Besonders energieeffizient sollen Neubauten sein. Gleichzeitig dürfen auch Schallschutz und Wohngesundheit nicht vernachlässigt werden. Doch bleibt die Wirtschaftlichkeit auf der Strecke, erstickt das Projekt bereits im Keim. In Andernach beweist nun Architekt Egon Schäfer zusammen mit Leichtbetonhersteller KLB Klimaleichtblock, dass sich all diese Vorgaben auch im Mehrgeschossbau problemlos umsetzen lassen. Ausschlaggebend hierfür ist der richtige Wandbaustoff: Mit einer zweischaligen Wand aus vermauerten, großformatigen KLB-Leichtbetonelementen plante Schäfer ein Mehrfamilienhaus mit 32 Wohneinheiten. Neben guten bauphysikalischen Werten weist der Wandaufbau noch einen weiteren Vorteil auf: Der Baustoff stammt direkt aus der Region.
Mit seiner über 2.000-jährigen Geschichte gehört Andernach zu den ältesten Städten Deutschlands. Fast ebenso lang wird in der Region am östlichen Rand der Vulkaneifel bereits der reichlich vorhandene Rohstoff Bims genutzt. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts begann schließlich auch die industrielle Verwertung des Rohstoffes zu sogenannten Schwemmsteinen, einem Vorläufer des heute im Wohnbau gebräuchlichen Leichtbetons. „Der Zuschlag Bims sorgt im Leichtbeton für kleine Lufteinschlüsse“, erklärt Architekt Egon Schäfer. „Diese gewährleisten einen ausgezeichneten Wärmeschutz.“
Wirtschaftlicher Winkelbau
Die hohe Wärmedämmung ist jedoch nicht der einzige Pluspunkt des regionalen Baustoffes. Dank der grobporigen Struktur weist Leichtbeton auch gute Werte beim Schallschutz auf. So bekommen Leichtbetonsteine nach den gültigen Massekurven der Schallschutznorm DIN 4109 einen Zwei-Dezibel-Bonus gegenüber vergleichbaren Mauerwerkskonstruktionen. Zwei gute Gründe für Architekt Egon Schäfer beim Großprojekt in Andernach auf diesen Wandbaustoff zu setzen. Dass Abbau und Produktion in der Region stattfinden, bedeutete zudem kurze Transport- und Lieferwege. „So konnten wir schon beim Rohbau die Energiebilanz positiv beeinflussen“, erläutert Schäfer.
32 Wohneinheiten verteilt auf insgesamt fünf Geschosse umfasst der wirtschaftliche Winkelbau am Birkenring in Andernach. Besonders wichtig war Architekt und Bauherrn ein Gebäude mit guter Energiebilanz zu realisieren, das ohne außenliegendes Wärmedämmverbundsystem (WDVS) auskommen sollte. Die Lösung stellte schließlich der zweischalige Wandaufbau „KLB-TRIOTHERM“ dar. Dank massiver Schalen aus Leichtbeton-Mauerwerk wird bei diesem System der innenliegende, mineralische Dämmstoffkern vor Witterungseinflüssen geschützt und kommt ohne eine Behandlung mit Algiziden und Fungiziden aus. „Da der Aufbau die Feuchtigkeit abhält, wird das Risiko von Veralgung oder Schimmelpilzbildung deutlich minimiert“, betont Vertriebsleiter Axel Zeuner vom Leichtbeton-Produzenten KLB Klimaleichtblock (Andernach).
„Selbst starker Schlagregen kann der massiven Außenschale nichts anhaben. So bietet die KLB-Triotherm- Wand nicht nur eine hohe Dämmleistung, sondern auch besten Witterungsschutz.“ Und es zeigt sich noch ein weiterer Vorteil gegenüber außenliegenden WDV-Systemen: Während diese zuletzt in Bezug auf den baulichen Brandschutz immer wieder in der Kritik standen, ist die rein mineralische Triotherm-Wand – mit innenliegender Dämmung – dagegen quasi immun. Ihre besondere Robustheit zeigt sich sowohl bei Bränden als auch in Fällen von Vandalismus und Anprall. Gleichzeitig gewährleistet das großformatige, rationelle Leichtbetonmauerwerk eine hohe Effizienz auf der Baustelle, wie beim wirtschaftlichen Projekt in Andernach.
Wohngesund und leistungsstark
Das Wandsystem Triotherm überwindet dabei die klassische Funktionstrennung, die herkömmlichen zweischaligen Wänden zugrunde liegt. Diese bestehen häufig aus tragendem Mauerwerk, einer Dämmschicht und einem Verblendmauerwerk. Dabei hat jede Komponente ihre klar abgegrenzte Funktion. Beim KLB-Triotherm-Wandsystem dagegen übernehmen die innere und äußere Mauerwerksschale ebenfalls Teile des Wärmeschutzes – und das ohne ihre anderen bauphysikalischen Aufgaben zu vernachlässigen. Durch den gezielten Einsatz von Naturbims in Leichtbetonblöcken kann der Wärmeschutz der Wandkonstruktion insgesamt deutlich optimiert werden. Massives Außenmauerwerk aus Leichtbeton übertrifft damit in seiner Wärmedämmleistung das übliche Verblendmauerwerk um das Vier- bis Sechsfache. Über die Wärmedämmung hinaus weist der Wandaufbau einen hohen Schallschutz sowie sehr gute statische Werte auf. Die Realisierung der fünf Geschosse in Andernach war damit völlig problemlos möglich…