KI als Chance für die Betriebskostenabrechnung

Gastbeitrag von Andreas Fecker, Mitvorsitzender Arbeitskreis Geislinger Konvention

Wie können wir die Herausforderungen im Umgang mit KI-Technologie meistern?

KI ist seit dem rasanten Aufstieg von ChatGPT vor gut einem Jahr in aller Munde. Während andere Branchen in der neuen Technologie bereits die Chancen sehen, sieht die Wohnungswirtschaft eher ihre Daten in Gefahr. Dabei wäre jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen mutig zu handeln und darin die Gelegenheit zu erkennen zum Beispiel dem bevorstehenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

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Die IT-Landschaft in unserem Sektor ist geprägt von etablierten Systemhäusern und aufstrebenden Start-Ups, denen die Möglichkeiten auch bewusst sind. Trotzdem schreitet die Digitalisierung gefühlt zu langsam voran. Das liegt meiner Ansicht nach an zwei Faktoren. Erstens gibt es viele Unternehmen, die zu spät mit der Digitalisierung der eigenen Prozesse begonnen haben. Hier beginnt man zuerst mit der Abschaffung von papier-basierten Prozessen oder dem Einsatz eines Mieterportals und ist gedanklich noch weit weg von künstlicher Intelligenz. Daher gibt es viel angestauten Aufholbedarf, der zwar gutes Geschäft für die IT-Unternehmen verspricht, aber gleichzeitig auch deren Innovationskraft hemmt. Und zweitens arbeiten die meisten Wohnungsunternehmen nicht zusammen an innovativen Lösungen. Und das, obwohl es kaum eine Branche gibt, wo man so wenig in direkter Konkurrenz zueinander steht.

Warum lässt sich die Betriebskostenabrechnung gut automatisieren?

Lassen sie uns nun aber den Fokus auf die im Titel angekündigte Betriebskostenabrechnung legen. Worin liegen hier die Potentiale tatsächlich mit einer schwachen KI zu punkten? Der Prozess bietet sich an, da er gesetzlichen Regelungen unterliegt, die einzelnen Unternehmen wenig Spielraum lassen. So ist die Abrechnungsperiode festgelegt, die abrechnungsfähigen Betriebskostenarten sind definiert und das ganze wiederholt sich jedes Jahr aufs Neue – wie ein Uhrwerk.  

Abb. 1: Einheitlicher Prozess der Betriebskostenabrechnung von mehreren AGW-Unternehmen

Die erfahrenen Mitarbeiter im Beko-Team wissen genau was sie wann zu tun haben und spielen die Abläufe routinemäßig herunter. Und genau da können wir ansetzen. Wenn wir es schaffen die Muster hinter den Entscheidungen im Umgang mit anstehenden Prüfungen zu erkennen, können wir viel bereits im Vorfeld automatisieren. Wenn wir es dann noch schaffen die Erfahrungswerte nicht nur von einem, sondern von vielen in eine Plattform zu bringen, dann helfen wir einer selbstlernenden KI zielgerichtet die Entscheidungen in der Zukunft selbst zu fällen. Nur noch in Ausnahmefällen wäre dann das Einschreiten eines menschlichen Operators notwendig.

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Was wollen wir also unternehmen? Zusammenarbeiten und gemeinsam an zukunftsweisenden Technologien stricken oder kochen wir lieber unser eigenes Süppchen und warten bis irgendwer irgendwann die rettende Idee hat?

P.S.: Wer übrigens glaubt, dass ich diesen Bericht mit ChatGPT verfasst habe, den muss ich enttäuschen. Die hier niedergeschriebenen Gedanken entspringen tatsächlich aus meiner Feder. Allerdings habe ich im Nachgang tatsächlich die KI mit einigen Stichworte gefüttert. Das Ergebnis war verblüffend lesbar und hätte mir gut als Textvorlage dienen können. Aber mehr auch nicht. Für eine echte Botschaft bedarf es derzeit noch unseres Zutuns!

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