Baut endlich nachhaltig, ressourcenschonend und klimagerecht! Diese Forderungen richteten rund 300 junge Planerinnen und Planer aus ganz Deutschland am 8. und 9. November 2024 auf dem „Nachwuchsarchitekt:innentag“ in Düsseldorf an Politik und Baubranche.
Zum Abschluss der Fachtagung, zu der die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, die Bundesarchitektenkammer und die Nachwuchsorganisation nexture+ in Kooperation mit der Peter Behrens School of Arts an die Hochschule Düsseldorf eingeladen hatten, stand eine einstimmig verabschiedete „NAT:24-Erklärung“, in welcher der Architektur-Nachwuchs gemeinsam mit den deutschen Architektenkammern und zahlreichen Hochschullehrenden dafür wirbt, den CO2-Fußabdruck von Bauwerken zum Bewertungsmaßstab zu machen, kreislaufwirtschaftlich zu planen und den Verbrauch von Ressourcen und Boden deutlich zu reduzieren.
Diskussionsergebnisse des Nachwuchsarchitekt:innentages 2024 von hoher politischer Relevanz
Angesichts der aktuellen Nachricht, dass im Jahr 2024 die weltweite Erwärmung der Atmosphäre das 1,5-Grad-Ziel gerissen wird, sind die Diskussionsergebnisse des Nachwuchsarchitekt:innentages 2024 von hoher politischer Relevanz“, unterstreicht Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen.
„Der Austausch zwischen der aktiven Architektenschaft und dem Nachwuchs ist in Zeiten der gesellschaftlichen Transformation und angesichts der Herausforderungen des Klimaschutzes von besonderer Bedeutung“, sagt der Präsident der gastgebenden Architektenkammer NRW.
Gemeinsame Diskurse auf Augenhöhe
„Die Beschleunigung der Bauwende und die Gestaltung der zukünftigen Planungsbranche kann nicht ohne den Nachwuchs gestaltet werden“, erklärt Teresa Immler, Studentin und Präsidentin von nexture+. „Der NAT bringt Studierende, Lehrende, die Kammern und Berufseinsteigende zusammen und ist deswegen ein wunderbares Format für gemeinsame Diskurse auf Augenhöhe.“
Im Mittelpunkt des Nachwuchsarchitekt:innentages 2024 standen Themen, die dem Nachwuchs aktuell auf den Nägeln brennen. Neben der Umsetzung der branchenweit geforderten Bauwende wurde über den Einsatz künstlicher Intelligenz in der Planungs- und Bauwirtschaft sowie über Berufseinstieg, Chancengerechtigkeit und ein Engagement junger Planerinnen und Planer innerhalb der Kammerstrukturen diskutiert.
Zu den Teilnehmenden gehörten Studierende der Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung, Berufseinsteiger*innen, Lehrende sowie Vertreterinnen und Vertreter der deutschen Architektenkammern.
Bundesweiter Erfahrungsaustausch über die Generationen hinweg
Auch Evelin Lux, Vizepräsidentin der Bundesarchitektenkammer, unterstreicht die Notwendigkeit des bundesweiten Erfahrungsaustausches über die Generationen hinweg: „Die hohe Wissensdichte über unsere Fachrichtungen Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung stellt das große Pfund der Kammern dar: Diejenigen, die sich am besten auskennen, gestalten die politischen Rahmenbedingungen, die uns betreffen, direkt mit. Der NAT:24 hat auf eindrucksvolle Weise gezeigt, welches berufspolitische Potenzial die jüngere Generation zu bieten hat.“
Der bundesweite Nachwuchsarchitekt:innentag fand zum zweiten Mal statt. Als diskursives Format angelegt, will der NAT den Austausch, die kritische Diskussion und die Entwicklung von Positionen ermöglichen.
Das Treffen in Düsseldorf schloss am Samstag (09.11.24) mit einem Netzwerkfrühstück in der ARCHITEKTENKAMMER.NRW sowie mit Architekturrundgängen durch den Düsseldorfer Medienhafen ab.
Cathrin Urbanek