Informationssicherheit bei Feuerwehren und in Leitstellen schützen

Die Sicherheit von Informationen und Kommunikationssystemen bildet das Rückgrat effektiver Notfallreaktionen und trägt dazu bei, die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten. Mit der wachsenden Integration von digitalen Systemen in den Arbeitsalltag von Feuerwehren und Leitstellen steigt jedoch auch die Gefahr von Cyberbedrohungen. Cyberkriminelle nutzen immer raffiniertere Methoden, um Schwachstellen auszunutzen und sensible Informationen zu kompromittieren.

Es ist daher unerlässlich, dass Feuerwehren und Leitstellen proaktiv Maßnahmen ergreifen, um ihre IT-Infrastrukturen und Prozesse zu schützen. Dazu gehört zum Beispiel die regelmäßige Aktualisierung von Software und Betriebssystemen, die Implementierung von Firewalls und Antivirenprogrammen sowie die Sensibilisierung der Mitarbeitenden für Cybergefahren.

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Die Zusammenarbeit mit Experten auf dem Gebiet der Informationssicherheit ist ein weiterer Schlüssel zur Stärkung der digitalen Verteidigung. Durch Schulungen und Beratungen können die Verantwortlichen in Feuerwehren und Leitstellen ihr Wissen erweitern und praxisnahe Lösungen implementieren, um potenzielle Risiken zu minimieren. Hierzu hat sich die Arbeitsgruppe IT-Sicherheit des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) und das Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zusammengeschlossen, um einen effizienten Einstieg in die Informationssicherheit für Feuerwehren zu schaffen.

Um effizient die Informationssicherheit in den Feuerwehren zu etablieren, wird ein niedrigschwelliger Ansatz gewählt. Dieser basiert auf dem „Weg in die Basis-Absicherung“ für Kommunalverwaltungen und wurde für die Feuerwehren modifiziert. Mittels Prüffragen, zusammengefasst in themenspezifischen Checklisten, wird die Möglichkeit geschaffen, den Stand der Informationssicherheit in den Feuerwehren und Leitstellen mit wenig Aufwand zu erheben, umzusetzende Anforderungen zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen einzuleiten.

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Die Checklisten der Feuerwehr stehen ab sofort unter folgenden URL bereit: www.bsi.bund.de/dok/gs-hilfsmittel

https://www.bsi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/BSI/Grundschutz/Hilfsmittel/Extern/WiBA-Feuerwehr.html?nn=943088

WiBA Feuerwehr soll eine Hilfestellung bzw. ein Einstieg vom „Deutscher Feuerwehrverband (DFV)“ für die Erstindikation potentieller IT-Bedrohungen sowie Mitigationsstrategien bieten. Die originalen Checklisten aus der WiBA (Weg in die Basisabsicherung) des BSI wurden durch die Fachgruppe „IT-Security“ des DFV überarbeitet, so dass ab sofort eine angepasste Version für die Feuerwehren in Deutschland zur Verfügung steht. Diese richtet sich insbesondere an Leitstellen, kommunale stationäre (TEL) und mobile (ELW2) Befehlsstellen sowie kommunale Feuerwehren mit ihrer IT-Infrastruktur in den Gerätehäusern.

Künftig sind zwei auf einander aufbauende Versionen geplant. Die erste Version erhält eine Checkliste zur Erstindikation von möglichen IT-Bedrohungen und ihrer Mitigation. Die zweite Version soll entsprechend umfangreicher werden, so dass ein vom BSI empfohlenes Sicherheitslevel, wie die Basisabsicherung, erreicht werden kann. Weiterhin werden auch Empfehlungen für die Schnittstelle zwischen Feuerwehrgerätehäusern und den kommunalen Verwaltungsstrukturen erarbeitet.

Hier aktuell die Version 1.

Gemeinsames Ziel von DFV und BSI bleibt – unter Berücksichtigung einer risikobasierten ganzheitlichen Betrachtung der strategisch wichtigen Infrastruktur mit entsprechenden Prozessen – eine tiefgreifende Informationssicherheit auf hohem Niveau zu etablieren. Hierzu zählen beispielsweise auch die Leitstellen, für die das entsprechende IT-Grundschutz-Profil angewendet werden soll.

Die Folgen eines Cyberangriffs auf Feuerwehren und Leitstellen können weitreichend sein – von der Beeinträchtigung der Einsatzbereitschaft bis hin zu weiteren Gefahren für die öffentliche Sicherheit. Daher rufen der DFV und das BSI gemeinsam dazu auf, die Informationssicherheit als integralen Bestandteil der Gesamtsicherheitsstrategie zu betrachten und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Quelle: BSI

Weitere Informationen rund um das Thema „Weg in die Basisabsicherung“ (WiBA) stehen unter https://www.bsi.bund.de/dok/WIBA  zur Verfügung.

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