudesektor
    Einsatz digitaler Technologien wie Sensorik, IoT-Plattformen, Cloud-Software oder KI, um Gebäude transparenter, besser steuerbar und energieeffizienter zu machen – insbesondere im Bestand.

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Autor: Redaktion Wohnungswirtschaft Heute – HEIKOM-Sonderausgabe Startups 2025
Foto: DEUMESS – Frank Schütze / Fotografie Kranert

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Heizkosten senken durch thermisch-hydraulische Optimierung – Wie THOp versteckte Effizienzreserven in Heizungsanlagen sichtbar machen will

Heizkosten senken durch thermisch-hydraulische Optimierung
Dipl.-Inform. Michael Sparn Foto: DEUMESS – Frank Schütze / Fotografie Kranert

Herausforderungen: Ineffiziente Heizungsanlagen im Bestand

Im Pitch zeichnet THOp-Gründer Michael Sparn ein bekanntes Bild: Ein großer Teil der Heizungsanlagen in Mehrfamilienhäusern ist nicht optimal eingestellt. Vorlauftemperaturen sind insgesamt zu hoch, die Regelung arbeitet unruhig, nachts wird häufig „durchgeheizt“. Messkurven zeigen tagsüber lange Phasen in „Rot“ und „Orange“: Indiz für hohen Energieeinsatz ohne entsprechenden Nutzen.

Der klassische hydraulische Abgleich B gilt zwar als Standardmaßnahme, ist in der Praxis aber aufwendig – allein die Datenerhebung schreckt viele Marktteilnehmer ab. Für Vermieter:innen und Verwaltungen entsteht damit ein Spannungsfeld: Hohe Heizkosten und Klimaziele auf der einen Seite, begrenzte Kapazitäten und Budgets für tiefgreifende Eingriffe auf der anderen.

Lösungsansatz: THOpMeter als „Fieberthermometer“ für die Heizung

THOp Energie Innovationen setzt mit dem THOpMeter auf eine rein messtechnische Lösung: Temperaturfühler werden an Vorlauf-, Rücklauf- und Außentemperatur angebracht, die Messung erfolgt nichtinvasiv, also ohne Eingriff in die Hydraulik oder bestehende Regelung.

Die Daten werden zentral erfasst, via IoT übertragen und ausgewertet. Schon nach wenigen Minuten liegt eine erste Einschätzung der Betriebssituation vor. Im Fokus stehen:

  • zu hohe Systemtemperaturen,
  • ungünstige Regelung (z. B. stark schwankende Verläufe),
  • erkennbare Verluste, die nicht zur Raumwärme beitragen.

Auf Basis dieser Analyse wird eine thermisch-hydraulische Optimierung durchgeführt: Schrittweise Anpassungen an Heizungskurve und Einstellungen werden jeweils erneut mit dem THOpMeter überprüft, bis ein stabiler, effizienter Betrieb erreicht ist. Das Verfahren versteht sich als temperaturbasierter hydraulischer Abgleich (Verfahren T) und soll damit eine einfache, schnelle Alternative zum bekannten Abgleich B bieten.

Einordnung für die Wohnungswirtschaft

Für Wohnungsunternehmen und Bestandshalter kann THOpMeter vor allem an zwei Stellen interessant sein:

  1. Screening-Werkzeug für den Bestand
    Mit vergleichsweise geringem Aufwand lassen sich Heizungsanlagen identifizieren, bei denen Optimierungsschritte besonders lohnen, unabhängig davon, ob es sich um Gas-, Öl-, Pelletanlagen, Wärmepumpen oder Fernwärme-Unterstationen handelt.
  2. Pragmatische Optimierung statt Großprojekt
    Die Lösung zielt nicht auf eine komplette Sanierung, sondern auf die bessere Nutzung der vorhandenen Technik. Das kann helfen, kurzfristige Einsparziele zu erreichen und gleichzeitig Daten für spätere Investitionsentscheidungen zu sammeln.

Offen bleiben – wie bei vielen jungen Lösungen – Fragen zur Integration in bestehende Gebäudeleittechnik, zu Schnittstellen zu Messdienst- oder Abrechnungssystemen sowie zur Skalierung im sehr großen Bestand. Für Entscheider:innen dürfte das System daher vor allem als Pilotlösung in ausgewählten Liegenschaften spannend sein, um Einsparpotenziale und Umsetzbarkeit zu testen.

Warum das wichtig ist

Heizenergie macht den größten Teil der Betriebsenergie in Wohngebäuden aus. Angesichts steigender Energiepreise und Klimaziele brauchen Bestandshalter Werkzeuge, die Einsparpotenziale sichtbar und quantifizierbar machen, möglichst ohne große Eingriffe in die Gebäudetechnik. Genau hier setzt das Konzept des „Fieberthermometers für die Heizung“ an.

Was jetzt zu tun ist

  • Pilotobjekt wählen: Ein oder zwei typische Liegenschaften mit auffällig hohen Heizkosten oder Beschwerden der Mieter:innen auswählen.
  • Messung und Optimierung testen: THOpMeter-Messung durchführen, Optimierungsschritte dokumentieren und die Ergebnisse mit Vorjahresverbräuchen vergleichen.
  • Einbindung prüfen: Klären, wie sich die Lösung in bestehende Dienstleister- und Systemlandschaften (Messdienst, GLT, Energiemonitoring) integrieren lässt.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Viele Zentralheizungen laufen ineffizient mit zu hohen Temperaturen und unnötigem Energieeinsatz, was laut Anbieter Einsparpotenziale von bis zu 25 % bedeutet.
  • THOpMeter misst Vorlauf-, Rücklauf- und Außentemperatur nichtinvasiv, wertet die Daten per IoT aus und macht den Betriebszustand einer Anlage transparent.
  • Auf Basis der Messung wird eine thermisch-hydraulische Optimierung („Verfahren T“) durchgeführt, als einfache, schnellere Alternative zum klassischen hydraulischen Abgleich B.
  • Für die Wohnungswirtschaft interessant als Werkzeug, um ineffiziente Anlagen im Bestand zu identifizieren und gezielt und ohne Eingriff in die bestehende Hydraulik oder Regelung zu optimieren.

Kurz-Glossar

  • Thermisch-hydraulische Optimierung (Verfahren T): Temperaturbasierter Ansatz zur Optimierung des Heizsystems, bei dem Heizkurve und Regelung auf Basis gemessener Vor- und Rücklauftemperaturen angepasst werden.
  • Hydraulischer Abgleich B: Klassisches, rechnergestütztes Verfahren zur Einstellung von Volumenströmen und Heizkörperventilen im Gebäude, normiert, aber in der Praxis oft aufwendig

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Autor: Redaktion Wohnungswirtschaft Heute – HEIKOM-Sonderausgabe Startups 2025

Foto: DEUMESS – Frank Schütze / Fotografie Kranert

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Effizienz beginnt im Heizungskeller – Wie othermo Heizungsanlagen digitalisiert und automatisch optimiert

Effizienz beginnt im Heizungskeller
Roman Felbek, Dipl.-Ing.(FH), MBM, Sales Manager Foto: DEUMESS – Frank Schütze / Fotografie Kranert

Herausforderungen: Hohe Emissionen, schlecht eingestellte Anlagen

Im Pitch verweist othermo auf ein strukturelles Problem: Der Löwenanteil der wohnungsbezogenen CO₂-Emissionen entsteht im Heizungskeller. Gleichzeitig sind viele Anlagen historisch gewachsen, nachgerüstet, schlecht dokumentiert und entsprechend selten optimal eingestellt.

Für Wohnungsunternehmen bedeutet das: hohe Verbräuche, wiederkehrende Mieterbeschwerden und ein erheblicher Aufwand im Störungsfall, weil Techniker:innen häufig ohne digitale Datenbasis in die Anlagen gehen müssen.

Lösungsansatz: Herstellerunabhängige Digitalisierung und Autopilot

othermo setzt genau hier an: Ein zentrales System erfasst die wichtigsten Daten der Heizungsanlage, bindet sie an eine Cloud-Plattform an und ermöglicht den Fernzugriff auf den Anlagenbetrieb. Auf dieser Basis übernimmt eine Software kontinuierlich die Leistungsoptimierung – etwa durch Anpassung von Parametern – und unterstützt das Störungsmanagement durch frühzeitige Hinweise.

  • Herstellerunabhängigkeit: Die Lösung soll mit verschiedenen Kessel- und Anlagentypen funktionieren und sich damit für gemischte Bestände eignen.
  • Skalierbarkeit im Portfolio: Im Pitch wird betont, dass sich das System ohne größere Umbauten über den gesamten Gebäudebestand ausrollen lässt.
  • Kostenmodell: Keine klassischen Installationskosten, 100 % Umlagefähigkeit auf die Mieter:innen – das senkt die Hürde für den Einstieg aus Sicht der Eigentümer:innen.

Laut Präsentation konnten so im Durchschnitt rund 18,8 % Energie und Emissionen eingespart werden; zudem verweisen Referenzen wie Vonovia und GWH auf die Praxistauglichkeit in großen Portfolios.

Einordnung für die Wohnungswirtschaft

Für Entscheider:innen in der Wohnungswirtschaft ist othermo vor allem als Portfolio-Werkzeug interessant:

  • Dekarbonisierung im Bestand: Die Lösung adressiert den laufenden Betrieb bestehender Anlagen – ein entscheidender Hebel, solange umfassende Sanierungen oder Systemwechsel (z. B. auf Wärmepumpen) noch Jahre dauern.
  • Transparenz & Betriebssicherheit: Fernzugriff und Datenlogging erleichtern das Störungsmanagement und schaffen eine bessere Grundlage für Serviceverträge und Leistungskontrolle.
  • Organisatorische Fragen bleiben: Wie eng arbeiten Vermieter, Dienstleister und Heizungsbauer zusammen? Wer trägt die Verantwortung für Optimierungsentscheidungen der Software? Und wie werden Mieter:innen über die Umlage informiert?

Insgesamt positioniert sich othermo damit als digitaler Betriebsführungsbaustein im Heizungskeller mit dem Anspruch, CO₂-Reduktion, niedrigere Betriebskosten und bessere Serviceprozesse zu verbinden.

Warum das wichtig ist

Viele Dekarbonisierungsstrategien konzentrieren sich auf Bauteile (Fassade, Fenster) oder künftige Anlagentechnik. Der Pitch von othermo zeigt: Schon heute lassen sich im Bestand spürbare Effizienzgewinne erzielen, wenn vorhandene Heizungsanlagen transparenter und intelligenter betrieben werden.

Was jetzt zu tun ist

  • Pilotstandorte definieren: Einsetzen in repräsentativen Liegenschaften mit hohem Verbrauch oder häufigen Störungen.
  • Datenbasierte Effekte messen: Vorher-/Nachher-Verbräuche, Störungsfälle und Serviceeinsätze systematisch vergleichen.
  • Schnittstellen klären: Prüfen, wie sich othermo in bestehende GLT-, IoT- oder Energiemonitoring-Systeme integrieren lässt, und welche Rollen Hausmeister, Dienstleister und eigene Technikteams künftig übernehmen.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Heizen verursacht rund 70 % der CO₂-Emissionen im Bereich Wohnen, gleichzeitig sind laut Anbieter etwa 80 % der Heizungsanlagen falsch konfiguriert.
  • othermo digitalisiert bestehende Heizungsanlagen herstellerunabhängig, bindet sie per Fernzugriff an und optimiert Betrieb und Störungsmanagement automatisch.
  • Im Schnitt werden laut Unternehmensangaben Kosten und Emissionen um rund 18,8 % gesenkt – ohne Installationskosten und mit 100 % Umlagefähigkeit auf die Mieter:innen.
  • Die Lösung läuft bereits in mehr als 5.000 Gebäuden und ist damit eine der erprobteren Plattformen im noch jungen Markt für automatisierte Heizungsoptimierung.

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Autor: Redaktion Wohnungswirtschaft Heute – HEIKOM-Sonderausgabe Startups 2025
Foto: DEUMESS – Frank Schütze / Fotografie Kranert

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Plattform für effiziente Heizungsbestände – Wie metr Monitoring, Optimierung und hydraulischen Abgleich zusammenführt

Plattform für effiziente Heizungsbestände
Dr. Franka Birke. Foto: DEUMESS – Frank Schütze / Fotografie Kranert

Herausforderungen: Blindflug im Heizungskeller

Im Pitch beschreibt CEO Franka Birke ein vertrautes Bild aus Bestandsgebäuden: Vorlauftemperaturen bleiben hoch, nachts gibt es eher „Nachterhöhungen“ als Nachtabsenkung, und Fehleinstellungen fallen ohne digitale Datenbasis kaum auf.

Typische Probleme, die genannt werden:

  • Heizungen laufen auf Werkseinstellungen oder mit übersehenen Fehleinstellungen.
  • Es findet keine systematische Optimierung statt, obwohl die Technik vorhanden wäre.
  • Der hydraulische Abgleich wurde nicht oder nur unzureichend durchgeführt.

Gerade in großen Portfolios bedeutet das: unnötig hoher Energieverbrauch, CO₂-Emissionen und Kosten bei gleichzeitig begrenzten personellen Ressourcen im technischen Management.

Der Ansatz / Die angebotene Lösung

metr positioniert sich als Plattform für energieeffiziente Bestandsgebäude, die Digitalisierung im Heizungskeller mit mehreren Effizienzhebeln verbindet.

Vier Bausteine stehen im Mittelpunkt:

  1. Heizungsüberwachung
    Ein Gateway bindet die Heizungsanlage an die Plattform an. Betriebsdaten werden kontinuierlich erfasst und analysiert; Fehleinstellungen werden identifiziert, Störmeldungen und Handlungsempfehlungen an die Verantwortlichen gesendet. Einsparpotenzial laut Projekterfahrungen: 5–20 %.
  2. Automatische Heizungsoptimierung
    Auf Basis der Daten wird die Vorlauftemperatur dynamisch angepasst, u. a. unter Nutzung von Wettervorhersagen. Selbst bei bereits gut eingestellten Anlagen sollen weitere 10–15 % Einsparung möglich sein.
  3. Dynamischer, automatischer hydraulischer Abgleich
    Die Energieverteilung im Gebäude wird über die Stränge der Anlage optimiert; Eingriffe in einzelne Wohnungen sind nicht nötig. Auch hier werden 10–15 % Einsparpotenzial genannt.
  4. Smart Metering
    Verbrauchsdaten dienen als Grundlage für Monitoring und zur Dokumentation der erzielten Einsparungen.

Alle Lösungen funktionieren laut Anbieter vollautomatisch, herstellerübergreifend und bei neuen wie älteren Heizungsanlagen.

Einordnung für die Wohnungswirtschaft

Für Wohnungsunternehmen ist metr vor allem als Portfolio-Werkzeug interessant:

  • Mehrere Effizienzhebel auf einer Plattform
    Monitoring, Optimierung, hydraulischer Abgleich und Smart Metering werden kombiniert – mit dem Ziel, die Effekte zu addieren und transparent zu belegen.
  • GEG-Konformität als Nebeneffekt
    Die Bausteine sind so gestaltet, dass sie die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes zur Heizungsüberwachung, -optimierung und zum hydraulischen Abgleich adressieren.
  • Referenzen und Skalierung
    Die Plattform wird nach eigenen Angaben bereits bei über 60 Kunden in mehr als 3.600 Gebäuden mit über 100.000 Mieteinheiten eingesetzt – darunter mehrere Wohnungsunternehmen.

Zu klären bleiben je Projekt unter anderem:

  • Wie fügt sich metr in bestehende GLT-, ERP- und Abrechnungssysteme ein?
  • Welche Aufgaben übernehmen interne Technikteams, welche externe Dienstleister?
  • Wie werden die genannten Einsparquoten im eigenen Bestand gemessen und verifiziert?

Warum das wichtig ist

Die energetische Sanierung der Gebäudehülle ist teuer und braucht Zeit. Im Bestand lassen sich vergleichsweise schnell Effekte erzielen, wenn bestehende Heizungsanlagen datenbasiert überwacht und automatisch optimiert werden.

Lösungen wie metr adressieren genau diesen Hebel: Sie zielen auf messbare Einsparungen im laufenden Betrieb, unterstützen die Nachweispflichten aus dem GEG und schaffen eine Datenbasis für weitere Investitionsentscheidungen im Portfolio.

Was jetzt zu tun ist

  • Bestand analysieren: Liegenschaften mit hohen Verbräuchen, Beschwerden oder anstehenden GEG-Pflichten identifizieren.
  • Pilot definieren: Einige repräsentative Heizungsanlagen auswählen und metr mit klaren Einspar- und Prozesszielen testen.
  • Schnittstellen klären: Integration in bestehende Systeme (GLT, ERP, Abrechnung, Energiemonitoring) prüfen.
  • Rollen festlegen: Verantwortlichkeiten zwischen internen Teams, Fachhandwerk und Plattformanbieter definieren.
  • Ergebnisse messen: Vorher-/Nachher-Verbräuche, Störungsaufkommen und Bearbeitungsaufwand systematisch vergleichen.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Laut metr laufen rund 80 % der Heizsysteme ineffizient – oft mit Werkseinstellungen und ohne hydraulischen Abgleich.
  • Die Plattform kombiniert Fernüberwachung, automatische Heizungsoptimierung und dynamischen hydraulischen Abgleich.
  • Einsparpotenziale: 5–20 % durch Überwachung, je 10–15 % durch Optimierung und Abgleich; in Summe bis zu 35 %.
  • Die Bausteine sind auf GEG-Konformität ausgerichtet (Heizungsüberwachung, Optimierung, hydraulischer Abgleich nach §§ 60 b, 60 c).
  • Nach Angaben des Unternehmens ist metr bereits in über 100.000 Mieteinheiten und mehr als 3.600 Gebäuden im Einsatz.

Glossar

  • Heizungsüberwachung: Kontinuierliches Monitoring von Betriebsdaten einer Heizungsanlage, inkl. Störmeldungen und Handlungsempfehlungen.
  • Automatische Heizungsoptimierung: Softwaregestützte Anpassung der Vorlauftemperatur, z. B. mit Wettervorhersagen.
  • Hydraulischer Abgleich: Abgleich von Volumenströmen im Heizsystem, damit alle Versorgungsstränge passend mit Wärme versorgt werden.
  • Dynamischer hydraulischer Abgleich: Laufende, automatisierte Anpassung der Verteilung – hier auf Basis digitaler Daten und ohne Wohnungszugang.
  • GEG §§ 60 b/60 c: Paragrafen des Gebäudeenergiegesetzes, die Anforderungen an Heizungsüberwachung, -optimierung und hydraulischen Abgleich definieren.

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Autor: Redaktion Wohnungswirtschaft Heute – HEIKOM-Sonderausgabe Startups 2025
Foto: DEUMESS – Frank Schütze / Fotografie Kranert

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Digitale Thermostate als Hebel für Dekarbonisierung -Wie termios Technologie, Förderung und Mieterkommunikation bündelt

Digitale Thermostate als Hebel für Dekarbonisierung
Marco Maisel, Head of Sales & Marketing Foto: DEUMESS – Frank Schütze / Fotografie Kranert

Herausforderungen: Stagnierende Effizienz, hoher Erwartungsdruck

Im Pitch ordnet Marco Maisel, Head of Sales bei Termios, die Lösung klar in den Kontext der Wohnungswirtschaft ein:

  • Der Energieverbrauch für Raumwärme ist seit etwa 2010 weitgehend stagnierend, obwohl zuvor deutliche Rückgänge erzielt wurden.
  • Gleichzeitig steigen Anforderungen an Dekarbonisierung, Kosten- und Emissionseffizienz und an die aktive Einbindung der Mieter:innen.
  • Technisch lassen sich Stränge und Anlagen zwar optimieren, in der Praxis bleiben aber Beschwerden, wenn die Wärme „nicht bei den Menschen ankommt, die sie tatsächlich abrufen“ – also an der Wohnung.

Damit rückt termios den Heizkörper und das Nutzerverhalten bewusst ins Zentrum der Betrachtung, nicht nur den Heizungskeller.


Der Ansatz / Die angebotene Lösung

1. Hardware: Thermostat, Gateway, Cloud

  • Das Thermostat wird in Europa gefertigt, hat ein Gehäuse aus lackiertem Aluminium-Druckguss und nutzt Thermo-Harvesting, um die benötigte Energie aus der Temperaturdifferenz am Heizkörper zu gewinnen – Batterie- und Batteriewechsel entfallen.
  • Über ein Gateway kommuniziert es Ende-zu-Ende verschlüsselt via LoRaWAN und 4G mit der Cloud – unabhängig von Internetanschlüssen der Mieter:innen. Wenige Gateways reichen, um auch größere Bestände abzudecken.
  • In der Cloud läuft ein permanenter Optimierungs- und Regelalgorithmus („AdaptiveHeat.AI“), der die Thermostate ansteuert und das System auf Effizienz trimmen soll.

Laut Pitch können so 75–100 Thermostate pro Gateway eingebunden und größere Bestände ausgerüstet werden.

2. Hydraulischer Abgleich nach Verfahren B

Ein zentrales Argument ist der hydraulische Abgleich nach Verfahren B, der über die Durchflussbegrenzung an den Ventilen realisiert wird. termios verweist auf:

  • Zertifizierung des Verfahrens,
  • Einsparpotenziale von bis zu 30 %,
  • realistische Erfahrungswerte von etwa 12–15 % aus dem Abgleich selbst, der Rest kommt aus der präziseren Einzelraumregelung und dem Nutzerverhalten.

3. Full Service: Von der Förderung bis zur Mieterkommunikation

termios positioniert sich deutlich als Dienstleistungspaket:

  • Fördermanagement nach BEG EM (Maßnahmen 5.2/5.3 je nach Kombination mit Anlagentechnik und hydraulischem Abgleich).
  • Planung und Einbau der Thermostate und Gateways inklusive Elektrikerleistungen.
  • Mieterkommunikation über ein eigenes Multichannel-Konzept, von der Ankündigung bis zur Begleitung direkt nach der Installation.
  • Optional: Erstbegutachtung der Heizungsanlage, Einstellung von Heizparametern, Wasseraufbereitung und -entgasung sowie LoRaWAN-Sensorik für Raumklima (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, CO₂).

Einordnung für die Wohnungswirtschaft

Aus Sicht von Bestandsverwaltern lässt sich termios in drei Rollen betrachten:

  1. Dekarbonisierungsbaustein an der Schnittstelle zum Mieter
    Anders als reine Kessel- oder Regelungslösungen setzt termios direkt am Heizkörper an und bindet Mieter:innen über eine feinere Temperaturregelung in die Einsparlogik ein. Beschwerden wegen unzureichender Wärme werden explizit als Risiko adressiert.
  2. Kombination aus Technik und Förderung
    Die Verknüpfung von hydraulischem Abgleich, förderfähiger Maßnahme nach BEG EM, Energieausweis und standardisierten Paketen (Standard/Komfort) erleichtert die Wirtschaftlichkeitsrechnung, insbesondere für serielle Roll-outs.
  3. Skalierbare Roll-out-Struktur
    Die Preise sind auf Portfolioanwendungen zugeschnitten (Thermostat 99 €, Einbau + Mieterkommunikation 20 €, Gateway 599 €, 24 € p. a. Betriebskosten pro Einheit); Referenzen von LEG bis Stadtwerken deuten auf erste Umsetzungen in nennenswerter Größenordnung hin.

Zu klären bleiben im Einzelfall insbesondere:

  • Einbindung in bestehende Messdienst- und GLT-Strukturen,
  • Abgrenzung zu anderen Optimierungslösungen im Portfolio,
  • Akzeptanz und Nutzung auf Mieterseite über die Jahre, gerade mit Blick auf Wartungsfreiheit und Komfort.

Was jetzt zu tun ist

  • Bestände identifizieren, in denen hydraulischer Abgleich, digitale Thermostate und Fördermittel sinnvoll kombiniert werden können (z. B. unsaniert, aber mit centraler Heizungsanlage).
  • Pilotquartier wählen, in dem Effekte auf Verbrauch, Komfort und Reklamationen messbar gemacht werden.
  • Wirtschaftlichkeit durchrechnen: Investitionskosten pro Wohnung (inkl. Förderung) gegen erwartete Einsparungen, CO₂-Reduktion und mögliche Verbesserung der Energieeffizienzklasse stellen.
  • Schnittstellen und Verantwortlichkeiten klären – insbesondere im Zusammenspiel mit Heizungsbauern, Messdiensten und bestehenden Digitalisierungsprojekten im Heizungskeller.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • termios adressiert die Dekarbonisierung im Bestand und argumentiert: Nach Jahren der Effizienzgewinne stagniert der Energieverbrauch für Raumwärme – gefragt sind nun Lösungen, die Emissionen senken, Mieter:innen einbinden und Kosten beherrschbar halten.
  • Kern des Angebots ist ein funkbasiertes Thermostat „Made in EU“ mit Thermo-Harvesting (kein Batteriewechsel), ein LoRaWAN-/4G-Gateway und eine Cloud-Regelung („AdaptiveHeat.AI“).
  • termios kombiniert das mit einem hydraulischen Abgleich nach Verfahren B, bis zu 30 % Energieeinsparung (realistisch 12–15 % allein aus dem Abgleich) und mehr als fünf Jahren Wartungsfreiheit.
  • Das Unternehmen tritt als Full-Service-Provider auf – von Förderung und Installationsplanung über Mieterkommunikation bis zur Umsetzung auf Gebäudeebene inkl. Bedarfsausweis.
  • Für ein Beispielobjekt mit 10 Wohneinheiten werden Komplettpreise von 595–645 € pro Wohnung (inkl. Förderung) genannt; Referenzen reichen u. a. von LEG bis zu kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungsunternehmen.

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Autor: Redaktion Wohnungswirtschaft Heute – HEIKOM-Sonderausgabe Startups 2025
Foto: DEUMESS – Frank Schütze / Fotografie Kranert

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Wenn die Heizung kalt ist und die Leitungen heiß laufen – Wie Oracom Intelligence° Kommunikationsfluten bei Immobilienunternehmen sortieren will

Wenn die Heizung kalt ist und die Leitungen heiß laufen
Samir Chalabi, Head of Sales. Foto: DEUMESS – Frank Schütze / Fotografie Kranert

Herausforderungen: Kommunikation als Engpass

Der Einstiegsslogan „Heizung kalt und Ihre Telefone glühen?“ bringt das Problem auf den Punkt: Fällt im Winter die Heizung aus oder häufen sich andere Störungen, laufen alle Kanäle gleichzeitig heiß.

Im Pitch schildert Samir Chalabi, Head of Sales von Oracom, einen Alltag mit:

  • vielen parallelen Telefonaten,
  • zahlreichen E-Mails und WhatsApp-Nachrichten,
  • vollgesprochenen Mailboxen und
  • dem Druck, auf Google-Bewertungen zu reagieren.

Die Folge sind überlastete Service-Teams, lange Reaktionszeiten und unstrukturierte Informationen – gerade in größeren Beständen mit tausenden Mietverhältnissen.


Der Ansatz / Die angebotene Lösung

Die Präsentation zeigt eine zentrale Grafik: Alle Kommunikationskanäle laufen in ein System „Oracom Intelligence°“ zusammen.

Wichtige Bausteine:

  • SmartTenant° – Bewohnerportal mit KI-Chat, Dokumenten, Meldungen und der Möglichkeit, Dienstleister zu beauftragen.
  • SmartGuide° – KI-Avatar für die Unternehmenswebseite, der Fragen beantwortet oder Anliegen entgegennimmt.
  • InfinityBots° – KI-basierte Chat- und Voicebots für E-Mail, Webchat und Telefon.
  • KI-Mailbox° – Voicemail-Service, der gesprochene Nachrichten entgegennimmt, verschriftlicht und vorqualifiziert.
  • DigitalConcierge° – Display mit KI-Avatar am Point of Information im Gebäude, etwa im Eingangsbereich.
  • SmartReview° – Unterstützung bei der Bearbeitung von Google-Rezensionen.
  • ContactCenter° – Anbindung an Callcenter-Strukturen.

Aus den Kanälen eingehende Anliegen werden nach Anbieterangaben von KI-Systemen entweder direkt beantwortet oder so aufbereitet, dass sie mit weniger Aufwand im Servicecenter erledigt werden können. Eine Messefolie illustriert das mit einer hohen Zahl eingehender Vorgänge und einem deutlich kleineren, bereits automatisiert abgearbeiteten Anteil.


Einordnung für die Wohnungswirtschaft

Für Wohnungsunternehmen ist Oracom vor allem als Service- und Prozessplattform relevant:

  • Entlastung der Mitarbeitenden: Standardanfragen (z. B. Status einer Störungsmeldung, Formularwünsche, einfache Auskünfte) können automatisiert beantwortet werden. Komplexere Fälle landen strukturiert aufbereitet bei den zuständigen Personen.
  • Kanalbündelung: Statt Telefon, E-Mail, Webformular, Portal, Voicemail und Google-Rezensionen jeweils separat zu bearbeiten, sollen alle Vorgänge in einem System zusammenlaufen.
  • Erwartungsmanagement: Digitale Avatare und Portale können rund um die Uhr Anfragen annehmen und erste Rückmeldungen geben – ein Punkt, der insbesondere bei Störungen relevant ist.

Offen bleiben – wie bei allen KI-basierten Kommunikationslösungen – Fragen zu:

  • Integration in ERP-, Ticketsysteme und bestehende Mieterportale,
  • Datenschutz, insbesondere bei Sprachaufzeichnungen und der Auswertung von Bewertungen,
  • Qualität und Akzeptanz der KI-Antworten bei Mieter:innen und internen Teams.

Was jetzt zu tun ist

  • Eigene Kommunikationsströme analysieren:
    Welche Kanäle sind heute besonders überlastet (Telefon, E-Mail, Google-Rezensionen, Portale)? Wo entstehen Wartezeiten oder Medienbrüche?
  • Einstiegskanal wählen:
    Beispielsweise KI-Voicemail für die Service-Hotline oder ein Chatbot auf der Website, um erste Erfahrungen mit KI-gestützter Kommunikation zu sammeln.
  • Schnittstellen klären:
    Wie werden Vorgänge aus Oracom in bestehende Systeme (z. B. Tickets, ERP, Handwerkersteuerung) überführt? Wer behält die Hoheit über Daten und KI-Konfiguration?
  • Pilotprojekt evaluieren:
    Kennzahlen wie Erreichbarkeit, Bearbeitungszeiten, Weiterleitungsquote an Mitarbeitende und Rückmeldungen der Mieter:innen systematisch auswerten.

So lässt sich einschätzen, ob eine Plattform wie Oracom Intelligence° im eigenen Bestand dazu beitragen kann, Kommunikationsaufkommen beherrschbarer zu machen – insbesondere dann, wenn die „Heizung kalt und die Telefone heiß“ sind.


Das Wichtigste auf einen Blick

  • Oracom Intelligence° ist eine KI-gestützte Kommunikationsplattform, die sich gezielt an Immobilien- und Wohnungsunternehmen richtet.
  • Anliegen von Mieter:innen sollen kanalübergreifend bearbeitet werden – von Telefon, E-Mail und Webformularen über Bewohnerportale, Voicemail und Google-Rezensionen bis hin zu Displays im Treppenhaus.
  • Im Pitch beschreibt Oracom vollgelaufene Telefone, überquellende Postfächer und „vollgesprochene Mailboxen“ als typischen Alltag; genau hier sollen KI-Avatare und Bots entlasten.
  • Ziel ist, einen Großteil der Standardanliegen automatisch zu beantworten oder strukturiert vorzubereiten, damit Mitarbeitende sich auf komplexe Fälle konzentrieren können. Auf einer Messefolie wird eine Bearbeitungsquote von „> 80 % abgearbeitet“ ausgewiesen.

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Autor: Redaktion Wohnungswirtschaft Heute – HEIKOM-Sonderausgabe Startups 2025
Foto: DEUMESS – Frank Schütze / Fotografie Kranert

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KI-Regelung für Bestandsheizungen – Wie Sensaru Heizungsanlagen in drei Schritten digitalisiert und optimiert

KI-Regelung für Bestandsheizungen
Petra Mangler-Dopf, Senior Sales Manager. Foto: DEUMESS – Frank Schütze / Fotografie Kranert

Herausforderungen: Viele Heizungen, wenig Daten

In ihrem Pitch beschreibt Petra Mangler-Dopf eine vertraute Ausgangslage: Über 90 % der Heizungsanlagen seien nicht effizient eingestellt, es würden „Milliarden Euro und Tonnen CO₂“ unnötig verbraucht, und das in jeder Heizperiode aufs Neue.

Typische Probleme:

  • Fehlende kontinuierliche Messdaten zur tatsächlichen Anlagenperformance
  • keine systematische Analyse der Heizkurve,
  • kaum automatisierte Optimierung trotz vorhandener Regelungstechnik.

Gerade in größeren Beständen mit heterogener Technik fehlt damit die Grundlage, um Heizungen im Betrieb gezielt und dauerhaft effizienter zu fahren.


Der Ansatz / Die angebotene Lösung

Sensaru setzt auf eine klar strukturierte Drei-Schritte-Logik, die im Pitch und in der Präsentation durchgängig ist:

1. Schnelle Nachrüstung im Heizungskeller

  • Das System wird in rund einer Stunde montiert und startet direkt mit der Datenerfassung.
  • Montage und Sensorik sind nicht invasiv, die Heizungsanlage bleibt in ihrer Gewährleistung unberührt.
  • Ziel ist, dass auch Hausmeister:innen gängige Anlagen selbst ausstatten können.

2. Dichte Datenerfassung per Funk-Sensoren

Die Sensaru-Sensoren erfassen u. a.:

  • Umgebungstemperatur
  • Vor- und Rücklauftemperaturen
  • Druck im Wasserkreislauf
  • Durchfluss
  • Zählerimpulse
  • Störmeldungen

Sie sind funk- und batteriebetrieben, benötigen keine zusätzliche Verkabelung und messen im 2-Minuten-Intervall.

3. KI-Regelung und Cloud-Plattform

  • Ein kabelloses Gateway mit eigener Mobilfunkverbindung überträgt die Daten in die Sensaru-Cloud; die integrierte Batterie ist auf rund zehn Jahre ausgelegt.
  • Der Regelalgorithmus ist KI-basiert, modular aufgebaut (u. a. solare Einträge, Nachtabsenkung, Heizkurvenoptimierung) und wird seit 2021 gemeinsam mit dem Institut für Regelungstechnik (ISR) am KIT entwickelt.
  • Die Cloud bietet Monitoring, Optimierung, Energiereports „auf Knopfdruck“ und Alarmmeldungen bei Störungen oder Ausfällen.

Die Heizkurve wird dabei automatisch so reguliert, dass Energieverbräuche laut Anbieter um 10–30 % sinken können.

Eine Referenzfolie zeigt eine Reihe von Kunden – von LEG EnergieService über Wohnungsgenossenschaften und Stadtwerke bis zu kommunalen Verwaltungen.


Einordnung für die Wohnungswirtschaft

Für Wohnungsunternehmen und Bestandshalter ist Sensaru vor allem als schnell nachrüstbare Effizienzlösung im Heizungskeller interessant:

  • Niedrige Einstiegshürde: Keine Eingriffe in die Hydraulik, keine Verkabelung, autarkes Gateway – das erleichtert Pilotprojekte in bestehenden Anlagen.
  • Kontinuierliche Optimierung statt Einmalmaßnahme: Der Fokus liegt auf laufender Anpassung der Heizkurve durch einen lernenden Algorithmus, nicht auf einem einmaligen Abgleich.
  • Transparenz für Betrieb und Störung: Dichte Messdaten, Dashboards und Alarmfunktionen schaffen eine deutlich bessere Sicht auf Anlagenzustände und ermöglichen frühere Reaktionen.

Zu klären sind in der Praxis vor allem:

  • Wie Sensaru in bestehende GLT- und Monitoringlandschaften eingebunden wird,
  • welche Schnittstellen es zu ERP-, Abrechnungs- oder Energiereporting-Systemen gibt,
  • wie Verantwortlichkeiten bei automatischen Regelentscheidungen verteilt werden.

Was jetzt zu tun ist

  • Pilotobjekte identifizieren:
    Heizungsanlagen auswählen, die durch hohen Verbrauch, Störungen oder Beschwerden auffallen und sich für einen ersten Einsatz eignen.
  • Datenbasis aufbauen:
    Sensoren und Gateway installieren, über mindestens eine Heizperiode Daten sammeln und Optimierung aktivieren.
  • Effekte messen:
    Vorher-/Nachher-Vergleiche bei Energieverbrauch, Vorlauftemperaturen, Störungsaufkommen und Eingriffen der Haustechnik durchführen.
  • Integration planen:
    Prüfen, wie Monitoring- und Alarmfunktionen in bestehende Serviceprozesse (Hausmeister, Dienstleister, Leitstellen) eingebunden werden können.

So lässt sich beurteilen, welchen Beitrag eine KI-basierte Heizkurvenoptimierung wie Sensaru im eigenen Bestand tatsächlich zu Effizienz und Betriebssicherheit leisten kann.


Das Wichtigste auf einen Blick

  • Laut Sensaru sind über 90 % der Heizungsanlagen nicht effizient eingestellt – mit entsprechend hohen Kosten und Emissionen.
  • Das System wird in etwa einer Stunde montiert, ist nicht invasiv und kann von Hausmeistern bei gängigen Heizungsanlagen installiert werden.
  • Funk- und batteriebetriebene Sensoren erfassen u. a. Vor- und Rücklauftemperaturen, Druck, Durchfluss, Zählerimpulse und Störmeldungen im 2-Minuten-Takt.
  • Ein KI-basierter Regelalgorithmus in der Cloud passt die Heizkurve automatisch an und soll Energieverbräuche um 10–30 % senken.
  • Gateway (inkl. Mobilfunkanbindung und Batterie für rund zehn Jahre) und Cloud sind als autarkes Komplettsystem ausgelegt; genutzt wird Sensaru bereits von verschiedenen Wohnungsunternehmen, Stadtwerken und Kommunen.

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Autor: Redaktion Wohnungswirtschaft Heute – HEIKOM-Sonderausgabe Startups 2025
Foto: DEUMESS – Frank Schütze / Fotografie Kranert

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Ein System für Strom, Wärme und Laden – Wie Triowatt Heizkosten-, PV- und Ladeabrechnung zusammenbringen will

Ein System für Strom, Wärme und Laden
Franz Christange Foto: DEUMESS – Frank Schütze / Fotografie Kranert

Herausforderungen: Mieterstrom und E-Mobilität im Alltag

Franz Christange beschreibt im Pitch typische Kundensätze:

  • „Sie machen doch meine Heizkostenabrechnung, dann könnten Sie doch auch gleich den Strom vom Dach mit abrechnen?“
  • „Meine Mieter wollen immer öfter E-Autos, können Sie dann nicht auch gleich die Ladestationen abrechnen?“

Im Hintergrund stehen mehrere Entwicklungen:

  • PV-Anlagen auf Mehrfamilienhäusern, bei denen Mieterstrommodelle gefragt sind.
  • Zunehmende Elektromobilität im Mehrfamilienhaus
  • Erwartung vieler Eigentümer, alles „aus einer Hand“ zu bekommen, auch mit Blick auf Wettbewerber, die solche Modelle bereits anbieten.

Für Wohnungsunternehmen und Messdienste bedeutet das: neue Abrechnungsaufgaben, zusätzliche regulatorische Anforderungen und mehr Komplexität in der Systemlandschaft.


Ansatz: Ein Portal für alle Energieströme

Die Kernelemente:

  • Gemeinsame Softwarebasis: Heizkosten, Strom aus der PV-Anlage und Ladestrom sollen über eine Plattform abgebildet und abgerechnet werden, statt verschiedener Einzellösungen.
  • Mieterstrom & Laden als Einstieg: Christange nennt explizit Mieterstrom („Strom vom Dach“) und Elektromobilität als erste konkrete Anwendungsfelder, weitere Technologien sollen folgen.
  • Anbindung an bestehende Prozesse: Triowatt richtet sich erkennbar an Akteure, die heute schon Heizkosten abrechnen, und möchte ihnen ermöglichen, zusätzliche Energiethemen auf derselben Abrechnungslogik aufzusetzen.

Konkrete Details zu Zählerkonzepten, Tarifierung oder regulatorischer Abbildung (EEG/EnWG/Ladesäulenrecht) bleiben in der Kurzpräsentation offen – im Vordergrund steht die Konzeptbotschaft.


Einordnung für die Wohnungswirtschaft

Für Wohnungsunternehmen ist Triowatt vor allem interessant als Brückentechnologie:

  • Vom Medium zur Lösung denken: Statt Wärme, Strom und Ladestrom getrennt zu betrachten, wird ein integrierter Energieservice rund um das Gebäude skizziert.
  • Erweiterung bestehender Partnerschaften: Messdienste oder Dienstleister, die ohnehin die Heizkostenabrechnung betreuen, könnten über eine gemeinsame Plattform in Zukunft auch PV- und Ladeabrechnung übernehmen.

Vor einer konkreten Umsetzung sind allerdings wesentliche Punkte zu klären:

  • Mess- und Zählerkonzepte (Mieterstrom, Ladepunkte, Unterzähler)
  • Regulatorische Rahmenbedingungen und Lieferantenrolle
  • Integration in ERP-, Abrechnungs- und Energiedaten-Systeme des Unternehmens

Warum das wichtig ist

Mit PV-Anlagen auf dem Dach und Ladeinfrastruktur in der Tiefgarage rücken Stromthemen direkt in die Bewirtschaftung von Wohngebäuden. Mieterstrom und E-Mobilität erzeugen neue Erlös- und Servicefelder, aber auch zusätzliche Komplexität.

Eine Lösung, die Heizkosten-, PV- und Ladeabrechnung in einem System zusammenführt, könnte helfen, diese Komplexität beherrschbar zu machen und zugleich neue Geschäftsmodelle zu erschließen. Triowatt positioniert sich mit seinem Ansatz genau an dieser Schnittstelle.


Was jetzt zu tun ist

  • Bestand analysieren: Wo gibt es bereits PV-Anlagen und/oder Ladeinfrastruktur, die bislang getrennt von der Heizkostenabrechnung organisiert sind?
  • Pilotobjekt definieren: Ein Mehrfamilienhaus oder Quartier auswählen, in dem Mieterstrom, Wärmeversorgung und Ladestationen zusammenkommen.
  • Schnittstellen klären: Anforderungen an Zählerstruktur, Abrechnungssysteme, ERP und energiewirtschaftliche Rollen definieren.
  • Partner einbinden: Frühzeitig Messdienst, Energielieferant und IT-Dienstleister an einen Tisch holen, um Verantwortlichkeiten und Datenflüsse zu klären.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Ausgangssituation im Pitch: Kunden von Messdiensten und Hausverwaltungen fragen zunehmend, ob neben der Heizkostenabrechnung auch der Strom vom Dach mit abgerechnet werden kann und ob sich das Gleiche für Ladestationen im Mehrfamilienhaus organisieren lässt.
  • Triowatt greift diese Nachfrage auf und skizziert ein Konzept nach dem Motto: „Ein System – ein Portal – eine Abrechnung – eine Software“ für alle relevanten Energieströme im Gebäude.
  • Kernidee ist eine gemeinsame Plattform (u. a. mit Arasys Energy Software Solutions), über die sich Heizkosten, PV-Mieterstrom und Ladestrom im Mehrfamilienhaus zusammenführen und abrechnen lassen.
  • Zielgruppe sind vor allem Messdienste und Dienstleister der Wohnungswirtschaft, die ihr Angebot um Mieterstrom- und Ladeabrechnung erweitern wollen.

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Autor: Redaktion Wohnungswirtschaft Heute – HEIKOM-Sonderausgabe Startups 2025 Foto: DEUMESS – Frank Schütze / Fotografie Kranert

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