Von Mario Münsterberg, Vorstand Jenaer Baugenossenschaft eG
Hohe Ausfallquoten und mangelnde Mieterakzeptanz. Papierlastige Dokumentation und fehlende Nachhaltigkeit. Dies sind einige der Gründe, weshalb Rauchwarnmelder in der Wohnungswirtschaft nicht als Lieblingsthema gelten. Wie man die Bewirtschaftung der gesetzlich vorgeschriebenen Lebensretter von der Ausstattung bis zur Entsorgung optimal gestaltet, zeigen unsere Erfahrungen bei der Jenaer Baugenossenschaft eG.
Als Wohnungsgenossenschaft mit rund 1.000 Wohneinheiten und einer langen Tradition seit 1897 standen wir vor der Herausforderung unseren Gesamtbestand von rund 4.500 Rauchwarnmeldern auszutauschen. Grund dafür waren Qualitäts-Probleme. Die Ausfallquote der 2018 in Betrieb genommenen Melder der Bauweise A (vor-Ort-Inspektion) war zuletzt so hoch, dass wir uns gezwungen sahen zu handeln. Die schrittweise Neuausstattung wollten wir direkt zur Umrüstung auf Melder der Bauweise C (Ferninspektion) nutzen.
Guter Rat ist teuer
Um nicht erneut unangenehme Überraschungen bei der Produktauswahl zu erleben, haben wir uns zunächst bei Branchenkollegen umgehört. Die empfahlen den Einsatz des Rauchwarnmelders Ei6500-OMS von Ei Electronics – ein Gerät, das wir bereits in einem unserer kleineren Objekte in den Testbetrieb genommen hatten.
In diesem Zuge machten sich unsere zuständigen Mitarbeiter auch mit der neuen Form der Bewirtschaftung vertraut. Denn von Beginn an bestand die Absicht, den Gerätebestand weiter in Eigenregie zu betreuen und die alljährliche Inspektion genossenschaftsseitig vorzunehmen. Möglich wird das durch den Einsatz des „Rauchwarnmelder-Managers“.
Die Software-Lösung für die digital unterstützte Bewirtschaftung von Melder-Beständen vereinfacht sämtliche Prozesse rund um die Verwaltung und Abwicklung. Sie begleitet sämtliche Arbeitsvorgänge und stellt die Erfassung aller relevanten Montage- und Inspektionsdaten sicher. Die ersten positiven Erfahrungen haben uns in dem Entschluss zum kompletten Umstieg auf ferninspizierbare Rauchwarnmelder weiter bestärkt. Seitdem erfolgt die Umrüstung sukzessive.


Recycling mit Verstand
Es blieb die Frage, wie wir mit den zahlreichen Altgeräten verfahren wollen. Immer wieder zum Wertstoff-Hof fahren, wo die Geräte bestenfalls in einen Container mit sonstigem Elektro-Schrott wandern? Das ist nicht unsere Vorstellung einer ökologisch sinnvollen Lösung. Glücklicherweise bot sich eine Alternative. Der Hersteller der neuen Rauchwarnmelder hat ein spezielles Recycling-Programm aufgelegt.
Das Prinzip ist einfach: Für jeden im Rahmen des Austauschs neu installierten Melder übernimmt Ei Electronics kostenfrei das fachgerechte Recycling des Altgeräts. Dies wird über einen integrativen Fachbetrieb realisiert. Dort werden die Melder zerlegt, sortenrein getrennt und die Rückgewinnung relevanter Rohstoffe sichergestellt. Der Kunde muss nur noch den Transport zum Recyclingbetrieb übernehmen. Ein Austauschprojekt unserer Größenordnung erleichtert das ungemein.


Vorteil: digital unterstützte Bewirtschaftung
Der zweite Faktor, der den schrittweisen Melder-Wechsel effektiv unterstützt, ist der Rauchwarnmelder-Manager. Denn die Softwarelösung vereinfacht die Inbetriebnahme neuer Geräte erheblich: Sind diese erst einmal im Manager angelegt, werden aus den Ergebnissen der Inspektion automatisch Wartungsprotokolle erstellt. Auf diese Weise steht grundsätzlich eine lückenlose und rechtssichere Dokumentation zur Verfügung, die auf Wunsch per Exportfunktion weitergeleitet werden kann.
Im Resultat ist es uns jetzt möglich, jederzeit einen vollständigen Überblick über den eigenen Bestand zu haben und – sofern erforderlich – zeitnah aktiv werden zu können. Für den Datenschutz ist ebenfalls gesorgt: So liegen die Informationen nicht in einer Cloud irgendwo im Ausland, sondern auf einem mehrfach gesicherten Server in Oberhausen.
Ein weiterer Vorteil ist der Umstand, dass die Rauchwarnmelder-Bewirtschaftung nun keine Papier- und Aktenordnerberge mehr erzeugt. Dass die Ferninspektion eine Begehung der Wohneinheiten samt entsprechender Terminabsprachen obsolet macht, erhöht wiederum die Mieterakzeptanz. Zusammenfassend kann man sagen, dass das Projekt von allen Beteiligten als Win-Win-Situation eingeschätzt wird.
Fazit
Aus unserer Sicht verliert das Thema Rauchwarnmelder schlagartig an Sprengkraft, sobald man die Vorzüge der digitalen Verwaltung intelligent für sich nutzt. Im Vorfeld kompetente Partner oder Branchenkollegen nach ihren Erfahrungen zu befragen, macht auf jeden Fall Sinn. Breit angelegte Austausch-Projekte profitieren außerdem von einer flexiblen Recycling-Lösung.