Wärmepumpen für Quartiere – Beispiel: Neue Gartenstadt Falkenberg der Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892

Bei neugebauten Ein- und Zweifamilienhäusern ist die Wärmepumpe schon zum Standard-Heizgerät geworden. Anders sieht es hingegen bei Mehrfamilienhäusern, im gewerblichen Bereich und im Gebäudebestand aus, bei denen die Wärmepumpe noch zu selten als ideale Technologie angesehen wird. Doch auch als Teil von Wärmenetzen zur Versorgung ganzer Siedlungen oder Quartiere, wie im Fall der Neuen Gartenstadt Falkenberg, können Wärmepumpen gezielt eingesetzt werden.

Schon heute springen viele Energieversorgungsunternehmen auf den Zug der Nahwärme auf, da diese so die Möglichkeit haben ganze Quartiere umweltfreundlich und mit vergleichsweise geringem Aufwand mit Wärme versorgen. Denn für Nahwärme mit Wärmepumpen kann auf fossile Wärmeträger verzichtet werden, was CO2-Emissionen reduziert und für mehr Unabhängigkeit sorgt. Die Antriebsenergie Strom ist ohnehin in jedem Haus vorhanden und wird durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien täglich grüner. Daher fördert das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle BAFA (www.bafa.de), als zentralen Baustein der Klimaschutzziele der Bundesregierung, den Einbau von Wärmepumpen als Teil von Wärmenetzen mit mehreren tausend Euro.

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Wärmepumpenlösungen für Quartiere

Grundsätzlich stehen sich bei der Errichtung oder Modernisierung von Quartieren und Siedlungen zwei unterschiedliche Wärmepumpenlösungen gegenüber, die klassische Nahwärme und sogenannte Kalte Nahwärme. Bei der klassischen Nahwärme wird die gewonnene Wärme über eine Großwärmepumpe zentral auf das benötigte Temperaturniveau gehoben und dann mittels Übergabestationen in die Heizsysteme der Häuser eingespeist. Die Temperaturen im Nahwärmenetz sind daher entsprechend hoch. Darüber hinaus steht bei dieser Lösung in den Wohneinheiten selbst keine Wärmepumpe.

Die Kalte Nahwärme bildet die Alternative zur klassischen Nahwärme. Dabei wird die Wärme auf niedrigem Temperaturniveau in das Netz gespeist und erst im Gebäude von einer Wärmepumpe auf die benötigte Temperatur gebracht. Die Wärmepumpe, welche gleichzeitig auch zum Kühlen eingesetzt werden kann, ersetzt bei diesem Konzept die Übergabestation. Da die Systemtemperaturen des Netzes so niedrig gehalten werden können, lassen sich auf diese Weise Wärmeverluste vermeiden und eine hohe Systemeffizienz sicherstellen. In einigen Stadtbezirken werden auf diese Weise auch Neubaugebiete mit Bestandsquar-tieren verknüpft.

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Für die Ausgestaltung von Quartieren und Siedlungen mit Wärmepumpen gibt es eine Vielzahl potentieller Wärmequellen. Die Wärme kann entweder über Kollektoren aus Erde oder Abwasser gewonnen werden, über das Grundwasser oder die Abwärme von z.B. Industrieanlagen. Neben diesen sind aus der Praxis ebenfalls Solarthermie sowie Bioenergie- oder KWK-Anlagen als Wärmequellen bekannt und können insgesamt kombiniert und gegenseitig ergänzt werden.

Theoretisch und praktisch gut

Auch im Fall der Neuen Gartenstadt Falkenberg in Berlin-Bohnsdorf wurden von der Berliner Bau- und
Wohnungsgenossenschaft von 1892 eG unterschiedliche Techniken miteinander kombiniert. Dabei wurde
gezielt darauf geachtet ein ganzheitliches Konzept auszuarbeiten, welches nicht nur den eigentlichen Mietpreis,
sondern auch die späteren Betriebskosten berücksichtigt…

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