Bauphysikalisch und handwerklich: Welche Perspektiven und Herausforderungen stellt die Sanierung des Berliner Dachs?

Welche Perspektiven und Herausforderungen stellt die Bauform Berliner Dach? Was muss bei seiner ökologischen Sanierung hinsichtlich Bauphysik, Schallschutz und Energieeinsparung beachtet werden? Welche Lösungen sind funktional und normkonform? Diesen Fragen ging der Fachtechnische Tag Berliner Dach am 11. April 2018 nach, initiiert von GUTEX und weiteren Spezialisten aus Holzhandel und Bautechnik. Fazit des ganztägigen Seminars mit gut 40 Teilnehmern in Berlin: Für ein brandschutztechnisch und bauphysikalisch sicheres Dachsystem, das zeitgemäßen ökologischen Standards entspricht und trotzdem praxistauglich sowie finanzierbar ist, müssen die positiven Materialeigenschaften verschiedener Dämmprodukte in einer neuen Systemlösung kombiniert werden.

An der Soldiner Straße in Berlin kommen im Bereich des flach geneigten Daches über der feuchtevariablen Ampack Dampfbremse GUTEX Holzfaser-Einblasdämmung Thermofibre zum Einsatz, nach oben abgeschlossen von einer bauaufsichtlich zugelassenen OSB-Platte und einer bituminösen Dampfsperre. Darauf bilden eine Bauder PIR Überdämmung der OSB-Platte die brandschutztechnisch geforderte „harte Bedachung“, gefolgt von einer zweilagigen bituminösen Abdichtung. In dieser Kombination wäre auch eine Bekiesung oder ein Gründach möglich. Nach innen wird der mit 334,58 mm vergleichsweise schlanke Dachaufbau mit einer Gipskartonlage auf Konterlattung geschlossen. Auch für Beton- und Massivholzdecken bietet GUTEX entsprechende Aufbauten. Die neuen ziegelgedeckten Schrägdächer mit Gipskartonebene, OSB/Dampfbremse-Luftdichtung, Gefachdämmung GUTEX Thermofibre im Sparrenzwischenraum und regen- sowie hagelsicheren GUTEX Multiplex-top Unterdeckplatten (UDP-A) aus Holzfasern, unter Lattung und Konterlattung, entsprechen dem GUTEX Dachsanierungssystem Tecadio. So schont das Berliner Dach an der Soldiner Straße die Umwelt und bietet Wohnkomfort und höchste Sicherheit.

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Mit seiner kombinierten Bauform ist das Berliner Dach prägend für den Baubestand an Wohngebäuden aus der Gründerzeit – insbesondere im Großraum Berlin, aber auch in anderen deutschen Städten, wie z. B. Hamburg und München. Als eine besondere Form des Pultdaches, das von der Straße und vom Hof durch verschiedene Steilabschrägung als Satteldach wahrgenommen wird, dazwischen aber als flach geneigtes Dach ausgebildet ist, stellt das Berliner Dach die Wohnungswirtschaft, Planer und Handwerker vor eine Vielzahl anspruchsvoller Herausforderungen. Gleichwohl bietet der Dachausbau entscheidende Möglichkeiten neuen Wohnraum zu schaffen. Allein in Berlin halten die Dachgeschosse 300.000 m² Wohnfläche bereit – und damit ein Umsatzpotenzial für Dachdecker und Zimmerer von ca. 300 Mio. Euro, erläuterte Matthias Röhnert, von der Röhnert Holzhandelsgesellschaft, im ersten Vortrag des Fachtechnischen Tag Berliner Dach. Das Berliner Unternehmen ist aktiver Förderer des nachhaltigen Holzbaus und bietet auch die projektbegleitende Unterstützung in der Holzbauplanung an. „Eine ökologische Bauweise ist nicht nur für einen ausgewählten Kundenkreis machbar, sondern auch für die breite Masse – das zeigt das Objekt Soldiner Straße in Berlin Wedding“, fasst Röhnert zusammen.

Positive Eigenschaften erkennen und nutzen

Hier wird auf Initiative des Bauherren, der als Vermieter auch die Themen Wohngesundheit, sommerlicher Hitzeschutz sowie Schallschutz in den Fokus des Dachausbaus rückt, derzeit ein zeitgemäß ökologischer und bauphysikalisch robuster Dachaufbau umgesetzt. Die Bauteilberechnung (WUFI) übernahm der Dämmstoffhersteller GUTEX, dessen Lösungsansatz zu einer praxistauglichen…

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