Menschen in den Mittelpunkt – Lebensphasenorientierte Personalpolitik − eine Win-Win-Strategie. Eine Kolumne von Sylvia Clöer

Guter Verdienst allein und eine Stelle auf Lebenszeit – das war einmal. Wenn sich qualifizierte Kräfte heute für einen Arbeitsplatz entscheiden, achten Sie auf andere Dinge: Kann ich mich dort verwirklichen? Werde ich als Mensch respektiert? Welche Entwicklungsperspektiven tun sich auf? Ist das Arbeitsumfeld modern und innovativ?

Kann ich auch digital und mobil arbeiten? Und ermöglicht mir das Unternehmen, Beruf und Privates in der jeweiligen Phase meines Lebens zu vereinbaren? Sylvia Clöer, Direktorin Group HR bei Aareon, weiß das nur zu gut.

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Für viele – Junge wie Ältere – haben Materielles und Statusdenken heute zunehmend nicht mehr erste Priorität. Die digitale Transformation und der gesellschaftliche Wertewandel sind Gründe für diese Haltung.

Hinzu kommt: Unsere dynamische digitale Arbeitswelt bedingt eine neue Unternehmenskultur: Innovationsfreude, Eigenverantwortung, lebenslanges Lernen, Vernetzung, agile Projektarbeit und Teamgeist lösen Hierarchien, Einzelkämpfertum und Silodenken ab.

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Daher ist eine lebensphasenorientierte Personalpolitik von großer Bedeutung, die die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sowie die Leistungsfähigkeit des Menschen in seiner jeweiligen Lebensphase berücksichtigt – und die durchaus auch unabhängig vom Lebensalter sein kann.

Ein wichtiger Baustein sind flexible Arbeits(zeit)modelle: Wer selbst mitentscheiden kann, wann und wo er seine Aufgaben erledigt, ist zufriedener, kann oftmals Beruf und Privatleben besser miteinander vereinbaren und wird dadurch letztlich in die Lage versetzt, produktiver zu arbeiten.

Unternehmen tun schon deshalb gut daran, den Menschen in den Mittelpunkt zu rücken und jedem Mitarbeiter die Chance zu geben, sein Potenzial zu entfalten. Smarte Personalpolitik berücksichtigt die verschiedenen Lebensphasen des Menschen und ebnet ihm den Weg zu einer gesunden Work-Life-Balance. Die Frage lautet nicht mehr, ob Personalpolitik sich an Lebensphasen orientieren sollte, sondern wie dies geschieht.

Als Berufseinsteiger schnell die Chance erhalten, Verantwortung zu übernehmen?

Services für Eltern wie Eltern-Kind-Büros oder Betreuungsangebote? Befristete Teilzeit, um Angehörige zu pflegen? Sich kurzfristig freistellen lassen, wenn jemand in der Familie ernsthaft erkrankt? Ab 60 das Arbeitspensum schrittweise zurückfahren, um sich vielleicht anderen Aufgaben wie Enkelkindern oder Ehrenamt mehr widmen zu können? Und später ein allmählicher Übergang in den Ruhestand? Die Palette denkbarer Ansatzpunkte und der damit verbundenen Angebote ist vielseitig…

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