BIM-Monitor 2019: Bauen mit BIM — 28 Prozent machen es und hoffen auf weitreichende Prozessoptimierung

Der deutsche Bau digitalisiert sich immer stärker und damit drängt auch BIM (Building Information Modelling) als Akteur deutlicher ins Rampenlicht. Eine neue Studie zur BIM-Nutzung in der Baubranche zeigt dabei, dass sich viele der 302 befragten Bauakteure mittlerweile wohl auf eine kleine Revolution am Bau einstellen. Im Vergleich zu vor 2 Jahren nutzen nicht nur immer mehr Player am Bau BIM, sondern auch die Hoffnung wird größer, dass sich durch BIM eine weitreichende Prozessoptimierung am Bau einstellen wird. Allerdings deuten die Studienergebnisse darüber hinaus auch darauf hin, dass die Nachfrage auf Kundenseite nach BIM-Bauprojekten noch gering ist und die Bauprofis viele unterschiedliche Problemfelder rund um den Einsatz von BIM erkennen bzw. erwarten.

In der neuen BIM-Studie hat das Düsseldorfer Marktforschungsinstitut BauInfoConsult insge-samt 302 Planer und Verarbeiter in ausführlichen Interviews nach BIM und dessen aktuelle Nutzung am deutschen Bau befragt. Die Ergebnisse der tiefergehenden Untersuchung zeigen dabei ein zwiespältiges Bild auf. Auf der einen Seite erkennen die Forscher, dass sich BIM am Markt immer besser positionieren kann, während parallel jedoch unter den Bauakteuren viele verschiede Vorbehalte der neuen Technik gegenüber die Runde machen.

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Der praktische Einsatz von BIM im Jahr 2019

So zeigen die Studienresultate deutlich, dass die Nutzung von BIM am Bau zugenommen hat. Ein starkes Viertel (28 Prozent) der befragten Firmen arbeitet demzufolge mit BIM – 2017 waren es nur 20 Prozent. Dabei liegt der aktuelle Anteil von BIM Projekten am gesamten Projektvolumen im Schnitt bei einem Zehntel. Auch wenn die gegenwärtige Kundenanfrage nach BIM-gesteuerten Projekten noch gering ist, stellt sich die Mehrheit der Betriebe darauf ein BIM in den kommenden Jahren in ihren Prozessen zu implementieren – lediglich ein Viertel der Befragten outet sich als BIM-Verweigerer.

Rein theoretisch lässt sich ein Neubau quer durch alle Bauphasen mit BIM realisieren. Die aktuelle BIM-Praxis zeigt jedoch, dass die heute schon BIM-nutzenden Akteuren in ihren eigenen BIM-Projekten mehrheitlich die Ausführungsplanung (73 Prozent), die architektonischen Entwurfsplanung (65 Prozent) sowie die gebäudetechnischen Fachplanung (61 Prozent) nach der BIM-Methode organisieren.

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Doch wie wird BIM nun genau eingesetzt? Die Mehrheit der Unternehmen, die heute schon BIM-Projekte abwickeln, berichten davon, dass sie bei BIM vor allem auf die 3D-Visualisierung und Animationsdarstellung setzen (83 Prozent). Darüber hinaus nutzen viele BIM, um 2D Zeichnungen aus 3D-Modellen zu erstellen (81 Prozent). Auch für das Kollisionsmanagement und Mengenplanungen wird nicht nur in der Theorie, sondern auch praktisch auf BIM zurück-gegriffen (71 Prozent).

BIM Software: Wer behauptet sich am Markt?

Mittlerweile haben fast alle bekannten Bausoftwareschmieden BIM-kompatible Anwendungen im Portfolio. Interessanterweise können auch solche Befragte BIM-Softwareanbieter namentlich benennen, die BIM zwar nicht selber nutzen, jedoch schon mal von BIM gehört haben. So sind gerade die Softwares AutoCad sowie Revit aus dem Hause Autodesk als BIM-Software unter den Befragten bekannt.

Allerdings zeigt die Untersuchung, dass je nach Anwendergruppe und Aufgabenstellung in-nerhalb des BIM-Prozesses verschiedene Softwares zum Einsatz kommen: So nutzen die Architekten unter den BIM-Usern momentan während der architektonischen Entwurfsplanung insbesondere Archicad von Graphisoft, während sie beispielsweise bei der Ermittlung von Massen/Mengen und Baukosten auf die Plattform von Orca zurückgreifen. Bei den anderen Berufsgruppen deuten die Ergebnisse jedoch auf andere Platzhirsche unter den Software-entwicklern hin.

Wo und wie BIM-Anwender an ihre Infos kommen

Google und andere Suchmaschinen sind mit Abstand die wichtigsten Informationsquellen zum Thema BIM. 62 Prozent der 302 befragten Bauprofis geben an, hierdurch an ihre BIM-Informationen zu gelangen. Doch auch Webseiten der Hersteller sind mit einigem Abstand ähnlich wichtig wie der persönliche Kontakt zum jeweiligen Außendienst (ebenfalls 13 Pro-zent)…

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