Sommer, Sonne, Frostschaden

Frostschäden, die zwar nachweislich im Winter entstanden sind, aber zufällig erst bei wesentlich wärmerem Wetter bemerkt werden, kennen wir gut. Aber einen Frostschaden, der sich tatsächlich an heißen Sommertagen entwickelt, untersucht auch das IFS nicht alle Tage.

In diesem Fall bekam man während einer Hitzeperiode mit Temperaturen über 35 °C nasse Füße im Sitzungssaal eines Rathauses, weil Heizungsleitungen eingefroren waren.

- Anzeige -

Die betroffenen Leitungen gehörten zu Klimakonvektoren, die in den Nischen unterhalb der Fensterbänke verbaut waren. Zunächst war die Heizungsleitung an einem der zehn Geräte undicht; einige Tage später gab es Leckagen an acht weiteren Konvektoren.

Die identischen Geräte waren mit einer Kühl- und einer Heizungsleitung ausgestattet. Diese Leitungen waren hydraulisch getrennt und liefen parallel. Außerdem hatten die Klimakonvektoren ein Gebläse und die für Wärmetauscher üblichen Lamellen.

Auf dem ersten Beitragsbild sind die Leitungen gut zu erkennen. Links befindet sich die Heizungsleitung, von der drei Bögen zu sehen sind. Die Kupferleitung ist an mehreren Stellen durch einen starken Innendruck aufgeplatzt. Ein klassisches Frostschadenbild.

- Anzeige -

Zu den Schäden war es gekommen, weil die Kühlflüssigkeit in der Kühlleitung unter 0 °C kalt war. Das Gebläse sorgte dafür, dass die benachbarten Heizungsleitungen ebenfalls heruntergekühlt wurden. Da sich darin kein Frostschutzmittel befand, froren die Heizungsleitungen der Konvektoren an diversen Stellen ein.

Die aufgeplatzte Kupferleitung zeigt ein klassisches Frostschadenbild. Foto: https://www.ifs-ev.org/

Um diesen Schaden zu verhindern, hätte man die Kühl- und die Heizungsleitung räumlich deutlicher trennen müssen. Alternativ hätte man auch sicherstellen können, dass das Kühlmittel nicht unter 0 °C kalt wird. (is)

Ein Gastbeitrag des Institutes für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer, IFS e.V. Weitere Informationen unter www.ifs-ev.org

Forum Leitungswasser erscheint in Kooperation mit der Initiative Schadenprävention und  der AVW Gruppe

Lesen Sie die nächsten Artikel dieser Ausgabe

Lesen Sie Artikel zum selben Thema