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Digital? Ja. Sicher? Noch lange nicht. – Warum wir jetzt klare Linien für die digitale Zukunft ziehen müssen

Gerd Warda, Foto: krimiwa

Liebe Leserinnen und Leser.

Von der Cybersicherheit über die Abschaltung des 2G-Netzes bis hin zum Glasfaserausbau – Deutschland steht an einem digitalen Scheideweg. Doch wenn aus Potenzialen keine praxistauglichen Lösungen werden, droht der Fortschritt zur Farce zu verkommen.

Deutschland ist digital – zumindest auf den ersten Blick. Wir kommunizieren per Mail, posten in sozialen Netzwerken und steuern unsere Heizung per App. Doch der digitale Alltag im Jahr 2025 zeigt vor allem eines: Wir bewegen uns auf einem fragilen Fundament. Die digitale Transformation ist in vielen Bereichen zu schnell für die Strukturen, zu langsam für den Wettbewerb und vor allem: zu wenig sicher für eine moderne Gesellschaft.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bringt es auf den Punkt: Cybersicherheit muss menschzentriert gestaltet sein – oder sie findet schlicht nicht statt. In seinem aktuellen Whitepaper fordert das BSI, Sicherheitsmaßnahmen endlich so zu denken, dass sie nicht nur technisch brillant, sondern vor allem nutzerfreundlich sind. Denn was nicht verstanden oder genutzt wird, schützt niemanden. Sicherheit muss sich in der Lebensrealität der Menschen verankern – von der Wohnungswirtschaft bis zur Verwaltung. Mehr im Artikel Usable Security: Menschzentrierte Cybersicherheit als zentrales Qualitätsmerkmal

Die 2G-Abschaltung – Modernisierung mit Ansage

Ein weiteres Beispiel, wie digitale Infrastruktur zur Herausforderung wird, zeigt sich am Horizont des Mobilfunks: Die Deutsche Telekom schaltet 2028 das 2G-Netz ab. Was für Smartphone-Nutzer kaum bemerkbar ist, ist für Betreiber von Aufzugsanlagen eine kleine technische Revolution mit großem Handlungsdruck.

Rund 400.000 Aufzüge in Deutschland kommunizieren im Notfall derzeit über das GSM-Netz – und stehen damit vor dem digitalen Aus, wenn nicht rechtzeitig modernisiert wird. Betreiber sind gesetzlich verpflichtet, funktionierende Zwei-Wege-Notrufsysteme sicherzustellen. Wer jetzt nicht plant und handelt, riskiert nicht nur Betriebsausfälle, sondern auch Haftungsrisiken.

Doch die 2G-Abschaltung ist nicht nur eine Pflicht, sondern auch eine Chance zur umfassenden Digitalisierung bestehender Anlagen. Wer in neue Kommunikationssysteme investiert, kann gleichzeitig Fernwartung, Diagnosefunktionen und Energieverbrauchsmonitoring integrieren. Damit wird die Anlage nicht nur sicherer, sondern auch effizienter – und das ist im Gebäudebestand die wahre Währung der Zukunft. Lesen Sie den Beitrag Die Abschaltung des 2G-Netzes: Herausforderung und Chance für Aufzugsbetreiber.

Glasfaser für alle – aber bitte nicht gegen alle

Parallel zur technischen Infrastrukturdebatte um Aufzüge und Notrufsysteme sorgt auch die Digitalstrategie des Bundesministeriums für Digitales und Staatsmodernisierung (BMDS) für Kritik – insbesondere bei der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft. Die Eckpunkte für einen beschleunigten Glasfaserausbau stoßen bei den drei maßgeblichen Branchenverbänden auf einhelligen Widerspruch.

Kai Warnecke von Haus & Grund warnt vor einem „Eingriff zulasten der Eigentumsrechte“. Eine Ausweitung der Duldungspflichten, wie sie derzeit im Raum steht, schafft laut Warnecke keine Klarheit, sondern Konfliktpotenzial – und das in einer Phase, in der Investitionen und Kooperationen gefördert werden müssten, nicht erschwert.

Axel Gedaschko vom GdW kritisiert ebenfalls die geplante Regulierungswut. Statt praktikabler Anreize sieht er eine gefährliche Tendenz zur Überregulierung. „Wir brauchen keine Zwangsmaßnahmen, sondern investitionsfreundliche Rahmenbedingungen“, so sein deutliches Fazit.

Und auch Dirk Salewski vom BFW stellt klar: „Kontraproduktive Eingriffe in Grundrechte und Wettbewerb gefährden die Investitionsbereitschaft unserer Unternehmen.“ Wer Glasfaser erzwingen will, statt Partnerschaften zu fördern, torpediert die Grundlagen des bisherigen Ausbaus. Mehr in dieser Ausgabe.

Deutschland digital – aber nur mit den richtigen Bedingungen

Deutschland ist auf dem Weg in die digitale Zukunft – doch dieser Weg ist noch lange nicht gepflastert. Ob bei Cybersicherheit, beim Mobilfunknetz oder beim Glasfaserausbau: Es braucht eine Strategie, die nicht nur auf Geschwindigkeit, sondern auf Qualität, Sicherheit und Kooperation setzt.

Was wir jetzt brauchen, sind klare Leitplanken: Cybersicherheit muss zur Alltagskompetenz werden. Technische Modernisierung darf nicht aufgeschoben werden – gerade im Bestand. Glasfaser muss im Dialog mit Eigentümern und Betreibern entstehen, nicht gegen sie.

Denn eines ist klar: Der digitale Fortschritt kann nur gelingen, wenn alle Beteiligten eingebunden, ernst genommen und unterstützt werden. Nur so wird aus der Vision einer smarten Infrastruktur Wirklichkeit – und Deutschland tatsächlich digital.

September 2025 – Wohnungswirtschaft digital. Ausgabe 43 – mit vielen neuen Anregungen.

Klicken Sie mal rein.

Bleiben Sie zuversichtlich, virenfrei und nachhaltig.

Ihr Gerd Warda

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KI und Nachhaltigkeit: Antworten, wenn Effizienz auf Energiehunger trifft

Philip Grawe ist bei Prior1 für Teamkoordination und Beratung zuständig. Foto: Prior1

Von Philip Grawe, Teamkoordination und Beratung bei Prior1

Generative KI bringt spürbare Effizienzgewinne. Gleichzeitig verbraucht eine ChatGPT-Anfrage bis zu zehn Mal mehr Energie als eine Google-Suche. (1) Für Unternehmen entsteht damit ein komplexes Spannungsfeld zwischen Produktivitätsvorteilen und Nachhaltigkeitszielen. Der Rechenzentrumsspezialist Prior1 zeigt, wie mit diesem Dilemma konstruktiv umgegangen werden kann. Als Gemeinwohl-bilanziertes Unternehmen steht der Mittelständler vor der Herausforderung, KI-Potenziale zu nutzen, ohne die eigenen Klimaziele zu konterkarieren.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Eine Studie von Harvard und der Federal Reserve Bank of St. Louis zeigt, dass Nutzer generativer KI in den Stunden, in denen sie KI nutzen, 33 % produktiver sind. (2) Die Zeitersparnis beträgt im Schnitt 5,4 % der Arbeitszeit. Das entspricht etwa 2,2 Stunden bei einer 40-Stunden-Woche. Intensive Nutzer berichten von noch größeren Effekten: 33,5 % der täglichen KI-Anwender sparen vier Stunden oder mehr pro Woche ein. (3) McKinsey schätzte bereits 2024 das globale jährliche Produktivitätspotenzial durch GenKI auf 2,4 bis 4,1 Billionen Euro. (4) Besonders in wissensintensiven Branchen wie IT und Datenanalyse sind größere Produktivitätsgewinne messbar.

Doch diese Effizienz hat ihren Preis: Während eine Google-Suche etwa 0,3 Wattstunden benötigt, schlägt eine Chatbot-Anfrage, je nach Komplexität der Anfrage, mit bis zu 2,9 Wattstunden zu Buche. (5) Anders ausgedrückt: Eine Google-Suche verursacht etwa 1,5 Gramm CO₂, eine ChatGPT-Anfrage je nach Infrastruktur zwischen 2,5 und 5 Gramm CO₂. Bei ungünstigem Strommix kann der Wert sogar auf 80 Gramm pro Anfrage steigen. (6) Auf Milliarden täglicher Prompts gerechnet, ergibt sich ein relevanter Klimafußabdruck.

Weniger Klicks, mehr Wirkung: Wie Effizienz die Bilanz verbessert

Tatsächlich gibt es Argumente, die Hoffnung machen. Eine vergleichende Studie von Xu et al. (2023) untersuchte drei typische Wissensaufgaben – von der Faktenfrage bis zur komplexen Analyse – und zeigte: Mit ChatGPT lassen sie sich im Schnitt 40 % schneller erledigen als mit einer klassischen Websuche (7).

Die Details sprechen für sich:

  • Faktenfrage: 1,8 Min (ChatGPT) vs. 3,4 Min (Google)
  • Komplexe Aufgabe: 7,1 Min vs. 11,8 Min
  • Gesamtdauer: 11,4 Min vs. 18,8 Min

Hinzu kommt: ChatGPT-User formulieren deutlich präzisere Prompts als Google-Suchende. Sie verwenden im Schnitt 37 statt 12 Zeichen für eine Suche. Das führt zu gezielteren Ergebnissen, weniger Klickpfaden, weniger Seitenaufrufen. Und damit: geringerer Rechenlast auf Nutzerseite. Weniger Umwege sparen nicht nur Zeit, sondern auch Energie.

Auch bei Prior1 zeigt sich dies im Alltag: Pro- und Contra-Analysen für Nachhaltigkeitsentscheidungen oder thematische Dossiers für Kundentermine werden mit ChatGPT in Minuten erstellt – früher dauerten solche Aufgaben oft Stunden. Die direkte Nutzbarkeit der Antworten senkt die kognitive Belastung und ermöglicht schnellere Entscheidungen, etwa bei der Bewertung neuer Technologien im Rechenzentrumsbetrieb.

So wird KI zum echten Effizienzhebel, bei gleichbleibend hohem Qualitätsanspruch. Zugleich ist ein kritischer Blick erforderlich: Untersuchungen weisen darauf hin, dass KI-generierte Inhalte zwar schneller verfügbar, aber mitunter oberflächlicher sind. Prior1 nutzt die gewonnene Zeit daher gezielt für die inhaltliche Prüfung und Qualitätssicherung, denn Effizienz darf nicht auf Kosten der Substanz gehen.

Lebenszyklusbasierte CO₂-Bilanz generativer KI: Einflussfaktoren und Einsparpotenziale (8)

Die CO₂-Bilanz generativer KI ergibt sich nicht allein aus dem Stromverbrauch pro Anfrage, sondern vor allem aus den Emissionen über den gesamten Lebenszyklus der eingesetzten Rechenzentrumsinfrastruktur. Studien zeigen, dass ein großer Anteil der sogenannten Scope-3-Emissionen durch die Herstellung und den Betrieb der IT-Hardware verursacht wird. So entfallen etwa 50 bis 85 % der embodied carbon-Emissionen in Rechenzentren auf die IT-Hardware selbst, also Server, Speicher und Netzwerkkomponenten. Weitere relevante Anteile entfallen auf Kühlsysteme und andere Gebäudetechnik, die für den Betrieb der Rechenzentren notwendig sind.

Eine Verlängerung der Lebensdauer von Servern hat dabei einen erheblichen Effekt auf die Gesamtemissionen: Wird die durchschnittliche Nutzungsdauer von vier auf acht Jahre verdoppelt, können die jährlichen CO₂-Emissionen durch die Herstellung neuer Hardware deutlich reduziert werden. Konkrete Berechnungen zeigen, dass bei einem mittelgroßen Rechenzentrum mit mehreren hundert Servern dadurch Einsparungen von mehreren Dutzend Tonnen CO₂ pro Jahr möglich sind.

Zusätzlich bietet der Einsatz von Low-Carbon-Hardware, etwa energieeffizienterer Komponenten oder wiederaufbereiteter Geräte, weitere signifikante Einsparpotenziale. Solche Maßnahmen können die embodied carbon-Emissionen um bis zu 40 % verringern. Zusammen mit einer längeren Lebensdauer und effizienteren Kühlsystemen trägt dies maßgeblich dazu bei, den ökologischen Fußabdruck von KI-Infrastrukturen nachhaltig zu senken.

Hardware-Revolution: 99,8 % weniger Energie möglich

Der Energiebedarf eines KI-Modells hängt zudem maßgeblich von der eingesetzten Hardware, der Modellarchitektur und der Trainingsstrategie ab. Die technische Entwicklung macht dabei rasante Fortschritte: Spezialisierte KI-Chips wie die NVIDIA H100-GPU bieten bis zu 30 % höhere Energieeffizienz und bis zu doppelte Rechenleistung gegenüber ihren Vorgängern.

Noch deutlicher sind die Einsparungen durch neue Chiplet-Architekturen: Das chinesische Cambricon-LLM-Design reduziert laut Hersteller den Energiebedarf pro Token um bis zu 99,8 % im Vergleich zu klassischen GPU-Setups für GPT-3. Auch auf Software-Ebene gibt es große Fortschritte: Der Algorithmus FlashAttention 3 steigert die GPU-Auslastung von etwa 35 % auf 75 %. Mixture-of-Experts-Architekturen aktivieren pro Anfrage nur rund 20 % der Modellparameter und sparen so bis zu 60 % Energie – ohne Qualitätsverlust. (9)

Der Strommix entscheidet über die Klimabilanz

Auch die effizienteste Hardware nützt wenig, wenn sie mit Kohlestrom betrieben wird. Entscheidender als die reine Energieeffizienz ist daher der Strommix: Bei 100 % erneuerbarer Energie sinken die Emissionen einer GPT-4-Anfrage auf etwa 1,2 Gramm CO₂. Bei kohledominierten Stromnetzen steigen sie auf bis zu 80 Gramm (10).

Die Unterschiede zwischen den Ländern sind dramatisch: Frankreichs Strommix verursacht nur 44 Gramm CO₂ pro Kilowattstunde, Deutschland liegt bei durchschnittlich 400 Gramm (11). Zu berücksichtigen ist jedoch, dass Frankreichs niedrige CO₂-Emissionen maßgeblich auf den hohen Anteil der Kernenergie im Strommix zurückzuführen sind.

Prior1: Governance statt Verbote

Als gemeinwohlorientiertes Unternehmen hat Prior1 ein strukturiertes und wertebasiertes Governance-Modell für den KI-Einsatz etabliert. Dabei verfolgt das Unternehmen einen proaktiven, chancenorientierten Ansatz: Generative KI soll nicht verboten oder ausgebremst, sondern verantwortungsvoll gestaltet werden. Die KI-Richtlinie des Unternehmens regelt den internen Einsatz generativer Systeme wie ChatGPT und orientiert sich an ethischen Grundwerten wie Transparenz, Fairness, ökologischer Verantwortung und Gemeinwohlorientierung.

Um dies in der Praxis umzusetzen, verfolgt Prior1 ein mehrstufiges Konzept. Vier zentrale Säulen bilden das Rückgrat der KI-Governance:

  • KI-Bootcamps vermitteln allen Mitarbeitenden nicht nur technische Grundlagen, sondern auch kritische Perspektiven auf den KI-Einsatz im Unternehmenskontext.
  • „Hop-On“-Begleitungen helfen Teams dabei, KI in reale Prozesse zu integrieren. Erfahrene Kolleginnen und Kollegen begleiten die ersten Schritte, geben Feedback und machen konkrete Potenziale sichtbar.
  • Ein interner Kompetenzkreis entwickelt die unternehmensweite KI-Nutzung weiter, bewertet neue Anwendungsfälle und sorgt für kontinuierliche Qualitätskontrolle sowie ethische Reflexion.
  • Mitarbeitende werden für mögliche Risiken sensibilisiert und dazu angehalten, KI-generierte Inhalte nicht ungeprüft zu verwenden.

Diese Struktur ist nötig, denn die Risiken unkritischer KI-Nutzung sind real: Drei Viertel der Nutzer übernehmen KI-Vorschläge ohne Prüfung (12). Andere Untersuchungen sprechen von einem „Kompetenzvakuum“: KI ersetzt Denkprozesse, statt sie zu unterstützen. Daher warnen Experten vor einem kollektiven Kompetenzverlust, bei dem Fähigkeiten verloren gehen, sobald sie nicht mehr von Menschen selbst aus- bzw. eingeübt werden (13). Prior1 begegnet dieser Entwicklung mit aktiver Aufklärung und institutionalisierter Reflexion, nicht zuletzt, um die eigene Innovationsfähigkeit langfristig zu sichern.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem „Human-in-the-Loop“-Prinzip: Entscheidungen mit ethischer Tragweite bleiben grundsätzlich in menschlicher Verantwortung. Prior1 versteht KI nicht als Ersatz, sondern als Verstärker menschlicher Kompetenz. Die aktive Gestaltung dieses Spannungsfelds zwischen Innovation und Verantwortung macht das Unternehmen zu einem glaubwürdigen Vorreiter für nachhaltige KI-Nutzung im Mittelstand, weit über gesetzliche Mindestanforderungen hinaus.

Rechenzentrum mit Klimaschutz-DNA

Prior1s eigene Infrastruktur zeigt, wie sich Rechenzentren nachhaltiger betreiben lassen. Das Unternehmen nutzt 100 % zertifizierten Grünstrom durch direkte Abnahmeverträge mit regenerativen Erzeugern.

Für Wartung und Service der Kundenrechenzentren bietet das Unternehmen mit Prior1-360 ein KI-unterstütztes System, das den Stromverbrauch analysiert sowie CO₂-Emissionen und thermische Lasten in Echtzeit misst. KI-gestützte Mustererkennung identifiziert Anomalien und glättet Lastspitzen – ein direkter Beitrag zur Effizienzsteigerung im Rechenzentrumsbetrieb.

EU AI Act gibt Rückenwind

Ab August 2026 sind für Hochrisiko-KI-Anwendungen technische Dokumentationen über Energieverbrauch und CO₂-Emissionen erforderlich. Vollständige Compliance-Prozesse greifen ab August 2027.

Zwar gelten für kleine und mittlere Unternehmen vereinfachte Verfahren – etwa durch sogenannte Regulatory Sandboxes oder schlankere Formulare. Doch auch sie müssen bei bestimmten Anwendungen Transparenzberichte und Lifecycle-Daten vorlegen. Damit wird Nachhaltigkeit nicht nur ethisch, sondern regulatorisch relevant. Für Unternehmen wie Prior1, die schon heute auf Monitoring, Grünstrom und Governance setzen, bietet der AI Act Rückenwind: Pioniere werden gesetzlich bestätigt.(14)

Realitätscheck: Kein Patentrezept in Sicht

Der Energiebedarf von KI-Modellen hängt stark von der eingesetzten Hardware, der Architektur des Modells und der Trainingsstrategie ab. Fortschritte in der Hardwareentwicklung, wie spezialisierte KI-Chips, und algorithmische Verbesserungen tragen dazu bei, die Energieeffizienz kontinuierlich zu steigern. So können moderne KI-Chips im Vergleich zu älteren Generationen deutlich weniger Strom verbrauchen und gleichzeitig mehr Leistung bieten.

Trotz dieser Effizienzgewinne bleibt der Energieverbrauch von KI-Anwendungen im Vergleich zu klassischen IT-Anwendungen und Suchmaschinen deutlich höher. Schätzungen zufolge kann der Energiebedarf pro Token durch algorithmische Verbesserungen in den kommenden Jahren um 30 bis 50 Prozent sinken. Dennoch verursachen KI-Systeme weiterhin ein Vielfaches an CO₂-Emissionen im Vergleich zu traditionellen Suchanfragen, abhängig vom Strommix und der Infrastruktur.

Entscheidend für Unternehmen wird sein, wie sie diese Effizienzgewinne nutzen: Werden KI-Technologien als Ersatz für bestehende Arbeitsweisen eingesetzt, können sie den Mehrverbrauch rechtfertigen und zu Produktivitätssteigerungen führen. Werden sie jedoch zusätzlich zu bisherigen Prozessen verwendet, steigt der Gesamtenergieverbrauch weiter an.

Fazit: Technik mit Haltung

Generative KI stellt Unternehmen vor ein komplexes Optimierungsproblem: Die Produktivitätsgewinne sind messbar und real, der Energiemehrverbrauch aber ebenso. Es gibt keine einfachen Antworten, aber durchdachte Ansätze für den Umgang mit diesem Spannungsfeld.

Prior1 zeigt als GWÖ-zertifiziertes Unternehmen einen möglichen Weg: durch technische Optimierung, verantwortungsvolle Governance und konsequenten Einsatz erneuerbarer Energien. Das Prinzip lautet: Technik mit Haltung, Effizienz mit Verantwortung.

Quellen:

1 https://energynewsmagazine.at/2025/06/06/gen-ki-energiehunger-mit-folgen/
2 https://www.nber.org/papers/w31161
3 https://www.stlouisfed.org/on-the-economy/2025/feb/impact-generative-ai-work-productivity
4 https://ki-marketing.com/mckinsey-studie-milliarden-potenzial-von-generative-ai
5 https://de.euronews.com/my-europe/2025/03/17/chatgpt-deepseek-co-wie-viel-energie-verbrauchen-ki-gestutzte-chatbots
6 https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/wirtschaft/strom-verbrauch-ki-effizienz-umwelt-klima-100.html
7 https://arxiv.org/pdf/2307.01135
8 https://www.techcarbonstandard.org/technology-categories/lifecycle/example/server
| https://nordiccomputer.com/resources/blog/carbon-emissions-generated-by-server-production-and-how-to-reduce-them/
| https://www.3ds.com/sustainability/decarbonization/decarbonizing-industry-operations/data-center-innovation
| https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/40307558/
| https://scope3magazine.com/scope-1-2-and-3/data-centres-must-balance-ai-growth-and-sustainability
9 https://www.nvidia.com/en-us/data-center/h100/  
| https://arxiv.org/abs/2409.15654
| https://arxiv.org/pdf/2405.02863.pdf
| https://arxiv.org/pdf/2305.14618.pdf

10 arXiv:2307.03214
11 https://www.iea.org/reports/co2-emissions-in-2023
12 https://www.handelsblatt.com/technik/ki/kuenstliche-intelligenz-laut-einer-umfrage-ueberprueft-nur-jeder-vierte-ki-ergebnisse/100125485.html
13 https://hochschulforumdigitalisierung.de/publikationen/diskussionspapier-25-deskilling-durch-kuenstliche-intelligenz/
14 https://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/TXT/?uri=CELEX%3A32024R1689

Die Prior1 GmbH ist der Experte bei allen Fragen rund um ein betriebssicheres und effizientes Rechenzentrum, unabhängig von Branchen oder Unternehmensgröße. Das 80 MitarbeiterInnen starke, inhabergeführte Unternehmen mit Hauptsitz in Sankt Augustin sowie weiteren Niederlassungen in Berlin, Karlsruhe, München und Weitefeld hat sich nicht nur auf die Planung, den Bau, die Wartung und die Ausstattung von Rechenzentren und Serverräumen spezialisiert.

Vielmehr ist es auch die erste Wahl, wenn es um Betriebsoptimierungen und Strategien bezüglich Outsourcing und Colocation geht. Netzwerkplanungen und -verkabelung, Zertifizierungen wie Blauer Engel oder verschiedene Workshops zu Energieeffizienzanalysen oder umfassender RZ-Check gehören ebenso in das Aufgabengebiet. Parallel dazu leistet das eigene Montage- und Serviceteam seinen Beitrag zum ausfallsicheren Betrieb der IT-Infrastruktur. Dank der jahrzehntelangen Erfahrung werden so passgenaue Lösungen für den physikalischen IT-Schutz ermittelt.

Die Errichtung des Rechenzentrums als schlüsselfertige Umsetzung erfolgt als Generalunternehmer oder Bauherrenvertreter unter anderem für Raum-in-Raum-Systeme, Container, IT-Safe, Klimatisierung und Brandschutz. Konform der Unternehmensmission „Prior1 strebt nach unternehmerischer Freiheit durch nachhaltiges und menschliches Wirtschaften!“ nimmt neben höchster Qualität in Umsetzung und Service auch der verantwortungsvolle Umgang mit der Umwelt einen hohen Stellenwert ein.

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Messe Heikom – Mit fast 60 Aussteller ausgebucht – Gebäudedaten in den Fokus

Messe Heikom - ausgebucht - Gebäudedaten in den Fokus
Volle Stände und fachlicher Austausch, wie hier bei der letzten Heikom. Zur Heikom 2025 in Erfurt erwarten die fast 60 Aussteller über 1.000 Besucher. Dies nicht ohne Grund wie Deumess-Vorstand Hartmut Michels sagt: „Die Heikom entwickelt sich exakt so, wie wir es uns erhofft haben: als ein zentraler Event für digitales Energie- und Gebäudemanagement in Deutschland.“ Foto: DEUMESS

Die neue Fachmesse Heikom für digitales Energie- und Gebäudemanagement stößt in der Branche auf viel positive Resonanz. Mit annähernd 60 Ausstellern ist die Fläche der Messe, die am 22. und 23. Oktober 2025 in Halle 1 der Messe Erfurt stattfindet, komplett ausgebucht. Veranstalter ist der Deumess e.V., das Netzwerk mittelständischer Unternehmen der Energie- und Immobilienbranche.

Die Messe richtet sich an Entscheider und leitende technische Mitarbeiter von Wohnungsunternehmen und -verwaltungen, Facility-Management, großen Architektur- und Planungsbüros und natürlich Sub- und Smart-Metering-Anbietern. Der Event bringt etablierte Anbieter und Startups rund um die Nutzung von Gebäude- und Energiedaten zusammen und bietet ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Fachvorträgen, Diskussionen, virtuellen Technologien und einer Abendveranstaltung. Die Veranstalter erwarten über 1.000 Gäste auf der Heikom.

Unterstützt wird die Messe von zwei starken Premium-Sponsoren: Qundis und Engelmann Sensor. Beide Unternehmen zählen zu den technologischen Größen für Messtechnik und Digitalisierung im Immobilienbereich in Deutschland.

Digitale Innovationen stehen im Zentrum

Passend zum Leitthema Digitalisierung ist der politische Impulsvortrag: Steffen Schütz, Thüringer Minister für Digitales und Infrastruktur, spricht am ersten Messetag zur Rolle von Daten und Digitalisierung im Gebäudebereich.

Smart Cave zeigt auf der Heikom, wie sich Gebäude und Gebäudetechnik digital veranschaulichen und präsentieren lassen. Foto: Smart Cave Solutions KG

Wie das in der Praxis aussehen kann, präsentiert das Startup Smart Cave am Stand des Fraunhofer Instituts Fokus: Das sogenannte Heikom-Haus ist ein virtuell begehbares Mehrfamilienhaus, das moderne Messtechnik und die Integration eines zukunftsfähigen Energiesystems zeigt. Die immersive Virtual-Reality-Installation erlaubt einen praxisnahen Einblick in die Gebäudetechnik der Zukunft – ganz ohne VR-Brille.

Darüber hinaus präsentieren die Aussteller Entwicklungen rund um Sensorik, Erfassung und Messgeräte, Abrechnung und Transparenz von Energieverbrauch und -flüssen, die Digitalisierung von Anlagen zur Wärme- und Warmwassererzeugung, die Einbindung von Mieterstromkonzepten sowie Rauchwarnmelder.

Breites Bühnenprogramm und Startup-Area

Das begleitende Bühnenprogramm der Messe gliedert sich in fünf thematische Schwerpunkte mit insgesamt 20 Vorträgen und mehreren Diskussionspanels. Im Fokus stehen dabei Mieterstrom, innovative Softwarelösungen, die intelligente Datenerfassung und Aufbereitung, intelligente Technologien für Steuerung und Auftragsabwicklung sowie die Proptech-Pitches am Ende des ersten Messetages.

Dort setzen Startups einen weiteren Innovationsfokus auf der Heikom: Mit dabei sind Termios, Othermo, Metr, Oracom, Sensaru, Thop Energie Innovationen, Messmonteure, Hosenso und Triowatt. Ihre Lösungen aus dem Proptech-Bereich drehen sich unter anderem um die thermisch-hydraulische Optimierung, die digitale Steuerung von Heizungsanlagen sowie um intelligente Sektorenkopplung.

Deumess-Vorstand Hartmut Michels: „Die Heikom entwickelt sich exakt so, wie wir es uns erhofft haben: als ein zentraler Event für digitales Energie- und Gebäudemanagement in Deutschland.“ Bildrechte: DEUMESS

„Die Heikom entwickelt sich exakt so, wie wir es uns erhofft haben: als ein zentraler Event für digitales Energie- und Gebäudemanagement in Deutschland. Das breite Interesse zeigt, wie sehr der Bedarf an Austausch, Innovation und Vernetzung in diesem Bereich gewachsen ist“, sagt Hartmut Michels, Vorstandsmitglied bei Deumess. „Wir bringen hier Akteure zusammen, die bisher oft getrennt gedacht haben: Sensorik, Datenlieferanten und Softwareunternehmen, Wärme- und Stromversorgung und Mobilität. Genau diese Integration ist der Schlüssel für moderne, energieeffiziente und lebenswerte Immobilien.“

Weitere Informationen sowie Tickets zur Heikom Fachmesse für digitales Energie- und Gebäudemanagement

Über DEUMESS e.V.


Der DEUMESS e.V. ist Interessenvertretung und Netzwerk für rund 220 zumeist eigentümergeführte mittelständische und regionale Unternehmen der Energie- und Immobilienbranche. Gemeinsam gestalten sie durch das Erheben und Nutzbarmachen von Verbrauchsdaten für Wärme, Strom und Wasser die Energiewende in mehr als 4,7 Millionen Wohnungen aktiv mit. Sie installieren dazu Sensorik-Infrastruktur und ermöglichen dadurch Verbrauchstransparenz, die Steuerung von Gebäudetechnik und Energieströmen und die beschleunigte Digitalisierung der Immobilien in ihrer Region. DEUMESS ist der mitgliederstärkste Verein für die digitale Erfassung und Verarbeitung energetischer Daten in Deutschland. Jede fünfte Wohnung in Deutschland erhält Energiedienstleistungen eines Mitgliedes von DEUMESS. Gemeinsam leisten die Mitglieder einen wichtigen Beitrag, Deutschland bis 2045 weitestgehend klimaneutral zu machen.

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Interoperabilität sichert dauerhaft flexible Nutzung digitaler Gebäudetechnik

Die digitale Zukunft der Wohnungswirtschaft. Dank Interoperabilität können Gebäudeeigentümer und Immobilienverwaltungen die Angebote von Technik-Lieferanten und Messdienstleistern den individuellen Anforderungen entsprechend beliebig kombinieren. Grafik entnommen von www.objektus.de

Mit gängiger Technik Daten erfassen, die Kunden aber nur in Verbindung mit einem ganz bestimmten Dienstleister nutzen können: Was die individuelle und flexible Verwendung unzähliger Geräte in der Praxis massiv einschränkt, sicherte als Geschäftsmodell über Jahrzehnte hinweg die Umsätze vielfältiger Branchen.

Das Gelingen der Energiewende erfordert jedoch offene Systeme, und mit gesetzlichen Vorgaben zur Interoperabilität soll Abhängigkeiten sukzessive ein Ende gesetzt werden. Für den Bereich der Heizkostenabrechnung schon Realität, eröffnet sich für die Immobilienwirtschaft damit über alle Ebenen hinweg die Perspektive maximaler Effizienz und Flexibilität im digitalen Gebäudemanagement.

Interoperabilität bedeutet, dass Geräte unterschiedlicher Hersteller über offene Schnittstellen, standardisierte Datenformate und sichere Übertragungswege unabhängig von bestimmten Anbietern miteinander kommunizieren können müssen. Im Ergebnis entstehen vernetzte Messsysteme, deren Datenfluss nicht länger durch vertragliche Bindungen behindert wird.

Der politisch forcierte Paradigmenwechsel von geschlossenen Systemen einzelner Anbieter hin zu offenen und flexiblen Infrastrukturen soll auf der einen Seite mehr Wettbewerb ermöglichen und Innovationen fördern. Auf der anderen Seite haben Gebäudeeigentümer und Immobilienverwaltungen künftig die freie Wahl, welche Messdienstleister und Softwarelösungen die Weiterentwicklung ihrer digitalen Gebäudetechnik begleiten sollen.

Heizkostenverteiler mit Wahlfreiheit

Mit der Novellierung der Heizkostenverordnung (HKVO) hat Deutschland Ende 2021 die Vorgaben der EU-Energieeffizienzrichtlinie (EED) in nationales Recht umgesetzt und gleichzeitig der Digitalisierung höchste Priorität eingeräumt: Bis Ende 2026 müssen alle nicht fernablesbaren Heizkostenverteiler gegen funkfähige Geräte ausgetauscht sein. Sobald vorhanden, müssen Wohnungsnutzerinnen und Wohnungsnutzer regelmäßig transparent, digital und nachvollziehbar über den Verbrauch informiert werden. Und bereits seit 2022 dürfen nur noch Messgeräte installiert werden, die mit interoperablen Schnittstellen ausgestattet sind.

Auf die Praxis übertragen bedeutet das: Bei einem Wechsel des Messdienstleisters kann der neue Vertragspartner die bereits vorhandenen Geräte nahtlos weiter nutzen, wodurch die bislang für einen Austausch fälligen Kosten entfallen und nicht zuletzt auch das Aufkommen an Elektroschrott reduziert wird. Darüber hinaus können Eigentümer und Wohnungsverwaltungen frei entscheiden, ob der Lieferant der Heizkostenverteiler zugleich die Dienstleistung der Heizkostenabrechnung erbringen soll oder eine wirtschaftlich günstigere Alternative bevorzugt wird.

Vorrang für vernetzte Technik

Damit nicht genug: Mit dem Green Deal der EU-Kommission und in Verbindung mit der europäischen Digitalstrategie wird die Verpflichtung zur Interoperabilität aller Voraussicht nach sukzessive auch auf andere Zählerarten wie Strom, Gas oder Kaltwasser ausgeweitet. Zudem rücken Themen wie digitale Gebäudepässe, Energieausweise auf Datenbasis und die automatisierte Verbrauchsoptimierung in den Fokus, was ohne interoperable Technik kaum realisierbar ist.

Auch auf nationaler Ebene sind Anpassungen zu erwarten, etwa die Novellierung der „Verordnung über das Inverkehrbringen und die Bereitstellung von Messgeräten auf dem Markt sowie über ihre Verwendung und Eichung“ (MessEV) oder veränderte Vorgaben für den Datenaustausch zwischen den unterschiedlichen Akteuren der Energiewirtschaft.

Schließlich wird mit dem aktuell auf EU-Ebene diskutierten „Digitalisierungspaket Gebäude“ sowie den in Deutschland angestrebten Anpassungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) oder mit dem Digitalisierungsgesetz für die Energiewende klar, dass Vernetzung und Datenverfügbarkeit zunehmend an Bedeutung gewinnen werden.

Verfügbare Daten vielfältig nutzbar

Interoperabilität spielt bei alledem eine zentrale Rolle, um aktuelle Energiedaten für unterschiedlichste Anwendungsbereiche digital verfügbar und nutzbar zu machen. Zum Beispiel für Verbrauchsmonitoring und Energiemanagement, als Basis zur Berechnung dynamischer Tarife oder zur Optimierung übergreifender Anwendungen (z. B. Verknüpfung von Strom, Wärme und E-Mobilität).

Smart Building: Anwendungsbeispiele im Überblick. Grafik entnommen von www.objektus.de

Auf die Immobilienwirtschaft übertragen, bietet Interoperabilität wirtschaftliche Vorteile und eröffnet für die Zukunft vielfältige Chancen. So können durch die flexible Erweiterung bereits vorhandener Systeme perspektivisch Investitionskosten reduziert werden, und die aufgehobene Verbindung zwischen Messdienstleister und Gerätelieferant macht den Wechsel zu günstigeren Anbietern einfacher.

Außerdem können Daten aus allen verfügbaren Quellen praktisch beliebig eingesetzt werden, etwa für Zwecke der Energieberatung, zur Integration in Plattformlösungen oder als Basis einer intelligenten Gebäudesteuerung unter Einbindung von Smart-Meter-Gateways. Interoperabilität schafft mithin den nötigen Rahmen für die Zukunftsfähigkeit der gesamten Branche.

Thomas Stumpf, Vertriebsleiter bei Objektus GmbH


Als Spezialist für Sicherheit und Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft bietet die Objektus GmbH mit Hauptsitz in Norderstedt bei Hamburg vielfältige Leistungen rund um Heizkosten, Smart Building und Rauchwarnmelder. Das Portfolio reicht von der Installation und Wartung der erforderlichen Technik bis hin zu individuellen Services.

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Alltag in Immobilienverwaltungen: Zwischen Papierablagen und digitaler Transformation

Alltag: Zwischen Papierablagen und digitaler Transformation
Im Bereich Vorganganalyse sind detaillierte Objekt-Vorgänge und ihr Status festgehalten. Quelle: Erste Hausverwaltung GmbH

Von Justus Mentzel.

Viele Immobilienverwaltungen arbeiten noch immer mit Strukturen, die seit Jahrzehnten bestehen: papierbasierte Ablagen, analoge Prozesse und eine Kommunikation, die überwiegend über Telefon und E-Mail läuft. Gleichzeitig steigen die Anforderungen der Eigentümerinnen und Eigentümer, der Gesetzgeber erlässt regelmäßig neue Regulierungen und Themen wie Energieeffizienz oder Nachhaltigkeit setzen die Branche zusätzlich unter Druck. Ebenso schränken Personalengpässe den Handlungsspielraum vieler Immobilienverwaltungen weiter ein.

Das Ergebnis: Limitierte Zeit und Ressourcen mindern die Erreichbarkeit vieler Immobilienverwaltungen und beeinträchtigen die Kundenzufriedenheit.

Digitalisierung ist mehr als Modernisierung

Aufgrund der Vielzahl an Herausforderungen ist die Digitalisierung für Immobilienverwaltungen ein entscheidender Faktor, um zukunftsfähig zu bleiben. Punktuelle Nachbesserungen der Strukturen und Prozesse, die sich in den letzten 30 Jahren kaum verändert haben, sind meist nicht zielführend. Vielmehr müssen alle Abläufe grundlegend betrachtet werden.

Verwalter sollten sich die Frage stellen, ob die Abläufe zeitgemäß, effizient, kundenorientiert und wirklich sinnvoll sind: „Würden die Abläufe heute, mit einem frischen Blick von außen, genauso gestaltet werden?“ Die eigentliche Herausforderung dabei liegt nicht im Neudenken, sondern in der Umsetzung. Denn digitale Transformation bedeutet mehr als die Einführung neuer Software – sie erfordert eine strategische Ausrichtung und eine Kulturveränderung im gesamten Unternehmen.

Die Erste Hausverwaltung GmbH, ein Immobilienverwaltungsunternehmen mit bundesweitem Bestand, setzt konsequent auf digitale Lösungen und eine ganzheitliche Digitalisierungsstrategie, um ihren Kundinnen und Kunden den besten Service und nicht zuletzt ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen modernen Arbeitsplatz zu bieten.

Keine leichte Aufgabe wie Marcel Tamm, CFO der Ersten Hausverwaltung, weiß: „Gerade im Immobilienbereich stößt man schnell auf Hürden, wenn man die Digitalisierung ins Spiel bringt – egal ob in der Hausverwaltung, im Bausektor oder in anderen Bereichen. An vielen Stellen bremsen Regularien aus, die den digitalen Fortschritt erheblich erschweren.“

Trotz der Stolpersteine weiß man hier, dass die Digitalisierung in der Branche längst keine Zukunftsvision mehr ist, sondern Voraussetzung für eine moderne, wettbewerbsfähige Immobilienverwaltung.

Effizienzsteigerung durch digitale Prozesse

Digitale Lösungen entlasten den Arbeitsalltag von Verwalterinnen und Verwaltern deutlich. Durch den Einsatz digitaler Prozesse profitieren Immobilienverwaltungen von effizienteren Strukturen, während Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Mieterinnen und Mieter einen schnelleren und unkomplizierten Zugang zu relevanten Informationen erhalten.

Digitales Dokumentenmanagement ermöglicht die elektronische Erfassung, Speicherung, Verwaltung und Verarbeitung aller Dokumente und ersetzt gleichzeitig analoge Papierablagen. Über ein zentrales Kundenportal können Eigentümerinnen und Eigentümer jederzeit auf wichtige Unterlagen zugreifen.

Und während das digitale Dokumentenmanagement für Ordnung statt Chaos sorgt, verbessern in der Kundenkommunikation KI-gestützte Telefonassistenten und Chatbots die Erreichbarkeit und beantworten häufige Anfragen automatisiert.

Personal im Fokus

Die Erste Hausverwaltung schafft mit dem digitalen Verwaltungskonzept und der zentralen Cloudplattform eine reibungslose Kommunikation zwischen Verwalterinnen und Verwaltern, Eigentümerinnen und Eigentümern, Mieterinnen und Mietern sowie Dienstleistern. Die Kunst besteht letztlich darin, Prozesse sinnvoll zu verknüpfen: Die Eingangspost wird digital erfasst und verschlagwortet, Unterlagen sind sofort auffindbar, Buchungen werden durch Algorithmen vorkodiert und Kundenanfragen automatisch erfasst, verarbeitet und weitergeleitet.

Das Kundenportal bietet zahlreiche Funktionen und Objektdetails. Quelle: Erste Hausverwaltung GmbH

So entsteht ein effizienter, durchgängiger Ablauf, der vor allem auch die Fachkräfte in Immobilienverwaltungen spürbar entlastet: „Am Ende geht es nicht nur um Zeitersparnis, sondern vor allem darum, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Energie auf wertschöpfende Aufgaben richten können. Sie gewinnen Freiraum für den direkten Austausch mit Kundinnen und Kunden, statt Zahlen hin- und herzuschieben oder Ordner im Archiv zu durchsuchen,“ betont Marcel Tamm.

Ein weiterer Pluspunkt: Es wird eine moderne Arbeitsumgebung geschaffen, die die Attraktivität als Arbeitgeber erhöht und die Gewinnung und langfristige Bindung von qualifiziertem Personal ermöglicht.

Der Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit

Doch Software allein reicht nicht: Führungskräfte müssen die Digitalisierung als Priorität verstehen, eigene Wissenslücken schließen und das Thema konsequent ins Team tragen. Mitarbeitende wiederum brauchen regelmäßige Schulungen, um digitale Werkzeuge sicher, sinnvoll und effizient einzusetzen. Nur wenn alle Beteiligten den Wandel aktiv mitgestalten, entsteht ein nachhaltiger Mehrwert.

Denn die Digitalisierung in der Branche ist kein optionales Projekt, sondern notwendig für die Zukunftsfähigkeit von Immobilienverwaltungen. Unternehmen, die sich heute für digitale Prozesse entscheiden, sichern sich nicht nur Effizienz- und Kostenvorteile, sondern stellen sich langfristig erfolgreich auf.

Unser Autor der Serie „Alltag in Immobilienverwaltungen“ ist Justus Mentzel, Geschäftsführer / CEO der Erste Hausverwaltung GmbH.  Die Teile zwei und drei erscheinen in den folgenden Ausgaben von Wohnungswirtschaft digital.

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Wohnungs- und Immobilienwirtschaft warnt vor falschen Weichenstellungen beim Glasfaserausbau

Warnung vor falschen Weichenstellungen beim Glasfaserausbau
Eckpunkte für ein Gesetz zur Änderung des TKG und zur Verbesserung der Telekommunikationsrechtlichen Rahmenbedingungen für den TK-Netzausbau vom Juli 2025

Haus & Grund, GdW und BFW fordern praxisgerechte Anpassungen bei der geplanten TKG-Novelle

Die drei führenden Verbände der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft – Haus & Grund Deutschland, der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen GdW sowie der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen – appellieren an die Bundesregierung, bei der geplanten Änderung des Telekommunikationsgesetzes (TKG) die richtigen Rahmenbedingungen für den Glasfaserausbau zu schaffen.

Kooperationen zwischen Telekommunikationsunternehmen und Wohnungswirtschaft gefährdet

Die Verbände begrüßen den politischen Willen, den Glasfaserausbau zu beschleunigen. Allerdings würden die derzeit vorliegenden Eckpunkte des Bundesministeriums für Digitales und Staatsmodernisierung (BMDS) in ihrer jetzigen Form teilweise das Gegenteil bewirken: Investitionen würden erschwert und Kooperationen zwischen Telekommunikationsunternehmen und Wohnungswirtschaft gefährdet.

Unsicherheit, Rechtsstreitigkeiten und Verzögerungen

Ein besonders kritischer Punkt ist die geplante Ausweitung der sogenannten Duldungspflicht, nach der Gebäudeeigentümer einem Vollausbau zustimmen müssten. Dies würde nach Ansicht der Verbände nicht zu einem beschleunigten Ausbau führen, sondern vielmehr zu Unsicherheit, Rechtsstreitigkeiten und Verzögerungen. Zudem würden marktstarke Telekommunikationsunternehmen zu Lasten mittelständischer Wettbewerber einseitig gestärkt.

Auch die vorgeschlagenen Änderungen zur Mitnutzung bestehender Netze und die Beibehaltung der ausschließlich Gebäudeeigentümer diskriminierenden Konzernklausel stehen nach Ansicht der Verbände einem fairen Wettbewerb sowie europarechtlichen Vorgaben im Weg.

TKG-Novelle grundlegend nachzubessern

Die drei Verbände fordern daher die Bundesregierung auf, bei den Überlegungen für die TKG-Novelle grundlegend nachzubessern und gemeinsam mit der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft praxisgerechte Lösungen zu erarbeiten.

Haus & Grund-Präsident Kai Warnecke:

„Der Glasfaserausbau ist ein zentrales Infrastrukturprojekt, das wir ausdrücklich unterstützen. Aber er darf nicht zulasten von Eigentumsrechten und fairen Wettbewerbsbedingungen erfolgen. Eine Ausweitung der Duldungspflichten würde Rechtsunsicherheit und Konflikte schaffen, statt den Ausbau zu beschleunigen.

Was wir brauchen, sind verlässliche, partnerschaftliche Rahmenbedingungen, die Investitionen fördern und Kooperationen stärken. Nur so können wir gemeinsam die digitale Zukunft erfolgreich gestalten.“

GdW-Präsident Axel Gedaschko:

„Unsere Wohnungsunternehmen sind zentrale Partner beim Glasfaserausbau – sowohl im Neubau als auch in der Nachrüstung von Beständen. Doch statt den Ausbau zu erleichtern, drohen die vorgeschlagenen Regelungen, Investitionen zu hemmen und die erfolgreiche Zusammenarbeit von Wohnungswirtschaft und Netzbetreibern zu unterlaufen. Wir brauchen keine Überregulierung und Zwang, sondern verlässliche und investitionsfreundliche Rahmenbedingungen.“

BFW-Präsident Dirk Salewski:

„Die mittelständischen Immobilien- und Wohnungsunternehmen sind natürlich am schnellen und reibungslosen Glasfaserausbau interessiert. Kontraproduktive Eingriffe in Grundrechte der Eigentümer und in den Wettbewerb lehnen wir jedoch klar ab. Zwangsweise einen bestimmten Anbieter festzulegen, bedroht Investitionsbereitschaft und die partnerschaftliche Kooperation, die den Glasfaserausbau bislang getragen hat.“

Nur, wenn partnerschaftliche Modelle zwischen Telekommunikationswirtschaft und Wohnungs- und Immobilienunternehmen gestärkt werden, kann der Glasfaserausbau in Deutschland schnell, flächendeckend und verbraucherfreundlich umgesetzt werden.

Die gemeinsame Stellungnahme der Verbände

Haus & Grund ist mit über 945.000 Mitgliedern der Vertreter der privaten Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer in Deutschland. Den Zentralverband mit Sitz in Berlin tragen 22 Landesverbände und 840 Ortsvereine. 2024 wurde Haus & Grund für sein Engagement im Zusammenhang mit dem Heizungsgesetz (Gebäudeenergiegesetz) von der DGVM zum „Verband des Jahres“ ernannt. Die privaten Immobilieneigentümer verfügen über 79,4 Prozent aller Wohnungen in Deutschland. Sie bieten 63,5 Prozent der Mietwohnungen und knapp 30 Prozent aller Sozialwohnungen an. Sie stehen zudem für 76 Prozent des Neubaus von Mehrfamilienhäusern.

Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen vertritt als größter deutscher Branchendachverband bundesweit und auf europäischer Ebene rund 3.000 kommunale, genossenschaftliche, kirchliche, privatwirtschaftliche, landes- und bundeseigene Wohnungsunternehmen. Sie bewirtschaften rd. 6 Mio. Wohnungen, in denen über 13 Mio. Menschen wohnen. Der GdW repräsentiert damit Wohnungsunternehmen, die fast 30 Prozent aller Mietwohnungen in Deutschland bewirtschaften.

Dem BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen als Interessenvertreter der mittelständischen Immobilienwirtschaft gehören derzeit rund 1.600 Mitgliedsunternehmen an. Als Spitzenverband wird der BFW von Landesparlamenten und Bundestag bei branchenrelevanten Gesetzgebungsverfahren angehört. Die Mitgliedsunternehmen stehen für 50 Prozent des Wohnungs- und 30 Prozent des Gewerbeneubaus. Sie prägen damit entscheidend die derzeitigen und die zukünftigen Lebens- und Arbeitsbedingungen in Deutschland. Mit einem Wohnungsbestand von 3,1 Millionen Wohnungen verwalten sie einen Anteil von mehr als 14 Prozent des gesamten vermieteten Wohnungsbestandes in der Bundesrepublik. Zudem verwalten die Mitgliedsunternehmen Gewerberäume von ca. 38 Millionen Quadratmetern Nutzfläche.

Quelle: Die Verbände Haus & Grund, GdW, BFW

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ZVEI fordert Stärkung der Glasfaserkabel-Produktion in Deutschland und Europa

ZVEI fordert Stärkung der Glasfaserkabel-Produktion in Europa
Europa hat einen jährlichen Bedarf von etwa 60 Millionen Faser-Kilometern, die Produktion der europäischen Hersteller liegt bei bis zu 70 Millionen. Es bestehen keine zwingenden Abhängigkeiten – auch nicht bei der technologischen Entwicklung. Dies sollte dringend als strategisches Asset begriffen und erhalten werden. Derzeit befinden sich die europäischen Hersteller in einem ungleichen Wettbewerbsumfeld, das dauerhaft die Produktion in Deutschland und Europa in Frage stellt. Es müssen daher die Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass deutsche und europäische Hersteller sich auf einem Level-Playing-Field gegenüber außereuropäischen Wettbewerbern weiterhin behaupten können. Quelle: ZVEI

Die Produktion von Glasfaserkabeln in Deutschland ist in den letzten zehn Jahren um über 43 Prozent zurückgegangen. Um langfristige strategische Abhängigkeiten zu vermeiden, fordert der ZVEI den Erhalt und Ausbau industrieller Kapazitäten für Netzkomponenten in Deutschland und Europa.

Digitale Souveränität braucht auch eine industrielle Basis bei Komponenten

„Deutschland und Europa sind führend in der Glasfaser-Technologie, doch ohne eigene Produktion droht der Verlust von Know-how und Innovationskraft“, warnt Sarah Bäumchen, Geschäftsführerin beim ZVEI. „Eine starke industrielle Basis ist entscheidend für die Resilienz unserer Kommunikationsnetze. Wenn die Fertigung ins Ausland abwandert, geraten wir in gefährliche Abhängigkeiten. Deshalb müssen Produktions- und F&E-Standorte gesichert und ausgebaut werden. Wir dürfen unsere technologische Führerschaft und damit ein Faustpfand nicht aus der Hand geben.“

Deutschland und Europa dürfen nicht ein weiteres Faustpfand verlieren

Mittlerweile wird rund die Hälfte aller Glasfaserkabel in China hergestellt. Europa hält derzeit nur noch einen Anteil von etwa 15 Prozent an der weltweiten Produktion. Angesichts der geopolitischen Entwicklungen und wachsender Sicherheitsanforderungen betont der ZVEI die Dringlichkeit einer widerstandsfähigen und souveränen Kommunikationsinfrastruktur. Glasfaserkabel müssen nicht nur zuverlässig betrieben, sondern auch aus sicheren und nachhaltigen Produktionsprozessen stammen, um die Stabilität von Versorgungsketten zu gewährleisten.

Sarah Bäumchen: „Die EU-Kommission muss die Entwicklung auf dem Markt weiterhin sorgfältig verfolgen und – wenn notwendig – handelspolitische Maßnahmen verhängen.“ Zusätzlich wirbt der ZVEI auch für gezielte Local-Content-Anforderungen im Bereich der kritischen Infrastruktur, um die Position der heimischen Hersteller zu stärken.

Axel Schmidt


Weitergehende Informationen dazu enthält das ZVEI-Positionspapier „Resilienz von digitalen Infrastrukturen stärken – Souveränität bei Glasfaserkabeln erhalten“.

Quelle: ZVEI e. V.
Verband der Elektro- und Digitalindustrie Electro and Digital Industry Association

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Usable Security: Menschzentrierte Cybersicherheit als zentrales Qualitätsmerkmal

Usable Security: Menschzentrierte Cybersicherheit
Teilansicht des Whitepaper-Titelbildes „Usable Security – Handlungsfelder menschzentrierter Cybersicherheit“ Herausgegeben vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Bildnachweise: AdobeStock©jozefmicic

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat ein Whitepaper zum Thema „Usable Security – Handlungsfelder menschzentrierter Cybersicherheit“ veröffentlicht. Es beleuchtet die Frage, wie Sicherheitsmechanismen in digitalen Produkten und Anwendungen stärker an den Bedürfnissen der Verbraucherinnen und Verbraucher und ihrem digitalen Alltag ausgerichtet werden können, um das IT-Schutzniveau grundsätzlich zu erhöhen.

Um dieses Ziel zu erreichen, zeigt das Whitepaper die Herausforderungen und Lösungsansätze für eine menschzentrierte Cybersicherheit auf. Dabei werden vier zentrale Handlungsfelder skizziert: Gebrauchstauglichkeit, Zugänglichkeit, Transparenz und Akzeptanz. In diesen Feldern veranschaulichen die Autorinnen und Autoren, wie Sicherheitsmechanismen so gestaltet werden können, dass sie für die Nutzenden verständlich, leicht bedienbar und akzeptabel sind, sicher angewandt werden können und zugleich effektiv sind.

Jedes Handlungsfeld wird durch konkrete Gestaltungsprinzipien und praxisnahe Beispiele fundiert. So überzeugt zum Beispiel das Authentisierungsverfahren „Passkeys” dadurch, dass es Passwörter überflüssig macht. Das Sicherheitsniveau wird deutlich angehoben, während es in der Anwendung eine sehr einfache und schnelle Anmeldung ermöglicht.

Das Whitepaper definiert Usable Security als zentrales Qualitätsmerkmal von digitalen Produkten und Anwendungen. Es bildet eine Blaupause und Grundlage zu deren Gestaltung und Bewertung. Die Publikation richtet sich an Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft sowie an die Fachöffentlichkeit. Sie wendet sich an Personen, die sich mit den Rahmenbedingungen und regulatorischen Aspekten im Bereich des digitalen Verbraucherschutzes befassen sowie an Praktikerinnen und Praktiker, die sich mit Umsetzungsfragen der IT-Sicherheit beschäftigen.

Quelle: BSI

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Ideen teilen, Lösungen finden: hubitation wächst weiter

Ideen teilen, Lösungen finden: hubitation wächst weiter
Gemeinsam die Herausforderungen von Digitalisierung, Nachhaltigkeit und be-zahlbarem Wohnraum meistern: Einmal im Jahr kommen die hubitation Associates zu ihrem Innovationsstammtisch zusammen. Foto: NHW

Beim Roundtable der hubitation Associates kamen die Mitgliedsunternehmen Ende Juli zu ihrem jährlichen Innovations-Stammtisch vor Ort zusammen. Zugleich begrüßten sie ein neues Mitglied in ihren Reihen: die KHW Kommunale Haus und Wohnen GmbH aus Rheda-Wiedenbrück.

hubitation ist der Startup-Accelerator von Hessens größtem Wohnungsunternehmen, der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt (NHW). „Gemeinsam mit unserem Netzwerk der hubitation Associates denken wir Wohnthemen neu und treiben Innovationen voran“, sagt Frieda Gresch, head of hubitation. Beim jährlichen Startup-Contest, dessen Sieger auf Europas größter Immobilienmesse EXPO REAL in München gekürt wird, werden Kontakte zwischen Startups und Associates geknüpft, mit dem Ziel, die Umsetzung von Pilotprojekten zu beschleunigen.

Wie wichtig der Accelerator nach sieben Jahren für die Branche geworden ist, zeige die wachsende Zahl der Unternehmen, die sich als Associates dem Netzwerk anschließen. „Das Tempo an Veränderung ist schnell und nimmt mit KI und fortschreitender Digitalisierung weiter zu. Niemand von uns ist in der Lage, dass alleine auch nur annähernd im Blick zu behalten“, ergänzt Frieda Gresch.

Der Associate Roundtable ist ein exklusiver Austauschraum für Geschäftsführer:innen und Innovationmanager:innen aus dem Bereich bezahlbarer Wohnraum. Nach NHW, Baugenossenschaft Langen eG, meravis Immobiliengruppe Hannover, Volkswohnung Karlsruhe, WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin Mitte, Hofheimer Wohnungsbau, Spar- und Bauverein Dortmund und NEULAND Wolfsburg ist die KHW der jüngste Associate.

Lars Lippelt, Geschäftsführer des 1953 gegründeten Unternehmens, freut sich auf die Zusammenarbeit: „Die Mitgliedschaft bei hubitation eröffnet uns die Chance, innovative Lösungen und Technologien gemeinsam mit WoWiTechs, Start-ups und Branchenpartnern zu entwickeln, iterativ zu verproben und in die Praxis zu übertragen. Besonders schätzen wir den offenen Austausch und das gemeinsame Ziel, die Wohnungswirtschaft zukunftsfähig und nachhaltig zu gestalten – durch das Teilen von Ideen, Erfahrungen und konkreten Lösungsansätzen.“

Der Roundtable war dafür die ideale erste Gelegenheit. Einmal im Jahr findet das Netzwerktreffen vor Ort bei einem der Mitglieder statt – dieses Jahr war die Volkswohnung Karlsruhe Gastgeber. Bei dem zweitägigen Austausch ging es neben der Vorstellung der KHW um Bewerber und Finalisten des aktuellen hubitation contests sowie Trends & Themen in der PropTech-Welt. „Der Austausch im Rahmen des hubitation Associate Roundtables ist für uns von unschätzbarem Wert. Hier treffen innovative Impulse auf die Praxis der Wohnungswirtschaft – gemeinsam entwickeln wir Lösungen, die den Herausforderungen von Digitalisierung, Nachhaltigkeit und bezahlbarem Wohnraum gerecht werden. Die Zusammenarbeit im Netzwerk ermöglicht es uns, voneinander zu lernen und die Zukunft der Branche aktiv mitzugestalten“, betont Stefan Storz, Geschäftsführer Volkswohnung der Volkswohnung Karlsruhe.

Jens Duffner, NHW Pressesprecher

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TÜV-Verband-Studie: 79 Prozent der Unternehmen speichern Daten ausschließlich in der EU.

TÜV-Verband: 79 % der Unternehmen speichern Daten in der EU
Entnommen aus der aktuellen „TÜV Cybersecurity Studie 2025“. Quelle: TÜV-Verband e. V.

Unternehmen in Deutschland bevorzugen Rechenzentren in der Europäischen Union für die Speicherung und Verarbeitung ihrer Daten. Laut der aktuellen „TÜV Cybersecurity Studie 2025“ speichern fast vier von fünf Unternehmen (79 Prozent) mit mindestens zehn Mitarbeitenden ihre Daten ausschließlich in Rechenzentren innerhalb der EU. Weitere 12 Prozent nutzen auch Server außerhalb Europas. Und immerhin 9 Prozent der befragten IT-Sicherheitsexperten wissen nicht, wo die Unternehmensdaten gespeichert werden.

„In welcher Region Unternehmensdaten gespeichert werden, ist eine strategische Entscheidung mit weitreichenden Konsequenzen für Wettbewerbsfähigkeit und Sicherheit“, sagt Marc Fliehe, Bereichsleiter Digitalisierung und Bildung beim TÜV-Verband. „Politische Unsicherheiten, länderspezifische Datenschutzregelungen und unterschiedliche Sicherheitsstandards beeinflussen unmittelbar die Integrität, Vertraulichkeit und Verfügbarkeit unternehmenskritischer Informationen. Die Wahl der Speicherregion gehört daher heute ins unternehmerischen Risikomanagement.“

Datensouveränität als Bestandteil verantwortungsvoller Unternehmensführung

Sichere Daten sind heute kritisch für den Erfolg eines Unternehmens und damit auch ein Wettbewerbsfaktor. Deshalb ist es entscheidend, nicht nur zu wissen, wo Informationen gespeichert sind, sondern auch, unter welchen Bedingungen dies geschieht. „Unternehmen, die ihre IT-Infrastruktur aktiv steuern, stärken ihre digitale Souveränität und schützen sich vor Abhängigkeiten und ungewollten Zugriffen“, betont Fliehe.

Digitale Souveränität bedeute Kontrolle über Datenflüsse, Transparenz bei der Verarbeitung und Verantwortung bei der Auswahl von IT-Dienstleistern. Fliehe „Es geht nicht um Abschottung, sondern um verlässliche Gestaltungsspielräume. Es geht darum, selbst entscheiden zu können, welche Dienste genutzt werden. Es ist wichtig, Risiken zu bewerten, Alternativen zu kennen und passende Anbieter auszuwählen. Vorhandenen Zertifizierungen, die die Einhaltung bestimmter Standards dokumentieren, erleichtern diesen Auswahlprozess enorm.“

Zwar gibt es Einsatzszenarien, in denen internationale Cloud-Dienste oder Rechenzentren außerhalb Europas Vorteile bieten – etwa durch spezielle Funktionen, hohe Rechenkapazitäten oder globale Integrationsfähigkeit. Doch gerade für sensible oder strategisch relevante Daten existieren heute leistungsfähige europäische Alternativen, die neben politischer Verlässlichkeit in der EU auch rechtliche Klarheit und ein hohes Maß an technischer Sicherheit bieten.

Ausbau europäischer Infrastrukturangebote notwendig

Aus Sicht des TÜV-Verbands ist eine robuste digitale Infrastruktur in europäischer Hand nicht nice-to-have, sondern eine sicherheits- und wirtschaftspolitische Notwendigkeit.

Angesichts globaler Spannungen, über die eigenen Landesgrenzen hinausreichende Gesetze wie dem US CLOUD Act oder dem US Foreign Intelligence Surveillance Act (FISA) und der Verwundbarkeit digitaler Systeme ist eine Stärkung der europäischen Digitalsouveränität notwendig.

Damit Unternehmen echte Wahlfreiheit haben, braucht es den Ausbau zukunftsfähiger europäischer IT-Infrastrukturen – insbesondere in strategischen Bereichen wie Cloud-Technologien, Plattformdiensten oder Kommunikationsnetzen.

Ziel muss es sein, den europäischen Datenraum technisch, wirtschaftlich und rechtlich zu stärken. „Eine resiliente digitale Infrastruktur ist ein Eckpfeiler für europäische Innovationsfähigkeit, Wirtschaftssicherheit und technische Souveränität“, sagt Fliehe. „Europa kann hier Vorreiter sein – nicht durch Abgrenzung, sondern durch Verlässlichkeit, Transparenz und Vertrauen.“

Linda Roy, TÜV-Verband e. V.


Methodik-Hinweis: Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Ipsos-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands unter 506 Unternehmen ab 10 Mitarbeitenden in Deutschland. Die Umfrage wurde im März und April 2025 durchgeführt. Die Frage lautete: Werden Ihre Unternehmensdaten ausschließlich in Rechenzentren innerhalb der EU gespeichert und verarbeitet? Zum vollständigen Studienbericht.

Über den TÜV-Verband: Als TÜV-Verband e.V. vertreten wir die politischen Interessen der TÜV-Prüforganisationen und fördern den fachlichen Austausch unserer Mitglieder. Wir setzen uns für die technische und digitale Sicherheit sowie die Nachhaltigkeit von Fahrzeugen, Produkten, Anlagen und Dienstleistungen ein. Grundlage dafür sind allgemeingültige Standards, unabhängige Prüfungen und qualifizierte Weiterbildung. Unser Ziel ist es, das hohe Niveau der technischen Sicherheit zu wahren, Vertrauen in die digitale Welt zu schaffen und unsere Lebensgrundlagen zu erhalten. Dafür sind wir im regelmäßigen Austausch mit Politik, Behörden, Medien, Unternehmen und Verbraucher:innen.

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