KI-Regelung für Bestandsheizungen – Wie Sensaru Heizungsanlagen in drei Schritten digitalisiert und optimiert

Herausforderungen: Viele Heizungen, wenig Daten

In ihrem Pitch beschreibt Petra Mangler-Dopf eine vertraute Ausgangslage: Über 90 % der Heizungsanlagen seien nicht effizient eingestellt, es würden „Milliarden Euro und Tonnen CO₂“ unnötig verbraucht, und das in jeder Heizperiode aufs Neue.

Typische Probleme:

  • Fehlende kontinuierliche Messdaten zur tatsächlichen Anlagenperformance
  • keine systematische Analyse der Heizkurve,
  • kaum automatisierte Optimierung trotz vorhandener Regelungstechnik.

Gerade in größeren Beständen mit heterogener Technik fehlt damit die Grundlage, um Heizungen im Betrieb gezielt und dauerhaft effizienter zu fahren.

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Der Ansatz / Die angebotene Lösung

Sensaru setzt auf eine klar strukturierte Drei-Schritte-Logik, die im Pitch und in der Präsentation durchgängig ist:

1. Schnelle Nachrüstung im Heizungskeller

  • Das System wird in rund einer Stunde montiert und startet direkt mit der Datenerfassung.
  • Montage und Sensorik sind nicht invasiv, die Heizungsanlage bleibt in ihrer Gewährleistung unberührt.
  • Ziel ist, dass auch Hausmeister:innen gängige Anlagen selbst ausstatten können.

2. Dichte Datenerfassung per Funk-Sensoren

Die Sensaru-Sensoren erfassen u. a.:

  • Umgebungstemperatur
  • Vor- und Rücklauftemperaturen
  • Druck im Wasserkreislauf
  • Durchfluss
  • Zählerimpulse
  • Störmeldungen

Sie sind funk- und batteriebetrieben, benötigen keine zusätzliche Verkabelung und messen im 2-Minuten-Intervall.

3. KI-Regelung und Cloud-Plattform

  • Ein kabelloses Gateway mit eigener Mobilfunkverbindung überträgt die Daten in die Sensaru-Cloud; die integrierte Batterie ist auf rund zehn Jahre ausgelegt.
  • Der Regelalgorithmus ist KI-basiert, modular aufgebaut (u. a. solare Einträge, Nachtabsenkung, Heizkurvenoptimierung) und wird seit 2021 gemeinsam mit dem Institut für Regelungstechnik (ISR) am KIT entwickelt.
  • Die Cloud bietet Monitoring, Optimierung, Energiereports „auf Knopfdruck“ und Alarmmeldungen bei Störungen oder Ausfällen.

Die Heizkurve wird dabei automatisch so reguliert, dass Energieverbräuche laut Anbieter um 10–30 % sinken können.

Eine Referenzfolie zeigt eine Reihe von Kunden – von LEG EnergieService über Wohnungsgenossenschaften und Stadtwerke bis zu kommunalen Verwaltungen.


Einordnung für die Wohnungswirtschaft

Für Wohnungsunternehmen und Bestandshalter ist Sensaru vor allem als schnell nachrüstbare Effizienzlösung im Heizungskeller interessant:

  • Niedrige Einstiegshürde: Keine Eingriffe in die Hydraulik, keine Verkabelung, autarkes Gateway – das erleichtert Pilotprojekte in bestehenden Anlagen.
  • Kontinuierliche Optimierung statt Einmalmaßnahme: Der Fokus liegt auf laufender Anpassung der Heizkurve durch einen lernenden Algorithmus, nicht auf einem einmaligen Abgleich.
  • Transparenz für Betrieb und Störung: Dichte Messdaten, Dashboards und Alarmfunktionen schaffen eine deutlich bessere Sicht auf Anlagenzustände und ermöglichen frühere Reaktionen.

Zu klären sind in der Praxis vor allem:

  • Wie Sensaru in bestehende GLT- und Monitoringlandschaften eingebunden wird,
  • welche Schnittstellen es zu ERP-, Abrechnungs- oder Energiereporting-Systemen gibt,
  • wie Verantwortlichkeiten bei automatischen Regelentscheidungen verteilt werden.

Was jetzt zu tun ist

  • Pilotobjekte identifizieren:
    Heizungsanlagen auswählen, die durch hohen Verbrauch, Störungen oder Beschwerden auffallen und sich für einen ersten Einsatz eignen.
  • Datenbasis aufbauen:
    Sensoren und Gateway installieren, über mindestens eine Heizperiode Daten sammeln und Optimierung aktivieren.
  • Effekte messen:
    Vorher-/Nachher-Vergleiche bei Energieverbrauch, Vorlauftemperaturen, Störungsaufkommen und Eingriffen der Haustechnik durchführen.
  • Integration planen:
    Prüfen, wie Monitoring- und Alarmfunktionen in bestehende Serviceprozesse (Hausmeister, Dienstleister, Leitstellen) eingebunden werden können.

So lässt sich beurteilen, welchen Beitrag eine KI-basierte Heizkurvenoptimierung wie Sensaru im eigenen Bestand tatsächlich zu Effizienz und Betriebssicherheit leisten kann.


Das Wichtigste auf einen Blick

  • Laut Sensaru sind über 90 % der Heizungsanlagen nicht effizient eingestellt – mit entsprechend hohen Kosten und Emissionen.
  • Das System wird in etwa einer Stunde montiert, ist nicht invasiv und kann von Hausmeistern bei gängigen Heizungsanlagen installiert werden.
  • Funk- und batteriebetriebene Sensoren erfassen u. a. Vor- und Rücklauftemperaturen, Druck, Durchfluss, Zählerimpulse und Störmeldungen im 2-Minuten-Takt.
  • Ein KI-basierter Regelalgorithmus in der Cloud passt die Heizkurve automatisch an und soll Energieverbräuche um 10–30 % senken.
  • Gateway (inkl. Mobilfunkanbindung und Batterie für rund zehn Jahre) und Cloud sind als autarkes Komplettsystem ausgelegt; genutzt wird Sensaru bereits von verschiedenen Wohnungsunternehmen, Stadtwerken und Kommunen.

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Autor: Redaktion Wohnungswirtschaft Heute – HEIKOM-Sonderausgabe Startups 2025
Foto: DEUMESS – Frank Schütze / Fotografie Kranert

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