Wittenberge – Historisches Eckhaus nach 15 Jahren Leerstand kernsaniert – neue Grundrisse für 17 Miet-Wohnungen

Das Jahnschulviertel von Wittenberge ist eines der geschichtsträchtigen Vorzeigeviertel der Stadt an der Elbe, im Nordwesten von Brandenburg. Zwischen dem Goethe- und dem Schillerplatz liegt ein Gründerzeit-Kleinod an der Goethestraße Ecke Stein-Hardenberg-Straße. Es ist ein denkmalgeschütztes, aber durch langen Leerstand desolates Wohnhaus aus dem Jahr 1909. Dieses sollte nun nach langem Leerstand wieder ins Leben zurückgeholt werden. Gefördert mit Landesmitteln, wurde das historische Äußere erhalten und innen mit 17 modernen Mietwohnungen

…verschiedenster Größen ausgebaut. Bei der Sanierung legte der Bauherr, die Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Wittenberge mbH einen starken Fokus auf ein gesundes Wohnklima und die Einhaltung der Energieeinsparverordnung mittels effektiver Innenraumdämmung – ein perfekter Einsatz für TecTem® Insulation Board Indoor.

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Der Altbau in der Goethestraße 7 ist mit rund 1.250 m2 Wohnfläche einer der größten seiner Art in Wittenberge. Er kündet nicht nur durch seine Architektur von der früheren Pracht und dem Reichtum der Stadt während des Industrialisierungszeitalters, aber auch von der Schrumpfung und dem Strukturwandel der Neuzeit. Doch die Zeit des Leerstandes und vernagelter Fensteröffnungen sollte ein Ende haben. Der Bedarf an barrierefreien, energetisch sanierten Wohnraum war vorhanden. In einer Kooperation zwischen dem brandenburgischen Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung und der stadteigenen Wohnungsbaugesellschaft (WGW mbH) wurde das Gebäude nun kernsaniert. Die Zusammenarbeit zwischen Land und Stadt besteht schon seit 2015, die Goethestraße 7 ist das dritte und bislang größte Projekt. Insgesamt 3,2 Mio. Euro, teils als Städtebauförderung und teils als Darlehen, stellte das Land zur Verfügung, rund 300.000 Euro steuerte die WGW bei.

Ein langer Weg begann

Das Ziel der vollständigen Wiederinstandsetzung des Gebäudes war zweigeteilt: So galt es einerseits, den Stil der prächtigen Gründerzeit und damit auch das Stadt- und Straßenbild des Jahnschulviertels zu erhalten und weiter aufzuwerten, andererseits sollte moderner und gleichzeitig bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden. Mit dem Projekt beauftragte die WGW als Bauherr die auf Sanierungen spezialisierte Wittenberger Architektin Jeannine Meierholz. „In der Zeit des Leerstands wurden zwar einige Sicherungsmaßnahmen durchgeführt“, erzählt sie, „dennoch war das Gebäude in einem Zustand. der einen hohen Sanierungsaufwand vermuten ließ.“ Das Dach war schon mehrfach repariert worden, trotz alledem jedoch in Teilbereichen einsturzgefährdet. Bei der Begehung mit dem Holzschutzgutachter fand dieser Schwamm- und Insektenbefall in vielen Holzteilen.

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„Letztendlich mussten wir die alten Holzbalkendecken vollständig entfernen, auch viele Innenwände und die Fenster waren nicht mehr erhaltenswert.“ Besonders herausfordernd war, dass die Wände teilweise auf den zu entfernenden Holzbalken standen, was die Entkernung erschwerte und in Verbindung mit der Erneuerung aller Geschossdecken zu einem Bauverzug von ca. vier Monaten führte. „Doch es sind gerade diese unvorhersehbaren Dinge, die die Arbeit mit Altbauten so spannend machen. Und bisher gab es auch immer eine Lösung für jedes Problem“, sagt die Architektin.

Schritt für Schritt zum Ziel

Nach der Entfernung der maroden Holzsubstanz wurden sukzessive neue Ziegeleinhangdecken eingezogen, der Dachstuhl wurde vollständig saniert. Gleichzeitig nutzte die Planerin die umfassenden Rückbaumaßnahmen für strukturelle Verbesserungen. So hatte das Gebäude ursprünglich zwei Treppenaufgänge, die nun zusammengelegt wurden. Der dadurch gewonnene Platz wurde für einen innenliegenden Aufzug mit umlaufendem Treppenhaus genutzt, der vom Keller bis ins Dachgeschoss fährt.

Ein weiterer Aspekt des Projekts betraf die Fassaden. Straßenseitig unter Denkmalschutz stehend, galt es, diese schonend zu erhalten und zu reparieren. „So haben wir die alten Ziegelfassaden sorgfältig ausgekratzt, neu verfugt und hydrophobiert“, erzählt Jeannine Meierholz. Das bedeutete auch, dass die energetisch notwendige Dämmung des Bauwerks auch hier von innen erfolgen musste. „Und während auf der Straßenseite eine Innendämmung vom Denkmalschutz vorgeschrieben war, haben wir uns auf der Rückseite aus freien Stücken dafür entschieden“, so Meierholz. Auch das dortige Klinkermauerwerk durfte aus ästhetischen Gründen bleiben.

Effiziente Innendämmung mit TecTem®

Während das Bauwerk in puncto Holzbaustoffe schon für manche Herausforderung gesorgt hatte, bot das Mauerwerk der Wände keinen Anlass zur Sorge. „Die Bausubstanz war verhältnismäßig gut, Steine und Mörtel in Ordnung“, sagt die Architektin…

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